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ternde Feuer, er muß durch bange Stunden, er muß durch schwere Trübsale gehen, um der Eitelkeit das Herz zu entreiffen, und es ungetheilt zu erheben in das was droben ist. Ach! wenn er solche Pfade geführt wird, der Glaube des Menschen: dann kann er, ungeachtet der Schaaren von Zeugen, die ihm winken vom Ziel her, sich gar verwaiset achten, und während der Helfer an seiner Seite wandelt, Ihn unbemerkt lassen, wie wenn ihm „die Augen gehalten“ würden. Auch in dieser Hinsicht, vorempfindend die über Israel zusammengezogenen Wetter, (Luc. 21. Matth. 24.) kann Jesus das für den ersten Blik seltsam dazutretende Wort an Einen und Andern der Seinen gewendet haben:,,Die Zeit wird kommen, daß ihr werdet begehren zu sehen einen Tag des Menschensohns und werdet ihn nicht sehen, daß ihr werdet wünschen noch so wie heute das Reich mit Augen zu schauen und werdet es nicht können". Wie groß aber des Glaubens Arbeit seyn mag: des Glaubens Lohn ist noch größer.

Wohlan! nicht versäumen, wohlan! nicht verschieben

Lasset uns das Werk unserer Seligkeit.

Das Schreklichste was ein Mensch thun kann, ist, daß er die Gnade versäumt. Diese Tage sind Gnadentage. Laffet uns sie benußen.

Der Mensch ist nie unglüklicher im Leben, als wenn er großen Anerbietungen, die ihm dorther! gemacht sind, nachblikt mit dem Schmerz, er habe sie schlecht gewürdigt, und nun auch nur Eine der Gelegenheiten, Eine der Feststunden, Eines der Liebeszeichen, die er verlor, wieder haben mögte, aber kein Leid noch Geschrei ruft sie zurük!! Diesem Unglük lasset uns ausweichen.

Der Heiland wird abermals gebohren in Seiner Christenheit, und abermals geht die Verkündigung der großen Freude, die allem Volk wiederfahren ist, durch Stadt und Land, in die Wüsten der Erde, und zu den Inseln des Oceans. Das sind die Zeiten, wo der Himmel in die Herzen will, und wo Menschen, die er zu Heimathsgefühl geöffnet hat, ewig bleiben mögten in den Kirchen, diesen Vorhöfen des Jerusalems, das droben ist, und nie wieder hinausgehen. O laffet uns Gott bitten, daß in uns der Heiland neu gebohren werde. Wir alle bedürfen Sein. Keiner hat Ihn genug. Manchen ist Er eben jest vielleicht unentbehrlicher als jemals mit Seinem Himmelstrost und Himmelsfrieden. Nicht über lauter Fröhlichen geht das Fest auf. Es bescheint auch Trauerhäuser. O beten lasset uns, zu Gott_lasset uns alle beten, daß in uns der Himmels könig neu gebohren werde: damit auch Sein Himmelreich sei, inwendig in uns.

21.

Der hohe

Preis.

(In der Weihnacht.)

Wir

Sir sind abermals um Den versammelt, der in einer Herberge die Erde begrüßt und eine Krippe zu Seiner Wiege macht.

Glanz finden wir nicht bei Ihm, obgleich Er dazu gebohren ist und in die Welt kommen, daß Er König sei über das Haus Jakob ewiglich und Sein Königreich kein Ende nehme. Siehe! der Herrlichkeit beim Vater hat Er Sich aus Lieb' entkleidet. Er wird ein Menschenkind, damit wir Gotteskinder werden. Er ist arm, um uns volle Gnüge zu geben.

Und welche Gnüge! Und welche Fülle! Und welche Ströme, welche Lichtströme von Himmelsgaben und Himmelsfreuden schüttet Er aus, wo Er einzieht?

Können wir Sein Reich auch nur ahnen, ohne Vorgefühle der Ewigkeit?

Wenn aber die Ewigkeit uns am Chriftfest ergreift, wollen wir nicht auch ergreifen, gleichwie wir ergriffen werden? Wollen wir den Christsegen blos anschauen, wie ein fremdes Glük? Wollen wir ihn nicht annehmen, wie ein Erbe aus der Heimath?

Und da wir dies wollen, auch nur, weil wirs wollen, hier beisammen sind, wie wollen wirs ergreifen? Durch den Glauben! sprechet Ihr. Wohl Euch! Das sprechet Ihr Jesu nach.

Doch was bietet der Glaube für das Erbe? Was giebt er darum? Was seht er daran? Darnach fragen ist die Hauptsache, und ists um so mehr, je lieber sich Viele den Glauben bequem machen. Den Preis des Himmelreichs, den hohen Preis, nennt Jesus. Er nennt ihn ausdrüklich. Nicht einmal. Vielmal.

Lasset uns hören, wie Er ihn nenne, und Sein Wort zu Herzen nehmen.

Vor Seinem Angesicht, denn Er hat uns geliebet, wie keine menschliche Liebe lieben kann, dieser Himmelskönig im Staube!! wollen wir uns verstehen lernen zu jedem Preis, den Er fordert. Ihm gehört unser Leben! Ihm gehöre unsere ganze Seele!

Matth. 13, 44-46.

,,Abermals gleicht das Himmelreich einem verborgenen Schah im Akker, welchen ein Mensch fand und verbarg ihn und gieng hin vor Freuden über denselbigen und verkaufte alles was er hatte und kaufte den Akker. Und wieder ist das Himmelreich einem Kaufmann gleich, der gute Perlen suchte; und da er eine köstliche Perle fand, gieng er hin und verkaufte alles was er hatte und kaufte fie".

Wer diese Worte nur obenhin ansåhe, könnte fragen wollen: sind das auch Weihnachtsworte? Doch wer's ́genau mit ihnen nimmt, sieht bald; es sind Weihnachtsworte. Höchst weihnachtliche Gottesworte sind es.

Ward nicht zu Weihnacht der reichste Schaß im Schooß einer irrdischen Mutter sichtbar? Ist nicht zu Weihnacht die köstlichste aller Perlen dem suchenden Menschengeschlecht dargeboten? Giebts eine Festzeit im Jahr, wo noch besser, als zu Weihnacht, die Worte vom Schat und von der Perle sich auslegen ließen und anlegen, nehmlich ans Herz, und zu einem Capital fürs Herz? Möge das dieser Stunde von Gott bescheert seyn!

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Der Text enthält zwei Bilder; zwei, die bei aller Verschiedenheit im Einzelnen denselben Gegenstand schildern:

des Himmelreichs hohen Preis.

Diesem Preise denken wir nach.

Die Gemeinschaft mit Gott in Christo, oder das Reich Gottes, einem Kleinode zu vergleichen, ist der Schrift eigen. Anschaulicher aber und anziehender ge= schieht es nirgend als hier.

Auf dem einen Bilde kauft Jemand, um eines zufällig entdekten Schages willen, den Akker, in welchem der Schah liegt. Auf dem andern Bilde kauft Jemand, was er lange vergeblich gesucht hat, ja, was er in dieser Vollkommenheit vielleicht gar nicht geahnt, oder finden zu können niemals gehofft hat, cine köstliche Perle.

Darin kommen beide überein, daß sie keinen Augenblik anstehen für den Fund alles hinzugeben; daß sie,

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