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weil ihre Baarschaft nicht zureicht, ihre ganze Habe aufbieten, um den Ankauf möglich zu machen; daß fie dies mit Freuden thun, in der Ueberzeugung, ihr gesammtes Vermögen sei kein zu hoher Preis.

Wie mit diesem Schaß und dieser Perle, lehrt Jesus, stehe es mit dem Himmelreich. Auch dieses habe einen hohen Preis. Es koste den Menschen, der's an sich bringen will, sein Alles. Alles!

Sehet diesen Preis an, und fraget:
Worin besteht er?

Warum gilt er?

1.

Worin besteht des Himmelreichs hoher Preis? fragen wir zuerst.

Die Käufer in den Gleichnissen verkaufen all das Ihrige, um das gefundene Kleinod zu erkaufen. Und so thun sie, weil ihnen der hohe Preis, den es gilt, nichts anders übrig läßt.

Sehet da den Preis, den uns das Himmelreich kostet. Er heißt: all das Unsrige. Willst du von Gott empfangen, was Sein ist, o Mensch: gieb Gotte, was dein ist.

Was dein ist. Also, deine liebste Habe, deine edelsten Glieder, deine theuersten Verwandten, deine größte Ehre, deine Verdienste überher, dein Leben sogar, kurz, dich selbst, dich ganz, mit jedem Trieb und jeder Kraft, ohne Theilung und Abzug; auch nicht ein Quentlein des dir verliehenen Pfundes ausgenommen.

Bas dein ist! Siehe noch einmal alles durch, was du hast, und nach allen Seiten hin, wo du zu haben glaubst, damit nichts sich verberge.

Was dein ist!

Geben mußst du es Gotte, soll Sein Himmel

dein werden.

An Gott mußst du es geben; das heißt: nur für Gott mußst du haben wollen was du von Gott hast; dich folglich trennen von dem, was du, auch wenn dụ es von Ihm hättest, doch nicht für Ihn haben kannst. Die Forderung ist streng.

Sollte sie durch diese Strenge den Gedanken veranlassen, unsre Auslegung der Tertgleichnisse gehe zu weit: so befraget andre Erklärungen Jesu, und sehet, ob diese einen mässigeren Preis sehen. Zum Beispiel: Wie hångt der Mensch an seinem Besißthum, Haus und Hof, Geld und Gut! Und wer kann ihm verargen, daß ihm theuer ist, was ihm wichtig seyn muß? Eben deshalb aber, spricht der Herr, weil da,,,wo euer Schat ist, euer Herz ist", sollt ihr euch „nicht Schäße sammeln auf Erden, sammelt euch vielmehr Schåße im Himmel"; (Matth. 6.) und zu dem reichen Jüngling, den, hinaus über das Gesetz der Våter, nach größeren Dingen gelüftet, spricht der Herr: „Du willst vollkommen seyn? Wohlan! gehe, verkaufe was du hast und giebs den Armen, so wirst du einen Schaß im Himmel haben. Dann komm und folge Mir" (Matth. 19. vergl. Luc. 12, 21. 23.). Weiter! Wie viel macht der Mensch aus seiner Gesundheit! Und ist sie nicht ein köstlich Gut? Doch, was bedeutet des Leibes Wohl gegen das Heil der Seele?

"

Will deine Hand dich hindern an Meiner Gemeinschaft, spricht in dieser Beziehung der Herr, haue sie ab! Es ist dir besser als Krüppel zum Leben einzugehen, denn daß du zwo Hånde habest- und fahrest in die Hölle. Oder hindert dein Fuß dich, weg mit ihm! Besser lahm in den Himmel, als mit zween Füßen in die Hölle. Öder hindert dich dein Auge, reiß es aus! Besser, du kommest einåugig in das Reich Gottes, denn du habest zwei Augen und werdest in das höllische Feuer geworfen". (Marc. 9.) Noch weiter! Wie liebt der Mensch seine Angehörigen! Und wie heilig sind die Bande des Bluts! Gleichwohl giebt es ein noch heiligeres Band. Und auf dieses hinzeigend spricht der Herr:,,Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn Mich, der ist Mein nicht werth! Wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn Mich, der ist Mein nicht werth" (Matth. 10.). Und abermals weiter! Was geht dem Menschen über seine Ehre, über sein Ansehn und seinen Credit bei den Leuten! Meynte doch Paulus:,,es wäre mir lieber ich stürbe, denn daß mir jemand meinen Ruhm sollte zunicht machen“! Dessen ungeachtet spricht der Herr:,, Wehe euch, wenn euch jedermann wohl redet! Das thaten sie den falschen Propheten auch (Luc. 6.). Selig aber seid ihr, so euch, Meinetwegen, die Menschen schmähen und verfolgen und reden allerlei Uebels wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost! Es wird euch im Himmel wohl belohnt werden“ (Matth. 5.). Und wiederum weiter! Welchen Werth legt der Mensch auf seine Verdienste! auf das, was ihn Schweiß und Mühe gekostet, sein Wissen und Können, seine Arbeiten und Werke! Allein,

auch dieses Rechnen auf sich selbst steht ihm beim Himmelreich im Wege.,, Ich preise Dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, spricht Jesus, im Blik hierauf, daß Du es den Weisen und Klugen verborgen hast, aber den Unmündigen offenbaret". So soll denn Niemand wähnen, er sei reich und habe gar satt und bedürfe nichts; eben das eigene Verdienst, worin es bestehn möge, foll jeder von sich werfen, damit die Salbe des himmlischen Augenarztes ihn sehend mache und der Schmuk des himmlischen Ehrenkönigs zudekke die Schande seiner Blöße. (Matth. 11. Off. 3.) Ja, Christen! es ist nichts åcht und recht in uns, wir haben es vor Kurzem

erst ausgesprochen, nichts Gottgefällig und Seelen be

feligend, als was der

Mensch gebohren ist.
Er uns nicht belebt.

Geist Deffen schafft, der für uns
Unser Leben ist kein Leben, wenn
Unser Glük kein Glük, wenn Er

uns nicht beglükt. Wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht. Wer nicht glaubt, ist nicht selig.

Weg also mit uns, damit wir Ihn gewinnen! Weg mit unserem Leben, damit Er unser Leben sei! Weg mit unsern Verdiensten, damit Er unser Verdienst werde! Weg mit unserer Ehre, damit wer sich rühmen will, sich des Herrn rühme! Weg mit all unserem Haben, Wissen, Können, Lieben, wenn es uns wehrt, Ihn zu haben, zu wissen, zu können, zu lieben! Weg für Ihn mit allem, was wider Ihn ist und darum nicht taugt! Hin aber an Ihn, was Ihm dienstbar werden kann, und Ihm dienstbar wird, sobald Er es weiht mit der Taufe Seines Geistes! Hin alles an Ihn,

was wir unser nennen, Leib und Seele, Vernunft und Sinne, Verwandte, Freunde, Hab' und Gut!

Um diesen Preis wird Sein Himmelreich unser. Diesen Preis kostet es nach Gottes ewiger Ordnung.

Ihr sehet, der Preis ist hoch und bleibt hoch. Höher ist keiner. In allen In allen Königreichen der Welt giebt es seinesgleichen nicht.

2.

Warum gilt dieser hohe Preis? fragen wir nunmehr. Die Antwort lautet: er gilt darum, weil er, in folcher Höhe,

unabdinglich ist,

billig ist,

üblich ist.

Der hohe Preis des Himmelreichs ist in seiner Höhe unabdinglich. Wir müssen uns geben an Gott, um Gott zu empfangen.

Dies Müffen liegt darin: Wir können nicht den Wahrhaftigen erkennen, so lange wir von uns selbst verblendet sind. Wir können nicht dem Wahrhaftigen dienen, so lange wir von uns selbst beherrscht sind. Wir können nicht den Wahrhaftigen haben, so lange wir von uns selbst beseffen sind. Auf dies Nichtkönnen gründet sich jenes Müssen. Unser Ich, wiefern es sich Gott entgegen seht, also der göttlichen Ordnung widerstrebt, unser fündiges, an die Welt und was in der Welt ist hingekehrtes, in Augenlust, Fleischeslust und hoffährtigem Wesen verknechtetes Ich hindert die Aufnahme Gottes.

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