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Versammlung zugegen, und seine That könnte noch vereitelt werden; aber er hindert sie nicht, er überläßt sich seinem Schicksal willig; er be weiset auch hier, daß es ihm Speise, daß es Ihm Erquickung und Freude sen, zu thun den Willen deß, ber ihn gefandt hatte, und zu vollenden fein Werk; aber auf daß die Welt erkenne, sagt er seinen Freun den, gleich nach der Stiftung seines Abendmahls, auf daß die Welt erkenne, daß ich den Water liebe, und also thue, wie mir der Vater geboten hat, stehet auf, und Lasset uus von hinnen gehen. Die vol lendete Tugend ist freundlich bey allem Ernste, nachsichtsvoll bey aller Strenge, herablassend bey aller Hoheit und Würde, und voll Eifer, alles um fich her zu fegnen und zu erquicken; wie er gesinnt war, mit welcher Zärtlichkeit er für seine Freunde gesorgt, mit welcher Huld er seinen Feinden Verzeihung erfleht, mit welchem Wohl wollen er unser ganzes Geschlecht umfaßt, und das Leben für uns gelassen hat, wisser ihr Alle; und was anders, als ein Beweis der Innig feit, mit der er liebte, und wieder geliebt werden wollte; was anders, als ein Mittel, mit Allen, die ihn kennen, in einer vertraulichen, unaus sprechlich wohlthuenden Verbindung zu bleiben, sie alle durch die herzlichste Zuneigung mit sich zu vereinigen, ist das Abendmahl, das er noch scheidend anordnete; darum rief er, als er es zum ersten Male feyerte: solches thut, so oft ihrs thut, zu meinem Gedächtniß. Aber welchen Sinn, welche Bedeutung erhält es nun hiemit, dieses Abendmahl? Auf Erden suchet ihr vergeblich einen Reinen bey denen, da

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Feiner

einer rein ist; die vollendete menschenfreundliche Zugend, die euer Gewissen von euch fordert, nach eren Anblick euer Herz sich sehnt, die ihr so gern n der Wirklichkeit fändet, ist nirgends anzutref en; nur hier erscheint sie euch in ihrer ganzen inmlischen Reinheit; hier nåhert ihr euch dem Einzigen, der selbst vor dem Richterstuhle Got es gerecht erfunden wurde; hier huldiget ihr dem, Den ohne Heiligung einst Niemand sehen kann.

Aber noch mehr; das Abendmahl des Herrn erinnert uns drittens an einen Tod von einer nicht zu berechnenden Wichtigkeit. Es ist die nächste und vorzüglichste Bestimmung dieFer heiligen Anstalt, M. Br., das Andenken des Todes, welchem Jesus bey der Stiftung dessel. ben entgegen gieng, immer lebhaft zu erhalten, und es gleichsam zu verewigen. So oft ihr von diesem Brod effet, heißt es daher in unserm Text, und von diesem Kelch trin fet, sollt ihr des Herrn Tod verkün digen, bis daß er kommt. Laffet uns ge', stehen, sinnvoll, bedeutend, fähig ernsthafte Vor stellungen und lebhafte Empfindungen zu wecken, ist selbst die gemeinste Todtenfeyer; der muß sehr unbesonnen, oder sehr verdorben senn, der nicht nachdenkend wird, nicht gleichsam in sich selbst versinkt, wenn ihn alles an die wichtigste, an die schauervollste, an die unvermeidlichste Verände, rung erinnert, die uns allen bevorsteht. Aber was ist die Feyer des merkwürdigsten, des ruhrendsten und folgenreichsten Todes gegen den Ernst, gegen die Bedeutung des Abendmahls Jesu? Betrachtet den Tod, dessen Andenken wir hier erneuern, den wir in dem Brode, das 'ge. Z

D. Reinh, Pred. sher Band 1803.

brochen, in dem Kelche, dargereicht wird, gleich sam mit Augen sehen, wie ihr wollet, ihr werdet vergeblich streben, seine wundervolle Beschaffen. heit zu faffen, feinen unermeßlichen Einfluß zu überschauen, seine ewig baurende Wichtigkeit zu berechnen. Von den Leidenschaften derer, die ihn bewirkten, von den Umständen, die ihn beglei teten, von den Wundern, die ihn verherrlichten, sage ich jest nichts; nicht einmal die heiligen Gesin nungen, mit welchen ihn Jesus übernahm, nicht einmal die Standhaftigkeit und Würde, mit der er ihn duldete, nicht einmal die Tugenden, die er baben bewies, will ich jezt enthüllen und beschreiben; aber wozu er bestimmt war, dieser Tod, was er unserm Geschlechte seyn, welche Folgen er haben follte, das allein erwåget, das allein sucher euch deutlich zu machen. Dieser Kelch, rief er selbst, als er sein Abendmahl anordnete, dieser Kelch ist das neue Testament in meis nem Blute. Auf die Stiftung und Weihe einer beffern Ordnung des Heils, eines glückli chern Verhältnisses der Menschen gegen Gott, einer freyern, würdigern und seligern Verehrung Gottes war es also bey diesem Tode abgesehen. Abgeschafft sollten nun alle Opfer auf immer seyn; denn Jesus hat durch seinen Tod ein Opfer für die Sünde geopfert, das ewiglic gilt; er hat mit einem Opfer in Ewig. Feit vollendet, die geheiliget werden. Aufhören sollte nun alles Mißtrauen gegen Gott, alle Furcht der Sünder vor Gott, alle vergebliche Anstrengungen, ihm genug zu thun und Verzei hung zu erhalten; dieser Tod war die Versöh nung für unsre Sünde, nicht allein aber für die unfre, sondern für der gan

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zen Welt; und ohne Verdienst sollte nun Jedermann gerecht werden werden aus seiner Gnade, durch die Erlösung, so burch Jesum Christum geschehen ist. Zerstört sollte nun die Herrschaft der Sünde und des Lasters werden, und alles sollte sich dankbar und willig Gott weihen; denn darum hat er eben unsre Sünden selbst geopfert an seinem Leibe auf dem Holz, auf daß wir der Sünde abgestorben, der Gerech tigkeit leben sollen. Aufgehoben sollte nun der Unterschied seyn, der Juden und Heiden trennte, und in eine groffe, heilige Gemeine Gottes sollte sich das ganze menschliche Geschlecht verwandeln: denn er ist unser Friede, der aus beyden Eins gemacht, und abge brochen hat den Zaun, der dazwischen war; er hat beyde versöhnet mit Gott in einem Leibe durch das Kreuz. Ein Vertrauen zu Gott, eine Liebe zu Gott, eine Hoffnung zu Gott, die alles bessern, alles beru higen, alles für ein höhers Leben vorbereiten und heiligen konnte, sollte nun der herrschende Sinn auf Erden werden; denn hat Gott seines eignen Sohnes nicht verschoner, son. dern ihn für uns alle dahin gegeben, follte er uns mit ihm nicht alles schen. fen; follten wir ihn, der uns zuerst geliebet hat, nicht wieder lieben; müssen wir nicht schliessen: so wir Gott versöhnet sind, durch den Tod feines Sohnes, da wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir felig werden durch sein Leben, so wir nun versöhnet sind? Welche Endzwecke, M. Br., welche Bedeutung des Todes, dessen An.

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denken wir am Altare des Herrn feyern! Und fehet euch um auf Erden; das Alte ist ver gangen, fiehe, es ist alles neu worden. Sie ist wirklich vorhanden, die beßre Ordnung der Dinge, die durch den Tod Jesu geweiht wer den sollte; und für Millionen ist dieser Tod die Quelle eines neuen sittlichen Lebens, einer wür digern Verehrung Gottes, einer freudigen Hoff. nung zu Gott, und eines erquickenden Trostes geworden; es ist nicht möglich, seine Wichtig. Feit zu berechnen, denn durch so viele Jahrhunderte, über so viele Völker der Erde, über Zeit. und Ewigkeit verbreiten sich die Folgen desselben.

ihr

Doch erschöpft ist die Bedeutung des Abend. mahls Jesu hiemit noch lange nicht, M. 3., könnet sie nicht erblicken, diese ehrwürdige Unstalt, könnet nicht Theil an derselben nehmen, ohne an den heiligsten Bund erinnert zu werden, der auf Erden vorhanden ist. Ein Bundesmahl, das unterscheidende Kennzeichen einer groffen Verbrüderung, das feyerliche Bekenntniß, man gehöre zu einer be sondern, weit verbreiteten Gesellschaft, ist das Abendmahl des Herrn, das ist keinem Zweifel unterworfen; denn ein Brodists, ruft der Apostel, so sind wir viele ein Leib, die weil wir alle eines Brodes theilhaf tig sind; wir sind durch einen Geist, sezt er hinzu, alle zu einem Leibe getauft, und sind alle zu einem Geiste getrån fet. Aber faffet ihn ins Auge den ehrwürdigen Bund, dessen Merkmal das Abendmal des Herrn ist, und ihr erblicket die wunderbarste, die ausser. ordentlichste, die heiligste Erscheinung, die sich je

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