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Berhältnissen, wo ihr uns so wichtig waret, wo infer Herz so zårtlich an euch hieng, theure Ge rennte, werden wir euch nie wieder an unfre Brust drücken; wir werden wohl zu euch Fahren, aber ihr kommet nicht wieder zu uns. Und doch, urtheilet selbst, M. Br. ob nicht ein mildes, wohlthätiges Licht auf unsre Verbindungen fällt, wenn wir sie im Glanze der Auferstehung Jesu betrachten, ob sich uns da nicht alles darstellen kann, was wir dabey zu überlegen und zu thun haben; ob wir diese Tage nicht würdig, nicht zu unserm Unterricht und zu un. frer Ermunterung werden feyern können, wenn wir uns ihrer zu dieser Absicht bedienen? Wohl. an also, ju fruchtbaren Betrachtungen über unsre Verbindungen wollen wir die Geschichte des Auferstandnen dieß mal anwenden; aus ihr wollen wir nåmlich über unsre Verbindungen denken, und bey derselben handeln lernen; und um uns nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, so wollen wir jenes heute, und dieses, so es Gott gefällt, morgen zu bewerkstelligen suchen. Der du geliebt hast die Deinen, die in der Welt waren, und sie bis ans Ende geliebt hast; der bu, sobald du das Grab verlassen hattest, eiltest, sie aufzusuchen, sie um dich her zu versammeln, sie zu trösten, sie dir nun auf ewig zuzu eignen, beine treuen, unaussprechlich glücklichen Freunde; der du uns alle liebest, und uns alle zu dir ziehen willst, Herr Jesu: o durch das Band des Glaubens an dich, der Liebe zu dir, der Hoff. nung auf dich verknüpfe uns unter einander, und mit dir, und segne diese Stunde.. Wir verehren dich in stiller Andacht.

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Evangelium: Marc. XVI. v. I

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Der mächtige Zug, die sanfte Gewalt einer edlen, auf die tiefste Verehrung, und auf die reinste Liebe gegründeten Verbindung war es, M. 3., was die Frauen, welche das vorgele fene Evangelium nennt, fchon am frühen Mor gen zu dem Grabe führte, in welches man den Leichnam Jesu gelegt hatte. Sie waren alle Freun dinnen Jesu gewesen; sie hatten Muth genug gehabt, sich öffentlich als solche darzustellen, und ihm bis an das Kreuk zu folgen; geehrt und glücklich hatten sie sich durch die Verbindung gefühlt, in der sie mit ihm standen. Die Hand des Todes hatte sie nun aufgelöst, hatte sie grausam zerrissen, diese Verbindung, aber sie konnten sich an die Vorstellung, getrennt zu seyn, ihn nicht wieder zu sehen, den groffen Gesandten Gottes, den ihr Herz so innig verehrt, so unaussprechlich geliebt hatte, gar nicht gewöhnen; und so suchen sie denn seinen Leichnam noch einmal auf; so wollen sie denn wenigstens das thun, was allein noch in ihrer Macht ist, wollen ihn noch einmal mit ihren Thrånen beneßen, und durch fråftige Salben gegen die Verwesung ihn schüßen; auf die einzige Art, welche sie kennen, wollen sie ihre Vers bindung mit ihm, auch nach seinem Tode noch fortseßen. Mehr, unendlich mehr, als sie sich vorstellen konnten, war ihrer treuen Anhänglich. Feit und Liebe beschieden; mit einer Freude, die an Furcht und Entsehen gråuzte, erfuhren sie, sor bald sie in die Gruft gekommen waren, wieder hergestellt, von neuem angeknüpft sen das heilige Band, das sie mit Jesu vereinigte; ein Bote Gottes rief ihnen entgegen, der Gekreußigte sen auferstanden und nicht mehr hier,

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und er werde bald zurückkehren in ihre Mitte; er wird vor euch hingehen, hieß es, in Galilåa, da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.

Fast unwiderstehlich fühlt man sich durch eine Geschichte, die ein so ehrenvoller Triumph einer edlen, treuen, für den Himmel geknüpften Ver. einigung ist, zu Betrachtungen über die menschlichen Verbindungen eingeladen, M. 3., weil sich hier alles darbietet, was man nöthig hat, um über diese Verbindungen denken, und bey denselben handeln zu lernen. Ich habe bereits angezeigt, daß das Erstere unfre Beschäftigung in dieser Stunde seyn würde; ich will daher das, was uns die Geschichte des Auferstandnen über die menschlichen Ver bindungen zu denken giebt, gleich im Voraus kurz zusammenfassen. es ist nämlich) der Ursprung; es ist der Werth; es ist die Dauer; es sind endlich die Folgen unsrer Verbindungen, woran uns jene Geschichte erinnert, worüber sie sehr ernsthafte und frucht. bare Betrachtungen veranlassen kann; lasset mich dieß jezt kürzlich darthun.

In mehr als einer Hinsicht lehrreich ist es, M. 3., vor allen Dingen einen Blick auf den Ursprung unsrer Verbindungen zu werfen, und zu überlegen, wie es sich anzuknüpfen, fort zuschlingen, auszubreiten, und immer verwickelter zu werden pflegt jenes Gewebe derfelben, das uns umgiebt, und in welchem wir uns von Jugend auf befunden haben. Schon auf diesen

D. Reinh. Pred. 1ster Band 1803.

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Ursprung deutet die Geschichte des Auferstand. nen hin; sie läßt uns nåmlich bemerken, daß alle unsre Verbindungen entweder das Werk fremder, von uns unabhängiger Ursachen, oder die Frucht unsrer eignen Wahl sind.

Ich habe es gleich anfangs bemerkt, wie ausgebreitet die Verbindungen waren, in welchen der Auferstandne bey seinem Tode gestanden hatte; ein groffer Theil der Nation war in Verhältnisse mit ihm getreten, die theils näher, theils entfernter waren; und recht eigentlich un zählbar war die Menge, die eine Richtung auf ihn erhalten hatte, die sich an ihn wendete, die fich zu ihm drångte, die ihre Erwartungen an ihn knüpfte, und sich an ihn hieng. Schon eine flüchtige Uebersicht dieser Verbindungen läßt uns wahrnehmen, wie die meisten derselben entstan den waren, daß sie größtentheils von Ursachen herrührten, die von der Anordnung und Wahl des Auferstandnen nicht im min besten abhiengen. So war er mit seiner Mutter, so war er mit seinen Blutsverwandten, so war er mit den Einwohnern von Nazareth, so war er mit allen denen, die ihn selbst aufge sucht hatten, so war er mit vielen Tausenden, die der Zufall auf seinen Reisen ihm zuführte, fo war er mit seinen Feinden, die der Haß und die Eifersucht ihm genähert hatte, so war er end lich mit seiner ganzen Nation in Verbindung gekommen; hier war alles das Werk dessen, der ihn gefandt und in die Verhältnisse gesezt hat. te, in welchen er sich befand. Unfre Verbin

dungen knüpfen sich nicht anders an, M. Z. Mit den ersten und frühesten umgiebt uns die Natur; mit eigner Hand webt sie das zarte Band, das uns mit unsern Eltern und Blutsfreunden ver» Enüpft, und so umschlingt sie uns, sobald wir in das Leben eintreten, auch mit einem andern, das uns Mitbürger und ein Vaterland giebt. Und wie geschäftig sind in der Folge der Zufall und der Gang unsers Schicksals, unsre Verbin dungen zu vermehren, uns in Verhältnisse zu bringen, die wir weder gesucht, noch erwartet hatten! Denn sehet euch nur um unter denen, die euch nåher find, für die sich in der Folge vielleicht auch euer Herz erklärt hat. Es war ein Ungefähr, das werdet ihr finden, es waren Umstände, auf die ihr keinen Einfluß gehabt hattet; es war bald ein wichtiger Zufall, bald eine Kleinigkeit, bald ein Glück, bald ein Unglück, was eure Bekanntschaften, und hiemit auch eure Verbindungen erweiterte, ihr würdet von Leuten aufgesucht, denen ihr keine Veranlassung dazu gege ben hattet. Und wie vielen eurer Verbindungen hat eine gewisse Nothwendigkeit das Daseyn verschafft! Ihr werdet in Verhältnissen gestanden haben oder noch stehen, in die euch die gebie- rende Macht eurer Eltern, eurer Vorgesezten, eurer Obrigkeit gebracht hat; in die ihr durch ein Schicksal verstrickt worden seyd, dem ihr nicht widerstehen konntet; in welchen euch euer Beruf, euer Amt, eure Pflicht zu bleiben nó. thigt. Es ist unstreitig, M. Z., ihrem Ursprunge nach find unfre Verbindungen häufig bas Werk fremder, von uns unabhängi ger Ursachen.

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