صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

müssig; neue Kraft und neues Leben strömte gleich. sam von ihm auf sie über; kaum sahen sie sich von neuem mit ihm vereinigt, so erwachten. Vor steilungen, Gefühle und Vorfäße in ihnen, die sie zuvor nicht gekannt hatten; in der Verbindung mit einem Unsterblichen, in der Verbindung mit dem, der nun sagen konnte: mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Er den, nahm ihr Geist einen hohen, ungewohnten Schwung, neue Fähigkeiten regten sich in ihrer Seele, und sie lernten mit einem Eifer, mit ei ner: Treue, mit einer Würde handeln, die folchen Verbindungen gemåß war...

મે

Nur aufmerksam, nur die Anwendung von bem, was uns hier überall in die Augen fällt, dürfen wir also machen, M. Br., wenn wir in unsern eignen Verbindungen wollen handeln ternen. Es ist nåmlich offenbar, wollen wir unfre Verbindungen nach dem Muster des Auferstandnen und seiner Freunde brauchen, wollen wir die Anweisungen befolgen, die uns die Ge schichte dieser festlichen Tage darüber ertheilt: fo müssen wir unsre natürlichen Verbin bungen gehörig achten; die willkühr lichen mit Vorsicht schlieffen; die be denklichen mit Entschlossenheit auflö fen; die würdigen immer mehr ver edeln; auf die Störungen aller immer vorbereitet seyn; es endlich nie verges fen, daß fie für die

*

dog feit geschlos

fen sind. Saffet mich jeden dieser Punkte nur mit Wenigem erläutern.

Weder vortheilhaft, noch ehrend waren die Berbindungen, in welche die Natur den Auf

[ocr errors]

erstandnen gleich anfangs, und durch seine Ge burt gefezt hatte. Er war der Sohn einer dürf* Ligen Mutter; er lebte in der Dunkelheit eines niedrigen Standes; Menschen, die sich weder durch Reichthum, noch durch Fähigkeiten auszeichneten, waren feine Verwandten; er schien ganz dazu verurtheilt zu seyn, mit unüberwindlichen Schwierigkeiten ringen, und in einer traurigen Tiefe bleiben zu müssen. Ihr wisset jedoch, mit welcher Achtung er diese Verbindungen be Handelte, fo lange er lebte; er erkannte sie für das das Werk und den Willen seines Vaters im Himmel, und daher war er in seiner Jugend feinen Eltern unterthan, daher beharrte er in feiner Niedrigkeit, bis er öffentlich auftreten mußte, daher wählte er lauter Männer von ge meinem Stande zu seinen Vertrauten, daher forgte er noch am Kreuze liebevoll für seine verlaßne Mutter. Seitdem er aus dem Grabe zurückgekehrt ist, hat sich alles geåndert; nun ist er fråftiglich erweiset, wie Paulus fagt, ein Sohn Gottes; die vorige Nie brigkeit ist nun verschwunden, und die Herrlichfeit des Eingebornen vom Vater, des Herrn vom Himmel, ist an ihre Stelle getreten. Wer ben ihm seine vorigen Verbindungen auch nun noch gnügen? Wird er sich des gemeinen, ver achteten Zirkels, in welchem er gelebt hatte, nun nicht schåmen? Wird er sich nicht ehren. vollere Verhältniffe aufsuchen, und die Vorneh men und Groffen der Erde mit sich vereinigen? Ich brauche nicht zu antworten, M. Br., die ganze Geschichte dieser festlichen Tage antwortet entscheidend genug. Nein, auch mit der höchsten Würde bekleidet, auch mit einem Namen be

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

gabt, der über alle Namen ist, schon im Ben griff, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe zu sehen, verschmäht er die Verbindungen nicht, in welche Natur und Abstammung ihn gebracht haben; er nimmt sie wieder auf, er seat fie fort, er heiligt sie für seine groffen Endzwecke, und geht aus ihnen zur Herrlichkeit und auf den Thron Gottes über. Entschieden, klar und deuts lich entschieden ist es also, M. Br., was auch wir unsern natürlichen Verbindungen schuldig find; welche Beschaffenheit sie auch haben, wie vortheilhaft oder nachtheilig, wie ehrenvoll ober schimpflich sie auch seyn mögen, wollen wir nach dem Beyspiele, nach den Grundfäßen des Aufer. standnen handeln, wir sind ihnen Achtung schuldig, wir müssen fie mit Zufriedenheit, mit Unterwerfung für den Willen und den Rath unsers Vaters im Himmel erkennen. Euch, ihe Glücklichen, deren Wünschen die Natur gútig zuvorgekommen ist, die ihr euch von Jugend auf mit allem umgeben fehet, was euch auszeichnen, emporheben, und jede Art von Vortheil gewäh ren konnte, euch kann die Achtung nicht, schwer werden, die ihr euren natürlichen Verbindungen schuldig seyd; was wåret ihr, wenn ihrs nicht erkennen, wenn ihrs nicht mit Rührung empfinden wolltet, wieviel für euch geschehen ist? Aber prüfet euch, ob ihr euer Glück genug ers kannt, und es nach Würden geschäzt habt? Fraget euch, ob ihr es für eine Wohlthat dessen angesehen habt, von dem es herrührt, und ihm dafür dankbar gewesen seyd? Gebet euch Re chenschaft, ob ihr es nicht übel angewendet, ob ihr euch desselben nicht stolz überhoben, ob ihr es nicht zum Nachtheil, zur Verachtung, zur

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Unterdrückung eurer geringern Brüder gemiß braucht habt? Sehet euch endlich darüber zu Rede, ob ihr auch alles geworden seyd, was ihr in solchen Verbindungen, umringt mit solchen Vortheilen, und gleich anfangs so begunstige, werden konntet und solltet? Ihr habt eure na türlichen Verbindungen noch nicht geachtet, wie fichs gebührt, wenn euch euer Gewissen bey ein nem dieser Punkte Vorwürfe macht. Ihr hine. gegen, die ihr mit Mißvergnügen auf eure natur. lichen Verbindungen hinblicker, die ihr darüber flagen zu können glaubt, daß ihr euch durch fie zu einer Tiefe herabgezogen sehet, aus der ihr euch nie empor arbeiten werdet; die ihr es fühLet, daß sie Fesseln für euch waren, die alles freye, kühne Aufstreben unmöglich machten, oder doch erschwerten; die ihr euch eines jeden Ueberrestes schåmet, der von ihnen noch sichtbar an euch ist, und euch ganz davón loszureissen strebet : werdet ihr euer Mißvergnügen rechtfertigen, eure Klage vertheidigen, eure Scham auch nur im mindesten beschönigen können, wenn ihr sehet, wie der Auferstandne handelte, wie er, der ganz in eurem Falle war, feine natürlichen Vers bindungen ehrte? Nein, niedrig und entehrend ist keine natürliche Verbindung für den, der fich nicht durch sein Verhalten erniedrigt, und durch seine Laster entehrt; der Auferstandne und alle seine Vertrauten waren in der Niedrigkeit und Armuth geboren. Nein, erbrückend und fesselnd ist keine natürliche Verbindung für den, der sich anstrengen, und seine Kräfte braucherr will; was ist der Auferstandne, was find seine Freunde in den nachtheiligsten Verbindungen geworden! Nein, wer du auch seyn, wie hoch

bu dich auch empor geschwungen haben magst, deiner unwürdig, für dich beschåmend ist keine natürliche Verbindung; darfst du verkennen, ab. läugnen, verschmähen wollen, was der Auferstand. ne noch in seiner Herrlichkeit ehrte? Wo uns auch die Natur angeknüpft, welche Stelle in dem groffen Zusammenhang der Dinge sie uns auch bey unserm Erscheinen auf Erden angewiesen ha ben mag, M. Br., sie har den Rath und Willen dessen erfüllt, der ihr Schöpfer und Herr ist; und dieser Rath ist weise, dieser Wille ist våterlich; wir sind unfern natürlichen Verbindungen Achtung schuldig.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Aber eben so nöthig ist es, daß wir die willkürlichen mit Vorsicht schlieffen. Die du mir gegeben hast, rief der Auferstandne in dem lezten, feyerlichen Gebete vor sei nem Tode, die du mir gegeben hast, die habe ich bewahret, und ist keiner von ihnen verloren, ohne das verlorne Kind, daß die Schrift erfüllet würde. Es bedarf keiner Erinnerung, von denen spricht er hier, mit welchen er sich selbst in Verbindung gefest, die er freywillig zu seinen Vertrauten gewählt hatte. Bemerket wohl, wie er sich ausdrückt, als vom Vater Gegebene betrachtet er fie; er hatte sie mit einer Vorsicht, mit einer Unpartheylichkeit, mit einer so überlegten Hinsicht auf seinen groffen Endzweck auserkohren, daß er versichert seyn konnte, sie feyen ihm von seinem Vater zugeführt, er habe durch seine Wahl den Willen desselben erfüllt. Und war es nicht wirklich so? Fand er sie nach seiner RückFehr ins Leben, den Verräther ausgenommen, der

[ocr errors]
« السابقةمتابعة »