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euch auch werden mag, losreiffet, und eure Seele rettet. Die Zeit kommt über kurz oder lang, wo wir vor dem Richterstuhle des Auferstandnen er scheinen müssen; wehe Allen, denen die Fesseln schimpflicher Verbindungen noch bis dothin fol gen; kann ihnen ein andrer Ausspruch zu Theil werden, als der långst und im Voraus geschehene: ich habe euch noch nie erkannt, weichet alle von mir, ihr Uebelthåter?

Gesegnet sey uns dagegen jede würdige Verbindung; denn da ist viel zu thun, da ist Gutes zu wirken, da ist es möglich, im Geist und Sinn des Auferstandnen und seiner Freunde zu handeln; denn solche Verbindungen sollen wir immer mehr veredeln. Welchen Werth, welche Bedeutung der Auferstandne de: Verbindung mit seinen Freunden zu geben wußte, als er sie nach seiner Rückkehr ins Leben wie der anknüpfte, ist am Tage. Nun machte er es feinen Vertrauten immer fühlbarer, worauf es bey ihrem Verhältniß mit ihm abgesehen sen; nun zog er sie immer mächtiger zu dem erhabnen Plan herauf, den er mit ihnen vorhatte; aus ge= meinen, auf körperliche Gegenwart und auf irdi sche Hoffnungen berechneten Verbindungen wurde immer mehr eine Gemeinschaft des Geistes und der Absichten, eine Uebereinstimmung für die hei ligsten Endzwecke, eine Vereinigung, wie sie zwi schen ihm und dem Vater war; die Bitte wurde nun erfüllt: heiliger Vater, erhalte ste in deinem Namen, die du mir gegeben hast, daß sie eins feyen, gleichwie wir. Denn wie sie sie nůzten, die glückliche Verbin dung, der sie der Auferstandne, würdigte; wie ihr

Herz in ihnen brannte, wenn er mit ihnen redete, und ihnen die Schrift öffnete; wie schnell sie ihre eiteln Erwartungen fahren lieffen, und verstehen lernten, Christus habe solches alles leiden, und zu seiner Herrlichkeit eingehen müssen: bas wisset ihr; getrost, mit. ruhiger Fassung, und fest entschlossen, sein grosses Werk auf Erden fortzusehen, sahen sie ihn nach vierzig Tagen aus ihrer Mitte auf immer verschwinden, und sich zum Himmel erheben. Glück lich, glücklich, wenn unsre Verbindungen in eis ner folchen Veredlung begriffen sind, wenn sie immer wichtiger, nüglicher und wohlthätiger wer den. Denn diese Veredlung muß euer Zweck, diese fortschreiteude Verbesserung muß euer immerwährendes Bestreben seyn, ihr alle, die ihr die Mittelpunkte gewiffer Verbindungen seyd, und auf die, welche mit euch zusammenhängen, einen groffen Einfluß auffern könnet. Daß ihr euern Kindern immer mehr von eurem Geiste, von eu• rer Tugend, von eurer Frömmigkeit mittheilet, the Eltern; daß ihr die, welche euch ihr Ver trauen schenken, immer mehr mit eurer Weisheit, mit eurem Sinn, mit eurer Liebe zum Guten er füllet, ihr Lehrer; daß ihr die Bande des niedrigen Bedürfniffes immer mehr in einen Zusammenhang der Zuneigung, des Wohlwollens und einer treuen Nacheiferung eures Edelmathes verwandelt, ihr Wohlthäter; daß ihr die Verhält nisse der Schuldigkeit und des Zwangs nach und nach zu einer freyen, willigen und gewissenhaften, Anerkennung der Pflicht, zu einer edlen Wetteifer für Ordnung, Recht und gemeines Wohl erhebet, ihr Vorgesezten und Gebietenden: das ist es, was euch obliegt, wenn ihr in euren Ver

bindungen handeln wollet, wie der Auferstandne. Und ihr, die ihr lernen, die ihr empfangen, die ihr geleitet werden sollet: die Freunde des Auf erstandnen seyen eure Muster; folgsam zu seyn, wie sie, Anhänglichkeit und Liebe zu beweisen, wie pie, euch dem höhern Geist und Sinn, der euch mitgetheilt werden soll, willig zu öffnen, wie fie; ihnen ähnlich zu werden in dem Eifer, in der Begeisterung, in der Thätigkeit für die gute Sache, für die man euch gewinnen will; das sey euer Bestreben. Was werdet ihr dann werden in euren Verbindungen; welche Kraft, welche Selbstständigkeit, welche Brauchbarkeit werdet ihr in denselben erlangen; und mit welcher Fassung, mit welchem Muthe werdet ihrs ertra. gen, wenn ihr euch trennen follet, wenn ihr sie aufhören sehet.

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Doch dieß ist eben das Fünfte, was ung ob. liegt, wenn wir nach der Geschichte des Aufer. standnen in unsern Verbindungen wollen handeln lernen, wir sollen nåmlich auf die Störungen aller immer vorbereitet seyn. Wie zahlreich die Zufälle find, welche alle unfre Verbindungen unterbrechen können, habt ihr gestern gefehen; und daß auch die zärtlichsten und edelsten nicht verschont, daß gerade fie oft am grausamsten Jerrüttet werden, beweiset euch die Geschichte des Auferstandnen. Nicht nur einen Fehler im Denfen würden wir also machen, M. 3., würden nicht nur unrichtig urtheilen; auch unbesonnen handeln würden wir, und uns selbst den größten Schaden zufügen, wenn wir das Veränderliche und Hinfällige unsrer Verbindungen aus den Au gen verlieren, wenn wir uns nicht bey Zeiten und

geflisfentlich auf jede Störung derselben gefaßt machen wollten. Auch in die Auch in die süsfesten Freuden des Umgangs mit unsern Kindern, mit unfern Freunden, und mit Allen, die unserm Herzen theuer sind; auch in jenes Entzücken, mit wel chem die innigste Vereinigung, und das reinste Wohlwollen uns erfüllt, wollen wir die Vorstel lung mischen, daß sich alles åndern kann und muß, daß dieses Naheseyn, diese erquickende Ge genwart, dieses einträchtige Wirken und Han deln durch tausend Unfälle gestört werden kann, daß es vielleicht morgen, vielleicht in wenigen Stunden nicht mehr Statt finden wird. Wie sehr der Auferstandne darauf drang, daß seine Freunde dieß nie vergessen möchten; wie oft er fie vor seinem Tode an diese schreckliche Trennung, und nach seiner Auferstehung an seinen baldigen Hingang zum Vater erinnerte, ist euch bekannt; fie sollten immer darauf vorbereitet seyn, ihn nicht weiter um sich zu sehen. Diesen Sinn, diese Bereitwilligkeit, auch die, welche uns am theuer ften sind, aus unsern Armen zu lassen, sobald Gott fie ruft, wollen auch wir uns eigen zu ma chen suchen, M. Br., wollen es nie vergessen, daß wir uns hier, wo alles vergånglich ist, mit 1 Niemand verbinden können, mit dem es nicht Abend würde, dessen Tag sich nicht über kurz oder lang neigte. Und fürchtet nicht, diese Vorstellung werde euch niederschlagen, werde euch die Freuden des Umgangs und der Zärtlichkeit verbittern. Nur storen, das habt ihr gestern gesehen, nur unterbrechen kann der Zufall eure Verbindungen, aber nicht auflösen, nicht vernichten. Sie fortzusehen, im Geiste mit allen vereinigt zu bleiben, die euch werth waren, ihr Andenken in einem treuen Her

zen voll Zärtlichkeit und Liebe zu bewahren, und so zu leben, so zu handeln, wie es ihren Wünschen und eurer Vereinigung mit ihnen gemäß ist: das steht ben euch, das habt ihr ganz in eurer Gewalt; die Allmacht des Wohlwollens und der Liebe ver knüpft die Vergangenheit mit der Zukunft, das Sichtbare mit dem Unsichtbaren, die Erde mit dem Himmel, und webt einen Zusammenhang, den nichts zu zerstören vermag. Und giebt euch die Geschichte des Auferstandnen nicht noch überdieß die groffe Hoffnung, daß selbst die Störung eurer Verbindungen aufhört, daß sie sich, wenn sie es werth sind, erneuert und fortgesezt zu werden, da wieder anknüpfen werden, wo Gott abmischen wird alle Thrånen von unsern Augen, und der Tod nicht mehr seyn wird?

Denn so ist es, M. Br., darir. bestehet eben die lezte Anweisung, die uns die Geschichte des Auferstandnen zum Handeln in unsern Verbindungen giebt; wir follen es nämlich nie verges fen, daß sie für die Ewigkeit geschlossen find. Nicht blos für die Zeit, nein, auch für die Ewigkeit sind die Folgen unsrer Verbindungen entweder heilsam oder schädlich, das habt ihr gestern gesehen, das beweiset euch die Geschichte des Auferstandnen; noch in einer andern Welt wird man es uns ansehen, werden wirs empfinden, wird es Einfluß auf unser Schicksal haben, ob wir hier in guten oder bösen, in rühmlichen oder verwerf lichen Verbindungen gestanden, ob wir mit leichtfinn oder mit Ernst, mit Edelmuth oder mit Eigennuß in denselben gehandelt haben. Aber welche Wichtigkeit, welche nicht zu berechnende Wichtigfeit erhalten dadurch unsre Verbindungen! Du

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