صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

ten Jünger uns bezeigen. Haffet uns die Welt, so laß uns des Trostes genießen, daß fie ohne Ursach uns hasse wie sie Dich vor uns gehafset hat, und Alles, was der Welt Verfolgung an Leiden uns zufügt, das lehre uns e kennen als heiliges Kreuz, als die Dornen der heiligen Rose, Deiner Kirche, die Du Dir von der Welt erwählet hast; lehre uns es hinnehmen als das Zeichen Deiner Christen von oben her, ohne Zorn und Rachsucht gegen unsre Feinde, aber mit Danksagung und Freude vor Dir, der Du die haffende Welt zwingst, uns zu dienen, indem fie das Zeugniß uns ausstellen muß, daß wir nicht mehr von ihr find. Bewahre uns gnädig vor Verleugnung daß wir nimmer der Welt uns gleichstellen, und fie des Ihren Nichts an uns finde, was sie lieb haben könnte. The wir sollten zu ihnen fallen, müssen sie eher zu uns fallen! Mache neu im Munde Deiner Streiter das Gebet Davids: HErr, hadere mit meinen Haderern, streite wi der meine Bestreiter! daß rühmen müssen und sich freuen, die Deiner Gemeinde gönnen, daß fie Recht behalte. Zu folcher Freudigkeit, HErr Jesu, stärke unsre Herzen, und sende uns den Trößter, den heiligen Geist, daß Er von Dit in uns zeuge und das apostolische Wort in uns zu kräf tiger Wirkung bringe, damit wir, überzeugt und göttlich gewiß unserer Seligkeit, auch zeugen können von dem Le ben in Deinem Namen. Wenn dann die Welt, die den Schein der Kirche annimmt, Deine Zeugen in den Bann thut oder gar Leib und Leben ihnen will nehmen, weil sie weder Deinen Vater, noch Dich in Deinen Gliedern erkennet, so laß den Geist, der vom Vater ausgehet, in våter. licher Kraft mächtig sehn in den Schwachen, und Dein Wort wache auf in ihrem Gedächtniß haft Du, treuer

[ocr errors]

Cap. 15, 18-16, 4. (Schluß.)

853

Heiland, solches alles uns zuvorgesagt, wie sollten wir aus Deiner Hand es nicht getrost und still dahinnehmen? Laß uns nur über allem Erden-Streit und Leid den ewigru. higen Himmel offen sehen, und behalte denen ihre Sünde nicht, die uns verfolgen, ohne zu wissen, was sie thun.

HErr, gönne uns auf Erden die himmlische Freude, frohlocken zu dürfen über die Wunder Deiner Barmherzigkeit, daß Du grausame Verfolger in liebeglühende Zeugen umzuwandeln vermagft. Erwecke Deine Macht, Du großer Siegesheld, und laß uns schauen Deine Ehre! Amen.

Eigne Melodie.

Löwen, laßt euch wiederfinden,
Wie im ersten Christenthum,
Die Nichts konnte überwinden:
Seht nur an ihr Marterthum!

Wie in Lieb fie glühen,
Wie sie Feuer sprühen,

Daß sich vor der Sterbenslust

Selbst der Satan fürchten mußt.

28.

Das doppelte Amt des Trößters.

Cap. 16, 5-15.

Verkündige uns, o heiliger Geist, was Du nimmst vom Vater und vom Sohne, und verkläre durch Dein Strafen und Lehren den Namen Jesu in unsern Herzen zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.

Ich war bei euch dies Wort des scheiden. den HErrn hatte den Jüngern die Nähe des Abschieds aufs schmerzlichste fühlbar gemacht, und ganz hingenommen von Traurigkeit schaueten sie nicht hindurch in den freudenreichen Hingang Deffen, den fie doch lieb hatten (Cap. 14, 28.); ja, fie dachten überhaupt nicht an die himm lische Stätte, wohin Er ging, sondern nur an die irdische, welche Er verließ: und da trauerten fie wie Waisen, die fich nicht wollen trösten lassen. Darum bricht der liebe HErr Seine Rede noch nicht ab, sondern fährt fort, das Trostwort: Euer Herz erschrecke nicht!" ihnen aus zulegen. Er sieht wohl, daß ihre Bekümmerniß den füßen Namen Trößter noch nicht gefaßt und ins Herz eingelas sen hat; so will Er denn diesen Namen recht tief ihnen einprägen, und indem Er fie von dem Schmerze über Sei nen Weggang zur Freude an der köstlichen Frucht Sei. nes Hingangs leitet, beschreibt Er des Tröfters Amt und

[ocr errors]

Werk, erstlich an der Welt und zweitens an der Gemeinde der Gläubigen. Beides, des Tröfters Straf. und Lehramt, ist für die Zeugen Chrifti ein Brunnen himmlischen Segens. Sie find es ja, durch deren Mund der heilige Geist die Welt straft, um aus der Welt zur Jüngergemeinde zu sammeln, was sich strafen lassen will; und zu diesem herrlichen Zeugenberufe sollen sie tüchtig gemacht werden durch denselbigen Trößter, den Geist der Wahrheit, welcher kommt um fie in die ganze, volle Wahrheit zu leiten und Jesum Christum, der die Wahrheit ist, in ihnen zu verklären. Begnadigte, gerechtfertigte, dem Gericht entflohene Sünder: das sind die Werkzeuge des Trösters, durch welche Er die Welt straft um die Sünde, um die Gerechtigkeit und um das Gericht. Wahrlich, es ist uns gut, daß Jesus hingeht, um diesen Tröster zu senden aus dem Schooße des Vaters in eine versöhnte Welt!

2. 5. 6. Nun aber gehe Ich hin zu Dem, der Mich gesandt hat; und Niemand unter euch fråget Mich: Wo geheft Du hin? Sondern dieweil Ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns geworden. Vorhin hatte Thomas allerdings gefragt (Cap. 14, 5.), auch Petrus schon früher (Cap. 13, 36.); aber das war kein Fragen gewesen, welches dem HErrn wohllautet. Jeßt, nachdem Er von Seinem Hingange so tröstlich zu ihnen geredet und nun eben den Weg zum Vater, dessen Werk auf Erden vollen. dend, antreten will jezt bleiben sie alle ftumm! Was Er zu ihnen geredet, hat ihnen den Mund nicht geöffnet, sondern verschlossen, denn nicht freudige Begier, den Segen Seines Hingangs zu erforschen, sondern eitel Traurigkeit über Seinen Weggang erfüllte ihr erschrockenes Herz. Das

that dem HErrn weh. Seine Liebe hat es so gern, daß man Ihn fragt, und Er antwortet so bereitwillig allen lernbegierigen Seelen. Laßt uns doch der Traurigkeit nie einräumen, daß fie gar unser Herz einnehme und daraus selbst die Frage verdränge: HErr, wo gehest Du hin? Wo gehest Du mit mir hin? Was willst Du, daß ich in dieser Trübsal von Dir nehmen und Dir geben soll? Weise mir, HErr, Deinen Weg, daß ich wandle in Deiner Wahr heit! Wie es der Predigt des HErrn von Seinem Hin. gange bei den Jüngern ging, so pflegt es den Predigten vom Segen des Kreuzes bei Vielen zu gehen. Sie weinen, weil das Kreuz sie schmerzt; aber sie überhören die gött. lichen Troftgründe und lassen sich nicht zu der Frage er wecken, wozu das Kreuz ihnen gut seh." Gerhard. Doch ob wir zum Fragen zu herzensträge wäreh, will Jesus den. noch antworten; wie Er hier ungefragt den Jüngern mit freundlicher Antwort begegnet:

B. 7. Aber Ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß Ich weggehe. Denn so Ich nicht weggehe, kommt der Trößter nicht zu euch; so Ich aber hingehe, werde Ich Ihn zu euch senden. .Da. rum kommt Er selbst zuvor, ehe sie anfangen zu fragen, mit der Antwort auf ihre Gedanken: Ach nein, nicht also, lieben Jünger, gedenkt nicht, wie wehe es euch natürlich thut, daß Ich von euch scheide, sondern denkt, wie gut es euch ist. Laßt uns doch ein wenig von der Sache reden, was Jch damit meine., Hier sollt ihr fragen und euch be kümmern, warum Ich hinweggehe und wozu es euch dient." L. Die Wahrheit sagte ihnen der Herr; durch ihre traurigen Gedanken wurde ihnen ja die Wahr heit verdeckt, und das Wort des HErrn mußte fie hervor.

« السابقةمتابعة »