Ach huelff mich laid mein senlich klag, gaistlich verkert anno 1520. Ach huelff mich laid mein senlich clag, von tag Zw tag solt sich, treulich, 5 Mein herz, mit schmerz Pesagen, klagen Der verlornen zeit, Die ich so thörlich hab verzert, peschwert Paid leib und sel, on hel 10 Und not, vor got, Der rechen, prechen Will der sünd posheit; Den ich sein er, ser schwer lich han, an 15 Scham verwünd, gründ, pünd Veracht, tracht Nach woluest, wuest, In misetat, pat, gnat. Da umbsunst gunst, kunst Vil zu verkeren, meren 25 Freilich, mich Hie gestraft, schaft, Als ich mein, sein * 1 Im sechzehnten meistergesangbuche, bl. 129 bis 130'. Nach ab schrift Ernst Mummenhoffs. Das lied kommt schon 1513 geistlich ver ändert vor; sieh Wackernagel, kirchenlied 2, 1081 bis 1082. Diese erst geistliche umarbeitung wird dem Adam Kraft aus Fulda zugeschrieben Die erste strophe des weltlichen liedes ist in einem einzeldrucke de Darmstädter hofbibliothek erhalten; sieh Adolf Schmidt: Centralblat für bibliothekswesen 12, 125. bl. 129 Götlich recht Verschmecht, kein knecht, Der sich, trewlich Aus leren, keren 5 Thuet zw got; Wan er wil nit des sünders dot. 2. Mein cleglich pit pewegen sol, den vol Genaden schrein, allein, 10 Herr Crist, dw pist Gnadreichen; weichen Mus als himels-heer. Ich psorg auch nit, das sey umbsunst, mein günst 15 Das herz vol schmerz Mit ringen, dringen Nach verlorner eer. Sein wunden rot, not, spot 20 Vater zaigt, paigt, neigt. Parmherzikeit, geit zeit Sein gedueld, die schueld 30 Ist mein, sein Gnad peger; ker Dich zw mir schir, Vergossen, flossen Dein plut rot In deiner marter, angst und not. 3. 40 All dinst an mir fand got gespart, gar hart In das pefielt, doch hielt. Sein huld, gedüeld Vil jaren, sparen Mich vor aller not. 5 Ich lebt im saus nach alter weis, kein fleis Zw gottes lob, als ob Sein güet mich muet Wider sein gepot. 10 Darmit ich hon, on won Sein er ser Hart verlezt, trezt, sezt Mein sinn, hin Wider got, hot 15 Gerewet mich, ich sich, Sein götlich kraft schaft, straft Mein unzuecht hie, wie Im geliebt, triebt, iebt Sein gotlich rach, nach Gnad mir ein, dein Diener ich, mich 25 Ger zu sein. Von herzen mein Hoff ich, frolich Zw wandern, andern Verloren zeit 30 Des hilff, Criste, der fuer uns leit. Anno salutis 1520. Der 7 psalm kung Dauid im thon: Ich rueff zw dir, herr Jesw Crist. Als Dauid wart von Absalom 5 Und Gemen, der gotlos, kom Hat mit grause 10 Gestuerzet gar zw grundt; Drumb drueb in got iz ause. 2. Als Dauid horet die schmachwort, bl. 125 Da lied er die gedueldig; 15 Er west sich gar wol an dem ort Darmit in dieser gotlos mon 20 Dem herren und fing on Und herzlich also saget: 3. Auf dich traw ich, mein herr und got, Hilff und eret mich eben 25 Von mein feinden in dieser not, Das sie nit, wie die leben, Erhaschen hie die sele mein Und sie grimig zereissen. Und zu-peyssen. 1 Im sechzehnten meistergesangbuche bl. 125 bis 126'. Nach abrift Ernst Mummenhoffs. Vergl. band 18, s. 43 bis 46. |