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daz man dir ze vasten

<< daz tuon ich gerne »> Swaz ir hie klagent, wande iu lît erslagen

seze also vil. »

sprach der münich, «ob ich wil.
daz tuot iu allez nôt:
risen und ritter tôt,

der bîhte ich hân gehoeret;

diu buoze ist in ze swær

die si hânt enpfangen >> sprach der bredigær.

« Dîn clôster müez verbrinnen >> sprach der spilman, «dâ du inne soldest wesen, du alter grâwer man. dich unde dîne bruoder wil ich dem tiuvel enpfelen: du hâst mir mit dîme stabe

grôze streiche geben.»>

daz ist wæger 1) vil —

als ich dir sagen wil.

«Nu müeze uns got behüeten mich unde mîne bruoder, mîn bredigerstap ist lieht den füere ich ein mit kreften;

unde dâ bî starc:

Daz habe ich hiute erzeiget

« daz dir dîn apt besezet 2) hât,

dar zuo ich niemans darf.

in den rôsen rôt.»>

cleine ist dîn gebot:

du möhtest für dîn kutte lieber clâre sîde tragen,

sît daz man muoz inz clôster ze strîte nâch dir jagen.» Ez tuot einer für den andern

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er ist ein küener keller 7),
Dô sprach der münich Ilsân
hât si der hübschen videler
swie suoze ir seiten hellent,
dô truoc er einen bredigerstap,

« wâ ist diu küngîn hêr? bî dem Rîne iht mêr? ir videlboge ist kranc. » was ûzer mâzen lanc.

Dô hâte münich Ilsân übermuotes begangen vil

in dem rôsegarten,

er hâte zertretten

als ich iu sagen wil;

die bluomen und den clê:

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Boner's Edelstein.

Ulrich Boner, ein Predigermönch aus Bern. Er lebte bis nach 1349. Sein Edelstein ist eine Sammlung von hundert Beispielen aus lateinischen und deutschen Quellen. Herausgegeben von Benecke (Berlin 1816) und von F. Pfeiffer (Leipzig 1844). Aelteste Ausgabe Bamberg 1461, das älteste deutsche Buch, welches im Druck erschienen.

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er sprach «Vil liebiu muoter ein wolf was siech: dô er genas, er was ein wolf als er ê was. mich dunkt ez müg nicht an- hettist du nicht erzürnet got

mîn,

ders sîn

wan daz ich muoz sterben. sol ich ouch denn verderben an der sêl, daz ist mir leit. sich an mîn grôzen erebeit, und bit die götte daz si sich

noch übergangen sîn gebot, und hettist weder wîp noch man betrüebt, und hettist ab gelân dîn bosiu werk in dîner jugent, und hettist dich gesetzt ûf tugent:

wellent erbarmen über mich.» sô möcht dîn gebet got dank

diu muoter sprach «<Mîn liebez

kint,

die götte vast erzürnet sint; du hâst erwekt der götten zorn: ich fürcht du müezist sîn ver

lorn.

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der achte daz diu sünd zerstœrt

vil kûm4) die gött vergezzent werde, und sîn leben guot.

1) der Kranke, sick

2) Versprechen. 3) Weihe. 4) schwer

lich.

5) Reue nach der That. 6) angenehm.

wâ bittent wort werk unde got wil erhoren dîn gebet

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Geboren zu Strassburg, nach der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts. Studierte und lehrte in Paris als Dominikaner, ward Doctor der Theologie in Rom; 1304 Provincial des Dominikanerordens in Sachsen; 1307 Generalvicar in Böhmen. Lebte später in Cöln, wo er gegen 1329 starb. Stifter der mystischen Schule. Einige seiner Lehren wurden vom Pabst Johann XXII. als ketzerisch verdammt. Seine Werke herausgegeben von F. Pfeiffer im zweiten Bande der «<Deutschen Mystiker» (Leipzig 1857).

Dar

Si consurrexistis cum Christo quae sursum sunt etc. Sante Paulus sprichet: «sît ir ûf gestanden mit Kristô, sô suochet diu dinc, diu oben sîn, dâ Kristus gesezzen ist zuo der rehten hant sînes vater, und smecket diu dinc, diu oben sîn, und lâzet iu niht smecken diu dinc, diu ûf der erde sint. » nâch sprichet er ein ander wort: «ir sît tôt und iuwer leben ist verborgen in Kristô bî gote in dem himele.» Daz dritte, daz die vrouwen suochten unsern herren zuo dem grabe; dâ funden si einen engel, des antlütze was als ein blicschôz1) und sîniu kleider wîz als der snê, und er sprach zuo den vrouwen: «wen suochet ir? Suochet ir Jêsum Nazarênum, der gekriuzeget ist? Der ist niht hie. » Wan got ist niergen 2); gotes minnestes 3) des ist vol alle crêatûre und sîn groze diu enist niergen. Si antwerte ime niht, wan si verdrôz des engels, dô si got niht envant. Got enist hie noh dâ, in zît noh in stat). Nu sprichet S. Paulus: «sît ir ûf gestanden in Kristô, sô suochet dîu dine, diu oben sîn.» Bî dem êrsten wort meint er zwêne

1) Blitzstrahl. 2) nirgends.

3) kleinstes. 4) Raum.

sinne. Etelîche liute erstênt: si üebent sich an einer tugende und niht an der andern. Etelîche liute sint, die von natûre unedel sîn; die sint sô gerihtet ûf rîchtuom. Ander die sint edeler von natûre und ahtent niht guotes, aber si wellent êre haben. Ein meister sprichet, daz von nôt alle tugent zemen 1) haften. Wie daz sî, daz doch ein mensche ûf eine tugent mêr sî geneiget denne ûf die andern mit üebende, doch so haftent si von nôt alle mit ein. Etelîche liute erstênt al ze mâle2); si erstênt aber niht mit Kristô. Dar umbe swaz sîn ist, daz sol al ze mâle ûf stân. Ein ander wîse: man vint etelîche die stânt ze mâle ûf mit Kristô: aber er muoz vil wîse sîn, der dâ prüeven sol ein wâr ûferstên in Kristô. Die meister sprechent, ez sî wâriu ûfstende 3), der niht wider stirbet. Ez enist niergen kein tugent sô grôz, man envinde liute, die si von natiurlîcher kraft haben gewürket; wan zeichen und wunder würket dicke natiurlîchiu kraft; wan alle diu ûzriu 4) werc, diu man ie vant in den heiligen, diu hât man ouch funden in den heiden. Dar umbe sprichet er: «ir sult ûf erstên mit Kristô.» Wan er ist enoben, dâ dehein natûre zuo gereichen mag. Swaz unser ist, daz sol al ze mâl ûf stân. Driu zeichen sint, ob wir al ze mâle ûf stên. Daz êrste: ob wir suochen diu dinc, diu oben sîn. Daz ander: ob uns smecken diu dinc, diu oben sîn. Daz dritte: ob uns niht smecken diu dinc, diu ûf der erde sint. Nu sprichet S. Paulus: «suochent diu dinc, diu oben sîn.» Nu wà und in welher wîse? Künic Dâvîd sprichet: «suochet daz antlütze gotes.» Swaz sol sîn mit manegen dingen, daz muoz von nôt3) oben sîn. Swaz fiur") machet, daz muoz von nôt oben im sîn, alse der himel unde diu sunne. Unser besten meister wellent, daz der himel sî ein stat aller dinge; und enhât doch kein stat, kein natiurlîche stat, und gît allen dingen stat. Mîn sêle ist ungeteilet und ist doch ze mâle in eime ieglichen gelide'). Dâ mîn ouge siht, dâ hæret mîn ôre niht. Da mîn ôre hoeret, dâ siht mîn ouge niht. Daz ich liplich sihe oder hoere, daz kumt geistlich in mich. Mîn ouge enphæhet in dem liehte die varwe; si enkumet aber in die sêle niht, wan ez ist ein abeval ). Allez, daz die ûzern sinne enphâhent, daz ez geistlich wirt în getragen, daz kumet enoben von dem engel: der drücket ez in daz oberteil der

1) zusammen. 2) auf einmal, all at once. 3) Auferstehung. 4) äusserlich. 5) nothwendig, needs. 6) Feuer, Licht. 8) Abfall, ein Fremdes.

7) Glied.

sele. Nu sprechent unser meister: swaz enoben ist, daz ordent und setzet daz ander. Her ûf spricht S. Jâcobus: «alle güete und vollekomen gâbe koment von enoben her abe. »> Swer al ze mâle ist ûf erstanden mit Kristô, daz ist ein zeichen, ob er got oben zît 1) suochet. Der suochet got oben zît, der dâ suochet sunder zît 2). Nu sprichet er: «suochet diu dinc, diu oben sîn.» Wâ suochet man diu? Dâ Kristus gesezzen ist ze der rehten hant sînes vater. Wâ sitzet Kristus? Er sitzet niergen, er ist niergen. Der in iergen suochet, der envint sîn niht. Sîn minnestez ist allenthalben, sîn oberstez ist niergen. Ein meister sprichet: «swer iht bekennet, der bekennet got niht. » Kristus sprichet 3) als vil als ein gesalbeter, der dâ gesalbet ist mit dem heiligen geiste. Die meister sprechent: sitzen bediutet ruowe, und meint: dâ kein zît ist. Swaz sich kêrt und wandelt, daz hât niht, dâ ez an ruowe, lît niht zao 4). Unser herre sprichet: «ich bin got und enwandel mich niht.» Kristus sitzet zuo der rehten ruowe sînes vater. Daz beste guot, daz got geleisten mac, daz ist sîn rehtiu hant. Kristus spricht: «ich bin ein tür.» Der erste ûzbruch 5) und daz êrste ûzsmelzen 6), daz got ûz smilzet, dâ smilzet er in sînen sun und dâ smilzet er wider in den vater. Ich sprach eines tages, daz diu porte daz wære der heilig geist; dâ smilzet er ûz in güete in alle crêatûren. Swâ ein natiurlich mensche ist, daz beginnet sînes werkes ze der rehten hant. Ein meister sprichet, daz der himel blôz von got enphâhe'). Ein ander sprichet, daz des niht ensî; wan got ist ein geist und ein lûter lieht. Dar umbe waz von gote blôz enphâhen sol, daz muoz sîn ein geist und ein lûter lieht. Ein meister sprichet: ez ist unmuglich in dem êrsten ûzbruche dâ got ûz brichet, daz iht, daz liplich ist, des entfenglich sî, eintweder ez muoz sîn ein licht oder ein lûter geist. Der himel ist oben zît und ist ein sache der zît. Ein meister sprichet, daz der himel in sîner natûre ist als edel, daz er sich niht mac neigen dar zuo, daz er sî ein sache 8) der zît. In sîner natûre mac er niht sachen 9) der zît: in sîme loufe ist er sache der zît, und ist er sunder zît, daz ist in dem abeval des himels. Mîn varwe ist mîn natûre niht; mê, ez ist ein abeval mîner natûre, und ist unser sêle verre dar enoben 10) und ist

1) über der Zeit. 2) ohne Zeit.
5) Hervorbrechen.

zu Jemand hinlegen.

pfangen (scil. sein Wesen). 10) fern dort oben.

8) Ursache.

4) sich

3) bedeutet.
6) Ausfliessen. 7) em-
9) Ursache werden.

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