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,,Wo denn das?" fragte Rebekka neugierig.

,,Auf unserer Hochzeit," sagte Dielau, halb zu Marie gewendet. ,,Er kommt ohne Zweifel auf meine Einladung."

,,Ich käme auch," äußerte der Maler, sich so tief vor Dielau verbeugend, daß ihm die sonst hinten lang herabhängenden Haare jezt vorn, wie schwarze Garnsträhne, über das Gesicht fielen. Dann richtete er sich hoch auf und fragte:,,Wissen Sie, was Schillers Don Philipp sagt? Mit spanischer Grandezza sagt er: «Mein ganzer Hof ist feierlich geladen.» Und da wollt' ich nur bemerken, daß ich doch auch zum Hofe gehöre, zu dem bewußten Citadellen - Hofe in Laon, folglich als Höfling --"

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Auch zu meiner Hochzeit eingeladen werden," fiel ihm Dielau in's Wort. Als Hochzeitgeschenk mal' ich Ihnen den alten noblen Franzosen!" versprach der Maler.,,, ich bin noch viel berühmter, seitdem ich die Explosion von Laon mitgemacht, und die dort glücklich davongetragene Schmarre meine Stirn schmückt. Wie oft steh' ich vor'm Spiegel und sage zu mir selber wie der Räuber Carl Moor zu Schweizer: Diese Narben stehen Dir schön."

,,Das Bild des edlen alten Herrn wird mir ein köstlich Hochzeitgeschenk sein," sagte Dielau,,,vorausgeseßt, daß Sie als Portraitmaler ihn gut treffen." ,,So gut," vermaß sich der Maler,,,wie Ihre Sangerhäuser Jäger den Franctireur getroffen."

,,Sei Gott seiner Seele gnädig," sprach Dielau mit tiefem, ernsten Tone. Ein gemeiner Spion war er in der That nicht."

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Se. Majestät der Kaiser und König hatten bekanntlich bei Gelegenheit des Einzugs unserer siegreichen Truppen in Berlin 1871 eine Anzahl von Offizieren der Armee zur Anerkennung ihrer Verdienste im Felde den Adelstand verliehen. Der diesmalige Wappenbogen bringt unter Anderen eine Reihe der verliehenen Wappen.

In der Heraldik (Wappenkunde) werden die Farben wie folgt ausgedrückt: Gold durch Punktirung ; Silber glatt, ohne Zeichen; Blau durch wagerechte Linien E; Grün durch schräge Linien von Rechts nach ; Purpur gewöhnlich durch schräge Linien von Links nach ; Roth durch senkrechte Linien ; Schwarz durch ge= oder Schwarzdruck. In der Heraldik wird Rechts nicht

Links

Rechts

tgitterte Linien

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vom Beschauer, sondern umgekehrt vom Schild aus verstanden; wachsend heißt eine Figur im Oberleib.

Die Redaktion.

Die Freiherren und Herren v. Schorlemer gehören zum westphälischer Uradel, und find Hellingshausen und Heringshausen alte Stamm: häuser dieser Familie. im rothen Felde einen schrägrechts gelegten, auf Die Schorlemer führen jeder Seite viermal gezinnten Pfahl, und auf dem Helme eine Wulst. besteckt mit drei goldenen Mundstücken, deren jedes mit 5 schwarzen Hahnfedern befeßt ist. Helnidecken weiß und roth.

Schleusingen, die alte Haupt- und Residenz stadt der Grafschaft Henneberg, heute Hauptort des gleichnamigen Kreises, im Mittelalter Slusung, Sluffungen genannt, reicht mit ihrem Ursprung ohne Zweifel in sehr frühe Zeiten hinauf, ohne daß darüber Zuverlässiges bekannt ist. Das älteste Wappen, eine Sirene, Undine oder Wasserfee darstellend und heute noch am Rathhaus zu Schleusingen sichtbar, stammt wahrscheinlich noch aus vorheraldischer Zeit und war wohl ursprünglich nur ein Abzeichen zur Unterscheidung im Felde. Frühzeitig kam aber dieses älteste Wappen in Wegfall, ohne daß Nachrichten darüber vorliegen, verleihung stattgefunden hat, jedenfalls geschah dies aber lange vor dem Erwann, von wem und durch wen eine neue Wappen löschen des Stammes der alten Landesherren, der Grafen von Henneberg, welches Geschlecht 1583 ausstarb. Ein Siegel von 1547 zeigt einen über die Stadtmauer ragenden Thurm, und zu deffen beiden Seiten je den hennebergischen Schild. Auf allen späteren Siegeln erscheint das Bild der Burg vielfach verändert, bald mit einem und bald mit drei Thürmen, das hennebergische Wappen aber stets unter dem offenen Thorbogen eingefügt. Das Feld blau, die Burg in Naturfarben (Stein), die Henne schwarz auf einem grünen Dreiberg in goldenem Felde.

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Gräber.

Mylner.

Colmann.

Metter.

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v. Often, eine der ältesten und vornehm ften Familien Pommerns, die sich aber in fast allen nordischen Reichen ausgebreitet, und die höchsten Würden in Krieg und Frieden bekleidet hat. Sie hat Preußische, Russische, Dänische, Polnische Fürsten-, Grafen- und Freiherrn-Diplome erhalten. Das alte v. d. Often'schen Stammwappen zeigt in einem gespaltenen Schilde im rothen Felde einen silbernen Schlüffel, im linken blauen drei silberne Flüsse. Auf dem Helm ein offener schwarzer Adlerflug, zwischen den Flügeln eine Straußenfeder, die mit zwei in's Andreaskreuz gelegten filbernen Schlüsseln belegt ist.

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Der Ursprung von Brandenburg an der Havel verliert sich in dem Dunkel der Vorzeit und ist es zweifelhaft, ob der Name keltischen oder wendischen Ursprungs ist. Das feltische braine (Herr, Fürst) und bwr oder auch bwrg (festes Haus, Burg), also Fürstenburg, entspricht mehr den thatsächlichen Verhält niffen, als die lange festgehaltene wendische Etymologie von brennibor, d. i. Waldberg, welche Bezeich nung wenig zur Ortslage stimmt. Die urkundliche Geschichte Brandenburg's beginnt mit der Eroberung des auf einer Halbinsel belegenen Plazes durch Kaiser Heinrich I. im Jahre 927. Der von ihm gegründeten Markgrafschaft Nordsachsen gab die Burg später bekanntlich den Namen. Heinrich's berühmter Sohn Otto I. gründete hier 949 ein Bisthum. Dasselbe bestand bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Die Stadt Brandenburg bauete sich zuerst auf dem rechten Havel-Ufer an und nannte sich Alt-Brandenburg, zur Unterscheidung von Neu-Brandenburg, welches aus Ansiedelungen auf dem linken ufer zu einer Stadt heranwuchs. Beide Städte bestanden als getrennte Gemeinwesen bis 1715, welches Jahr endlich die Vereinigung her beiführte. Ueber das alte Stadtwappen ist nichts Bestimmtes bekannt; das heutige Wappen ist eine neuere Schöpfung und besteht aus einer Vereinigung der Wappen der beiden Städte, rechts das der Alt-, links das der Neustadt. Jeder dieser Wappenschilde zeigt im filbernen Felde eine rothe Stadtmauer mit offenem Thor und mehreren Thürmen, der der Altstadt vier Thürme, der der Neustadt fünf, sämmtlich mit Zinnen gekrönt und überhöht von Spizdächern mit Wetterfahnen. Im Wappen der Altstadt im offenen Thor ein aufgezogenes Fallgatter und an den zwei mittleren Thürmen je einen brandenburgischen Schild mit dem rothen Adler in silbernem Feld. Das Wappen der Neustadt zeigt unter dem offenen Thor als Hoheitszeichen das kleine preußische Wappen mit der Königskrone. Die rautenförmigen Ornamente zu beiden Seiten des Thors sind ihrer Bedeutung nach unbekannt.

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Der Oberst und Commandeur des 8. Rheinischen Infanterie Regiments Nr. 70, Heinrich Robert Mettler, durch Diplom vom 16. Juni 1871 in den Adelstand erhoben. Wappen: Unter dem filbernen Schildeshaupt, worin das Eiserne Kreuz, in schwarz eine aufsteigende, eingebogene filberne Spize, belegt mit goldbegrifftem, aufgerichteten, eisernen Schwert. Auf dem gekrönten Helme, mit schwarzen und silbernen Decken, fünf in Schwarz und Silber wechselde Straußfedern.

Die Stadt Wettin an der Saale ist dadurch bekannt und berühmt geworden, daß die Burg, welche noch heute über der Stadt auf der Höhe thront, und in deren Schuß die lettere erst erstand, die Stamm. burg des königlichen und der herzoglichen Häuser von Sachsen ist, deren ruhmvolle Geschichte über 900 Jahre, bis in's frühe Mittelalter, zurückreicht. Das Wappen Wettin's, eine silberne, dreigethürmte Burg mit offenem Thor in blauem Felde, entspricht der ältesten und einfachsten Form von Städteabzeichen überhaupt, weshalb auch anzunehmen ist, daß sein Ursprung bis in die früheste Zeit der Verleihung von Wappen zurückreicht und es ihm noch von den ersten Herren, den Burggrafen von Wettin, vielleicht am Ausgang des 12. Jahrhunderts, ertheilt wurde. Schon 1290 kam Wettin durch Schenkung an das Erzstift Magdeburg und theilte von da ab das Schicksal der magdeburgischen Lande bis zu deren Einver leibung in Preußen.

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