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werden läßt die Auferstehung Jesu so unwúrs dige Gedanken und Empfindungen. Durch sie ist die Wahrheit, die groffe herzerhebende Wahr. heit: gleichwie die Menschen in Adam alle sterben, also werden fie in Christo alle lebendig gemacht, auf immer bestätigt. An sie dürfen wir uns also nur erinnern, auf sie dürfen wir nur unsre Aufmerksamkeit richs ten: und unser Herz erweitert sich; frohe Ahs nungen erwachen in unfrer Seele; der Tod vers liert seine Schrecken; das Gefühl der Unsterbs lichkeit, die Hoffnung eines bessern Lebens ents wickelt sich in uns: und ergriffen von den Freus den einer bessern Welt, schon jezt selig in der Gemeinschaft des Auferstandnen, lernen wir rufs fen mit dem Apostel: der Tod ist verschlun gen in den Sieg; Tod, wo ist dein Stas chel; Hölle, wo ist dein Sieg; Gott sen Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn, Jesum Christum. So erinnere ich euch denn, lieben Brús der, des Evangelii von Christo dem Auferstandnen, das euch verkündigt ist, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet. Behaltet es, wie es euch verkündigt ist, es sey denn daß ihrs umsonst geglaubt hättet; und vergesset es nicht, daß euch Gott wieders geboren hat zu einer lebendigen Hoff nung durch die Auferstehung Jesu Chris sti von den Todten; zu einem unvers gänglichen, und unbefleckten, und un verwelklichem Erbe, das behalten wird im Himmel. Zu diesem nehme der Aufers standne uns einst alle auf, und lasse uns seine Herrlichkeit sehen; Amen.

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XXXI.

Am XII. Sonntage nach Trinitatis.

Epistel: 2 Kor. III. v. 4—11.

Unter allen den Endzwecken, an deren Erreis chung man gewöhnlich arbeitet, giebt es auch nicht einen, M. Z., der bey gewissen Berán derungen in der äussern Welt nicht unsicher wer den, oder wohl ganz wegfallen könnte. Ist es der Anbau des Landes, womit ihr euch beschäf tiget, wollet ihr der Natur Mittel des Unters halts und der Bequemlichkeit abgewinnen: wels che Hindernisse kann euch eine nachtheilige Wits terung in den Weg legen, wie leicht kann euch ein Unglücksfall, eine Störung der öffentlichen Ordnung und Ruhe, ein verderblicher Krieg um alle Früchte eures Fleiffes und eurer Anstrens gung bringen! Ist es ein Gewerbe andrer Art, was ihr treibt, habt ihr euch einer Handthies rung, einer Kunst, oder dem Handel gewidmet: es darf nur ein ungünstiger Zeitpunct eintreten, ihr dürfet nur thatige und geschickte Nebenbuler finden, es darf sich nur die öffentliche Meinung und der Geschmack der groffen Menge ändern, und ihr gerathet in Verlegenheit, und sehet eus re Thätigkeit, wo nicht ganz unterbrochen, doch beschränkt und gehemmt. Selbst wenn ihr edi lern und höhern Geschäften obliegen, wenn ihr

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über die Erhaltung der öffentlichen Ordnung was chen, wenn ihr Recht und Gerechtigkeit handhas ben, wenn ihr an der Regierung des Vaterlandes Theil nehmen, wenn ihr nüßliche Wissenschaften lehs ren, wenn ihr die Berichtigung und Erweiterung des menschlichen Wissens befördern soller; werdet ihr euch nicht auf allen Seiten gehindert fühlen, wird es euch nicht vielleicht ganz unmöglich wers den, weiter etwas auszurichten, wenn Zeiten kom men, wie die unfrigen sind, wenn alle Verhälts nisse sich ändern, die bisherigen Verfassungen unsicher werden, die ältesten Einrichtungen sich auflösen, und die Welt eine andere Gestalt ges winnt; giebt es nicht Erschütterungen, giebt es nicht Stürme in dieser äussern Welt, die den ganzen Zusammenhang menschlicher Endzwecke ges waltsam zerreiffen, und die Erreichung derselben wenigstens eine Zeit lang unmöglich machen?

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Mit einer Zuversicht, die ihrer Sache ges wiß ist, mit einer Freudigkeit, die uns über alle ångstliche Furcht erhebt, können wir, die wir Das Evangelium Jesu lehren, uns hier ausneh, men, und uns eines ganz eignen Vorzugs rühmen. Nicht, als ob wir bey gewaltsamen Veränderungen in der åuffern Welt für unsre Person besser daran wåren, als Andre. Als Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft, als Menschen, die in bes stimmten Verhältnissen stehen, sind wir allen den Uebeln ausgesezt, die beŋ solchen Umständen Ans dre treffen, und gemeiniglich leiden wir dann fogar mehr, als Undre, gemeiniglich ist Mangel und Dürftigkeit, Verachtung und Schmach uns fer Loos. Aber welche Unordnung auch um uns her entstehen, was man sich auch gegen uns felbst

selbst erlauben mag: das Geschäft, welches ́wir treiben, kann Niemand hindern; der Endzweck, welchen wir zu befördern haben, ist viel zu weit über alles Sinnliche erhaben, als daß er beŋ den Stürmen in der åussern Welt etwas leiden könnte; wir arbeiten an einer Sache, die solche Stür me nicht nur nicht zu fürchten braucht, die bey denselben fogar gewinnt, und bey dem Toben ders felben oft die glücklichsten Fortschritte macht.

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Zwar ist es natürlich, die drohenden Um stände, unter welchen wir uns jezt befinden; die Veränderungen, welche mit unerhörter Schnels ligkeit auf einander folgen, und alles erschüttern, was bisher gültig war und feststand; der Geist Der Zeiten endlich, der sich von allen Banden der Pflicht gewaltsam losreißt, und selbst den ewis gen Gesehen des Rechts und der Gerechtigkeit Hohn spricht; alle diese Dinge müssen uns, die wir als lehrer des Evangelii auf Ordnung und Zucht halten, Eintracht und liebe predigen, und alle Menschen auffordern follen, heilig zu wer den, wie Gott heilig ist, auf das empfindlichste Frånken, und uns häuffig bittre Klagen auspress fen. Aber verzagen dürfen wir darum nicht, dürfen nicht fürchten, daß wir zu einer Zeit, wo Viele den Untergang des Christenthums und der Religion überhaupt für unvermeidlich halten, für unsern groffen Endzweck nichts weiter werden auss richten können. Und worauf sich unser Muth, worauf sich die Hoffnung gründet, daß wir mit ten im Tumult groffer Weltbegebenheiten, wo alle andre Endzwecke unsicher werden, den unsris gen unmöglich verfehlen können: dieß euch eins mal ausführlich zu sagen, und euch unser Herz

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vertraulich aufzuschliessen, ist nicht nur nüßlich, es ist sogar nöthig; es wird euch die Sache, der wir unsre Bemühungen widmen, für die wir euch gewinnen, durch die wir euch dem Verders ben der Zeit entreissen, und für den Himmel rets ten sollen, in einem neuen lichte zeigen, und euch mit Ehrfurcht dagegen erfüllen. Und so will ich Denn kein Bedenken tragen, mit dem Apostel in unserm Texte von der Würde, von dem Glanze, von der Herrlichkeit des evangelischen Lehramtes zu sprechen. Höret mich aufmerksam und mit Nachdenken; eure eigne Würde werdet ihr fühs len lernen; es wird euch klar werden, daß ihr einer höhern Welt angehöret; ihr werdet Anges legenheiten erblicken, die euch wichtiger seyn müss fen, als alles, was euch sonst beschäftigt. Der Geist Gottes seŋ mit uns, und fördere sein Werk urter uns auch in dieser Stunde. Wir flehen um diesen Segen in stiller Undacht.

Epistel: 2 Kor. III. v. 4-11.

Man kann sich über die Würde des christ, - lichen Lehramtes nicht stärker ausdrücken, M.Z., als es von dem Apostel in den vorgelesenen Wors ten geschieht. Nicht umsonst vergleicht er es mit dem Amte der Priester unter der Mosaischen Verfassung. Un Klarheit, an Hoheit und Wür de, fehlte es auch diesem nicht; der Lehrer und Diener einer Ordnung, die Gott selbst gestiftet hatte, die ihrem ersten Verkündiger Mose ein stralendes Angesicht gab, war jeder Priester des alten Bundes, und wenn es gleich Verdamme niß predigte, das Umt dieser Priester, wenn Fie gleich ein drohendes Gefeß lehrten, das noch überdieß zu seiner Zeit aufhören sollte; es war

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