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M. Br.: zu bessern Menschen, zu neuen Kreas turen, zu weisen, Gott ähnlichen und glücklichen Geschöpfen muß es uns machen; und wollen wir uns nicht selbst betrügen, wollen wir der größ ten Vortheile, die sich auf Erden erlangen las sen und die nur das Evangelium Jesu gewäh ren kann, nicht verlustig werden: so dürfen wir nicht unbesorgt und sicher dahin leben; mit dem größten Ernste müffen wir prüfen, ob es etwas ben uns wirkt, ob wir die Eindrücke, die es bey allen seinen achten Bekennern hervorbringt, in uns antreffen?

Euch, denen fie mangeln, diese Eindrücke, die ihr nichts davon in eurem Herzen findet, euch muß der Unterricht von denselben zu der Untersuchung veranlassen, woher doch dieser Mangel rühren mag? An dem Evangelio selbst kann es nicht liegen, daß ihr euch durch dasselbe weder erhoben noch gestärkt, weder erquickt noch bereichert fühlet; es bleibt unabånderlich, was es ist, ein unvergånglis cher Saame, aus welchem man wieders geboren wird, ein lebendiges Wort Got tes. So muß es denn eure Schuld seyn, daß es nichts ben euch ausrichten kann; ihr müsser ihm Hindernisse in den Weg legen, welche die Wirksamkeit desselben vereiteln. Und folltet ihr fie nicht mit leichter Mühe entdecken können, dies se Hindernisse, wenn ihr euch unparthenisch prús fen wollet? Darf es euch Wunder nehmen, daß euch das Evangelium Jesu nicht erheben kann, wenn ihr euch nie aus eurer Zerstreuung sams melt, wenn ihr durch Geschäfte und Vergnügun gen alle eure Sinne becåubet, wenn ihr euch uns

aufhaltsam jeder niedrigen Begierde überlasset? Darf es euch Wunder nehmen, daß euch das Evangelium Jesu nicht stärken kann, wenn ihr es keiner Aufmerksamkeit würdiget, wenn ihr wes der die Lehren, noch die Forderungen desselben in ernstliche Erwägung ziehet, wenn ihr jeder Ges legenheit, wo es auf euch wirken und Einfluß auf euer Inures erhalten könnte, gefliessentlich ausweichet? Darf es euch Wunder nehmen, daß euch das Evangelium Jesu nicht erquicken kann, wenn ihr die Verheissungen desselben vielleicht. nicht einmal kennet, wenn ihr eure Aufheiterung überall lieber suchet, als bey ihm, wenn ihr euch eurer Vergehungen wegen den Trost desselben nicht einmal zueignen könnet, und euch verurtheilt von eurem Gewissen fühlet? Darf es euch endlich Wunder nehmen, daß euch das Evangelium Jes fu nicht bereichern kann, wenn ihr für die Gů. -ter, die es schenkt, noch gar keinen Sinn habt, wenn ihr nie daran denket, an Weisheit und Ers kenntniß, an Glauben und guten Werken zuzus nehmen, wenn ihr nichts mehr vernachlässiget, als das Heil eurer Seele? Findet ihr von den heilsamen Eindrücken des Evangelii gar nichts in eurem Innern: so haltet es für entschieden, eure Unwissenheit, euer Leichtsinn, eure Zerstreus ungssucht, euer Unglaube, eure Easterhaftigkeit machen diese Eindrücke unmöglich; und welches dieser Hindernisse auch bey euch Statt finden mag, gestehet euch sein Daseyn ein und treffet Anstal ten, es zu heben. Und das wird euch gelingen, wenn ihr dem Einflusse des Evangelii nicht wis derstreben wollet; dann wird es auch von euch nicht leer zurückkommen, sondern thun, wozu es gesandt ist.

Euch

Euch aber, die ihr die heilsamen Eindrücke des Evangelii bereits aus Erfahrung kennet, euch muß der Unterricht von demselben zu dem Eifer verpflichten, sie zu bewahren und zu verstärken. Man kann sie schon ges fühlt haben, die Erhebung, welche das Evange, lium Jesu der Seele giebt, und kann von neuem in Trägheit und Sinnlichkeit versinken. Höret nicht auf, euch mit den hohen Wahrheiten des Evangelii zu nähren und euch mit denselben zu · beschäftigen und ihr werdet nie wieder zurücks finken, es wird euch immer leichter werden, aufs wärts zu dringen und himmlisch gesinnt zu seyn. Man kann schon gestärkt worden seyn durch das Evangelium Jesu, und kann wieder schwach und nachlässig werden. Höret nicht auf, die sittlichen Kräfte zu gebrauchen, die es euch schenkt; und bey der Anwendung derselben treu zu seyn; und ihr werdet nicht blos nie wieder verlieren, was ihr habt, es wird euch immer mehr gegeben werden. Man kann ihn schon gekostet haben, den erquis ckenden Trost des Evangelii, und kann wieder unempfindlich gegen denselben werden. Höret nicht auf, euch die Berheissungen vorzuhalten, durch die es so erquickt, und dafür zu sorgen, daß ihr euch. dieselben zueignen könnet: und ihr werdet im. mer reichlicher getröstet werden durch Christum, und jenen Frieden, der höher ist, denn alle Vernunft, immer stärker em pfinden. Man kann schon angefangen haben, durch das Evangelium Jesu reich an innern Vors zügen zu werden, und kann wieder verarmen. Höret nicht auf, alle Mittel der Beffernng zu gebrauchen, die es euch darbietet, und ihm immer williger zu gehorchen; und ihr werdet wachsen.

in allem Guten und immer vollkommener wers den, Gott wird das grosse Werk, das er in euch angefangen hat, auch vollenden zu seinem Preise. Wer da hat, das ist der Ausspruch eures Herrn, dem wird geges ben werden, und wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, das er hat, genommen werden. Das vergesset nicht, und gebrauchet, was euch gegeben ist, mit redlichem Eifer, daß auch ihr die Fülle haben möget.

Sind sie aber so wichtig und beseligend, die Eindrücke, welche das Evangelium Jesu bey seis nen ächten Bekennern hervorbringt: so laffet es uns endlich um fo eifriger festhalten, je weniger wir gerade in unsern Tagen eis nen solchen Einfluß entbehren können. Zeiten einer Sinnlichkeit und eines Unglaubens, der alles Unsichtbare und Höhere in Zweifel zieht oder wohl gar darüber spottet, das sind unsre Zeis ten; wir können uns dieß unmöglich verhehlen. So lange wir die Stimme des Evangelii hören, werden wir uns nicht vergessen, M. Br.; bey aller Bersunkenheit um uns her, werden wir es mit freudiger Erhebung fühlen, daß unser Bürs gerrecht im Himmel ist. In Zeiten einer fittlichen Erschlaffung, einer Kraftlosigkeit, die nichts Würdiges und Groffes mehr vermag, les ben wir jezt; auch das können wir nicht läugnen. Oeffnen wir unsre Herzen dem Evangelio Jefu, so wird es uns nicht an Kraft zum Guten feh 'len, wenn alles um uns her sittlich gleichsam ab, stirbt: wir werden stark werden an dem in wendigen Menschen, und durch den, der uns mächtig macht, alles vermögen.

Bon

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Von den Uebeln und Trübsalen der Zeit brauche ich nichts zu sagen; wer fühlt sie nicht; wer sieht nicht gröfferem Jammer entgegen; und wo ist der ernsthafte besonnene Beobachter dessen, was vor unsern Augen geschieht, dem nicht um Trost bange wäre? Wohl uns, wenn wir die Erquis ckungen kennen, die das Evangelium darbietet; trostlos werden wir dann nie seyn, was Gott quch über uns verhängen mag. Haben wir bes griffen mit allen Heiligen, welches da fey die Breite, und die lange, und die Tiefe, und die Höhe der Liebe Gottes: so werden auch wir ruffen können: wer will uns scheiden von dieser Liebe? Trübsal oder Angst, oder Verfolgung, oder Huns ger, oder Blöffe, oder Fährlichkeit, oder Schwerdt? In dem allen überwinden wir weit um deßwillen, der uns geliebet hat. Möge der Trost des Evangelii auch euch, M. Br., jede Bitterkeit verfüssen, jeden Kampf erleichtern, und euch Kraft zum Siege schens Fen; Dem aber, der überschwenglich thun kann über alles, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem fey Ehre in der Ge meine, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit; Amen.

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