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ce zulezt doch erreicht werden. In diesen Eichs te laffet uns die Begebenheiten der Welt betrach ten, M. Br., solche Blicke lasset uns auf sie - thun lernen: und wir werden Muth_fassen; wir werden mit Unterwerfung und Gelassenheit tras gen, was uns beschieden ist, und durch Glauben und Hoffnung überwinden. Das lasse Gott uns gelingen, und fegne diese Stunde. Wir flehen um diese Gnade in stiller Andacht.

Epistel: Jes. XL. v. 1-5.

Die Einleitung zu einer grossen, eine un absehliche Reihe von Jahrhunderten betreffenden Weiffagung sind die Worte, M. Z., die ich euch jezt vorgelesen habe; der Prophet bereitet durch fie alles vor, was er von diesem Kapitel an bis zum Ende seines Buches zu sagen hat. Bessere Zeiten für sein unglückliches Volk erblickt nehm, lich der begeisterte Seher in der Zukunft. Über das Glück seiner Nation erscheint ihm in einer nahen unauflöslichen Verbindung mit dem Zus Stande der übrigen Welt; er sieht unter seinem Volk eine Veränderung entstehen, die wichtig für die ganze Menschheit werden, die den Go Hendienst unter den Heiden stürzen, die ein ewis ges Reich Gottes auf Erden gründen, an die fich alles anschliessen, auf die sich alles beziehen foll, was sich Grosses und Wichtiges unter den Menschen zutragen wird. Und so darf man sich denn nicht wundern, daß er sein Volk tröstets daß er mit dem bedrängten Jerufalem freunds lich redet, und ihm das Ende aller Noth vers kündigt; daß er aber auch Gott selbst erscheis nen, daß er ihn in seiner Herrlichkeit kommen, und die groffen Dinge ausführen sieht, die nach.

her

her weiter beschrieben werden. Die Unkunft ei. nes Knechtes Gottes, eines Erwählten, an dem Gott Wohlgefallen habe, und der das Recht unter die Heiden bringen werde, mit einem Worte: die Sache Christi, ist unter diesen wichtigen Begebenheiten die vors nehmste. Der groffe Mann, dem dieser festliche Tag gewidmet ist, und der vor jenem Gesands ten Gottes hergieng, hatte also recht, wenn er die Worte unsers Tertes auf sich anwendete, wenn er sich für den einsamen Rufer erklärte, der auf die kommende Gottheit aufmerksam mas che, und ihr den Weg bereitet wissen wolle. Aber es fällt auch in die Augen, eine fröhliche Ansicht der Weltbegebenheiten stellt sich uns hier dar; betrachten wir sie aus dem Standpuncte des Propheten, so erblicken wir eine Ordnung, eine Abzweckung, eine Uebereinstimmung in denselben, die uns auch bey dem, was jezt geschieht, zur Beruhigung dienen kann. Lasser uns dem Pros pheten folgen, M. Z., und da sich alles, wors auf er hindeutet, in der Kürze nicht zusammen. faffen läßt, so sollen es nur einige tröstende Blicke auf die groffen Weltbegebenheis ten seyn, womit wir uns dießmal begnügen wols len. Was sie uns wahrnehmen laffen, diese tros ftenden Blicke, ist von groffer Wichtigkeit; fie zeigen uns nehmlich in den grössern Weltbege. benheiten einen alles vergeltenden, immer weiter führenden, und insonderheit durch die Sache Christi wohlthätig wirksamen Gott. Das wollen wir uns klar zu machen fuchen, und auch die Veränderungen unsrer Tas ge werden uns in einem mildern Lichte erscheis

nen.

Daß

Daß jest blos von Weltbegebenheiten, das heißt, von Veränderungen die Rede ist, die das Schicksal ganzer Völker betreffen, und einen Einfluß auf den Zustand unsers ganzen Geschlechts haben, brauche ich nicht erst zu erinnern. Sols che Begebenheiten haben aber eben ihrer Wichs tigkeit und ihres unwiderstehlichen, entscheidens den Einflusses wegen fast immer etwas schauers volles; sie sind gewöhnlich Erschütterungen, ben welchen Ströme von Blut fliessen und ganze Reis che zusammenstürzen; sie wirken mit einer Ge walt, bey der oft groffe Mengen, oft mächtige Nationen ihren Untergang finden; und sie, fie find es vornehmlich, was der Geschichte unsers Geschlechts eine so traurige, eine fast abschres chende Gestalt giebt. Und doch laffen sich sehr tröstende Blicke auf sie thun, wenn wir sie nach der Anweisung des Propheten betrachs ten. Sie zeigen uns nehmlich zuerst einen als les vergeltenden Gott; einen Regenten der Welt, der lasterhafte Völker züchtigt, unterdrückende zu rechter Zeit demüs thigt, und sich bessernde segnet. Es ist nicht schwer, dieß alles klar zu machen.

Wåre kein Geseß der Vergeltung in den Bes gebenheiten der Welt wahrzunehmen, M. Z., blieben die Gråuel, die wir ganze Völker vers üben sehen, ungestraft, und die Anstrengungen für das Gute, die gleichfalls von ganzen Bölkern geáuffert werden, unbelohnt: wer könnte dann aus dem Anblick der groffen Weltbegebenheiten auch nur den mindesten Trost schöpfen? ach dann wáren sie ein Chaos regellofer, schrecklicher Ereig niffe, das man nur mit Verzweiflung betrachten

Fönnte.

Fönnte. Aber eine strenge, gerechte, heilige Bergeltung herrscht in diesen Begebenheiten; fie stehen unter der Leitung eines Wesens, das Nationen, wie einzelnen Menschen, nach ihren Werken giebt. Denn richtet eure Augen im Ums fang der Geschichte, wohin ihr wollet: ein Gott, der lasterhafte Völker züchtigt, wird euch überall sichtbar. Daß ganze Nationen ges demüthiget und herabgewürdiget, daß sie wohl gar zerstreut, verschlungen und aufgerieben wers den, ist in den Begebenheiten der Welt etwas Gewöhnliches; aber, wenn alles genauer unters sucht wird, nie etwas Unverschuldetes. Sein eignes Volk findet der Prophet in unserm Terte höchst unglücklich; daher redet er von der Ritterschaft desselben, von dem traurigen Kampf mit Widerwärtigkeiten, in welchen es nun schon so lange verwickelt sen; und es ist der Vers fall des Jüdischen Reichs, die Zerstörung dessels ben durch Nebucadnezar, und die Zerstreuung und Wegführung seiner Mitbürger nach Babys Ion, was er unter diesem Kampfe versteht. Aber ist ihm dieses Unglück seiner Nation ein blinder Zufall, ein unverdientes Geschick? Nichts weniger als dieß; sie hat zweyfältiges ems pfangen, fagt er, von der Hand des Herrn um alle ihre Sünde; gerechte Vergeltung, die einem lasterhaften Volke wiederfahren läßt, was demselben gebührt, erblickt der Prophet in diesem traurigen Schicksal; er erkennt es für die natürliche Folge der Verkehrtheit, in welche seine Mitbürger versunken waren. So ist es stets ges wesen, M. 3., so ists noch immer. Nicht un schuldige, Ordnung und Zucht liebende Völs ker gerathen in Verfall; sondern verdorbne, pflicht. vergeßne

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vergeßne und ausschweifende. Nicht muthige, mit Kraft und Nachdruck handelnde Völker wer den eine Beute der Herrschsucht; sondern feige, weichliche, sich selbst verlassende. Nicht eins tráchtige, fest verknüpfte und weise regierte Staas ten werden verachtet und gemißhandelt; sondern mishellige, in allen ihren Fugen aufgelöste, und unverständig verwaltete. Findet ihr ein Volk herabgewürdiget und seinem Untergang nahe, es sen in der Vergangenheit, oder in der Gegenwart: forschet nur nach seinem Zustande und nach seis nen Sitten: in ihm selbst, in seinen Lastern, in seinem Mangel an Gemeingeist und Muth, in seiner Unklugheit und Thorheit werdet ihr die wahren Ursachen feines Verfalls antreffen; ihr werdet gestehen müssen: weder unverschuldet noch unbegreiflich ist dieser Verfall; ihr werdet eine Strafe in demselben erkennen, die bey Vorausse kung einer gerechten Weltregierung nicht unter bleiben konnte; ein vergeltender, lasterhafte Völs ker züchtigender Gott wird euch in den Begebens heiten der Welt an allen Orten begegnen.

Aber noch mehr: ein Gott, der unter. drückende Völker zur rechten Zeit de müthigt, wird euch in diesen Begebenheiten eben so sichtbar werden. Völker, die mit ehrgeis zigen Anführern, mit herrschfüchtigen Königen, mit wilden Eroberern an der Spike, sich wie reissende Strome in fremde Länder ergoffen, oder alles um sich her anfielen und besiegten; die ein schweres eisernes Joch auf ganze Reiche und Welt. theile legten, und durch alle Arten des Unrechts und der Gewalt ben ihrer Herrschaft sich behaup. teren: ach! in einer fürchterlichen Reihe sehet

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