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herabfahren, wie der Regen auf das Fell, wie die Tropfen, die das Land feuchten; zu feinen Zeiten wird blühen der Gerechte, und groffer Friede, bis der Mond nimmer seyn wird. Ein andrer Dichter sieht ihn im hundert und zehnten Psalm zur Rechten Gottes fißen, sieht ihn un ter seinen Feinden herrschen, sieht sein Wolf ihm willig opfern im heiligen Schmuck, sieht ihn richten unter den Heis ben, und eine grosse Schlacht thun. Und beym Jeremias erklärt sich Gott selber: fiehe, es kommt die Zeit, daß ich dem David eingerecht Gewächs, einen würdigen Sohn und Nachfolger, erwecken will, und foll ein König seyn, der wohl regieren wird, und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Doch ich würde nicht fers tig werden, wenn ich alles anführen wollte, was Die Propheten des alten Bundes hierüber sagen. Ein Reich Gottes unter den Menschen erblicken fie alle, und der Stifter, der Beherrscher, der Beglücker dieses Reichs ist Christus; in ihm ers kennen sie den Bollender der erhabensten Raths schlüsse Gottes; ihm eignen fie eine Würde zu, die über alles Groffe auf Erden erhaben ist; alle Könige sollen ihn anbeten, und alle Heiden ihm dienen. Wollet ihr Christo keis nen andern Einfluß zugestehen, als den er durch feine Lehre hat; foll er nicht anders wirken köns nen, als die Zeugen der Wahrheit von jeher geà wirkt haben: so sind alle diese Weisfagungen ohne Sinn; fo giebt es in dem ganzen Ums fange der Zeiten keine Perfon, auf die sie paßs ten, und durch die ihnen Genüge geschehe. Es

sey dieß geschehen; wer durch sie Christo geweiht worden sen, der habe Theil an dem Tode, und an dem Leben Christi genommen; an jenem, er fen, wie Christus, der Sünde gestorben, und habe aufgehört, für dieselbe weiter da ju feyn; an diesem; er lebe nun, wie Christus, Gott, fein ganzes Thun und Wirken habe keis nen andern Zweck, als den Willen Gottes zu ers füllen. Mit dem größten Rechte könne man als so von jedem Getauften fagen, für die Sünde sen er todt, begraben, und nicht mehr da; Das feyn und Leben, Sinn und Gefühl habe er nur für Gott und das Gute.

Ich brauche es euch nicht bemerklich zu mas chen, M. Z., von einer Seite, die wir viel zu wenig ins Auge fassen, in einem Lichte, das uns fremde ist, erscheint uns hier die christliche Tauffe; und da wir derselben selbst theilhaftig worden find, so würden wir uns eines unverzeihlichen Leichtsinns schuldig machen, wenn wir uns beg einer so wichtigen Ansicht derselben nicht vers weilen wollten.

Ernsthaftes Nachdenken über unsre Weihe vermittelst der Tauffe soll uns also dießmal beschäftigen. Die Hauptpuncte, auf welche dieses Nachdenken gerichtet seyn muß, stellen sich gleichsam von selbst dar. Ob wir die Bedeutung dieser Weihe kennen? Ob wir die damit verknüpften Pflichten ers füllen? Ob wir die daraus entsprins genden Vortheile geniessen? Dieß sind die dren Fragen, über die wir uns jezr_redlich, und vor dem Angesichte Gottes Auskunft zu ge. ben haben...

D. Reinh. Vred. ater Band, 1806.

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Je prunkloser und einfacher die Weihe ist, welche wir vermittelst der Tauffe erhalten, und je weniger wir gewohnt sind, sie zu einem Ges genstand unsrer Betrachtungen zu machen: desto nöthiger ist es, daß wir uns vor allen Dingen über die Bedeutung derselben verstans digen; daß wir untersuchen, ob wir den hohen Ginn dieses heiligen Gebrauchs auch wirklich gefaßt haben und kennen? Der Apostel ents wickelt ihn im Texte mit grosser Klarheit. Bey unfrer Weihe vermittelst der Tauffe sollen wir, das ist die Bedeutung dieser Weihe, allem Bos fen auf ewig absterben, und für alles Heilige und Göttliche auf ewig aufles ben. Laffet uns beyde Puncte schärfer ins Aus ge faffen.

Wiffet ihr nicht, so fångt der Upostel feine Erläuterung an, daß alle, die wir in Jes fum Christ getaufft sind, find in seinen Tod getaufft? Habt ihr nicht erwogen, will er sagen, daß wir, als wir uns in der Lauffe zu Christo bekannten, die Verbindlichkeit übernom men haben, mit ihm zu sterben? Und warum starb Christus, worauf war es bey seinem Tode abgefehen? Das er gestorben ist, sagt der Apostel, das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal; der Sünde ein Ende zu ma, chen, ihre Schuld und Strafe zu tilgen, und fie selbst aufzuheben, das war der Zweck des Tos des Jesu, das sollte durch diesen Tod ein für alle Male bewirkt werden. Was kann es also bedeuten, wenn wir bey unsrer Tauffe an seinem Tode Theil nehmen? Wir wissen, antwors tet der Apostel, daß unser alter Mensch

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fammt ihm gekreuzigt ist, auf daß der fündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. Auch unser Sters ben bey der Tauffe, will er sagen, hat keinen andern Zweck, als der Sünde ein Ende zu mas chen; unsre verdorbene Natur soll da mit allen ihren Unarten und Fehlern gleichsam ans Kreuß geheftet und getödtet werden, soll nicht weiter les ben und wirken können. Der Apostel geht noch weiter: so sind wir je mit ihm begraben, ruft er, durch die Tauffe in den Tod; ganz verschwunden, behauptet er, und auf immer weggeschafft, wie ein Begrabener nicht mehr zum Vorschein kommt, sollen wir für die Sünde seyn, seitdem wir getaufft find; gar nicht mehr vorhanden follen wir seit dieser Todesweihe für dae Bose seyn. Stárker kann man es unmögs lich sagen, M. Z., was die christliche Tauffe zu bedeuten hat. Durch sie sind wir einem Herrn geweiht, der mit dem Bösen schlechterdings nichts zu thun hat, der sogar gestorben ist, um der Suns de ein Ende zu machen; in der Tauffe sterben wir mit ihm; da machen wir uns anheischig, eben so gleichgültig, unempfindlich, und fodt für die Sünde zu feytt, wie Er; für aufgehoben und vernichtet erklären wir da unser ganzes sündliches Daseyn. Welche Bedeutung unsrer Tauffe, M. Br.! Aller Ausflüchte, aller Vorwände, womit unser Hers seine Fehler zu beschönigen sucht, has ben wir uns also bey der Tauffe auf immer. begeben; wir haben versprochen, der Sünde nicht bloß zu widerstehen, sondern die Gemeinschaft mit ihr ganz aufzuheben; wir haben zugesagt,' sie nicht bloß nicht weiter auszuüben, sondern auch alle Lust und Neigung zu ihr in uns zu

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unterdrücken; wir haben das feierliche Gelübde gethan, keinen Sinn und kein Gefühl weiter für sie zu haben. Lasset uns ernstlich prüfen, ob uns diese Bedeutung der Tauffe bekannt ist; ob wir wissen, wie weit die Verbindlichkeit geht, die wir da übernommen haben; ob wirs einsehen, auch nicht die mindeste Freyheit bleibe dem Ges taufften weiter übrig, mit der Sünde eine Ges meinschaft zu unterhalten, er müsse allem Bösen auf ewig abgestorben seyn?

Aber noch mehr; bey unfrer Weihe vermit telst der Tauffe sollen wir auch für alles Heilis ge und Göttliche auf ewig aufleben. Nicht bloß gestorben ist Christus, mit welchem wir durch die Tauffe in Verbindung treten; er ist auch wieder auferstanden, und ins Leben zus rückgekehrt. Mit Recht schließt also der Apos stel: so wir fammt ihm gepflanzet werden zu gleichem Tode, so werden wir auch der Auferstehung gleich seyn; nehmen wir bey der Tauffe Theil an seinem Tode, so müss fen wir auch Theil an seinem Leben haben. Und wie ist das Leben beschaffen, zu welchem Christus erwacht ist, und zu welchem auch wir ben der Tauffe erwachen sollen? Wie Christus ist auferwecket, fährt der Apostel fort, durchdie Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln; zu einem neuen Daseyn, zu einem dem gewöhn. lichen lasterhaften Betragen entgegengesezten Wans del, zu einem dem heiligen Leben Christi ähnlis chen Verhalten, soll uns die Tauffe beseelen. Und damit ja kein Zweifel übrig bleibe, wie dies fes neue belfre Leben beschaffen seyn müsse: so

Fest

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