§. 20. Der Totalbegriff der Alttestamentlichen Religion: 2. Gott in seinem allgemeinen Verhältniss zur Welt 4. die praktische Seite des religiösen Verhältnisses §. 21. Die Apokryphen des Alten Testaments: Danielische Apokryphen und drittes Buch Esra 104 106 109 113 114 Religiöse Anschauung der Apokryphen überhaupt 119 Seite. §. 22. Die jüdisch-alexandrinische Philosophie Aristobulos Philo und sein System §. 23. Josephus und die jüdisch-palästinensischen Secten. Pharisäer Sadducäer §. 24. Die Pseudepigraphen des Alten Testaments Messiashoffnungen zur Zeit Jesu Viertes Buch Esra 149 Die biblische Theologie des Neuen Testaments. Erster Abschnitt: Allgemeine historisch – kritische Einleitung in das Neue Testament §. 25. Grundsprache und Uebersetzungen des Neuen Testa 166 ments §. 26. §. 28. Innere Entwickelung des apostolischen und nachapostolischen Zeitalters 1. Stufe: das apostolische Zeitalter §. 29. Der Apostel Paulus und seine Briefe II. Stufe: das nachapostolische Zeitalter bis um's 229 1. Die evangelische Tradition: mindliche und schrift- 234 Evangelium der Hebräer 237 1. Die mythische Vorgeschichte des Lebens Jesu 270 285 3. Sagen und Mythen über den Ausgang des Le- 287 Brief an Philemon 4. Die messianische Eschatologie des Urchristen- §. 39. 2. Die selbstständige Fortbildung des apostolischen Geistes Der Brief an die Hebräer §. 40. Die unter gnostischen Einflüssen entstandnen Briefe Brief an die Kolosser 297 301 301 §. 45. Der Brief des Judas, der zweite Brief des Petrus und Einleitung. S. 1. Inhalt, Begriff und Eintheilung der biblischen Theologie. Insofern das Christenthum mit dem Anspruch auftritt, eine göttlich geoffenbarte Religion zu sein, die Fortpflanzung des Offenbarungsinhaltes aber auf geschichtliche Ueberlieferung gegründet ist, stützt sich die christliche Theologie, als Wissenschaft der positiven, d. h. göttlich geoffenbarten und geschichtlich überlieferten christlichen Religion, auf die Erkenntniss der Quellen, in denen das Christenthum seinen Offenbarungsinhalt niedergelegt und die primitive Erinnerung an seine ursprüngliche Erscheinung fixirt hat. Diese Schriften nun, welche auf dem Boden des Christenthums als Aufbewahrungsmittel und Quellen der göttlichen Offenbarung gelten, sind die Bibel, d. h. die Sammlung von Schriften, welche unter dem Namen des Alten und Neuen Testaments vorhanden sind. Die wissenschaftliche Betrachtung dieser Bücher, als der Religionsurkunden des Christenthums, ist Gegenstand der biblischen Theologie, als einer besondern Disciplin innerhalb des Umkreises der theologischen Wissenschaften. Somit bezeichnet der Begriff der biblischen Theologie, im weitesten Sinne des Wortes, denjenigen Theil der christlichen Theologie (und zwar speciell der von der systematischen und praktischen Theologie unterschiedenen historischen Theologie), welcher die Betrachtung der Bibel der Christen nach Form und Inhalt zum Gegenstand hat. Eine solche Betrachtung hat eine doppelte Seite; als ihr eigentliches Ziel und ihren letzten Zweck nämlich hat sie die vollständige Auffassung des Sinnes der Bibel oder die Ermittelung ihres religiös - sittlichen Lehrgehaltes, setzt aber Noack, biblische Theologie. 1 für die Erreichung dieses Zweckes gewisse Voruntersuchungen voraus, welche man gewöhnlich unter dem Namen der Einleitung in die biblischen Bücher des Alten und Neuen Testaments (introductio sive isagoge in scripturam sacram) oder auch Geschichte der Bibel*) zusammenbegriffen und wissenschaftlich behandelt hat, sozwar dass darin die Geschichte des Kanons, die Geschichte und Kritik des Textes, die Bibelübersetzungen, die Kunst der Bibelauslegung und endlich die historisch kritischen Untersuchungen über Entstehung, Verfasser, Charakter und Inhalt der einzelnen biblischen Bücher enthalten waren. Unabhängig von diesen geschichtlich - kritischen Voruntersuchungen, obwohl unter Voraussetzung ihrer Resultate, wurde dann. die Ausmittelung und Darstellung des Glaubens- und Lebensgehaltes der heiligen Schrift als eine besondere theologische Disciplin unter dem Titel der biblischen Theologie im engern Sinne des Wortes behandelt, welche hin und wieder auch mit dem Namen biblische Dogmatik bezeichnet wurde und wird, sodass darunter eben die Darstellung der Alttestamentlichen und urchristlichen Religion, wie sie als geschichtliche Thatsachen gegeben sind, unter inniger Verbindung des eigentlichen Dogmatischen mit dem Ethischen, welche beide Elemente bei den biblischen Schriftstellern überall zusammenfliessen, verstanden wird. Diese Trennung der sogenannten biblischen Einleitungswissenschaft von der im engern Sinne sogenannten biblischen Theologie erscheint jedoch vom Standpunkt einer das organische Ganze der theologischen Wissenschaft und das innere Verhältniss der einzelnen Disciplinen in's Auge fassenden wissenschaftlichen Betrachtungsweise als unangemessen, und haben darum auch bereits Rosenkranz (in seiner Encyclopädie der theologischen Wissenschaften, 1831, zweite Auflage 1845) und Pelt (in seiner theologischen Encyclopädie als System, 1843), die biblische Theologie als ein einheitliches Ganze in jenem weitern Sinne des Wortes festgehalten, als deren organische Bestandtheile Rosenkranz die Kanonik, Exegetik (Kritik, Hermeneutik und Exegese) und biblische Dogmatik, Pelt die technische Betrachtung der heiligen Schrift (Kanonik, Bibelkritik und Bibelhermeneutik) und *) So Hupfeld über Begriff und Methode der biblischen Einleitung (1844) und Reuss Geschichte der heiligen Schrift des Neuen Testaments (1842). |