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starb er1 und wurde als der erste Tucher in dem neuen erbbegräbniss der familie auf St. Johannis gottesacker vor des heiligen. grabes kapelle beerdigt 2.

Wie so viele seines geschlechts, hat auch er durch seine großen verdienste im langjährigen, treuen wirken für das städtische gemeinwesen seinen namen auf das rühmlichste in der Nürnberger geschichte verewigt.

Die originalhandschrift (kön. öffentliche bibliothek zu Dresden, H 798 schmal folio, pergamentband, 188 blatt, nur im dritten theile foliiert) trägt auf dem einen umschlag folgende aufschrift: M VC vij

15 07

Ein haußpuchlen, waß ich czw teglicher Notturft des haußhalltens außgib

und auf dem zweiten:

(jahrzahl und zeichen wie oben)

Item meiner Eehalten geding, des vugellters, des pierprewen contto czw Notturft des haußhalltens Stet hierinn verczaichnet etc.

Sie zerfällt in drei theile:

1) bl. 1 bis 52b ausgaben für küche und keller.

bl. 53 bis 62b leer.

2) von bl. 63 bis 144b ausgaben für losung, kleider, geschenke, hausrath und anderes «außerhalb essender dinge».

3) bl. 1 bis 40 conto des brauers, des ungelters und der dienstboten.

Eine anzahl rechnungen und ungelterzettel sind eingelegt.

Nach reiflicher erwägung wurde von einer unverkürzten wiedergabe des ersten und dritten theiles abgesehen. Der erste theil bietet wiederholungen in großer zahl ohne irgend welche oder mit nur unbedeutender preisbewegung; es hätte keinen zweck gehabt, die langen angaben des nur summarisch berechneten wochengeldes aufzu

*

1 Falsches datum bei Spalatin (Mencke, scriptores rer. germ. 2, 635). 2 Tucherisches geschlechtsbuch a. a. o.

führen. Von diesem theile ist nur das jahr 1507 vollständig abgedruckt worden; aus den übrigen jahren wurde das bedeutendere ausgewählt. Auch bei dem ehaltengeding war eine auswahl geboten, da die miethbedingungen bei den dienstboten dieselben bleiben und nur die namen sich ändern.

An den rand geschriebene wörter, wie: schneider, schuchster, wein, verpaut u. s. w., die dem schreiber zur leichteren orientierung im haushaltbuche dienten, konnten unbedenklich fortgelassen werden. Der zweite theil ist vollständig wiedergegeben worden.

Dass die aufzeichnungen des haushaltbuches öfter diejenige sorgfalt vermissen lassen, welche für einen abdruck wünschenswerth ist, liegt in der natur eines derartigen schriftstückes, welches rein privatliche bedeutung hatte. Oft fehlen namen und daten (im drucke durch bezeichnet); nicht selten finden sich geringere, oder auch bedeutendere [!] irrthümer in den seitensummen und sehr häufig sind bei den einzelnen wörtern abkürzungszeichen angewendet und die wörter dennoch ausgeschrieben. Die schreibfehler wurden, soweit auffindbar, verbessert und die falsche schreibung der handschrift in der anmerkung angegeben.

Bei der textbehandlung sind die für die publicationen des litterarischen vereins geltenden bestimmungen maßgebend gewesen, doch dabei die eigenthümlichkeiten des originals so viel wie möglich gewahrt worden. W wurde in diphthongen, wenn es sich so vorfand, belassen; stand y für ie, so wurde es in solches aufgelöst; die schwankungen zwischen u und ü wurden beibehalten mit ausnahme von Tucher, summa, schuchster, lun u. dgl., in denen immer u gesetzt wurde. Von den consonantenhäufungen wurde nur sẞ vereinfacht. An stelle der römischen ziffern wurden die arabischen gebraucht und die pfunde gleichmäßig durch bezeichnet.

In betreff der bei der bearbeitung benutzten quellen habe ich noch zu bemerken, dass Necrol. Sebald. das «Puch des großen todengelewt zu Sannd Sebalt» (handschrift des germanischen museums) bedeutet. Von Lazarus Holzschuhers beschreibung der ehrbaren (1511) konnte ich anfangs nur eine im germanischen museum befindliche abschrift benutzen und citieren; eine später erfolgte vergleichung mit dem original hat ihre zuverlässigkeit ergeben. L. 0. bezeichnet die seitdem erschienenen topographischen tafeln zur geschichte der reichsstadt Nürnberg von dr Lochner; derselbe ge

währte mir gütigst die einsicht in das manuscript, wie ich ihm für diese arbeit auch sonst noch mancherlei gefällige nachweise zu verdanken habe. Die rathsbücher genügten für meine zwecke vollkommen, wenn mir auch bekannt ist, dass nicht sie, sondern die manuale die protocolle der rathsversammlungen sind. Dass ich von der benutzung einer reihe gedruckter werke zur Nürnberger geschichte abgesehen habe, ist bei ihrer unzuverlässigkeit selbstverständlich.

In dem freiherrlich tucherischen geschlechtsarchive, dessen benutzung mir mit dankenswerther bereitwilligkeit verstattet wurde, fand sich die fortsetzung unseres haushaltbuches vor, welche die jahre 1518 bis 1524 umfasst, 1523 zum theil und 1524 ganz von Lienhard Tucher geschrieben. Sie war für die bearbeitung mehrfach zu rathe zu ziehen. Von den beiden ebendaselbst befindlichen geschlechtsbüchern ist in der regel die etwas spätere abschrift und überarbeitung, nicht das prachtexemplar citiert worden.

:

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Anno 1507 adi primo jener hab ich Anthoni Tucher dicz hawẞpüchlen angefangen; darinn stet, was ich czu teglicher notturft des haußhaltes außgib in die küchen und keler gehornde. [bl. 2a]. Anno 1507 adi 8 jener', was ich Anthoni Tucher dicz czukünfftig jar alle wochen czu notturft meiner haußhalltung außgib.

Item auf adi

jener uberschlagen das auf datum noch vorhannden ist im hauß, im gewelb und im keler, das alles hinfür auf dicz czukünfftig jar in die hawßhalltung dienen wirt, als hernach stet. Item primo an wein im keler in 5 feßlen nemlich 37 aimer. Item mee an pier 1 voll fas von Goller hat 71⁄2 aimer. Item mee an schmalcz 2 new kubel vol, ain jeder uberschlagen pei 140 und pei 40 in einem alltem kubel, thut alles peileufftig 320 π. Item adi 8 jener die vergangen wochen ins hauß, 2 czu waschen, alles

Item adi 9 dito dem Virgili fur 1/2 garoffel

*

26 .

6 π.

1 Im orig. »czemer«. 2 Hermann Goller (Gollner), ein oft genannter wohlhabender bierbrauer, von 1499 bis zu seinem tode 1511 mitglied des rathes aus den handwerkern; vgl. ämterbücher (kön. archiv). Der auch im haushaltbuch erwähnte jüngere Hermann Goller wohnte an der innern Laufergasse und starb in der 1 goldfaste von 1546 zu 1547. Necrol. Sebald. bl. 92. 3 Specialisierte waschrechnungen finden sich weniger in vorliegendem haushaltbuch, öfter dagegen in der fortsetzung desselben; z. b. 11 märz 1520: »Der weschin auf dem lrrhertürlen von 112 hern und eehalten leilach ineinander czu 3 von einem par, mee von 60 tischtücher und hantczwehel ineinander czu , davon czu waschen facit beczalt ir par 7 8 18 No.« 4 Virgilius Ehinger (sein familienname ergibt sich aus dem ehaltenbuch bl. 22a), langjähriger diener im tucherischen hause und geschäfte; vgl. die in Sebald Tuchers gült- und zinsbuch v. j. 1497 zwischen bl. 56 und 57 eingelegten 4 blätter (freih. tucherisches familienarchiv). Necrol. Sebald. bl. 70 (1541). Norischer christen freydhöfe gedächtnis 1682 1 abth. s. 164 (6 december). Spitalacten nr. 13 bl. 133b (städt. archiv).

Item adi 9 dito fur 13 maß essig a 72 facit 3 a 7 d. Item adi 15 jener die vergangen wochen ins hawß, het des Kasper Pusch' prawtt czu 1 tisch

2

43 .

Item adi 15 jener kauft 1 fas Franckenwein, hellt 17% aimer und 4 firtel czu 11% 1 aimer, fas sol man widergeben", dafür par beczalt 24 fl. 29. .

Item adi 21 jener kauft 1 feßlen wein, hellt 4 aimer minus 1 firtel a 11⁄2 fl., das fas widergeben, dafur par beczalt 6 fl. minus 12. Item adi 21 dito kauft mee 1 feßlen wein, hellt 5 aimer mee

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Item adi 5 febrer fur 29 meß 23 pirckenholcz czu 5, hat

mir seid Egidi her von Simeßhofen herein gefurt, davon pei 16

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Item adi 25 febrer kauft 1 feßlen wein, helt 4% aimer minus

6 firtel zu 12 π, dafür par czalt 6 fl. 1 12, das fas wider dem Fricz Piderman; anczepft adi 11 marczo pfincztag.

Item adi 26 febrer ins hauß

22 ☎.

Item adi primo marczo schenckt mir von sant Katerina ein

*

1 Kaspar Pusch, kaufmann; vgl. Roth, geschichte des nürnbergischen handels 1, 132. Mitglied des größeren rathes von 1509 bis 1527; vgl. ämterbücher. 1524 mit Sebastian Schedel verwalter des großen almosens; rathsbuch L bl. 274. Waldau, vermischte beiträge 4, 419. 421. Er wohnte in der untern Schmidgasse und starb 1527. Necrol. Sebald. bl. 27. Seine braut hieß Martha, tochter des Peter von Aal. Conservatorium 54 bl. 62 (städt. archiv). 2- Donnerstag und freitag vormittag waren schon seit alter zeit (vgl. Baader, Nürnberger polizeiordnungen s. 244) die für den verkauf fremder weine bestimmten tage; vgl. Roth a. a. o. 3, 250. Will, münzbelustigungen 3, 320. 3 »geben ist in der handschrift durchstrichen. 4 Simonshofen, dorf nordöstlich von Nürnberg etwa 2 stunden von Lauf. 5 Vgl. im zweiten theil d. 8 september 1508. 6 Das 1296 gegründete Katharinenkloster predigerordens auf der Lorenzer seite. Das sich regel

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