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bei den Menschenkindern. Diese leste Stelle übers fest Plessing: Da bin ich, mit ihm vereinigt, Werkmeister gewesen, und war der tågliche Gegenstand seiner Wonne, wegen meines; harmonischen Spiels, das ich stets vor seis nem Angesichte spielte, das ich spielte auf dem Boden seiner Erde, und meine Freude. an den Söhnen der Erde hatte. Seine Erklärung darüber werden wir unten kennen lernen.

Offenbar wird hier die Weisheit in einem Begriffe ge=: nommen, der ganz mit den oberasiatischen Ideen zusammenfällt, und sie als den höchsten Verstand, als den GeistGottes, als die Stimme feines Mundes, durch welche er das Weltall hervorrief, als das Lebenswort Honover - und^ Om, als die Minerva der Griechen, die Neïth der Aegypter und den Brama der Indier bezeichnet. Auch Brama bedeus tet Weisheit und höchster Verstand, die höchste nach weisen Gesehen ordnende und bildende Kraft der Gottheit, und Minerva Neith schließt denselben Begriff in sich, wie wir Phantas. Th. IV. S. 144. gezeigt haben, wenn wir sie als das Prinzip erklärten, das alle Individualisirung zur Einheit zurückführt und als schöpferische Kraft alle Ordnungen durchdringt. Die Stelle selbst aber in den Sprüchen ist alt und nicht etwa erst aus Platonischen Ideen entlehnts ja vicle Kritiker halten dafür, daß die neun ersten Kapitel der Sprüche wirklich Salomonische Sentenzen enthalten, in wel chem Falle jene Worte auch keine Kopien Zoroastrischer Sage wären, sondern in der That für Abstralungen des in einem weit höheren Zeitalter aus Indien herflammenden Ur lichts, aus dem auch Zoroaster seine Weisheit schöpfte, ge

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halten werden müßten. Von da aus, scheint es, warf ein uraltės Emanationssystem, welches dortige Weise schon in der Periode des Bramaismus *)* (denn dahin gehört der Begriff des Om offenbar) d. h. liber 2000 oder vielleicht richtiger über 3000 Jahr vor Chr. G. gebildet hatten, um ihre kosmologischen Ansichten dadurch anzudeuten, über alle Wests Lånder seine Stralen. Nach diesem Systeme entsteht das Weltall durch Ausflüsse aus der Gottheit, die stufenweise niedriger und unvollkommner worden, je weiter sie sich von ihr, ihrem Mittelpunkte, entfernen. So ist denn die Welt nichts anders, als eine Offenbarung der Gottheit, die sich in ihr selbst anschauet, und in ihr zugleich das Kleinste, wie das Größte ist. Die Gottheit ist das ewige, unendliche, nothwendige, sich selbst genugsame, unbegreifliche Urwesen. Es gefiet ihr sich zu offenbaren und gleichsam sich selbst zu erscheinen. Da ward sie denn sich selbst zuerst das Urlicht, der höchste Verstand, das höchste Intelligible, der höchste Geist, und dieser war zugleich ihr erster Gedanke zu schaffen, das schöpferische Wort, welches sie sprach, um alle Dinge zu bilden. Dies bezeichnete denn der Indier durch den Begriff des Om- und Brama, der Perser durch Honover, Sanchuniathon durch Kolpiah, Moses durch Ruach, der Aegypter durch Kneph, Amun, Thoth Hermes (wie wir gleich zeigen werden) Salomo durch Chakmah (ein Wort, das nicht einmal sehr von Chemah und also, von Om und Hom verschieden ist), der Mythos der Griechen durch mehrere Götterwesen, ihre Philosophen aber durch Nus und Logos, welcher lettere Name denn auch von

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*S. Phantas. Th. V. Beilage.

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Johannes und den Kirchenvåtern beibehalten wird. Das war denn im menschlichen Ausdrucke der eingeborne Sohn des ewigen Vaters, die erste und höchste Emanation des Urwesens; es war der göttliche Geist, der liebend und erwårs mend sich über das Chaos ausbreitete. In ihm waren alle andere Prinzipien enthalten; er war Urlicht und Urwasser, Mann und Weib und das Weib war die Urmaterie und der Mann der sie belebende, Gottesgeist, der, sie umarmend, die Dinge zeugte. Er war zugleich die Welt des Intelligiblen, der Inbegriff des höchsten und reinsten Geistigen, die Idealwelt des Plato, nach deren Muster die Sinnenwelt geformt ists er war reines Urlicht, wie die Gottheit selbst, ohne die geringste Verfinsterung, stralend in der ewigen Herrlichkeit des Vaters, das Medium, durch welches alle niedern Emanationen erst bedingt wurden, der Gottheit zwar auf eine unbegreifliche Weise untergeordnet, aber doch auch Eins mit ihr. Durch diesen Logos find also alle Dinge gemacht; er war vor allem Erschaffenen vorhanden; er war der Werks meister Gottes, durch den das Universum gebildet würde.

(אָמוֹן)

Der Ausdruck Werkmeister, welchen Luther braucht, ist die Uebersehung des Hebräischen Amon (1) und führt, uns in noch andere Ideenreihen. Mendelssohn hat das Hebräische Wort durch Vertrauter, noch Andere haben es (vielleicht am richtigsten wegen der passiven Bedeu tung der Form des Zeitworts, von der es herkommt) durch Zögling überseßt. Alle diese Bedeutungen führen auf interessante Ideen. Das Grundwort von Amon ist

(Aman) und dieses bedeutet: wahrhaft, gewiß sein, vertrauen, glauben; dann aber auch warten, pflegen, erziehen, bilden, und in der passiven

Form gebildet, erzogen werden. Luther hat bei seiner Uebersehung an die aktive Bedeutung des Zeitwortes gedacht, und wenn dies auch weniger grammatisch richtig ist, so paßt doch der Sinn sehr gut zum Ganzen, denn dann ist Amon der Künstler, Bildner, Schöpfer, De= miurg, also das schaffende Wort der Gottheit, der Logos, burch den alles gebildet wurde. Aber auch wenn wir die andere, bessere Uebersehung: der Vertrautè, der · Zó g= ling nehmen, so wird dadurch ebenfalls ein mit unserer Ansicht ganz übereinstimmender Begriff bezeichnet. Chakmah ist dann, als Vertrauter und Zögling der Gottheit, der liebste, eingeborne Sohn des ewigen Vaters, der mit diesem aufs innigste verbunden ist, mit dem er über das große Schöpfungsiverk rathschlaget, wie dort hei einem Orphiker der Demiurg mit der Urnacht, d. h. mit der Maja, der Mutter aller Dinge. Diese Maja, die wir schon oben als das weibliche Prinzip im Om kennen gelernt haben, ist eben deswegen dieses Om selbst, ja in gewissem Sinne noch höher. Maja, fagt der Indier, ist die Qualität des Verlangens von Brahm, das ewige göttliche Wollen, die ewige Liebe. Also Om ist der Schöpfungsgedanke des Ewigen, Maja sein Wollen, diesen Gedanken zu haben und auszuführen, also dieses Wollen bald dem Gedanken vorausgehend, bald nachfolgend, bald mit ihm innig vereinigt und durch diese Vers einigung das Weltall erzeugend, folglich Maja bald die Mute ter, bald die Gattin des Om, bald mit ihm in Eins zusammenfallend. Wir würden die Idee ganz einfach ausdrücken: Liebe bewog den Schöpfer, sich sichtbar zu offenbaren, und Wesen ins Dasein zu rufen, die Zeugen seiner Herrlichkeit fein könnten. In dieser höchsten Potenz ist Maja eben Eins

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mit Proserpina und Minerva, wenn diese in der höchsten Potenz gedacht werden sie ist die Allmutter alles Vorhande nen, und Eins mit Athor, der Urnacht, die auch die Allmutter, das weibliche Prinzip und die Liebe ist. Aus diesen Ideen läßt sich erklären, warum bei Philo der Logos die Gats tinn des Schöpfers und die Weltgebårerinn ist; es ist nämlich dies der Logos, in so fern er mit Majā Eins ist, oder weibz lich gedacht wird. Also das Wesen, mit dem der Ewige rathe schlagt, ist Maja, feine ewige Liebe, die Almutter und Eins mit der Sophia (Weisheit) in den Sprüchen. Der Bez griff des Rathschlagens wird im Buche von der Weisheit, deffen späterer Ursprung nun wol keinen Anstoß mehr geben wird, noch besonders hervorgehoben, wenn es Kap. VIII. von der Weisheit heißt: Sie ist der heimliche Rath im Erkenntniß Gottes und ein Angeber seis ner Werke. Ueberhaupt liefert dies und das vorhergehende Kapitel nebst dem 24ften in Jesus Sirach mehrere Stellen, die eben so, wie die Sprüche, den Begriff der Weisheit in höherer Potenz nehmen und mit dem Logos identifiziren. Sie ist das Hauchen der göttlichen Kraft und ein Stral der Herrlichkeit des Allmächtigen, ein Glanz des ewigen Lichts und ein unbefleckter Spiegel der göttlichen Kraft; fie ist herrliches Adels, denn ihr Wesen ist bei Gott. Sie ist Gottes Wort und schwebt über der ganzen Erde, wie die Wolken; ihr Gezelt ist in der Höhe und ihr Stuhl in den Wolken; sie ist allenthalben, so weit der Himmel und so tief der Abgrund ist; vor der Welt, vom Anfange an ist sie geschaffen und wird ewiglich bleiben." Es ist zwar aus dem Zusam menhange klar, daß die Verfasser dieser Stellen eigentlich nur Weisheit und Verstand als menschliches Talent befingen, aber

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