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ernsten Stimmung nicht werden. So wenig, als der Leichtsinn, der mögliche Unfälle ganz aus der Acht läßt, dem vernünftigen Wesen ziemt, so wenig verdient die Aengstlichkeit Beifall, die stets das Schlimmste befürchtet, die an aller Hülfe verzweifelt, die keine Hoffnung zu fassen wagt und der nagenden Sorge das Gemüth preisgiebt. Nicht genug daß sie mit der Verfassung einer gläubis gen Seele durchaus unvereinbar ist, auch von der Erfahrung wird sie als übertrieben und fruchtlos verworfen. Unzählig oft glaubtet Ihr: diese Pla= ge werde nicht weichen, weil Ihr kein Mittel wußtet; und aus jenèr Noth sei keine Erlófung, weil Ihr nicht zu retten vermogtet; ➡→ dennoch aber fand sich aus des Kummers dunkeln Irrgången ein lichter Ausweg und hinter der trüben Nacht gieng ein freundlicher, beglükkender Tag auf. nie denn werfet des Himmels mildeste Gabe, die Hoffnung weg, meine Brüder. Viel oft åndert die Zukunft, auch wenn man nicht begreift, wie es zugehen werde; lasset uns ruhig ihr entgegenblikken. » Ununterbrochen wüthet kein Sturm fort, er verliert sich zuleht in eine sanfte, heilige Stille; laffet: uns auf diese Stille mit jener Ergebung warten, die alles tra=

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gen hilft. Wo es irgend einmal recht übel wurde, da ward es nach dem Zeugnisse der Erfahrung am ersten wieder recht gut; lasset uns auch jezt, und so oft er auf unser Loos Anwen= dung leidet, diesen Trost an das verwundete Herz drükken. Das Wie zu ordnen ziemt uns eben so wenig, als das Wann zu bestimmen.

Wer allein vermag dies? Wer löset die Räthsel, an welchen unser Scharfsinn erlahmt? Wer führt herrlich hinaus, wovon wir nicht ber greifen, wie es zugehen werde? Wer waltet über diesem Unbestande der Dinge und hält das Ruder des unermeßlichen Als in seiner Hand?· bist es, vor dem wir im Staube anbeten, ewiger Geist. Deine Kraft,, überschattet" Deine Kinder.

Du

Ihnen geschiehet ewig nur, wie Du gesaget hast". · Wie Du auf ihren Häuptern alle Haare gezählt, so leitest Du auch ihre Schiksale. Wie sie Dich als den Geber jeder guten und vollkommenen Gabe nach der Anleitung Deines Sohnes betrachten solz len, so dürfen, so sollen sie auch bei allem, was ihnen widriges begegnet, zu Dir emporschau’n.

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folgen wollen wir dieser Aufforderung, Brüder, o alle ihr folgen. Fühlen wollen wir in jedem Odemzuge die Nähe des Allliebeuden,

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und so an ihn glauben lernen. Erkennen wols len wir ihn für den Inbegriff der höchsten Weis= heit, Macht und Güte, da alles an ihn und verweiset, alles auf ihn uns vertröstet, und ohne Die Ueberzeugung, daß er uns liebt, die Welt ein ödes Grab wird. Beweisen wollen wir den heiligen Glauben daß er sei und daß er Vater sei, durch einen immer regen Pflichteifer, durch einen immer guten Muth, durch ein immer geduldiges Ausharren, durch eine immer lebendige Hoffnung. Festhalten wollen wir daran und nicht wanken, auch nicht unter Menschen, die das Heiz lige verspotten, auch nicht in Lagen, die den Glauben prüfen, auch nicht in Zeiten, die uns zum Kampfe fordern und wo wir wie Schaafe gesendet werden mitten unter die Wölfe *" fa find wir stark im Glauben und unbeweglich; und so werden wir, zwar nicht Berge versehen, aber Berge von Leiden und Trübsalen übersteigen und fiegen, herrlich fiegen über jedes Ungemach.

*Matth. 1o, 16.

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Gründonnerstage.

e s Herrn Abendmahl.

Som Abendmahle des Herrn soll ich heute mit Euch reden, geliebte Brüder. So will es dieser geweihete Tag. So heischt es der Zwek unserer Zusammenkunft. So fordern es die Erwartun= gen, welche dich hieher geführt haben, du stiller Kreis. wie fühle ich es so tief, so lebenes ist ein grosser, es ist ein hochhei liger Gegenstand, vor dem die Seele in Undacht verloren, ruhen soll.

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Den Herrn werdet Ihr sehen am Lebensabend. Die Stimmung, in welcher er

* 1807.

von den Seinigen schied, und die Gedanken, die ihn dabei ergriffen, die Wünsche, die er hegte, die Empfindungen, denen er sich hingab, ich werde fie Euch vergegenwärtigen müssen; ich werde Euch zeigen müssen, wie dies alles in der einen Handlung, die wir sein Abendmahl nennen, sich aussprach, und wie ihm jest denn nur das noch so höchst wichtig war, daß die Seinigen ihn verstehen, daß sie begreifen mögten, was er gemeint und gewollt.

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Für viele Christen, ich weiß es, erwähnt man dessen, was ihnen das ehrwürdigste ist, wenn man vom Abendmahle_redet. Es giebt nichts, woran sie mit höherem Ernste stillstånden, wodurch sie tiefer und inniger bewegt wurden, wobei fie gerührter, zuversichtlicher, freudiger anbeteten, worin ihnen traulicher die Gottheit sich nahete; ja, wenn sie einem Gelübde, einer Betheurung den höchstmöglichen Grad von Zuverlässigkeit gez ben wollen, so sagen fie: ich will das Abend. mahl darauf nehmen; wenn sie mit ihrem Feinde sich ausgesöhnt haben, so glauben sie den Bund der neuen Liebe nicht besser einweihen, nicht fester versiegeln zu können, als durch die Feier des Abendmahls. Eine Anstalt ist es ih=

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