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und ewig seyn. Reichthümer kann man erlangen ohne Mühe zazu hohen Ehrenstellen kann man berufen werden :: durch Stand: und Gebürt; Bedeutung, Macht und Einfluß kann man erhalten durch glükliche Fügungen, dieɑman weder für sich zu erzwingen noch irgend einem Andern vorzu» enthalten im Stande ist. Über den heiligen, den Gottgeweiheten Sinn, der dies alles würdig beur theilen, weise geniessen, pflichtmässig gebrauchen und kräftig sichern lehrt; → den heiligen, den Gottgeweiheten Sinn, der den vom Glükke hervor= gezogenen, vielleicht mit Glanz umgebenen Men= schen erst zu einem glüklichen Menschen macht; den heiligen, den Gottgeweiheten Sinn, der den ausseren Segen erst stämpelt, und den Mangel bes ausseren durch innere Kleinode verschmerzen hilft ; — den heiligen, den Gottgeweiheten Sinn, der auch Dürftige zufrieden stellet, der Dulder mit Muth bewaffnet, der jedes Leiden der Erde versüßt und arme Hütten in Tempel des edelsten Genusses verwandelt, diesen, diesen erbt man nicht, kauft man nicht, klagt und feufzt und betet und sehnt man nicht herbei. Nur erworben, nur durch heilige Mühen gewonnen wird er, nur in Gemüther, die dem Himmel schon hier angehören, kehrt er ein, und nur solche sind der

Schauplah, wo sich der segnende Gott in aller seiner Herrlichkeit offenbart.

Bereitet für diesen Gast Eure' Herzen, ge= liebte Brüder; "machet die Thore weit, daß der König der Ehren einziehe".

Es ist alles Segen, was Gott fügt, wenn nur der Meusch es nicht in Fluch vers kehrt, dasTM sei Euch gewisse Wahrheit!

Erdensegen ist schön, und auch er kommt von oben herab, eine gute, vollkommene Gabe; aber Himmels segen ist schöner, ist der schönste, ist der Segen im Segen, und nur, wenn wir am ersten nach ihm trachten, dürfen wir des Andern wegen unbesorgt seyn. Ihn denn erwerbet, an dem inneren Reiche Gottes bauet »mit Fürcht und Zittern". Ihr werdet dann Gesegnete des Herrn feyn. Ihr werdet des Va= ters nicht vergessen weder im Wohlleben, noch in der Trübsal. Ihr werdet vor seinem Angesichte weihen, was Euch beschieden ward. Kein Fluch wird auf Eurem Hause ruhen, Euer Herz ångstigen und Euren Abschied schwer machen, kein Fluch!! Und der höchste Segen, den die Erde Euch geben kann, spát oder frühe, der höchste Segen

Amen.

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wird der Tod feyn.

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fechsten Sonntage nach Trinitatis, *

Rasch seyn und langsam, beides am rechten Orte.

Wenn Senn Menschen von gewöhnlicher Art in der Regel gar nichts sind, als was die Umstånde aus ihnen machen; so sucht der wahre Mensch in jedem Augenblikke nur das zu seyn,' was er seyn soll.

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Jene bildet der Zufall, diefer bildet sich selbst. Fene stehen lediglich unter dem Einflusse der aufferen Umgebung; dieser beugt sich allein vor dem Ausspruche der Vernunft und des Gewissens. Jene schwimmen mit dem Strome, des herrschenden Mos betons; dieser wandelt den Weg der eigenen Una

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ficht, der ernsten Prüfung, des bewährt gefunde, nen Glaubens. Jene wissen, vermögen, leisten nichts, als was die angebohrne Fähigkeit ihnen gleichsam aufnóthigt; dieser erweitert durch Kunft die beschränkte Naturgabe, und gewinnt im Sweisse seines Angesichts, was ihm vom Glükke nicht beschieden ward. Jenen siehet man es Zeit, lebens an, was für eine Erziehung sie genossen und aus welch einer Schule sie hervorgiengen; dieser hält nie das Geschäft seiner inneren und åusseren Vervollkommnung für beendigt, und bessert und bauet daher an sich selber, so lang' er lebt. Jene kriechen gemach im Gleise der alten Gewohnheit, und was sie nicht früher schon auf diese Art wurden, das werden sie später niez dieser will sich an nichts, an gar nichts gewöhnen, als an den Heiligen Sinn fürs Gute, und sein Leben ist ein ewiges Werden. Fene folgen dem Zuge ihres Temperamentes, und sind ernst oder lustig, sanft oder ungestům, rasch oder langsam, wie es ihr Wesen nun einmal mit sich bringt; dieser erfährt zwar eine gleiche Gewalt der sinnlichen Natur auch, aber er kåmpft dage= gen, er widerstrebt unablåssig, er übt sich täglich in der Kunst, Stimmungen zu beherrs

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schen. Bei jenen rostet die einmal vorhandene Eigenthümlichkeit, je långer je mehr, ein, und

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wird. zu einer eifernen Form, die sich nicht mehr biegen, sondern nur zertrümmern läßt; dieser ist ein freies Wefen, daß dem Zwange sich entreißt, das jedes fremde Gepräge: verschmåhet,' das nicht › von auffenher blos empfangen, das von innen hinaus wirken und schaffen und neu sich gestalten will, das durch Selbstthätigkeit bereits gur Unabhängigkeit sich erhoben und eben badurch das köstlichste Eigenthum eines vernünftigen und fittlichen Geschöpfs, →→ die Möglichkeit einer Fortschreitenden Veredlung gerettet hat. So ist er denn auch ein wahrer Mensch, ein Christ im edelsten Verstande, ein thatiger würdiger Bekenner der Religion, die keinen anderu Bwek hat, ale zu achter Menschlichkeit

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ihre Freunde zu erheben. mr mod sy

Laffet uns bei einem Zuge dieses schönen Bildes heute verweilen, und Gott anrufen, daß er uns segne.

Ja, Vater im Himmet, belebe unser Gefühl für alles, was Du lieb hast. Wekke das Bewußtseyn der Kraft, wodurch wir Deinem Bilde åhnlich find, in jeder Seele, und mache zu einem

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