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a. enclisis. incliniert werden von Walther die wörtchen ist,

ez, es, en; daz, dû, si.

ist lehnt sich nur an wörter die und es 1 auch an solche,

e3

auf einen vocal oder r ausgehen, die auf eine andere liquida oder ch auslauten: lâtz iu und er soltz doch in dem mutwillig derben spruche Her Wicman ist daz êre (81, 1) stehen allein. en lehnt sich an ich, er, ez, daz, des, ir, der, noch. doch erscheint diese negation meistens nur incliniert, wenn das tonwort den vers eröffnet. übrigens nur in swie vil ich suoche ichn vîndes mê31, 18, ich seite iu gerne tûsent irn ist niht mê dâ 31, 23, daz er dâ redet, ern solde ez niemer hân gedâht 83, 23, wünsche mir ze velde niht ze walde: ichn kan niht riuten 83, 162, die volgen mînem râte, ichn râte in niht nâch wâne 84, 132, daz fuor ichn weiz war 87, 53. dag ist in folgenden stellen incliniert ing herze 24, 3, wieg ende 40, 29, inz hæhste 87, 22, mirz houbet 58, 27, erz houbet 93, 13, siz rîche 83, 25. andere formen des artikels werden nicht incliniert. daher ist die emendation Ich trage inme herzen (6, 7) unzulässig (s. oben s. 41). dû schliesst sich nur an zahnlaute und nur vor vocalanlaut: dagt allenthalben 15, 27, sîtd Atzen 53, 26, dazt an, 68, 15, swazt uns 87, 35. auch das sehr häufig inclinierte si hat seinen vocal nur siebenmal vor consonantanlaut verloren müezens beide 11, 9, dies nû 12, 15, erkennes bî 53, 50, ders von 68, 8, ers zem 84, 53, schiltes niht 86, 7, scheides von 92, 64. die ersten beiden stellen gehören scherzhaften, die übrigen spätern liedern oder sprüchen an.

b. proclisis findet statt einigemal beim artikel dandern 45, 4. dougen 2, 19. 26, 9. 45, 10, derde 50, 15, dalten 56, 6, und sehr häufig bei der praeposition ze, die sich an ein vocalisch anlautendes wort lehnt oder mit dem artikel der, dem, den verschmilzt. § 6. Synaloephe d. h. zusammenziehung zweier verschiedenen wörtern angehöriger silben, deren zweite vocalanlaut hat.

11) Wenn sich ez, es, er an verba anlehnen so verschmelzen sie mit ihnen gleichsam zu einem worte: vergebez, got der waldes, ichn vindes mê. müeser hêrre sîn u. s. w. aber nie finden sich bei Walther reime wie muoz: entuoz in der unechten str. XVIIII, 15. dagegen sind die inclinationen und synaloephen zulässig in der letzten senkung wil dus mê 43, 24, siz số 46, 13, sis mê 48, 30, ich, llage 24, 16, vindes mê 31, 18.

a. das erste wort schliesst mit einem vocale oder diphthonge. die wörter jâ, dâ, swâ, wâ, đô, sô, dû, nû, bî, hie, wie, swie, die, diu, sie verschmelzen mit iht, ich, ir, im, in, er, ez, es, der vorsilbe er, und der negation en, also nur mit wörtern, welche mit den schwachen vocalen und e anlauten. am schwierigsten scheint die verschmelzung von u und i, weil diese vocale am weitesten aus einander liegen, aber das û in dû ist geschwächt (das wort kann sogar incliniert werden, und seinen vocal abstossen) und nû erscheint nur mit ist und der negation en verschmelzt, welche ihrerseits incliniert werden können. hiernach sind fälle ob du iht tügest 22, 29, wo die synaloephe sogar in der letzten senkung statt hat, und nu ist mir so geschehen 48, 11 zu lesen. bei bî kommt nur einmal synaloephe vor: wie lange ich welle bi ir belîben 20, 33, aber auch 76, 39 ist wol hierher zu ziehen, wo bî den einsilbig zu lesen ist.

b. Das erste wort schliesst mit einem consonanten. hier begegnen nur ich, ez, daz. ich verschmilzt sehr häufig mit der negation zu in oder ine, einmal (21, 4) mit im zu i'm; ez einmal (im kreuzliede 90, 26) mit ist zu êst vgl. 92, 6; dag sehr häufig, wenngleich die handschriften die zusammenziehung in der regel unbezeichnet lassen (Lachmann anm. zu 105, 31) mit ist zu dêst, dast, deist, deis, mit ich zu deich; zweimal in sprüchen (50, 14. 92, 16) mit er zu dêr, und einmal (74, 18) mit ez zu deiz.

Stummes e hinter einer

§ 7. Silbenverschleifung. kurzen betonten silbe wird in der hebung gewöhnlich verschliffen. in der senkung kann es verschliffen werden, wenn es von einem vorhergehenden tonlosen e nur durch einen consonanten getrennt ist; das e des artikels wird wie stummes e behandelt.

a. Die beiden e gehören verschiedenen wörtern an. der artikel ist verschliffen beide den âbent 7, 21, lâge den hof 50, 38 (vgl. oben s. 49), gewürme deg fleisch 51, 118, muose der hêrre 54, 25, gesteine dem golde 69, 18, gedanke des herzen 74, 21, brâhte dez mez 84, 28. das d des artikels wurde vielleicht in diesen fällen gar nicht gehört, wie es zuweilen auch nicht geschrieben wird: Philippe setze en weisen ûf 49, 48. auch bei umbe der pfaffen 80, 51 ist silbenverschleifung, nicht apocope anzu

nehmen; zweifelhaft bleibt es nach danne: danne den lîp 24, 8, danne der sunnen 26, 6, danne der künec 50, 1. die vorsilbe ge ist verschliffen: wirde gefurrieret 20, 24, sêle genas 50, 14, hêrre gerite 53, 18, lihte gemuoten 71, 35, valsche gelübde 84, 59, friunde gewinnen 88, 73, eine gegeben 89, 132, vielleicht auch denne gedienen 20, 26, denne gesteine 69, 18 (vgl. oben s. 49). die vorsilbe ver: verworrenlîche verkêren 25, 34, friunde verdienen

88, 71. zweimal sogar in der letzten senkung halbe verzaget

39, 7, welte versniten 67, 14. die vorsilbe be einmal: minne beware 73, 39. kaum als silbenverschleifung, vielmehr als

inclination ist liebe neweder 23, 4 anzusehen.

b. Die beiden e gehören demselben worte an. diese silbenverschleifung findet sich bei Walther sehr selten und nicht vor dem jahre 1212: frågeten (oder frâgten) 80, 64. volgeten (oder volgten) 83, 142. müezegen 94, 1. in engele 88, 17, zeigene 40, 15 findet nicht silbenverschleifung sondern apocope, in unseren 92, 5 syncope statt (s. oben s. 50).

4. Reim und reimkünste.

vor

Unreine reime finden sich bei Walther nur sehr wenige. ausser dem alterthümlichen endelôs: trôst 4, 22 kommen getar: wâr 37, 27, gar: jâr 1 95, 22, mit syncopiertem h vervân: hân 36, 19 (s. Lehm. zu Iwein v. 6444), das österreichische verwarren : pfarren 83, 35, und genan spileman 37, 36. einige wörter erscheinen in verschiedener form. neben dem gewöhnlichen und häufigen niht, reimt im tageliede (63, 7. 13) zweimal nicht auf lieht, in einem thüringischen spruche diet: niet 57, 33. einmal (44, 7) braucht er swâr statt des gewöhnlichen sware, neben denne (: erkenne 77, 40) danne (: manne 25, 27), neben geschrei (: enzwei 57, 44) schrê (: wê 51, 199). die substantiva auf -inne haben gewöhnlich die volle form füegerinne küniginne 17, 1, sinne küniginne 26, 5, gebieterinne küniginne 89, 50, aber einmal 29, 21 kommt auch

1) Ebenso bei Reinmar har gar MSF. 160, 39, lân: an MSF. 189, 9; bei Hartman von Aue undertân: gewan MSF. 212, 9, man : hân 1. büchl. 511.

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künegîn sîn vor. : die adjectiva auf -lich braucht Walther an den beiden stellen, wo sie unflectiert sind, kurz ich mich lobelich 41, 7, dich genadeclich 89, 151, sonst und die adverbia lang sumeliche 10, 22, schedeliche 39, 11, innecliche 58, 23, lasterliche 80, 18, trügelichen 84, 11, miltecliche 54, 10, sicherliche 93, 8, lasterlichen 51, 177, unminnecliche 77, 4, ungenædecliche 27, 39, wünnecliche 2, 30. das adjectivum rich ist einmal (88, 113) gekürzt: rich sich und in Dietrich dich (53, : 14) (vgl. Lachmann zum Iwein 5522). die wörter auf are werden nie im reim verkürzt, wohl aber im innern verse: spehere 31, 41, rihter 51, 212, wahter 63, 36, süener 38, 49, soldener 95, 48. doch verbietet das metrum an dieser stelle nicht soldenære zu schreiben. überhaupt wird jede kürzung des reimwortes gemieden, und obwohl wörter, in denen auf kurze stammsilbe tonloses e folgt, regelmässig stumpfen reim bilden, so verlangen doch beide reimwörter dieses stumme e, falls es nicht wie in den formen siht, geschiht, giht und nach liquiden völlig verschwunden ist (dorn verlorn 57, 28. 90, 19, hant gemant 51, 43, barn: vervarn 51, 159, gert: wert (adj.) 1, 31. 37, 11. 88, 5, langer : anger (dat.) 27, 22, dol sol 20, 29. 37, 1, u. a.). stat': bat (3, 18) steht vereinzelt. schleifung oder synkope auch in der hebung verboten; nicht einmal reime wie werten gerten (Lehm. zu 98, 40) finden sich.

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:

im klingenden reim ist silbenver

gebenne : lebenne 70, 1, tageliet 63, 36 und die sich suchenden silben iedoch frô: hienoch sô 73, 9 sind keine endreime, sondern stehen in der caesur.

Wie weit Walther im umlaut des u in ü, dem jüngsten, gegangen sei, lässt sich nicht genau feststellen. nie reimt ein wort das haben könnte auf eins, welches des umlauts notwendig entbehrte, wie denn sorgfältige dichter überhaupt schwankende formen im reim meiden.

Von den reimkünsten hat Walther einen sparsamen gebrauch gemacht. doppelreime finden sich einmal heiget diu 80 swachet reizet unde machet 17, 11, pausen (s. Lchm. zu 111, 32) d. h. reimbindung des ersten und letzten wortes eines oder mehrerer verse zweimal 37. 87; körner d. h. die verbindung zweier strophen, dadurch dass ein vers der einen zu einem

der andern reimt, zweimal nr. 3 und mit einem refrain verbunden nr. 9; rührende reime, auf die sich namentlich Gotfried von Neifen verstand, braucht Walther nicht als kunstmittel (vgl. anm. zu nr. XX.). er erlaubt sie sich aber, wie andere gute dichter mit der einschränkung, dass die reimwörter durch ihre bedeutung oder durch vorsilben unterschieden sind: tate: tæte 84, 82, wint erwint 92, 69, entwert: gewert 51, 73, leit : herzeleit 51, 133. schlagreime finden sich in einem wahrscheinlich unechten liede (nr. XVI.).

III. Kritische bemerkungen.

1. Die handschriften.

Die quellen für Walthers lieder sind folgende handschriften:

A. die Heidelberger hs. 357.

B. die Weingartener liederhs. zu Stuttgart.

C. die sogenannte Manessische hs. in Paris.
D. die Heidelberger hs. 350.

E. die Würzburger hs.

F. die Weimarer hs.

a. der jüngere anhang von A.

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H. eine der hs. D angebundene sammlung von liedern.

i.

eine strophe vor der erweiterung des Wolframischen Parzivals in der Donaueschinger hs. dieselbe strophe gibt v. d. Hagen MS. 3, 468° aus der römischen hs. des Parzival. k. der leich in der Heidelberger hs. 341.

k2. der leich in der Koloczaer hs.

1. der leich in der Wiener hs. 2677.

L. eine strophe im frauendienst Ulrichs von Lichtenstein s. 240.

M. drei strophen in einer Münchener hs.

N. sechs strophen und der anfang einer siebenten in einer hs. zu Kremsmünster.

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