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haben, oder ir vallet ab dem wagen und vallent in den grunt der helle, daz iuwer niemer rât wirt. Und ir müget den selben wagen wol erkennen, wan ir ist vil die in erkennent; und swer in erkennet der mag ouch ein kleinez wegelin wol erkennen. Und der selbe kleine wagen dà müezent diu kleinen kint ûf zuo dem himelrich varn, und swelhez kint sîn niht enhât, daz mag 5. niemer zuo dem himelrich komen und gesiht got niemer in sînen freuden oder in sînen êrn. Nu seht, reht zuo glicher wise als diu alte werlt mit disen vier redern zuo dem himelrich müezent komen, also müezent diu kleinen kint mit disen vier redelîn ûf irn kleinen wegelin komen zuo dem himelrich. Daz sint diu vier himelischen würzelin, diu zuo dem heiligen touf gehærnt, als man dà 10. liset in dem sermone von den siben heilikeiten: allez daz man dà seit, wie man diu kint teufen sol und welhen schaden sie des habent, ob der vier redelin einz gebristet. Nu seht, wie ir ûf dem micheln wagen zuo dem himelrich sülent komen, wan des kleinen' wagen bedurft ir nit, des bedurfent niuwen kleiniu kint, daz diu getouft werden zuo rehte. 'Nu bruoder Berhtolt, ob ein 15. kint zuo rehte zuo priesters hant nit kumet und wirt gàhens getouft und wirt unreht getouft und man wænt ez sî reht getouft, und stirbet niht und wirt alt?' Daz wil ich dir sagen. Und stirbt ez ê dan ez den rehten cristen glouben emphâht an dem herzen, sô gesiht ez gotes antlütze niemer; lebt aber ez, unze ez den rehten cristen glouben begrift, so bevestet ez der gloube zuo dem toufe, 20. und wænet ez sî vil rehte getouft, so ist sîn gloube der rehte touf. Wær aber ein ding, daz man des von der wârheit geinnert würde, daz ez unrehte getouft worden wære, sô müest man ez anderwarbe teufen.

Wanne ir nu des toufes deheine sorge dürfet haben, sô bereitent iuch ûf den andern wagen. Daz êrste rat, daz ir an den wagen müezet haben, ob ir 25. zuom himelrich komen wellent, daz ist der lûterlich cristen glouben. Und alle die rede, die man in dem sermone rüert von den siben planêten, die sol man an der stat ouch reden, und sô vil mêre von unsers hêrren lichname, daz des nieman wundern sol, daz sich wärer got und wàrer mensche verwandelt in ein brôt in des priesters handen. Daz ist von maniger sache, daz die hohen mei- 30. ster wol bescheiden künnent, als sie vil wol wizzen, den diu rehte kunst entslozzen ist. Und einz ist diu sache, daz sich got verwandelt in ein brôt. Daz ist dar umb aller meist und ouch durch ander ding: dô got den menschen geschaffen hete nàch im selben und joch in erlòste mit sînem tôde, do wolter ouch den menschen spisen mit im selben. Wan do got selber sprach zuo 35. sinen jungern an dem antlàztage zuo naht, do er des morgens den menschen

wolte erlosen mit siner martel, dô brach er daz brôt und sprach zuo sînen jungern 'ir sült daz wizzen, swenne ir daz tuot in mînem namen, daz ez min lip ist.' Und er bôt in den kelch dar nach und sprach also 'swanne ir diz tuot, sô ist ez min bluot.' Und diu selben wort diu müezen alse 5. stæte und als veste sin als der himel, dô er sprach 'fiat firmamentum in medio aquarum', daz ist gesprochen werde ein vestenunge in dem mitteln der wazzer', und dô er die sternen geschuof mit einem worte und berge und tal mit einem worte. Und also grôze craft habent diu selben wort noch hiut ze tage, wanne sie der priester sprichet. Und dô got den menschen selber 10. mit im spisen wolte, do kunde daz sîn wisheit wol betrahten, daz er sich dem menschen niemer lustlicher gegeben mohte danne in solicher materie. Wanne dem menschen daz brôt lustlich ist unde wol gesmack. Dâ von mohte ez niemer wîslicher und baz geformter sin und geordent. Wie möhte ein mensche ein liphaft und ein lebendez mensche oder ein kint zuo sînem lîbe enphâhen: 15. daz wære ein widerstendig ding dem menschen zuo niezenne. Und dâ von soltu ez als vesteklichen glouben, swie du doch sin anders nicht enphindest danne brot, und ist doch anders nit danne der wàre lebendige got, unser hêrre Jhêsus Kristus, der megede sun, mîner frouwen sant Marien mit libe und mit sêle. Und gib im niuwer daz eine vor, daz er wider dich nit redet. Und ir 20. sült in als flizeclichen an rüefen, als in sancta Marîâ Magdalena an ruofte, do si im die füeze twuog und er ir alle ir sünde vergap. Ich wil ein grôz ding ieze sprechen. Und wærez, daz ein ding mügelich wære, daz unser frouwe, mîn frouwe sante Marià, gotes muoter, daz diu iezunt dà ûf der schoenen wisen wære und alle die heiligen und alle die engele die wurden, ob daz müglich 25. wære, daz sie dà die wîten hæten, und ich des wert wære, daz ich daz selbe

himelgesinde dà sehen solte, und ich gienge des endes und ich wolte sie harte gerne sehen, und wizzet daz ich sie harte gerne und ân mâzen gern wolte sehen, und ich f dem wege wære, daz ich mîne frouwen sant Marien gerne wolte sehen, und ein priester gienge gein mir und trüege unsern 30. hêrren, als er dô zuo dem siechen mit gêt, so wolte ich mich gein dem priester kêren, der unsern herren dà trüege, und wolte gein im an mîne venje vallen ûf mîn knie, ê danne gein mîner frouwen sant Marîan und allen heiligen und allem himelischen her: wie gerne ich sie sæhe und swie ich sie nie gesach, doch wolte ich unserm hêrren mêr êrn bieten und andæhteclichen, 35. dà in der priester treit, den ich doch alle tage hie ûf ertrîche sehe; und sie sint doch so übermæzeclichen schone und sô clàr, daz alliu diu werkt dà von

5.

niemer mê gesagen möhte. Und swie uns glich diu übergrôzen wunder sint, diu an der klarheit ligent mîner frouwen sant Marien und alles himelischen gesindes, so wolte ich mich allez ê gein gote bieten und neigen, den der priester da treit, swenne er in ûf dem altare ûf hebt. Und dâ von sült ir in andæhteclichen êrn und an rüefen, und sült halt die priester dester flîzeclîcher êrn, daz sie got dar zuo geordent hât vor aller der werlt, daz sie in handelnt, und in als heimelichen ist und in alle tage enphahent zuo ir sêlen. Daz sült ir allez an den priestern êrn, wanne ez hât got grôze wirdekeit und êre an şie geleit. Und swanne ir drî menschen liep habent und in êre bietent vor allen menschen, so kan ez iu an iuwerm cristen glouben niemer missegên. 10. Daz ein ist, daz ir unsern hêrren êrent, als ich iezunt sprach. Ob ir unser frouwen und allez himelisch her alsô iezunt soltet sehen, so solte iu gæher sîn dà hin, dà der priester unsern herren getragen hat, wanne er ist hêrre und vogt über allez himelisch her. Und als vil der sunnen durch einer nadeln ære möhte geschînen, als klein der schîn ist wider aller der sunnen schîn, den 15. diu sunne gibt über alle die werlt, als klein ist aller gots heiligen und aller engel und alles himelischen heres heilikeit und halt unser frouwen dar zuo wider der heilikeit, die got selber hat. Nu seht, waz grôzer êrn und heilikeit an dem almehtigen gote lit. Und dà von sült ir got liep hàn und die priester. Der dritte mensche, den ir ouch liep süllent haben, in selbe dritte, daz ist 20. mîn frouwe sant Marià. Wanne dâ haben wir so gar vil grôzer êrn von, daz ez nieman vollesagen mag. Und dannoch so hat der almehtige got so groze êre an die priester geleit, ob ez also wære, daz ein priester zuo gienge, dâ min frouwe sant Marià dà sæze und allez himelische her, die stüenden alle gegen dem einigen priester ûf, dà von daz got so grôze êre an die priester 25. hat geleit, und ouch dà von, daz sie die êre und die wirdekeit baz erkennent danne ander irdenische liute, die got an den priester hât geleit. Und als vesteclichen sült ir cristen glouben in iuwerm herzen haben ân zwîfel und âne alle hindernisse; sô habt ir daz êrste rat an dem himelischen wagen, der iuch zuo dem himelriche bringen sol.

30.

Daz ander rat heizet gedinge, etteswà heizet ez hoffenunge, ez heizet in latine spes, und ist eht der vier tugende eine, der eht nieman mag âne gesîn, der zuo dem himelriche willen hât. Ir sült daz gedinge haben, wanne ir den rehten cristen glouben behabt, als ir zuo reht sült und als iu got zuo rehte bevolhen hat und iu von im geordent ist, und danne den cristen glouben mit 35. cristenlichen werken vollebringent, mit den zehen geboten und mit allen andern

tugenden, dà mit man allen heubtsünden widerstên sol, und ir sült dar an deheinen zwîfel hân, ez si der almehtige got dîn friunt, ob du in dem willen bist, daz du niemer deheine tætliche sünde getuost unz an dînen tôt. Ist ez aber, daz du diu gebot übergangen håst und dich an tætlichen sünden über5. sehen hast, so soltu dannoch gedinge und hoffenunge hân zuo der wârn riuwe und zuo der lûtern bîhte und zuo der heiligen buoze. Swanne du gesündest tætliche sünde nach dem toufe, wan du dar umb wârn riuwen gewinnest an dinem herzen und die lûter bîhte getuost und die buoze danne leisten wilt, die dir din bîhtiger gibt, und begrîfet dich danne der tôt, sô solt du deheinen 10. zwifel hân, swie vil du gesündet hast, gôt der welle dir ez vergeben. Swes

du hie niht gebüezest, daz büezest du in dem fegefiure. Und alse du in daz fegefiure kumest, so solt du gedinge hân, daz ez wâr sî, daz du in den himel geschriben bist und daz du himelrich niemer mêr verliesen maht. Und alles des, daz dir diu heilige schrift seit, oder die den die heilige schrift be15. volhen ist, daz sint die priester, waz dir die von der heiligen schrift sagent, des solt du gedinge hân, daz ez wâr sî und veste sî als der himel. Pfì gîtiger, swelher ley gedinge håst du? Din gedinge ist falsch und ungetriuwe. Wann du wilt des gedinge hân, daz du mit maniger grôzen sünde behalten werdest, wan als oft als du einem armen menschen einen phenning abe gewinnest mit unrehte, sô hâst 20. du eine heubtsünde getân, du geltest in im danne und gebest in im wider, ob du ez geleisten maht. Und dâ von sprichet einre ettewanne ‘ôwê bruoder Berhtolt, du predigest sô griuliche von unrehtem guote, daz man reht verzwîfeln mohte.' Sich, daz wær mir gar leit, daz du verzwîfeltest; ich wil, daz du deheinen zwifel dran habest, du geltest und gebest wider, daz diner ver25. dampten sêle ie mêr rât werde. Des soltu reht deheinen zwîfel hân, und du darft des ouch dehein gedinge hàn, daz du got in sînen freuden und in sinen êren iemer beschouwest, als wênig als der tiufel. Ir êbrecher und ir meineider und ir manslahter und ir nescher und ir nescherîn, ir durft ouch des dehein gedinge hân, oder alle die in tœtlichen sünden sint. Und alle die wile, 30. daz ir des willen habt, daz ir die sünde nit làzen wellent, sô durfent ir dehein gedinge hân, daz iuch got iemer an gesehe, âne riuwen und âne bihte, ob ir zuo gote kumen mügt. Wanne riuwe und bîhte die versaget man nieman. Wanne diu heilige riuwe und diu heilige buoze die tuont alle ding wol, âne vier ding. Sie tuont aber vier ding, diu den viern gelîche sint. Daz 35. sol man suochen in dem sermône von den zwein wegen: 'den rehten menschen wîset got die rehten wege.'

5.

Daz drite rat ist diu wâre minne, diu du zuo gote haben solt und zuo dir selben und zuo dînem ebenkristen. Wanne du solt got minnen von allem dinem herzen, von aller diner sêle und von aller dîner maht, und minne dînen næhsten als dich selben. Daz du got minnen solt von allem dînem herzen, daz ist also gesprochen, daz dir nie friunt so herzeliep enwart, dir sülle got noch lieber sin, und daz du durch deheinen menschen niht tuon ensolt, ez si din kint oder dîn hûsfrouwe oder din vater oder din muoter oder swelich dîn friunt ez .si, so solt du got so herzelichen minnen, daz du niemer dehein ding solt getuon deheinem dînem friunde zuo liebe, daz wider got sî. Sô soltu got minnen von aller dîner sèle. Daz ist also gesprochen, daz du alle tæt- 10. liche sünde miden solt durch die liebe, die du zuo got hâst, alse flizeclichen, als ob nie helle oder tiufel worden wære, und niht sô vil durch dine eigen sêle und durch die vorhte, die du zuor hellen hast und zuo dem tiufel und zuo der martel der helle, danne durch die liebe die du zuo gote hâst. Zuom dritten måle solt du got minnen von aller dîner maht. Daz ist also gesprochen, daz du got 15. umb alle die gnâde loben solt und êrn und minnen umb alle die gnâde, die er an dir begangen hat und allem menschlichem künne; und ieglicher tugent der du erdenken und ertrahten maht, dà solt du got ouch sunderlichen umb minnen, sô du iemer meiste maht; und daz du der minne gotes niemer vergezzest, du slåfest oder wachest, du ezzest oder trinkest, du gêst oder stêst, du ligest 20. oder sitzest, als der guote sancte Paulus tet und die andern alle sampt, die vor got sint, die grôze martel erliten hânt an ir lîbe, ê daz sie der minne gotes vergezzen wolten. Sô liez sich ettelicher radebrechen, ê daz er der minne gotes vergezzen wolte. Aber der guote sant Paulus der minnete got sô ernstliche, daz er sîn niemer mê vergaz für daz er in minnende wart. Dô 25. er alse lieplich und alse ernstlich got minnete und die predige machte, die wir do ettewanne lesen in der messen, und dô er gevangen wart und dô er ûz dem kerker niht enmohte, dô dihtet er dannoch brieve in dem kerker und sante die in die kristenheit, daz man sie predigete den liuten an sîne stat, dô er in selber niht gepredigen mohte, wie man sünde fliehen solte und wie man 30. got minnen solte; und dô santer aber sîne reine lêre und sîne getriuwe minne, die er zuo dem almehtigen got hete und gein der heiligen cristenheit. Und aber fürbaz minnet er got, wanne er sîn episteln machte. Sô hærent ir wol, daz wir alle zuo jungest unsern herren Jesum Cristum dran nennen. Und also herzeclîchen minnet er got mit aller siner maht, daz er got allez daz zuo 35. minnen kêrte daz er kunde oder mohte. Und dô man ihm daz heubt ab

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