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du of gesihst, sô hât daz güse daz hûs undergraben, daz ez sinket oder zuo mâle vellet. Alsô tuot der ketzer. Ist dîn herze nit vesteclichen gesteint mit cristenlichem glouben, dir mag ein ketzer zuo kumen, der dir dînen glouben undergrebt mit ketzerie, daz du sîn künde wirst, daz du iemer krank bist an cristenlichem glouben oder aber zuo mâl vellest in ketzerie. Wan der 5. schedelicheste diep ist der ketzer, den diu werlt ie gewan. Vil wunderlichen balde hat er dir daz himelrich verstoln, daz du got niemer mêr gesihst in sinen freuden. Zuom dritten mâle sol din gloube ûf ein steinîn herze gebûwen sin, ob die regentropfen zuo sigende werden. Daz ist nu aller nôtest, sô die tiufel an dem ende in sigende werden als die regentropfen. Wan ir als 10. vil als regentropfen ist. Und sie schupfent und râtent und kêrnt allen irn flîz dar an, wie sie iuch an dem ende von dem rehten glouben bringen. Und dâ von sült ir dicke mit guoter andâht singen:

Nu biten wir den heiligen geist
umb den rehten glouben allermeist,
Daz er uns behüete an unserm ende,

so wir heim suln varn ûz disem ellende.

Kyrieleis.

15.

Zuo dem andern male in der dritten làge. Wan sie legent uns in ieder lage zwivalte stricke. Der sint also sehse. Und ist, daz wir uns in den fünfen 20. gar wol hüeten, dannoch lâzent sie nit, sie legen uns die sehsten låge. Diu ist halt der aller ungewerlichesten lågen eine, die dise unsæligen tiufel iergent haben. Sie nam gote der heiligesten manne einen, den er bî den zîten hete. Er was so heilig, daz er grôze zeichen tet. Er hiez die tôten ûf stên durch sinen willen und müest hiute sînen tag vigern als des guoten sant Pêters, 25. und hæten in die tiufel nit hin in der selben lâge. Und diu selbe lâge heizet zwîfel. Den werfent die tiufel den menschen an mit aller craft und mit allen irn listen, die sie haben. Sie füerent dar alle die missetât, die der mensche ie begie von sinen kintlichen tagen, die er nit gebîhtet hat und nit buoze dar umb enpfangen hat; hât aber er sie wol gebîhtet und hat daz âne riuwen 30. getan und hat sie willen aber zuo tuonne, sô füernt sie sie aber dar, ob er sie nit hât gebüezet. Und also füerent sie alle die sünde dar, die der mensche ie getet. Sie füerent sie in fuoders wise und legent sie zuo ein ander über ein hûfen, daz eht der mensche verzage und zwifel an dem ende. Und sie

machent eht den grûsen grôz. Sie grînent sam die hunde und scherzent sam die kelber und grisgrament sam die lewen, allez dar umb, daz der mensche verzwifel und daz gedinge lâze, daz ein ieglich mensche gegen gote haben sol. Wan als flîzig sint sie des, daz sie dem menschen cristen glouben 5. an gewinnen, als flizig sint sie ouch, wie sie im daz gedinge an gewinnen. Ez heizet ettewà gedinge, ettewà zuoversiht, ettewâ hoffenunge. Ez heizet in latîn spes. Und da kêrnt sie alle ir liste und irn flîz an, wie sie uns daz gedinge benemen mit irn grisgramen und grûsen. 'Owê, bruoder Berhtolt, wie süln wir dar umb getuon?' Daz künde ich dich wol gelêrn, woltest du mir volgen. Du solt 10. des übeln wênig tuon und des guoten vil. Wan als wenig des die tiufel vergezzent, sie bringen alle die sünde dar und ouch die minnesten missetat, die du ie begienge, als wenig vergezzent des die engele, sie bringen ouch die minnesten guottæte dar, die du ie getete mit almuosen geben, mit gebet, mit vasten, mit allen guoten dingen, des vergezzent sie nit hârs grôz, die engel 15. gotes, und legent daz ûf die wage anderhalp. Und dar umb soltu des guoten vil tuon und des bæsen lützel. Sô du danne den hûfen der guottæte grôz sihst, so gewinnest du ein freude, sô ist dann din gedinge grôzer vil dan din zwîfel. Und dem guoten sant Martin, dem leiten sie ouch die selbe låge, und den andern allen sampt, swie guot sie wârn. Und dô sie die selben låge 20. dem guoten sant Martin leiten, seht dô sprach er 'var hin, bluotigez tier, ez ist allez sampt gebüezet, du vindest rehte nihtes nit an mir.' Und alsô sült ir ez schaffen, daz ir ez allesampt gebüezet und der hûfe kleine si der missetæte und der guottæte vil si. Si ez aber alsô komen, daz der übeltæte mê sî, dan der guottæte, dannoch sült ir nit verzwîfeln. Ir sült got an rüefen mit innecli25. chem herzen, daz er iu zuo helfe kume, wanne er hât iuch vil hart erarnet.

Und mugt irz nit gesprechen mit dem munde, sô gedenkt sin mit dem herzen, und sit veste an dem glouben und an dem gedinge, und getrûwet dem almehtigen got, und Marien der heiligen künigin der erbarmede, daz sie ir heiligez trût kint für iuch bite und ia guot si in iuwern noten und engesten. Wan daz 30. kan sie wol getuon und mag ez wol getuon. Wie grôz der tiufel grûse si und ir vorhtsam dröu, sô habt eht ir starkez gedinge und vesten glouben zuo gote und rüeft in vaste mit gedenken an. Wanne ist der guottæte zuo lützel, sô getrûwet dem almehtigen gote, daz er sins bluotes dar zuo lege, des einiger tropfe mêr wigt dan himelriche und ertrich.

35.

Wanne nu dirre lage sô vil ist und diser stricke sô vil ist, die uns die tiufel legent, sô sült ir iuch also für in hüeten, daz ir frœlich gesprechen mügt

mit den heiligen mertelern 'unser sêl sint enbunden von dem stricke der jagenden als der spar ûz dem netze.' Und hüetent iuch vor den zwein lagen unrehter vorhte und unrehter liebe, sô mügen iu die tiufel dester minner geschaden in den jungesten zwein làgen. Und gewinnet alle wâre riuwe und kumet alle zuo lûterre bîhte und zuo buoze nach gotes guâden und nach iuwern staten. Daz uns daz geschehe als den heiligen mertelern, daz wir enbunden werden von allen den engesten und von allen den næten, dà wir mit gebunden sin an libe und an sêle, daz uns daz allen widervar, mir mit iu und iu mit mir, daz verlîhe uns allen der vater und der sun und der heilige geist. Amen.

5.

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Die großen Buchstaben beziehen sich auf die fünf Theile des Buches : H. bedeutet Hartmanns armen Heinrich,

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