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1123. Do sprach harte lûte von Troneje Hagene

'nu sîn gote willekomen dise degene,

Der vogt von Bechelåren unt alle sine man.'

der antfanc wart mit êren den snellen Hiunen getân. 1125. Des gruozes si do dancten den reken über al. mit den hergesinden si giengen in den sal,

Da si den künic funden bi mangem küenen man.

der herre stuont von sedele: daz was durch grôze zuht getân.

1127. Er bråht Rüedegêren då er selbe saz:

den gesten hiez er schenken (vil gerne tet man daz)

Mete den vil guoten unt den besten wîn

den man kunde vinden in dem lande al um den Rin. 1130. Dô sprach der künic Gunther 'ine kan daz niht verdagen: wie si sich gehaben beide, daz sult ir mir sagen,

Ezel unde Helche ûz der Hiunen lant.'

do sprach der marcgràve 'ich tuonz iu gerne bekant.' 1131. Do stuont er von dem sedele mit allen sinen man.

er sprach zuo dem künige 'und mac daz sin getân Daz ir mir, fürste, erloubet, so wil ich niht verdagen diu mære diu ich bringe sol ich in willeclichen sagen.' 1132. Er sprach 'swaz man uns mære bî iu entboten hât, die erloube ich iu ze sagene, àne friunde rât.

Ir sult si lâzen hæren mich und mîne man,

wan ich iu aller êren hie ze werbenne gan.'

1133. Dô sprach der bote biderbe 'iu enbiutet an den Rîn getriwelichen dienest der grôze voget min,

Dar zuo allen friunden die ir muget hân:

ouch ist disiu botschaft mit grozen triuwen getàn.

1134. Iu bat der künic edele clagen sîne nôt.

sin volc ist âne vreude: mîn vrowe diu ist tôt,

Helche diu vil rîche, mines hêrren wîp.

an der ist nu verweiset vil maneger juncfrouwen lip. 1139. Man sagete mînem hêrren, Criemhilt sî âne man, hêr Sifrit si erstorben. und ist daz sô getan, Wolt ir ir des gunnen, so sol si krône tragen vor Etzelen recken: daz hiez ir mîn hêrre sagen.'

1140. Do sprach der künec rîche (wol gezogen was sin muot)

'si hæret mînen willen, ob si ez gerne turot.

Den wil ich iu künden in disen drîen tagen.

ê ich ez an ir funde, zwiu sol ich Etzelen versagen?' 1142. Alsus beleip dô Rüedigêr unz an den driten tac. der küneç nach râte sande (vil wîslich er pflac),

Und ob ez sine mâge dûhte guot getàn

daz Kriemhilt nemen solte den künic edelen zeinem man.

1143. Si rietenz algemeine: niwan Hagene

der sprach zuo Gunther, dem küenen degene,

'Habt ir rehte sinne, so wirt ez wol behuot,

und ob sis volgen wolte, daz irz doch nimmer getuot.' 1144. 'War umbe,' sprach dô Gunther, 'solt ichs volgen niht? swaz der küneginne liebes noch geschiht,

Des sol ich ir wol gunnen: wan si ist diu swester mîn.
wir soltenz selbe werben, ob ez ir êre möhte sin.'

1145. Do sprach aber Hagne 'nu lât die rede stân.
het ir Ezelen künde als ich sîn künde hân,
Sol si in danne minnen als ich iuch hœre jehen,
so ist iu alreste von schulden sorgen geschehen.'
1148. Do sprach von Burgonden Giselher der degen

'nu muget ir, friunt Hagne, noch der triwen pflegen:
Ergezet si der leide und ir ir habet getân.

an swiu ir wol gelunge, daz soldet ir iu lieben làn.'
1152. 'Mir mac daz', sprach Hagene, 'nieman gesagen.
sol diu edel Kriemhilt Helchen krône tragen,

Si getuot uns leide, swie si gefüege daz.

ir sult ez lån belîben: daz zimet iu reken michel baz.' 1153. Mit zorne sprach do Giselher, der schoenen Uoten suon, 'wir suln doch niht alle meineclichen tuon.

Swaz êren ir geschehe, vrô solten wir des sin.

swaz ir geredet, Hagne, ich diene ir durch die triuwe mîn.'

1154. Dô daz gehörte Hagne, dô wart er ungemuot.

Gêre unde Giselher, die stolzen rîter guot,

Und Gunther der rîche ze jungist reiten daz,

ob ez lobete Kriemhilt, si woltenz lâzen âne haz,

1155. Do sprach der fürste Gêre 'ich wilz der vrouwen sagen, daz si ir den künic Etzel lâze wol behagen. Dem ist so manic recke mit vorhten undertân:

er mac si noch ergetzen swaz si leides ie gewan.' 1156. Dô gie der snelle recke da er Kriemhilde sach. si enpfie in güetliche: wie balde er do sprach! 'Ir muget mich gerne grüezen und geben botenbrôt. iuch wil gelücke scheiden ûz aller iuwerre nôt. 1157. Ez hât durch iwer minne, vrowe, då her gesant ein der aller beste der ie küneges lant

Gewan mit vollen êren oder krône solde tragen:

ez werbent rîter edele. daz hiez iu iwer bruoder sagen.' 1158. Do sprach diu jàmers riche 'iu sol verbieten got, und allen minen friunden, daz si deheinen spot

An mir armer üeben. waz solt ich einem man der ie herzeliebe von guoten wîbe gewân?' 1160. Überwinden kunde nieman dô daz edele wîp, daz si minnen wolte deheines mannes lip.

Dô båten si die degne 'nu lâzet doch geschehen,

ob ir anders niht getuot, daz ir den boten ruochet sehen.' 1161. 'Daz wil ich niht versprechen,' sô sprach daz edele wîp, 'ich ensehe vil gerne den Rüedegêres lip

Durch sine manege tugende. wær er her niht gesant, swerz ander boten wære, dem wær ich immer unbekant.'

1162. Si sprach 'ir sulten morgen heizen her gân

zuo mîner kemenâten. ich wil in hæren lân

Vil gar den mînen willen sol ich im selbe sagen.'
ir wart eriteniuwet daz ir vil græzliche klagen.

1163. Dô gert ouch niht anders der edele Rüedigêr,
wan daz er gesæhe die küneginne her:

Er weste sich so wise, ob ez immer kunde ergân,
daz si sich den recken überreden müese lån.

1164. Des anderen morgens früeje, do man die messe sanc,
die edelen boten kômen. dô wart dâ grôz gedranc.

Die mit Rüedigêre zuo hove wolten gân,

der sach man då gekleidet vil manegen hêrlichen man.

1165. Criemhilt diu schone und vil reine gemuot,
si warte Rüedigêre, dem edelen boten guot.
Der vant si in der wæte die si alle tage truoc:
dà bì truoc ir gesinde richer cleider genuoc.

1166. Si gie im engegene zuo der tür stân

und enpfienc vil güetliche den Etzelen man.
Niwan selbe zwelfter er dar in zuo ir gie.

man bôt im grôzen dienest: in komen hôher boten nie. 1167. Man hiez den hêrren sitzen unt die sine man.

die zvêne marcgrâven die sach man vor ir stàn,
Ekewart und Gêren, die edelen rîter guot.

durch die hûsfrouwen si såhen nieman wol gemuot.
1169. Dô sprach der bote hêre 'vil edel künegės kint,
mir unt mînen gesellen, die mit mir komen sint,
Sult ir daz erlouben daz wir vor iu stân

und iu sagen diu mære, war nach wir her geriten hân.' 1170. 'Nu si iu erloubet,' sprach diu künegin,

'swaz ir reden wellet. also stát mîn sin

Daz ich ez gerne hære: ir sît ein bote guot.'

die anderen do wol hôrten den ir ungwilligen muot. 1171. Dô sprach von Bechelàren der fürste Rüedigêr 'mit triwen grôze liebe Ezel ein künic hêr

Hât iu enboten, vrouwe, her in dize lant:

er hât nâch iwer minne vil guote reken her gesant.

1172. Er enbiut iu minnecliche liep âne leit:

stæter friuntschefte der si er iu bereit,

Als er ê tet vroun Helchen, diu im ze herzen lac.
já hat er nach ir tugenden vil dike unvrœlichen tac.'

1173. Do sprach diu küniginne 'marcgràve Rüedigêr,

wær ieman der bekande diu mînen scharphen sêr,
Der bæte mich niht triuten noch deheinen man.
ja verlôs ich eine mêre denne vrouwe ie gewan.'

1174. 'Waz mac ergezen leides,' sprach der vil küene man,
'wan friuntliche liebe swer die kan begân,

Unt der dan einen kiuset der im ze herze kumt?

von herzenlicher leide niht so grozlîchen frumt.

1175. Und geruochet ir ze minnen den edelen herren mîn, zwelf vil richer krône sult ir gewaltic sin.

Dar zuo gît iu mîn hêrre wol drîzec fürsten lant,

diu elliu hât betwungen sîn vil ellenthaftiu hant.

1176. Ir sult ouch werden vrouwe über manegen werden man die mîner vrouwen Helchen waren undertân,

Und über manege vrouwen, der si het gewalt,

von hoher fürsten küune,' sprach der küene degen balt. 1177. 'Dar zuo gît iu mîn hêrre (daz heizet er in sagen), ob ir geruochet krône bi dem künege tragen, Gewalt den aller hæhsten den Helche ie gewan:

den sult ir gewalteclîchen haben vor Etzelen man.' 1178. Do sprach diu küniginne 'wie möhte mînen lip immer des gelüsten deich wurde heldes wip? Mir hat der tôt an eime sô rehte leide getân, des ich unz an mîn ende muoz unfrœlichen' stàn.' 1179. Do sprachen aber die Hiunen 'küniginue rîch, iuwer leben wirt bî Etzel sô rehte lobelich,

Daz ez iuch immer wünnet, ist daz ez ergât;

wan der künic rîche vil manegen zieren degen hât.

1180. Helchen juncvrouwen und iuwriu megetîn, solten di bi ein ander ein gesinde sin,

Da bi möhten recken werden wol gemuot.

lât ez iu, vrouwe, râten: ez wirt iu wærlichen guot.' 1181. Si sprach in ir zühten 'nu lât die rede stàn unz morgen vrüeje. sô sult ir her gân:

Ich wil iu antwurten des ir dâ habet muot.'

des muosen do volgen die recken küene unde guot. 1183. Dô sprach ir bruoder Giselher 'swester, mirst geseit, und wilz ouch wol gelouben, daz alliu dîniu leit Der künic Etzel wende, und nimes dun zeinem man. swaz ander ieman râte, sô dunket ez mich guot getân.'

1184. 'Er mac dich wol ergetzen,' sprach aber Giselher.

'von Roten zuo dem Rîně, von der Elbe unz an daz mer, Sô ist künec deheiner so gewaltic niht.

du maht dich vreuwen balde, sô er dîn ze konen giht.'

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