1307. Diu hôchzît diu werte sibenzehen tage. ich wæn man von deheinem künege mêre sage, Des hôhzît grazer wære: daz ist uns gar verdeit. alle die då waren truogen ir niwe kleit. 1308. Si wæn in Niderlande då vor nie gesaz mit so manegem recken. då bi geloub ich daz, Was Sifrit riche des guotes, daz er nie gewan so manegen reken edele, sô si sach vor Ezeln stân. 1311. Wie si ze Rîne sæze, si gedàhte ane daz, bî ir edelem manne: ir ougen wurden naz. Si hetes vaste hæle, daz ez ieman kunde sehen. Von speren die dà fuorten die reken an der hant. 1316. Ze Heimburc der alten si wären über naht. done kunde niemen wizzen wol des volkes aht, hei waz man schoner vrouwen in sime heimuote vant! 1317. Ze Misenburc der rîchen dà schiften sie sich an. daz wazzer wart verdecket von ross und ouch von man, Alsam ez erde wære, swaz man sîn fliezen sach. die wegmüeden vrouwen die heten semfte und ouch gemach 1318. Ze samne was geslozzen manic schef vil guot, daz in niht enschadete die ünde noch diu fluot. Dar über was gespannen manic guot gezelt, sam ob si noch hêten beide lant unde velt. 1319. Dô kômen disiu mære ze Ezelenburc von dan. dô vreuten sich dar inne wîp unde man. Dez Helchen ingesinde, des ê diu vrowe pflac, gelebten sit bî Kriemhilt manegen vrœlichen tac. 1320. Dô stuont dà wartende vil manic edel meit, die nach Helchen tôde heten manegiu leit. Siben künege tohter Criemhilt noch dâ vant: von den was gezieret wol allez Etzelen lant. 1321. Diu juncvrouwe Herràt noch des gesindes pflac, Wer kunde iu daz bescheiden, wie sît der künec gesaz? 1325. Ouch wurden ir mit dienste sider undertân al des küneges mâge unt alle sîne man, Daz diu vrowe Helche nie so gewaltecliche gebôt, so si nu muosen dienen unz an den Kriemhilte tôt. 1326. Do stuont mit solhen êren der hof unt ouch daz lant, daz man dâ ze allen zîten die kurzewîle vant, Swar nach ieglichem daz herze truoc den muot. durch des küneges liebe unt der küniginne guot. K. 1329. Swaz ie guoter tugende an vroun Helchen lac, der vleiz sich vrou Kriemhilt dar nach vil manegen tac. 1338. Der kameren pflac Eckewart, dà von er vriunt gewan. Kriemhilde willen kunde nieman understân. 1339. Si dâhte zallen zîten 'ich wil den künic biten' daz er ir des gönde mit güetlîchen siten, Daz man ir vriunde bræhte in der Hiunen lant. des argen willen niemen an der küneginne vant. 1341. Si sprach zuo dem künige 'vil lieber hêrre mîn, ich wolt iuch bitten gerne, möht ez mit hulden sîn, Daz ir mich sehen liezet ob ich daz het versolt ob ir den mînen vriunden wæret inneclichen holt.' 1345. Wolt ir mir triuwe leisten, hêrre mîn, so sult ir boten senden ze Wormz über Rîn. So enbiute ich mînen vriunden des ich dâ habe muot: sô kumt uns her ze lande vil manic edel rîter guot.' 1347. 'Ob ez dir wol gevalle, vil liebe vrouwe mîn, die guoten videlære hiez er bringen sån zehant. 1348. Si ilten harte balde då der künic saz bî der küniginne. er saget in beiden daz, dô hiez er in bereiten harte hêrlich gewant. 1350. Dô sprach der künic rîche 'ich sage wie ir tuot. ich enbiute mînen vriunden lieb und allez guot, Daz si ruochen rîten her in mîniu lant. ich hân sô lieber geste harte wênic noch bekant. 1352. Do sprach der videlære, der stolze Swämelin, 'wenne sol iuwer hôchziît in disen landen sin? Daz wir iuwern vriunden daz künnen dort gesagen.' dò sprach der künic Etzel 'zen næhsten sunwenden tagen.' 1353. 'Wir tuon swaz ir gebietet,' sprach dô Wärbelîn. in ir kemenâten bat diu künigîn Bringen tougenlichen die boten si gesprach; dà von vil manegem degne sîd wênic liebes geschach. 1354. Si sprach zen boten beiden 'nu dient michel guot, daz ir mînen willen vil güetlichen tuot, Und saget swaz ich enbiete heim in unser lant. ich mache iuch guotes rîche und gib iu hêrlich gewant. 1355. Und swaz ir mîner vriunde immer muget gesehen ze Wormez bî dem Rine, den sult ir niht verjehen 1356. Bittet daz si leisten daz der künic in enbôt, unt mich dâ mite scheiden von aller mîner nôt. Die Hiunen wellent wænen daz ich ân vriunde si. ob ich ein riter wære, ich kome in ettewenne bî. 1357. Und saget ouch Gêrnôte, dem edeln bruoder mîn, daz im niemen müge ze der werlde holder sîn: Bitet daz er mir bringe her in dize lant unser besten vriunde, deiz uns ze êren si gewant.' 1361. Brieve unde botschaft was in nu gegeben. si fuoren guotes riche und mohten schône leben. in was von guoter wæte wol gezieret der lip. 1369. Welhe wege si füeren ze Rîne durch diu lant, des kan ich niht bescheiden. ir silber unt gewant Daz en nam in nieman: man vorhte ir hêrren zorn. ja was vil gewaltic der edele künic wol geborn. 1370. Inre tagen zwelfen komens an den Rin, ze Wormez zuo dem lande, Werbel und Swemlin. 1373. Des küneges ingesinde enphie si sa zehant: man gab in herberge unt hiez behalten ir gewant. 1378. Si giengen zuo dem wirte. der palas der was vol. do enphie man die geste so man von rehte sol Güetlichen grüezen in ander künege lant. Werbel vil der recken dà bì Gunthere vant. 1379. Der künec gezogenliche si grüezen began, si habent uns iu recken ûf guote triwe her gesant.' 1385. Ir boten sult uns grôze willekomen sîn. ob ir diker woltet her riten an den Rîn, Ir fündet hie die vriunde die ir gerne möhtet sehen: 1386. 'Wir triwen iu aller êren,' sprach dò Swemlîn. unt iuwer edele swester, der dinc in hohen êren stât. 1387. Genåde unde triuwen mant iuch des küneges wip, unt daz ir ie was wæge iwer herze unt iwer lip. Und ze vordrest dem künige si wir her gesant, daz ir geruochet riten in daz Etzelen lant.' 1390. Do sprach der künic Gunther 'über dise siben naht dô het der künic rîche nâch vriunden sîn gesant. wie in diu rede geviele. vil maneger sprechen do began. 1398. Daz er wol möhte riten in Etzelen lant, daz rieten im die besten die er dar under vant, er sprach ze dem künige 'ir habt iu selben widerseit. 1399. Nu ist iu doch gewizzen' waz wir haben getan. wir mugen immer sorge zuo Kriemhilte hân: Wan ich sluoc ze tôde ir man mit mîner hant. wie getorsten wir gerîten in daz Etzelen lant? 1401. Nu làt iuch niht betriegen swes si halt jehen, die boten von den Hiunen: welt ir Criemhilte sehen, 1402. Dô sprach zuo dem râte der fürste Gêrnôt 'sît ir von schulden fürhtet då den tôt In Hiunischen rîchen, solten wirz dar umbe lân 1411. Des antwurte Hagne 'lât iuch unbilden niht mîne rede dar umbe, swie halt iu geschiht. Ich rât iu an den triuwen, welt ir iuch bewarn, sô sult ir zuo den Hiunen vil werlichen varn.' 1413. 'Des wil ich gerne volgen,' sprach der künec zehant. dô hiez er boten rîten wîte in siniu lant: Dô brâhte man der helde driu tûsent oder mêr. sin wanden niht zerwerben also græzlichiu sêr. 1415. Dô hiez von Tronje Hagne Dancwart den bruoder sîn ir beider reken ahzec füeren an den Rin. Die kômen rîterliche: harnas unt gewant fuorten die vil snellen in daz Guntheres lant. |