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Sündenlohns den ganzen Sündendienst mit seinen Folgen rúfgángig machen können. Lauter Züge von Menschlichkeit! Lauter, Spuren sittlichen Gefühles, an die man Hoffnungen für eine noch mögliche Rettung dieser armen Seele könnte knüpfen wollen.

Doch, ach! der in sich selbst. Zerriffene und von den Menschen Verlassene hat keinen Gott. Darin liegt seine, Unrettbarkeit. Wohl hat er einen Gott gehabt, aber Einen den er selbst schuf, einen Gößen. Dieser hat ihn betrogen. Jest offenbart sich der Betrug. Die auf den Gözen gestellte Aussicht ist verschwunden. Alle andre Aussicht fehlt dem Unglüklichen, denn ihm fehlt Gott. Er weiß von keiner Erbarmung. : Darum sucht er keine Vergebung. Darum wagt er keine Hoffnung. Darum hat er nichts als — Berzweiflung.

sinn Um so weniger kann bei aller Entseßlichkeit dieser Ausgang befremden, da wir gesehen, wie schon vor dem Leiblichen Selbstmord der Mammonsdiener als Selbstmörder verfuhr. Die lehte That versichtbart nur, was unsichtbar durch alles frühere Thun allmålig vorbereitet war: seine Trennung von Gott. Hierin erscheint die ungeheure Kluft zwischen dem der sich eigenmächtig umbringt und dem der sich pflichtgemäß aufopfert. Der Mårtyrer, welcher für seinen Beruf stirbt, im Dienst der Wahrheit, aus Liebe zur Menschheit, vollendet im Tode die Gottesgemeinschaft, die mit Selbstverläugnung anhub. Der Selbstmörder dagegen, der alles verloren sieht und darum auch den letten Schein eines Daseyns auf dem der Fluch liegt nicht behalten will, vollendet in feinem Tode nichts

als die Gottesvergessenheit und Gottlosigkeit, die, weil sie mit Selbstvergötterung anfieng und in Selbstverblendung fortgieng, mit Selbstzerstörung enden muß. Von ihm gilt buchstäblich das Urtheil: der Tod ist der Sünde Sold; während das Leben, das ewige, die Gabe Gottes in Christo Jesu unserem Herrn ist.

Christen! Bei Christo Jesu unserem Herrn lafset uns suchen, wenn wir nicht den Tod statt des Lebens finden, wenn wir das Leben das droben ist und ewig ist erlangen wollen.

Unter Judas Bilde stehet mit unvergånglicher Schrift die Erklärung: „das sollet ihr wissen, das kein Geisiger, welcher ist ein Gößendiener, Erbe hat am Reich Gottes". (Eph. 5, 5.)

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Mit Flammen schreibe sie sich in unsre Seele, damit wir einer doppelten Verkehrtheit entgehen, deren sich dër Unverstand natürlicher Menschen schuldig macht um der Dekke willen die vor ihren Augen und über ihren Herzen hångt, so oft fie die Schrift lesen (vergl. 2 Cor. 3, 14-16.). Die Einen glauben: der Weg bis zum Unters gang fei weit; ehe es dahin mit Jemand komme, daß er ende, wie Judas: dazu gehöre viel. ` Nun find sie sicher.

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Der Weg ist jedoch nicht so weit als er scheint. Noch heute lehrt die Bibel, die Erfahrung mit ihr? ,,der Geiß sei eine Wurzel alles Uebels" und die da reich werden wollen fallen in Versuchung und Strikke und viel thörigte und schädliche Lüste, welche versenken den Menschen

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in Verderben und Verdammniß". Lasset uns das Wort beherzigen. Das Wort, das die Liebe gesprochen, laffet uns hören: Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern" (1 Joh. 5, 21.); das heißt, vor der Abgötterei, welche mit Abgöttern die Welt füllt und deshalb Altåre für ihren Gößendienst hat wohin sie den Fuß seht! Es ist leichter den Spruch von dem ,,verfaulten Reichthum und den mottenfressigen Kleidern und dem verrosteten Gold" (Jac. 5.) nach sprechen, als dem Mammonsdienst gegen den er eifert wirklich entsagen. Auf die That lasset uns halten; die That ist schwer. Treu werden lasset uns im Kleinen. Das Kleine ist der Vorhof des Großen (Luc. 16, 10-12.).

Die Andern' meynen und důnken sich in diesem Wahn besonders weise: Judas sei „ein verlorenes Kind" gewesen; "so habe der Herr Selbst ihn genannt; daher befremde der Untergang nicht. Wen Gottes Rathschluß ersehen zum Verderben, dem gebühre Bedauern; verdammen könne man ihn so wenig als retten. Man könne nur sagen wie Jesus sagte:,, Wehe dem Menschen! Es wåre ihm beffer, er wåre nie gebohren".

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Vor dieser Art Weisheit, in welcher Licht und Finsterniß grauenhaft sich mischen, zittre wem sie nahet. Sie ist furchtbar. Wohl lehrt das Evangelium glauben an einen göttlichen Rathschluß, der alle Creaturen, alle Geschikke, alle Begebenheiten, alle Handlungen, große und kleine, umfaßt in unbegreiflichem Gewebe. In diesem Glauben sagen wir bei tausend Anlässen, sagen wir auch vor dem Bilde des untergehenden Mammonsdieners: es muß also geschehen". Wir sagen es dem Herrn nach.

Aber eben so gewiß als an den göttlichen Rathschluß lehrt das, Evangelium glauben an unsre sittliche Kraft, glauben an, das Vermögen, das in uns ist, den heiligen Geist zu empfangen und mit Seiner Hülfe Anfechtungen zu widerstehen; dieses Vermögen, heißt der freie Wille. Bibel und Erfahrung geben Zeugniß: der Mensch sei eben so frei in seinem Willen, als Gott unbeschränkt in Seiner Macht ist. Wåre Judas nicht frei gewesen, so würde Jesus ihm nicht nachgegangen seyn mit Warnungen, Håtte Judas nicht frei sich gefühlt, so würde die Selbstanklage nicht möglich gewesen seyn: ,, ich habe übel gethan"! Fühlen, o fühlen wollen wir unsre Freiheit, unsre Verantwortlichkeit, damit wir Gott nicht aufbürden, was die Sünde verschuldet hat; damit wir den Mammonsdienst fliehen in jeder Art und in den unscheinbarsten Anfängen; damit wir den Grundsag:,, ihr könnet nicht Gott dienen, und dem Mammon"! von Frühauf festhalten; damit wir so oft es heißt: ,,dies alles will ich dir geben! uns, rüsten, waffnen, stärken, durch - das, Gebot aus der Höhe ;,,du sollst anbeten Gott deinen, Herrn, und Ihm "allein dienen“.

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14.

Das Berufsleben.

Die Schwierigkeiten auf unserm Wege zum Ziet erheben ihr Haupt drohend; das können wir uns nicht verhehlen. An Muth aber, sie zu übersteigen, an Weisheit, den Pfad über die steilen Höhen zu finden, an Kraft, bald zu diesem, bald zu jenem Berge zu sprechen:,,hebe dich von hinnen dorthin"! an all diesen Glaubenswaffen läßt es der Geist nicht fehlen denen, die Seine Hülfe fuchen; das haben wir gleichermaßen erkannt.

Diese troftreiche Bemerkung, die wir in dem Labyrinth unserer Pilgerschaft so nöthig haben, werden wir wieder machen, wenn das Berufsleben als neues Hinderniß des Reichs uns entgegentritt.

Wir wollen und dem Trost öffnen, und dabei anbeten vor Dem, der uns nicht in den Kampf sendet, daß wir fallen, noch die Hiße uns wiederfahren läffet, daß sie uns befremde, sondern, daß wir durch die Verfuchung, eine kleine Zeit leidend, vollbereitet, gestärkt, gekräftigt, gegründet werden (1 Pet. 4, 12. 5, 10. 11.).

Ihm, dem Gott aller Gnaden, der uns berufen hat zu Seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, fei Ehre und Preis und Lob von Ewigkeit zu Ewigkeit!

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