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glauben und lieben und hoffen, können also die rechte Bildung gewinnen, die Bildung, welche für das Reich bildet, und so aller Bildungen in Zeit und Ewigkeit Anfang wird.

Aber! eben darum! keine Bildung noch Bildungsstufe verwerfend, wollen wir die rechte Bildung, Ausbildung für das Reich, Hauptsache und Hauptsorge werden lassen. Wir Gebildete wollen unsern Reichthum an Erkenntniß und Erfahrung durch das Evangelium heiligen. Wir Ungebildete wollen unsern Mangel dadurch daß wir Gott wissen und kennen erfüllen. Alle! Alle wollen wir um diese Kunde Den, der sie geben kann, anrufen. Für diese Kunde wollen wir die Kirche, in ihr steht die Bildungsanstalt zum Reich aufgerichtet! benutzen. Zu dieser Kunde wollen wir Kind und Kindeskind erziehen. In dieser Kunde wollen wir, bei sorgfältiger Selbsterziehung, dadurch wachsen, daß wir in dem Entsündiger leben und der Sünde sterben. So lange das Herz für die Welt nur lebendig ist und für das Reich todt, ist auch das Auge nur für die Welt offen und für das Reich blind. Wo aber das Herz aufhört sich um den Himmel zu betrügen, da hört auch das Auge auf ein Schalk zu seyn!!

17.

Die unerfahrenheit.

Matth. 16, 20.

,,Da verbot Er Seinen Jüngern, sie sollten Niemand sagen, daß Er, Jesus, „der Christ, sei.“

Dies Verbot ist unsre Betrachtung.

Die Betrachtung wird zeigen, wie dasselbe, in einem zum Reich berufenen Menschenkreise,

zwar auffallend,

doch angemessen,

überdieß lehrreich sei.

1.

Auffallend erscheint es zuerst.

Betrachten wir Einmal den Zusammenhang, darin es stehet: was geht ihm voran? was folgt ihm nach? Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? fragt Jesus die Jünger (v. 13.). Sie antworten: wie Er von Einigen für Johannes den Tåufer, von Andern für Elias, von noch Andern für Jeremias oder für sonst Einen der alten Propheten gehalten werde (v. 14.). Wer saget denn ihr, daß Ich sei? fragt Jesus hierauf(v.15.). Und Simon antwortet: Du bist Chriftus, des lebendigen Gottes Sohn (v. 16.). Worauf Jesus ihn den Petrus nennet, den Felsen, auf welchem Er Seine Gemeinde bauen,

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den Haushalter, dem Er des Himmelsreichs Schlüffel übergeben werde (v. 17 - 19.). Man sollte meynen, ein Bekenntniß, das solchen Lohn erhielt, habe verdient überall ausgebreitet zu werden, zumal die Leute so unrichtige, dabei so abweichende Meynungen von Jesu hegten. Gleichwohl in demselben Augenblik, wo hell wie ein Stern in Petrus die Wahrheit aufleuchtet, die kein Mensch ihm eingeredet, die Gott Selbst durch Seinen Geist ihm offenbaret hat (v. 17.), in eben dem Augenblik jenes Verbot! (vergl. Luc. 9, 21.)

Was folgt sodann auf dasselbe in der Erzählung? Von der Zeit an begann Jesus Seinen Jüngern zu zeigen, wie Er müsse hin gen Jerusalem gehen und nach viel Leiden den Tod erdulden, aber am dritten Tage auferstehen (v. 21.). Bald also sollte sich's entscheiden. Bald sollte alle Welt erfahren, daß Er der Christ sei, wie Er der Christ sei, „der Christ,,, der zum König des himmlischen Reiches von Gott Gesalbte. Und gerade in der Nähe dieser den Rath Gottes völlig ans Licht bringenden Entwikkelungen jenes Verbot!

Wir müssen bekennen, das ist auffallend.

Noch auffallender, als durch den Zusammenhang, darin das Verbot unter zum Reich berufenen Menschen steht, wird es durch die Sache, die es betrifft.

Jesus war doch der Christus, der Geweihete des Vaters, das Oberhaupt des Reichs. Und was Er war, sollte nicht gesagt werden dürfen ?

Jesus legte es doch durch Seine Wirksamkeit darauf an, mußte es auch Seinem Berufe nach darauf anlegen,

als der Christus zu erscheinen.

Und was Er Selber

bezwekte, das sollte nicht gesagt werden dürfen?

Jesus sprach doch in Seinen Lehren von nichts als vom Reich, zeigte in Seinen Worten nichts als das Reich. Und worauf Er beständig hinwieß, das sollte nicht gesagt werden dürfen?

Jesus erklärte doch den Glauben an Ihn als den Christus für unentbehrlich zum Eintritt in Seine Gemeinschaft, für nothwendig zur Seligkeit; weshalb Er bei Hülfe Suchenden vor allem darauf sahe, ob sie Glauben hätten. Und woran das Heil hieng, das sollte nicht gesagt werden dürfen?

Jesus sandte doch wenig Wochen nach dem Verbot dieselben Jünger, denen Er's gab, in alle Welt mit der Predigt von Ihm; sie hatten, sie kannten kein ander Evangelium, als daß Er, Jesus, der Christ sei. Und was die Seele Seines ganzen Umgangs mit ihnen gewesen, um die Seele ihres ganzen Zeugnisses von Ihm zu seyn, das sollte nicht gesagt werden dürfen?

Von vielen Seiten läßt sich die Sache ansehen, die das Verbot betraf. Allein auf jeder bildet das Verbot mit der Sache unter Reichsberufenen eine Art Widerspruch. Wir müssen einråumen, das ist auffallend.

Am auffallendsten aber ist: das Verbot steht im Text nicht wie ein unerhörtes, sonst nirgend in der heiligen Geschichte vorkommendes Wort. Aehnliches lesen wir mehrmals.

Jesus heilt in dem Landstrich der zehen Stådte einer Taubstummen. Und als das Gehör aufgethan, das Band

der Zunge geldset ist, da verbietet Er den Beglükten, fie sollten es Niemand sagen (Marc. 7, 36.).

Jesus reinigt in Galilåa einen ausfähigen Mann. Und als der Aussak verschwunden, spricht Er: siehe zu, sag' es Niemand (Matth. 8, 4. Luc. 5, 14. Marc. 1, 44.). Jesus erwekt aus dem Todesschlafe die zwölfjährige Tochter Jairus; und als das Kind lebend an Vater und Mutter neugeschenkt ist, fordert Er ernstlich, daß Niemand es wissen solle (Marc. 5, 43. Luc. 8, 56.).

Jesus feiert mit Seinen drei Vertrautesten, Petrus, Jacobus, Johannes, auf dem Berge der Verklärung Augenblikke, wo, während Moses und Elias mit Ihm reden, Sein Antlih leuchtet wie die Sonne und Sein Gewand glänzet wie ein Licht. Und da sie vom Berge hinabgehen, gebietet Er: ihr sollet dies Gesicht Niemand sagen, bis des Menschen Sohn von den Todten auf= erstanden seyn wird (Matth. 17, 9. Marc. 9, 9.).

Wie? Ist es denn möglich zu schweigen, wovon zum Ueberfließen das Herz voll ist? Ist es denn löblich zu schweigen, wo man durch Reden eben so selig als man sich selbst fühlt viel Andre machen könnte? Ist es denn rechtmäßig zu schweigen von einem gefundenen Schaße, der Allem gehört, oder von einem entdekten Wege, den Alle suchen, weil Alle ihn gehen müssen, um nicht verloren zu gehen?

Wir mögen also den Zusammenhang, darin es vorkommt, oder die Sache die es betrifft, oder die Umstånde, unter denen es wiederholt wird, in Erwägung ziehen: auffallend erscheint das Verbot; es läßt sich nicht läugnen.

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