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damit, daß die neue Creatur in ihm begonnen hat, diesen Leib der Schwachheit und Beschränktheit nicht los. Er trågt ihn so lange Gott will, und hångt durch ihn nach wie vor mit der unfreien Natur zusammen, die ihn überall berührt, befångt, beschwert, bedrukt. Aber er kåmpft gegen diese Eindrükke und kämpft einen guten Kampf; so, daß die Bande von Tag zu Tag loser werden, bis einst die völlige Erlösung eintreten und ihm in den völligen Sieg helfen kann.

Wer aber das Hinderniß zwischen dem Reich und seinem Wesen noch bestehen sieht, in furchtbarer Schroffheit; wer noch unter der Natur steht, wie ein Knecht, noch ausser der Kindlichkeit lebt, wie ein Heimathloser; o der achte auf die Gnade,

fie begegnet auch ihm! daß er sie långer nicht versåume! Bei dem klopfe, wie Hammerschlag, und klopfe mit jedem Stundenschlage das Wort an: „Es sei denn, daß ihr euch umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen".

3.

Der Widersacher.

Das hellefte Licht fällt auf die Bedingung alles Antheils am Reich: Gemeinschaft mit Gott in Christo durch den Glauben, wenn wir den Widersacher dieser Gemeinschaft ins Auge fassen. Hieher gewendet sehen wir allen Hindernissen des Reichs ins volle An= gesicht.

Der Herr Selbst nennt den Widersacher: „So Ich die Teufel durch den Geist Gottes a u streibe, so ist das Reich Gottes zu euch gekommen".

Lasset uns dies merkwürdige Urtheil beherzigen.

Das Licht, das aus ihm hervorbricht, ist unwiderstehlich hell. Augen, welche die Dämmerung lieber haben als den Tag, dürften es unausstehlich hell finden. An der Wahrheit aber ist gelegen. Wir müssen, auch wenn sie schmerzt, ihr still halten und das Auge an fie gewöhnen.

Dazu hilf, himmlischer Meister, aus Erbarmen mit unserer Schwachheit.

Tod und Leben stellest Du uns vor in Deinem zweischneidigen Wort, und unser ist die Wahl. O laß uns die rechte Wahl treffen und nach der Seligkeit greifen.

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Allein zu Dir, o Jesus Christ,
Steht unser Trost auf Erden.
Wir wissen, daß Du Helfer bist.
Kein' Hülf' kann uns sonst werden.
Es ist kein Retter ausser Dir,

Kein Mensch, kein Engel, welcher hier
Der armen Seele helfen kann.
Dich ruft sie an!

Du bist's allein der helfen kann.

Matth. 12, 28.

So Ich aber durch den Geist Gottes die Teufel austreibe: so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen".

Einen Beseffenen, der blind und stumm war, heilte Jesus, also, daß der Blinde und Stumme redete und sahe (v. 22.). So erzählt das Textcapitel.

Während das Volk hierin Zeichen vom Sohne David's findet (v. 23.), sprechen die Pharisåer: Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, der Teufel Obersten (v. 24.).

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Diesen Vorwurf widerlegt Jesus, indem Er ihn scheinbar gelten låßt (v. 25 ff.). „Ist es so, wie ihr faget, daß Ich die Teufel durch ihren Obersten austreibe, so muß der Oberste, weil Ich ihn zwinge, sein eigen Reich zerstören zu helfen, von Mir überwunden seyn. Habe Ich aber den Fürsten überwunden, so hat sein Reich ein Ende. Und hat das Höllenreich ein Ende, so hat das Gottesreich begonnen. Das wünscht eben alle Welt".

Die heilige Geschichte meldet nicht, daß gegen diese Schlußart Einwendungen gemacht seien. Die Wahrheit war zu leuchtend.

Mögte fie allen Menschen einleuchten!

Es läßt sich nicht genau angeben, welche Begriffe von Teufelsbesitzungen zur Zeit Jesu herrschten und in welchen Fällen Kranke für Beseffene oder Dämonische galten. Auffallende Unordnungen des Leibes und der Seele, deren Ursach verborgen war, wurden, wie es scheint, bezeichnet. Je nach dem Grade des Uebels richtete sich die Zahl der bösen Geister, unter deren Einfluß man den Angefochtenen glaubte. Zuweilen hießen fie Legion.

Oft auch klingt es nur wie gemeines Scheltwort, wenn zum Beispiel von Johannes, darum, daß er nicht aß noch trank, das Volk urtheilt, er habe den Teufel (Matth. 11, 18.); oder wenn es von Jesus, wie Er als den Hirten Sich darstellet, der Sein Leben für die Schafe lasse, verhöhnend spricht: Er hat den Teufel und ist unsinnig; was höret ihr Ihm zu? (Joh. 10, 20.) oder wenn es gar dem Himmelskönig, als Er einst den Juden ihre Entfremdung von Gott und ihre Unfähigkeit für alle bessere Erkenntniß beweiset, ins Angesicht ruft: sagen wir nicht recht, daß Du ein Samariter bist und hast den Teufel? (Joh. 8, 48. vergl. Cap. 7, 20.).

Für unseren zwek bedarf es indeß kaum der Erinnerung an diese Gråuel jener Zeit, noch bedarf es einer Entwikkelung ihrer Vorurtheile. Mag immer Unwissenheit und Aberglaube in den Vorstellungen vom

Reiche der Finsterniß und von seinem Zusammenhange mit dem Leben der Menschen geherrscht haben! Mag überhaupt den Ursprung und die Natur mancher Gebrechen des Geistes und Körpers undurchdringliches Geheimniß bedekken, wie denn selbst die im Laufe der Zeiten herrlich fortgeschrittene Wissenschaft der Naturforscher und Aerzte tausend Räthsel bis auf diesen Tag ungelöset låffet! Uns kommt nur darauf an, daß wir eingestehen, die Hauptkrankheit, an welcher die freie Creatur Gottes niederliegen könne, sei die Sünde; und in dem Gifte dieser Krankheit hauche nicht der Geist des Lichts, sondern der Finsterniß.

Freilich, auch dieses Eingeståndniß dekt keine Geheimnisse im Geisterreich auf. Es fragt sich aber auch keinesweges: ob wir alle Geheimnisse wissen, sondern, ob wir die Wahrheit lieben? Nicht fragt sich, ob wir jede Erscheinung in der moralischen Welt erklären können, sondern das fragt sich, ob wir die Erscheinung der Sünde in der Menschheit läugnen können, und, da wir das nicht können, wohin diese Erscheinung in ihrer Eigenthümlichkeit, das heißt in ihrer Unheiligkeit, in ihrer Häßlichkeit, in ihrer Furchtbarkeit, zurükweiset? ob auf einen heiligen, oder, auf einen unheiligen Ursprung? Lediglich das ist die Frage.

Hiebei nun giebt es weder Räthsel noch zweifel. Auch braucht die Antwort nicht gesucht zu werden; die Schrift giebt sie. Ihr seid vom Vater dem Teufel und nach eures Vaters Lust thut ihr, sprach Jesus zu den Juden, welche die Wahrheit in Seinem Munde verwarfen (Joh. 8, 44.) und darin als Kinder

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