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nicht aus Menschen, sondern aus Gott, der alte Gott aber lebt noch. So laffet uns getrost feyn!

Wie viel übrigens die Zeit noch thun werde an des Reichs Entwikkelung, was dagegen der Ewigkeit überlassen bleibe: das ist verborgen. Gewiß ist nur: was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz kommen ist, hat Gott denen die Ihn lieben bereitet. Dies erfahren wir jest schon. Wir werden's aber herrlicher erfahren. Die Zukunft ist unser Element. In der Zukunft aber find Zeit und Ewigkeit Eins. Warten auf die Offenbarung seines Herrn muß der Christ lernen. Ob noch so viel ihn täusche: dies Warten kann nicht fehlen.

Zum furchtlosen Warten jedoch führt kein Mittel als Furcht des Herrn. Wer da hat dem wird gegeben. Die des Reiches Früchte bringen, denen wird das Reich nicht genommen. Wohlan, Christen! In der Furcht des Herrn lasset uns warten lernen. Besonders in Zeiten, wo der Engel des Reichs das Waffer stärker bewegt, lafset uns nicht faul, sondern wach seyn und hinein steigen in die weihende Flut, damit wir von allem Schmerz dieser Welt gefunden. Jeht ist die angenehme Zeit. Jezt ist der Tag des Heils. Ojekt lasset uns durch Den der da kommt aufwachen zu Reichsgemäßer Freudigkeit. Jest laffet uns folgen der Mahnung: Machet die Thore weit und die Thüren in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! Hallelujah!

23.

Wer kann denn selig werden? [Unfre erste und legte Frage.]

Wir stehen am Ausgang der heiligen Betrachtung. Segne den Ausgang, Herr und Helfer! Wie Du Eingang und Fortgang gesegnet hast: segne den Ausgang. Schenke uns die Gewißheit, daß die Stadt, die wir im Geist gesehen, uns aufnehmen werde. Dein ist fie, diese Stadt, dies himmlische Jerusalem! Dein das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!

Du König aller Könige! Dein sind auch wir. Gieb uns die Gewißheit, um die wir flehen. Sichere jedem das unvergångliche und unbeflekte und unver= welkliche Erbe das behalten wird im Himmel (1 Pet. 1.). Du kannst es allein.

Luc. 18, 26. 27.

,,Da sprachen die das hörten: Wer kann denn selig werden?

Jesus antwortete: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott".

Beim Nachdenken über diese Worte bieten sich vier Blikke dar: auf

die Personen, die Jesum umgeben;

die Reden, die sie vernommen;

die Frage, die sie thun;

die Antwort, die sie empfangen.

1.

,,Da sprachen, die das höreten".

Wer sind diese Sprecher?

Der Zusammenhang lehrt, daß es Menschen verschiedener Art sind. Theils Jünger (v. 15.). Namentlich Petrus (v. 28.). Theils Etliche, die sich selbst ver= maßen, daß sie fromm wåren (v. 9.). Theils Personen, die höheres Bedürfniß zu Jesu trieb. Zum Beispiel ein sehr reicher (v. 23.) Oberster (v. 18.), der zu er= fahren wünscht, was er thun müsse, damit er das ewige Leben ererbe (Ebend.). Neben ihm, wer weiß wie viele! Mütter, Våter, Brüder, Schwestern, die junge Kindlein zu Ihm brachten, daß Er sie sollte anrühren (v. 15.); die also einen schöneren Segen als die Erde hat für die Ihrigen suchten, die auf ihre Kleinen, auf ihre Liebsten, den ganzen Himmel mit seiner Freudenfülle gern håtten herabziehen mögen.

Alle diese bemerkt das Tertcapitel als den Kreis, der den Heiland umgab.

Auch unser waren viel um den Herrn versammelt bei der Betrachtung Seines Reiches. Obre und Volk,

Reiche und Arme, Kinder und Eltern. Und wie manch. fach mögen, in diesem Kreise, die Naturen seyn, mögen die Gesinnungen seyn, mögen die Bedürfnisse seyn, mögen die Stufen der Bildung, die Fächer des Wissens, die Arten des Berufes, die Beschaffenheiten und Eigenthümlichkeiten der Gewöhnung, der Sitte, des Gefühls, des Charakters seyn! Wie sehr manchfach!! Aber darin stimmen wir zusammen trog Unterschied und Un gleichheit: wir alle sind Jünger Deffen, der uns zu Seinem Reich berufen hat. Wir alle glauben, daß im Gottesreich das Höchste, Schönste, Seligste, was der Menschengeist ahnt, sich vereine. Wir alle mögten mit den Unsrigen den König dieses Reichs umgeben, daß ohne Unterlaß Seine weihende Hand auf uns låge. Wir alle blikken, da ungetrübtes Glük hier nicht zu finden ist, über das Stükwerk dieses Lebens hinaus, und warten eines neuen Himmels, einer neuen Erde, nach des Herrn Verheissung, in welchen Gerechtigkeit wohnet (2 Pet. 3, 13.). Ist es nicht so, Ihr Lieben alle, die Ihr das Wort vom Reich vernommen habet? Stimmen wir darin nicht überein? hat nicht alles, was wir gemeinschaftlich erwogen, diesen Zusammenklang fördern wollen?

2.

Da sprachen die das höreten. Es war aber nichts anders gehört worden als das Wort vom Reich. Vom Reich predigte der Heiland, wo Er Seinen Mund aufthat. Auch diesmal hatte es dem Reich gegolten.

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Und zwar weiset das Textcapitel eine dreifache Beziehung nach, in welcher das Reich vorgekommen war. Zuvorderst war an das Wesen des Reichs und die durch dieses bedingte: Ordnung des Reichs erinnert. ,,Laffet die Kindlein zu Mir kommen und wehret ihnen nicht, denn Solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich! Ich sage euch! wer nicht das Reich Gottes nimmt als ein Kind, der wird nicht hinein kommen" (v. 16. 17.). So sprach der Herr zu den Jüngern. (v. 15.). Sodann war auf die Anwendung fürs Leben gedeutet, welche die Erkenntniß der ewigen Reichsordnung fordre.,,Eins fehlt dir noch, wie viel du auch gethan. Verkaufe was du hast und giebs den Armen; so wirst du einen Schak im Himmel haben; dann komm und folge Mir“ (v. 22.). Diese Erklärung des Herrn empfing der Oberste. Mit dem Blik in jene Anwendung der großen Idee verband sich die Betrachtung der Einschränkungen unter welchen der Mensch bei der Anwendung sich befinde. Ich sage euch, sprach, nach dem Gleichniß vom Pharisåer und Zöllner. (v. 10 ff.), der Heiland: „Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget werden“. (v. 14). Und dem Obersten nachblikkend bemerkte Er:,,wie schwerlich werden die Reichen in das Gottesreich kommen!" (v. 24.) Hiebei trat der Verlust des Reichs als furchtbar drohende Möglichkeit hervor. Ueber den Zöllner erhebt sich das Urtheil:,,dieser gieng hinab, gerechtfertigt, in sein Haus vor jenem"! (v. 14.) Und als der Oberste, niedergeschlagen durch die Bedingung, unter, welcher das Himmelreich für ihn aufgehen könne, sich entfernt, geschieht

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