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Lbert.

1

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Wenn in der långst gewünschten Stunde

Dein Ja zum feierlichen Bunde
Dem bebenden, kaum offnen Munde
Halb ångstlich und halb froh entflieht,
und Deine Wange schamhaft glüht;
Wenn diese dann ein Lüftchen fühlet,
Das um sie her sanftflatternd spielet,
Und besser, als Dein Fächer, kühlet:
So glaube, dieser sanfte Hauch,

Der Dich umwallet, bin ich auch.

Wenn Dir der Ring am Finger klebet,
Und dem, den Dir Dein Bråut'gam reicht,
Nur ungern und gezwungen weicht;

So meinet jedermann vielleicht,

Was ihn zurückzuhalten strebet,

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Sei deine List. Man irret sich:
Der Schalk, der ihn so hält,

bin ich.

Wenn drauf von Deinen Freunden allen

Glückwünsche Dir entgegen schallen;

S.

Ebert. So hdrst Du jeden rings herum
Im Saale deutlich wiederhallen.
Ein Freigeist ist dann wohl so dumm,
Und hört, mit weißem Selbstgefallen,
Sie von der Wand zurückeprallen.
Doch traue mir; die Wand ist stumm.
Ja, Kind! — Das thu' ich wiederum.

Man ringt, Dir Deinen Kranz zu rauben.
Doch mehr als einer Nadel Stich,

Die ihn beschützen, råcher Dicy.

Man wird Dich selber schuldig glauben:
Du bist es nicht. Nein! Eigentlich
(Denn solche kleine Neckereien

Und Tücken sind ja, dünket mich,
Auch guten Geistern zu verzeihen:)
Kurz, der sie richtete, -
bin ich.

Und zum Beschluß der Fröhlichkeiten
Folgt jeder bis ans Schlafgemach
Dir mit den treusten Wünschen nach,
Bon allen, so dich da begleiten,
Ist doch der lehte, welcher sich
Enfernet und Dich segnet, ich.

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S. B. 1. S. 58.

Der größte Theil seiner poetischen Werke besteht aus Episteln, und diese sind fast alle meisters haft in ihrer Art. Mit der leichteßten Freiheit des Gedankens und des Vortrags vereint sich in ihnen die treffendste Stärke des innigften Gefühls sowohl als des feinen Spottes und der weiseften Belehrung. Ihr Ton ist sehr verschieden; unter allen aber scheint mir keiner so viel Neuheit und Intes reffe zu haben, als der, den ich hier zur Probe mittheile.

An seinen Bedienten.

Endlich muß ich doch es einmal sagen,
Was ich långer nicht verschweigen kann.
Treuer Heinrich! Von den guten Tagen,
Die du hattes, naht der legr' heran!
Täglich siehst du wachsen meine Jungen
Und die Zahl von ihren Foderungen,
Aber, Heinrich, meine Renten nicht.
Kahl gebürstet hast du meine Kleider,
Und mein Hut, du weist es selber, bricht.
Dennoch, wie so oft du auch den Schneider
Rufest, riefst du doch für mich ihn nicht.
Aber, wenn ich in dem alten Rocke
So da steh' an dem Renettenbaum,
Und die Jungen kommen auf dem Stocke,
Meinen Aktenriemen statt den Zaum,
Ihrer Mutter Strumpfband statt der Peitsche,
Angeritten ha! das geht durchs Mark!

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Alle reiche Kleider, die der Deutsche

Von Paris holt, sind dagegen Quark!

Wie du weißt, verschenkt' ich meinen Blessen;

Und doch war der Blesse mir so werth!
Für den Hafer, den er sonst gefressen,

Kauft' ich Frisen manch gemahltes Pferd;

Gödlingk.

1

Godingt., Gieng zu Fuß im Feld umher spaßieren,
Und mit Freuden war ich lendenlahm,
Wenn am Abend nur mit seinen Thieren
Friß mir im Galop entgegen kam,
Aller Nationen Pferde kannte,
Aller Arten Hunde Namen nannte,
Und vom Tigerthier in Afrika
Schreckliche Geschichten mir erzählte
Und mich küssend, und mich streichelnd quålte:
Nun erzähl du auch mir was, Papa!

Werde, guter Heinrich, drum nicht böse,
Daß ich auch von dir mich trennen muß.
Ich, der nie Fortunens Gürtel löse,
Dem sie selten einen lauen Kuß
Nur erlaubet, soll ich armen Bauren
Guten Rath, nach Louidorgewicht,
Künftig geben? und sie kalt bedauren,
Wenn für sie kein fetter Truthahn spricht?
Soll ich um ein Höschen für die Jungen,
Mit dem Schneider lårmen, zanken, drohn,
Bis ich noch den Groschen abgedrungen,
Ach! vielleicht des Mannes ganzen Lohn!
Willst du mich vor Sonnenaufgang wecken,
Noch ein Licht auf meinen Leuchter stecken,

ann bei keinem Nachbar Licht mehr brennt,
Jede Meß' ein Büchlein auszuhecken,
Das man in der nächsten nicht mehr kennt?

Sieh! dieß alles, was ich ohne kalten
Schauer kaum einmal recht denken kann,
Müßt ich thun, dich långer zu behalten,
Darum fasse dich, und sei ein Mann!
Wolltest du nicht oft von mir sonst wissen,
Was man Weisheit nenne? Hdre mich!
Wenn es seyn müß, selbst auch das zu missen,
Was man liebt und schäßet, wie ich dich!
Hast du nicht bei mir gelernt, so lerne
Wenigstens dieß Eine noch von mir.
O! Zufriedenheit folgt in die Ferne
Dann gewiß auf jedem Schritte dir.

Komm nur morgen früh herauf, und siehe,
Ob ich mich nicht hurtiger als du,
Ohne Murren ob der kleinen Mühe,
Anziehn will, vom Kopf bis auf die Schuh.

Der du dich für mich des Schlafes gerne,
Wie so füß der Dein' auch ist, entschlugst,
Und in hohem Schnee die Blendlaterne
Vor mir her, so rasch und willig trugst,
Als ich die, die ich nun ganz besiße,
Nur zu sehen, keine Nacht fast schlief,
Und durch Flüß und Wald, in Frost und Hike,
Oft mit dir in dunkeln Nächten lief:
du müssest, wår' er noch so selten,

Doch den Herrn bald finden, der fortan
Freund, wie ich dir sei, und das vergelten,
Was ich, leider! nur verdanken, kann!

Coding).

Beisp. Samml. 3. B.

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Got

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