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dann wird dein Licht (Glück) hervor brechen wie die Morgenrothe, und deine Besserung wird schnell wachsen, und deine Gerechtigkeit wird vor dir (leitend) hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen (belohnen). Dann wirst du rufen: so wird dir der Herr antworten (dich erhören), und dich immer. dar führen, und deine Seele såttigen, und deine Gebeine stå! ten; und du wirst seyn wie ein gewässerter Garten und wie eine Wass ferquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlt ~ So du nicht (blos) thust, was dir gefällt an meinem heiligen Tage: so wird es ein lustiger Sabbath heißen, den Herrn' zu heiligen und zu preifen.

43. Weisheit aus Gottes Wort beglückt. (©ir. 14. u. 15.),

Wohl dem, der stets mit Gottes Wort umgeht, der es von Herzen betrachtet und gründlich verstehen lernt, und der Weisheit immer weiter nachforscher, und schleicht ihr nach, wo sie hingebet, und gucket zu ihrem Fenster hinein, und horcher an der Thüre, fuchet Herberge nahe bei ihrem Hause, und richtet an ihrer Wand feine Hütte auf, und ist ihm (da) eine gute Herberge! Er bringt seine Kinder auch unter ihr Dåchlein, und bleibt unter ihrer Laube. Darunter wird er vor der Hiße beschirmet, und ist ihm. eine herrliche Wohnung. Soldes thut Niemand, denn der den Herrn fürchtet; und wer sich an Gottes Wort hålt, der findet fle Und sie wird ihm begegnen wie eine Mutter, und wird ihn empfangen wie eine junge Braut. Sie wird ihn (peisen mit Brod des Verstandes, und wird ihn trånken mit Wasser der Weisheit. Dadurch wird er stark werden, daß er feste stehen kann, und wird sich an sie halten, daß er nicht zu Schanden (unglücklich) wird. Sie wird ihn erhöhen über seinen Nächsten, und wird ihm seinen Mund aufthun in der Gemeine. Sie wird ihn kronen mit Freude und Wonne, und mit ewigem Namen (Ruhm) begaben.

44. Lob der religiösen Weisheit. (Sir. 24.)

Die Weisheit preiset sich, und unter dem Volke rühmet sie sich. Sie prediget in der Gemeine Gottes, und spricht also: Ich bin Gottes Wort! Vor der Welt, von Anfang bin ich geschaffen, und werde ewiglich bleiben. Ich bin hoch gewachsen wie eine Ceder auf dem Libanon; ich bin aufgewachsen wie ein Palmbaum am Wasser, und wie die Rosenstöcke, so man zu Jericho erziehet, wie ein schöner Delbaum auf freiem Felde; Ich bin aufgewachsen wie Ahorn. Ich gab einen lieblichen Geruch von mir, wie Cins

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namet (3immt) und köstliche Würze; und wie der Weihrauch in dem Tempel. Ich breitete meine Zweige aus, wie eine Eiche, und meine Zweige waren schön und lustig (frisch). Ich gab eis nen lieblichen Geruch von mir, wie der Weinstock; und meine Blüthe brachte ehrliche (ansehnliche) und reiche Frucht. Kommt her zu mir alle, die ihr meiner begehret, und sättiget euch von meinen Früchten!, Meine Predigt ist füßer, denn Honig, und meine Gabe süßer, denn Honigseim. Wer von mir isset, den hun. gert immer nach mir, und wer von mir trinket, den dürftet im. mer nach mir; wer mir gehorchet, der wird nicht zu Schanden, und wer mir folget, der wird unschuldig bleiben. Dies alles ist (gewährt) eben das Buch des Burges, mit dem höchsten Gott gemacht, nämlich das Gefeß (die heil. Schrift); aus dem, felben ist hervorgebrochen die Zucht (Sittlichkeit) wie das Licht. Er ist nie (noch) gewesen, der es ausgelernt håtte, und wird nimmermehr werden, der es ausgründen möchte. Denn fein Sinn ist reicher, als ein Meer, und sein Wort tiefer, als ein Abgrund. Es fließen von mir viel Bächlein in die Gärten; da mit wåssere ich meinen Garten, und trånke meine Wiese. Da wers den meine Bächlein zu großen Strömen, und meine Ströme wers den große Seen. Denn meine Lehre leuchtet so weit als der lichte Morgen, und scheinet ferne. Da fehet ihr, daß ich nicht allein für mich arbeite, sondern für alle, die der Weisheit bes gehren.

45. Glücklichpreifung ob frühen Weisewerdens. (Sir. 51.)

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Da ich noch jung war, suchte ich die Weisheit ohne Schen (vor der Mühe, und) mit meinem Gebete. Im Tempel bat ich darum, und will fie bis an mein Ende suchen. Mein Herz freuete sich über sie, als wenn die Trauben reifen. Ich ging stracks (gerades) Weges zu ihr, und forschte von Jugend auf nach ihr; ich gehorchte darauf, und nahm sie an; da lernte ich wohl, und nahm sehr zu durch sie. Darum danke ich dem, der mir Weis. heit gab. Ich seßte mir vor, darnach zu thun, und mich zu fleißi gen des Guten, und ich ward nicht zu Schanden darüber (hatte keinen Schaden davon); ich rang von Herzen darnach, und war fleißig (eifrig), darnach zu thun. Ich hob meine Hände (bes tend) auf gen Himmel; da ward meine Seele erleuchtet durch die Weisheit, daß ich meine Thorheit erkannte. Ich stand (streb. te) mit Ernst nach ihr, und sie und ich wurden Ein Herz von Ans

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fang, und ich fand sie rein; darum werde ich nicht verworfen (unglücklich) werden. Mein Herz verlangte nach ihr, und ich Erigte einen guten Schaß. Der Herr hat mir durch sie eine neue Zunge gegeben; damit will ich ihn loben. Freuet euch (auch ihr andern) der Barmherzigkeit Gottes, und schämet euch seines Lobes nicht! Thut, was euch geboten ist, weil ihr die Zeit habt: so wird er es euch wohl belohnen zu seiner Zeit!

46. Religiöse Weisheit ist die stets offene Quelle der Tugend und Glückseligkeit. (Buch der Weish. 6.)

Die Weisheit ist schön und unvergånglich, und läßt sich gern sehen von denen, die sie lieb haben, und läßt sich finden von denen, die sie suchen; ja, sie begegnet (kommt sogar entgegen), und gibt sich selbst zu erkennen denen, die sie gern haben. Wer sie gern bald hätte, (bes) darf nicht viel Mühe; er findet sie vor seiner Thüre auf ihn warten. Nach ihr trachten, das ist die rechte Klugheit, und wer wacker (eifrig) ist nach ihr, darf nicht lange forgen; denn sie gehet umher, und suchet, wer ihrer werth sey, und erscheint ihm gern. Denn wer sich gern läßt (zurecht) weisen, da ist gewißlich der Weisheit Anfang; wer sie aber achtet, der läßt sich gern weisen. Wer sich gern weisen läßt, der hält ihre Gebote; wo man aber die Gebote hålt, da ist ein heiliges (from mes) Leben gewiß; wer aber ein heiliges Leben führet, der ift Gott nahe (wohlgefållig und glückselig).

47. Hohe Gotteskraft in wahrer Weisheit. (Buch der Weish. 7. u. 8.)

Weisheit ist den Menschen ein unendlicher Schatß; welche ihn gebrauchen, werden Gottes Freunde, und sind angenehm, darum, daß ihnen gegeben ist, sich lassen zu weisen. Denn es ist in ihr der Geist, der verständig ist, heilig, einig, mannichfaltig, scharf, behend, beredt, rein, klar, sanft, freundlich, ernst, frei, wohls thätig, leutselig, fest, gewiß, sicher; er vermag alles, sieht alles, und geht durch (durchdringt) alle Geister, wie verständig, lauter (fein), scharf sie sind; denn die Weisheit ist das Allers behendeste; sie fåhrt und geht durch alles, sogar lauter ist sie; dena fie ist das Hauchen der göttlichen Kraft, und ein Strahl der Herr lichkeit des Allmächtigen; darum kann nichts Unreines zu ihr kom. men. Sie ist ein Glanz des ewigen Lichts, und ein unbefleckter Spiegel der göttlichen Kraft, und ein Bild feiner Gütigkeit. Ce

Sie ist einig (allein), und thut doch alles; fie bleibet, was sie ist, und verneuet doch alles, und für und für gibt sie sich in die heiligen Seelen, und machet Gottes Freunde und Prophes ten (Lehrer); denn Gott liebet Niemand, er bleibe denn bei der Weisheit. Sie gehet einher herrlicher, denn die Sonne und alle Sterne; denn das Licht muß der Nacht weichen, aber die Bogs heit überwältiget die Weisheit nimmermehr. Sie reicht (wirkt) von einem Ende zum andern gewaltiglich, und regiert alles wohl. Sie ist herrliches Adels; denn ihr Wesen ist bei Gott, und der Herr aller Dinge hat sie lieb. Sie ist der heimliche Rath im Erkenntnisse Gottes, und ein Angeber seiner Werke. Ist (auch) Reichthum ein köstliches Ding im Leben ; (aber) was ist reicher, denn die Weiss heit, die alles schaffet? Thut es aber Klugheit; wer ist unter allen ein künstlicherer Meister, denn sie? Hat aber Jemand Gerechtigkeit lieb: ihre Arbeit ist eitel Tugend; denn sie lehret Zucht (Sitte) Klugheit, Gerechtigkeit und Stärke, welche das Allernüßeste sind Im Menschenleben. Begehrt einer viele Dinge zu wissen: so kann fle errathen, beides, was vergangen und zukünftig ist. Ich habe beschlossen, mir sie zur Gespielin (Gesellschafterin) zu neh men; denn ich weiß, daß sie mir ein guter Rathgeber seyn wird, und ein Tröster in Sorgen und Traurigkeit. Ein Jüngling hat durch dieselbige Herrlichkeit, bei dem Volke, und Ehre bei den Alten. Ich werde einen unsterblichen Namen durch sie bekommen, und ein ewiges Gedächtniß bei meinen Nachkommen lassen. Es ift kein Verdruß, mit ihr umzugehen, noch Unlust, um sie zu seyn, sondern Lust und Freude; denn welche ihre Verwandten find, haben ewiges Wesen (dauerndes Wohlseyn), und welche thre Freunde find, haben reine Wollust; und es kommt unends licher Reichthum durch die Arbeit ihrer Hånde, und Klugheit durch ihre Gesellschaft und Gespräch, und ein guter Ruhm durch ihre Gemeinschaft und Rede.

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48. Gebet um Weisheit von Gott. (Buch der Weish. 9.)

O Gott und Herr aller Güte, der du alle Dinge durch dein Wort gemacht, und den Menschen durch deine Weisheit bereitet hast, daß er herrschen sollte über die Kreatur, so von dir gemacht ist, daß er die Welt regleren sollte mit Heiligkeit und Gerechtig teit, gib mir die Weisheit, die stets um deinen Thron ist, und verwirf mich nicht aus deinen Kindern! Denn ich bin ein schwas cher Menfch, und kurzes Lebens, und zu geringe (unvermó

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gend) im Verstande des Rechtes und Gefeßzes. Und wenn gleich einer unter den Menschenkindern vollkommen wåre: so gilt er doch nichts, wo er ohne die Weisheit ist, so von dir kommt. Sende fie herab von deinem heiligen Himmel, und aus dem Throne beis ner Herrlichkeit; sende sie, daß sie bei mir sey, und mit mir ars beite, daß ich erkenne, was dir wohlgefalle (denn sie weiß alles, und versteht es], und laß sie mich leiten in meinen Werken måßig. lich (zu Ziel und Maß), und mich behüten durch ihre Herrlich. keit (Allgewalt): so werden dir meine Werke angenehm seyn. Denn welcher Mensch weiß Gottes Rath? Oder wer kann denken, was Gott will? Denn der sterblichen Menschen Gedanken sind mißlich, und unsere Anschläge sind gefährlich; denn der sterbliche Leichnam beschwert die Seele, und die irdische Hütte drücket den (durch Genüsse und Sorgen) zerstreuten Sinn. Wir tref fen das kaum, so auf Erden ist, und erfinden (ergründen) schwerlich, das unter Hånden ist; wer will denn (vollends) er forschen, das im Himmel ist? Wer will deinen Rath erfahren; es sey denn, daß du Weisheit gebest, und sendest deinen heiligen Geist (höhere Einsicht) aus der Höhe, daß also richtig werde das Thun auf Erden, und die Menschen lernen, was dir gefällt, und durch die Weisheit selig werden.

49. Die wahre Weisheit kommt von Gott. (Baruch 3. u.4.)

Hire, Israel, die Gebote des Lebens (zur Glückselig kelt); merke fleißig darauf, und behalte sie wohl! Wärest du (ftets) auf Gottes Wege geblieben, du håttest wohl immerdar im Frieden gewohnt (glücklich gelebt). So lerne nun rechte Weisheit, auf daß du erfahrest, wer der sey, der langes Leben, Güter, Freuden und Frieden gibt. Wer weiß, wo sie wohnet? Wer ist in ihr Kämmerlein gekommen? Wer ist gen Himmel gefahren und hat sie geholet und aus den Wolken herab gebracht? Wer ist über Meer geschifft, und hat sie gefunden, und um köstliches Gold hergebracht? Es ist Niemand, der den Weg wisse, da man die Weisheit findet. Der aber alle Dinge weiß, kennet fie, und hat sie durch seinen Verstand gefunden, der den Erdboden bereitet hat auf ewige Zeit, der das Licht läßt aufgehen, und wenn er es wieder rufet, muß es ihm gehorchen. Die Sterne leuchten in ihrer Ordnung mit Freuden, und wenn er sie hervor ruft, ant. worten Re: Hier find wir! und leuchten mit Freuden um deß.

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