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par est nihil et nihil secundum. Martial. stissimum Ciceronis.

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Die besten Met. sind diejenigen, welche leblose Dinge als thätig einführen, sie gleichsam als mit Seele und Empfindung begabt darstellt (xar' ¿vegyeɛlav). Fehlerhaft müssen folgende genannt werden:

a. die von Unähnlichem hergenommeyen, die harten: Ora (für rostrum) navium. Rostrum (für os) fluvii. Capitis nives (für canities). Doch kann man diese mildern durch hinzugefügte Epitheta: coelestis tuba (für tonitru), durch Verwandlung in ein kurzes Bild, durch ein gleichsam, gewisser Maßen, daß ich so sage, veluti, quasi, ut ita dicam.

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b. die zu weit hergeholten: duo greges virgarum ulmearum (fasces). Scelerum populus.

c. die von zu hohen Dingen für zu niedrige gebildeten: tempestas comissationis. Der Schuhengel des Orts für Nachtwächter; sol für jeden nur irgend ausgezeichneten Bürger einer Stadt. Ebenso umgekehrt: comissatio tempestatis. Zwar lampas coeli (sol); aber nicht: die Lampe des Himmels. Der Weisel der Staatsbienen (König). Die Perücke der Berge (Wald). Der Buckel der Erde (Berg).

d. die von zu schmußigen Dingen entlehnten: stercus curiae Glaucia. Jupiter hibernas cana nive conspuit AlDer Eroberer gab den Fraß der Beute von sich).

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e. die zu häufigen; weil sie die Rede nicht erhellen, sɔndern verdunkeln; den Leser nicht erfreuen, sondern verdrießen. Gleichwie es den guten Bürger beleidigt, wenn er in seiner Stadt mehr Fremde sieht, als Einheimische: so mißfällt es dem Richter der Rede, mehr metaph., als eigentliche Ausdrücke zu finden. Summa est dementia detorquere eam orationem cui rectam esse licet.

f. Eben so wenig darf man aus einer Met. in die andere überspringen. Multi cum initium a tempestate sumpserunt, incendio aut ruina finiunt, quae est inconsequentia rerum foedissima. Quinctil. Nicht: fructum haurire (capere); illotis manibus aggredi (attingere). Der Geschmack blühte auf. Der Athem seiner Rede zog wie ein gesundes Gedicht durch die Versammlung. Der süße Wohllaut, der morgenhelle, düstere, leuchtende Ton. Das Schiff des Staats flog durch die Wellen, stieg auf ihren Rücken, tauchte sich in ihre Ab

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gründe. In der Narbe der Zeiten förtleben. Bei der Ebbe des Herzens betteln. In hoc genere valde ineptos reperiet scriptores et oratores vernaculae linguae; qui voJet attendere. Ernesti. 7)

Wie die Kleider zuerst zum Schuße des Körpers gegen das rauhe Wetter, nachher aber auch des Schmuckes und der Zierde halber gebraucht sind: so wurde die metaphorische Rede zuerst durch die Nothwendigkeit, dann durch die Ergößlichkeit erzeugt. Nothwendig *): ein harter Mensch, das Auge des Weinstocks, der Fuß des Denkmals x.; genauer bezeichnend schon: incensus ira, lapsus errore, urbs somno vinoque sepulta. Auch der Abwechslung halber sagt man erst Etwas eigentlich, dann metaphorisch. Nicht weniger aus Schamhaftigfeit. Cicero gibt vier Gründe für unsere Freude an den Met. an: 1) weil der Geist gern das vor den Füßen Liegende über. springt und anderswoher Geholtes unterlegt; 2) weil der Hö rer mit seinen Gedanken anderswohin und doch nicht in die Irre geführt wird; 3) weil in einzelnen Worten die Sache und die ganze Aehnlichkeit liegt; 4) weil die Met. die Gegenstände vor die Sinne bringt, besonders vor den fchärfsten, vor ́ das Gesicht. **)

§. 10.

Die Ironie (ironia, dissimulatio, illusio, goveía, Spottrede) findet Statt, wenn durch das, was gesagt wird, das Gegentheil bezeichnet wird. Ironia est tropus per contrarium quod conatur ostendens. Quinct.

Sv sagt Cicero zum Catilina: Ad sodalem tuum, virum optimum, M. Marcellum demigravit. Der Anfang

7) Mache in Säßen Metaphern von folgenden Ausdrücken: Freund, Feder, Freude, Schmerz, Armuth, Reichthum, Tod, Jugend, Alter, tödten, krän ken, genesen, trauern, fleißig, trage, schnell, fröhlich, klug, gehorsam, immer.

8) Bringe in folgenden noch zu erweiternden Sägen noch Metavhern an: Das Leben ist kurz. Die Jugend fell für das Alter arbeiten, Der Mensch kann viel Schmerz ertragen. Das Alter ist matt und schwach. Laß dich nicht von der Leidenschaft überraschen. Die Schönheit. vergeht schnell.

*) Diese heißen oμorrua.

**) Die schönsten und lehrreichsten Metaphern finden sich bei Plato und Xenophon. Unter den Deutschen zeichnet sich Göthe durch den mä siger und richtigen Gebrauch derselben aus. Eine Ueberfülle davon hat aber Jean Paul. Bei ihm finden sich auch die zu gelehrten Wet.

der Rebe pro Ligario. Clodius heißt ironisch lumen curiae. Oft wird die Ironie bloß aus der Betonung erkannt, z. B. bonus vir! - O sanctas gentes, quibus haec nascuntur in hortis numina (sc. die Aegypter, welche Thiere und Pflanzen verehrten). It's der im Nachen, den ihr sucht? Reit zu! Wenn ihr frisch beilegt, holt ihr ihn doch ein, Schiller. Wagner. Verzeiht! es ist ein groß Ergöhen, sich in den Geist der Zeiten zu versehen, zu schauen, wie vor uns cin weiser Mann gedacht, und wie wir's dann zuleht so herrlich weit gebracht. Faust. O ja, bis an die Sterne weit! Gö. the. Und Gott der Herr sprach: Siehe, Adam ist gewor den als unser Einer, und weiß, was gut und böse ist. 1. Mos. 3, 22. Amos 4, 4. Matth. 26, 45. 1. Cor. 4, 8. — Menschenfeinde find Leute, welche die Wahrheit sagen. Ein häßliches Laster, wodurch man die glückselige Einbildung anderer Leute stört und zugleich sein eignes Glück hindert. Rabener. Als in den Räubern von Schiller der Pastor Moser dem Sünder Franz Moor das Gewissen aufgeweckt hatte, und dieser wüthend gegen ihn losgeht, spricht Moser ironisch: ,,Kann das Pfaffengewäsche so einen Philosophen in Harnisch jagen? Blast es doch weg mit dem Hauche eures Mundes!"

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Die Spottrede kann verschiedner Art seyn. Der gemäßigte Spott, dem keine ernsthaften Absichten zu Grunde liegen, wirkt auf eine freundliche Art, regt zum Lachen an, aber verleht den Getroffenen nicht. Als Cicero seinen Schwiegersohn, der ein kleiner Mann war, mit einem großen Degen an der Seite sah, fragte er: Wer mag meinen Schwiegersohn an dies Schwert gebunden haben? Sobald der Redende aber die Absicht zu beleidigen hat, so wird der Spott beißend und, sobald er aufgebracht wird, bitter., Es ist für Menschen, die noch einiges Gefühl haben, Nichts schmerzlicher und empfindlicher, als sich verachtet zu sehen, und Verachtung gewöhnlich das Lehte, wovor auch der schlechteste Mensch sich noch fürchtet. Wer daher die Gabe zu spotten in einem hohen Grade besiht, kann Narren und Bösewichtern furchtbar werden. Unter den Alten zeichneten sich Demosthenes und Cicero darin besonders aus; unter den Neueren verstehen's die Engländer am besten; bei uns gibt es nur wenige ironische Schriftsteller.

Zur Fronie gehört noch der evqquiouós, welcher unangenehme oder gehässige oder mit ihrem eigentlichen Namen störende Dinge mit einem angenehmen Namen bezeichnet, ohne doch gerade eines entge

gengesetzten Wortes, wie die Ironie, benöthigt zu seyn. Pontus Evgenos, eigentlich geros. Dum me terrarum pars paene novisεὔξεινος, άξενος. siwa ponti Euxinus falso nomine dictus habet. Ovid.

Ein ungünstiges Opferzeichen wird mit alter bezeichnet. Magmentum, mactus, mactare, adolere. Benedicere für maledicere. 1. Kön. 21, 10. Hivb 1, 5. Abire, abitio, recedere, Heimgang, Hintritt, gelebt haben für Tod und sterben. Das Mädchen (Dienerin). Bei Verwünschungen: valere, zaigetv.

Jene Entfernung von allen geräuschvollen, lärmenden Ergößungen, wie die der Jagd sind; jene Sprache, die er nicht bloß als Sprache der Höfe aus Gewohnheit, die er aus Wohlgefallen, aus Liebe spricht, und ihr so gerne für Feinheit und Geschliffenheit ein wenig Schwäche vergibt; jener eutschiedene Geschmack für diejenige unter allen Künsten, die am meisten zum Herzen redet; jenes Justru, ment, auf welchem er Meister und im Ausdrucke des Zärtlichen groß ward, das weichste und sanfteste unter allen; jener Tonkünstler (Graun), dem er wegen der Anmuth des Sahes und der Lieblichkeit des Gesanges vor Allen den Preis gab. Engel. Wenn ihr

von dem Geburtstage der Heiligen hört, so wollet nicht wähnen, als würde der Tag bezeichnet, an welchem sie auf der Erde vom Fleische geboren worden; sondern der Tag ist es, an welchem sie von der Erde in den Himmel, von der Arbeit zur Ruhe, von den Versuchungen zum Frieden, von den Peinen zur Freude, zur ewigen, unverz gänglichen, unverwelklichen Freude, von den irdischen Kämpfen zur Krone und Herrlichkeit gelangt sind. Chrysologus.

§. 11.

Die angeführten Tropen der ersten Reihe können mancherlei Verånderungen, Erweiterungen (affectiones) erfahren, und dadurch erhålt man vier neue Tropen zweiter Reihe, die Nichts sind, als genauere Bezeichnungen jener ersteren in größerer Freiheit: Allegorie, Hyperbel, Emphase und Katachrese. Die letzte bezieht sich auf die Beschaffenheit der Tropen, die anderen auf ihre Größe, Ausdehnung. Darum heißen sie Tropen zweiter Reihe, weil ihre Einwirkung jede der vier ersten Tropen treffen kann.

§. 12.

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Die allegorie (αλληγορία ἄλλο μὲν ἀγορεύει, ἄλλο δὲ allegoria, diversiloquium, Bildrede) ist eine Fortsehung meh

Von den Tropen und Figuren.

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rerer Tropen, besonders eine in einzelne Bestimmungen ausgeführte Metapher, also ein ausgeführtes Bild, welches auf etwas dadurch bes deutetes Ueberfinnliches hinweist.

Das komische Sine Cerere et Libero friget Venus ist eigentlich eine dreifache Metonymie der Ursache. Da man aber, ohne die Schönheit des Ausspruches zu vernichten, keinen der einzelnen Tropen in die eigentliche Bedeutung umsehen kann, so muß der Satz für eine Allegorie, für eine Erweitcrung der Metonymie, angesehen werden. Sogar die Ironie kann zu einer Allegorie erweitert werden. So Rabener in seinem (satirischen) Versuche eines deutschen Wörterbuchs: Eidschwur. In alten Zeiten kam dieses Wort nicht oft vor, und daher geschah es auch, daß unsere ungesitteten Vorfahren, die einfältigen Deutschen, glaubten, ein Eidschwur sey etwas Wichtiges. Heut zu Tage hat man dieses schon besser eingesehen, und je häufiger dieses Wort sowohl vor Gerichte, als im gemeinen Leben vorkommt, desto weniger will es sagen. — Indessen pflegt man, weil überhaupt in der modernen Poesie alle Tropen einen größeren Umfang gewonnen haben, als sie ehedem, meist auf einzelne Worte beschränkt, hatten, diese Erweiterungen nicht mehr Allegorien zu nennen, sondern gibt diesen Namen vorzugsweise derjenigen Erweiterung der Metapher, in welcher ein Zustand, eine Tugend, eine Wirkung, Folge u. dergl. durch ein Bild als Person oder überhaupt als thätiges Subjekt dargestellt wird, und diesem bildlichen Subjekte mehrere bildliche Prädikate beigefügt werden. Nos vero, si quid tale acciderit, ut a deo denuntiatum videatur, ut exeamus e vila, laeti et agentes gratias pareamus, emittique nos e custodia et levari vinclis arbitremur, ut aut in aeternam et plane in nostram domum remigremus, aut omni sensu molestiaque careamus: sin autem nihil denunciabitur, eo tamen simus animo, ut horribilem illum diem aliis, nobis faustum putemus; nihilque in malis ducamus, quod sit vel a diis immortalibus, vel a natura, parente omnium, constitutum. Non enim temere, nec fortuito sati et creati sumus: sed profecto fuit quaedam vis, quae generi consuleret humano, nec id gigneret, aut aleret, quod, quum exanclavisset omnes labores, tum inciderct in mortis malum sempiternum. Por um potius paratum nobis et perfugium putemus. Quo utinam velis passis pervehi liceat! Sin reflantibus ventis reiiciemur, tamen eodem

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