صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

mich noch schließlich dabei aufzuhalten brauchte. Da unser Blatt übrigens für derartige Auseinandersezung keinen weiteren Raum bietet, erkläre ich zugleich, daß dies mein leztes Wort in Sachen dieser und ähnlicher „Nügen“ ist. Lic. H. J. Holz mann.

IV. Kirchliche Chronik.

[ocr errors]

Der Pabst überhebt uns diesmal des Geschäftes, seine trübfeligen Aufsichten zu schildern; denn er hat selbst am 13. Juli im geheimen Consistorium eine sprache gehalten, in welcher er seine gegenwärtige Situation treffend charakteris Zuerst gibt er die schreiendsten Sünden, die in neuester Zeit von Seiten der fa dinischen Regierung gegen ihn verübt wurden, dahin an, daß in den, dem Stu Petri entrissenen, Gegenden Italiens Schulen errichtet werden, in welchen z großen Schaden der Seelen eine falsche und verkehrte Irrlehre öffentlich vorgetragen und die Kirche selbst angegriffen wird"; es richtet sich die Allocution dann geg die neu verbreiteten Flugschriften und Zeitungen, die als „Satans Werkzeuge bezeichnet werden. Es wird weiter erzählt, wie Mönche in Parma vertrieben un ihres Eigenthums beraubt, wie die Bischöfe von Faenza, Piacenza, eben der Provicar von Bologna zu Geld- und Freiheitsstrafen verurtheilt, wie Bischof von Forli in seinem Hause gefangen gehalten, der Erzbischof von Vis nach Turin abgeführt wurde. Bei der Gelegenheit sei übrigens bemerkt, daß di vom Pabst so hart beschuldigte Regierung Sardiniens bei ihrem Vorgehen gege ungehorsame Prälaten guten Rechtsgrund hatte. Die letterfolgte Freisprechung Bischofs von Imola beweist, wie wenig fanatisch man dabei zu Werke geht; de König soll sogar die Absicht haben, die sämmtlichen genannten Herren zu bege digen. Wir wenden uns übrigens wieder zu der Allocution, die der Unbill gedenk, welche der Religion durch „ruchlose Menschen in Sicilien zugefügt wurde, zwei um die Christenheit hochverdiente Orden aufgehoben worden sind.“

am tiefsten ist zu beklagen, daß sich dort einige Geistliche fanden, die, uneingede Gottes und der Pflicht des Priesters gegen das Volk, sich nicht scheuten, zu größten Aergerniß und Entsehen aller Guten, den Feinden der Kirche und jedwede Gerechtigkeit ihre Unterstützung und Beihülfe zu gewähren." Zuleht protesti Seine Heiligkeit feierlichst gegen Alles, was in der lezten Zeit „die Zerstörung der kirchlichen Ordnung und den Bruch der Rechte des apostolischen Stubles angebahnt und gefördert hat, und schließt mit der Versicherung, er werde auch mit aufhören, dagegen zu protestiren. Einstweilen sieht sich der General Lamori cière, dem man wohl einen erhebenderen Abschluß seiner politischen und militā rischen Laufbahn hätte wünschen dürfen, täglich mehr außer Stande, die päbstlichen Truppen zu organisiren. Von den 25000 Mann, die er befehligt, sind höchstens 5-6000 brauchbar; die Uebrigen vertheilen sich in eine große, gemeine und in

Ene kleine, vornehme Bande, die sich noble garde nennt uns ausschließlich zum Schuße der Person des Pabstes dient. Dieser leztere befindet sich gegenwärtig ieder so vollständig in den Händen der Jesuiten, daß auf deren Betrieb das interessante Terk des Druckes der tridentinischen Concilacten, welches bereits bis zu 80 Bogen ertgeführt war, eingestellt wurde, um möglicher Weise in Trident fortgeführt

I werden.

Man soll eben auf keinem Gebiet des menschlichen Wissens den wirklichen achverhalt kennen lernen. Das ist erster Grundsaß der römischen Politik, wie nseits, so auch diesseits der Alpen, in Deutschland. Eben hat der katholische heologe Lutterbeck in einer Geschichte der, durch die Bemühungen des Bischofs n Mainz aufgelöften, theologischen Facultät von Giessen eine Reihe von jatsachen enthüllt, die wieder recht deutlich machen, mit welch unbeugsamer Entlossenheit der Ultramontanismus die sonnenklarsten Errungenschaften der Wissenaft, wo sie unbequem find, in Abrede zu stellen und in ihren Vertretern wo glich zu vernichten weiß. Immer noch hat er indessen die meisten Aussichten in esterreich. Man ist sehr im Irrthum, wenn man meint, seit dem Manifest m 15. Juli v. 3. set in dem herrschenden System daselbst ein Stillstand einge= ten. Zwar hat der Kaiser, oder vielmehr sein Minister, Graf Rechberg, bei Zusammenkunft mit dem preußischen Regenten in Teplig demselben die Durchjrung des Prinzips confessioneller Gleichberechtigung versprochen. Gleich darauf chien jedoch eine Ordre, wornach die Bestimmung des Concordats, der zufolge Kathoen und Protestanten auch noch auf dem Friedhofe streng zu sondern sind, auf § Militär angewandt wird. Nichtkatholische Soldaten werden künftig an einem, rch Zaunpfähle abgegrenzten, Orte, ohne Leichenpredigt und Glockengeläute, onders beerdigt werden. Immer noch besigen, um Anderes nicht zu erwähnen, Jesuiten in Tyrol und Vorarlberg faft den gesammten Gymnastalunterricht, este an anderen Orten erst neuerdings wieder Vollmacht empfangen haben, sogar aturitätszeugnisse auszustellen. Als einzige erfreuliche Thatsache läßt sich nur sberichten, daß endlich der Prozeß, wegen Ankauf des Schlosses Ehrenberg Throl durch Protestanten, zu Gunsten der Ankäufer entschieden wurde. brigens werden die Geschicke der katholischen Kirche, nächst Italten, nunmehr erdings in Deutschland entschieden werden. In Baden haben die beiden Kamrn sich in der Annahme der Gesezesvorschläge mit wenigen Modificationen geeinigt, r so entscheidungsvolle Landtag ist geschlossen, und man erwartet nun, was der zbischof beginnen, und wie die Regierung etwaiges factisches Vorgehen desselben fnehmen werde. Uebrigens ist eben in diesen kritischen Zeiten der berühmteste ertreter einer früheren, freisinnigen Auffassung des Katholicismus, der vormalige isthumsverweser Ignaz Heinrich von Wessenberg, am 9. Auguft in seinem 3. Lebensjahre verstorben. Allgemeine Theilnahme ist dem hochgeachteten Manne n so aufrichtiger und freudiger zu Theil geworden, als er bis zum lezten Augenblick 1 seiner hinlänglich. bekannten Ueberzeugung verharrte; von Freiburg war keinerlei Serstärkung des Trauergeleites eingetroffen.

Am schmerzlichsten ist durch die vielen Mißgeschicke des Katholicismus betroffen der reactionäre Protestantismus in Preußen. Nathusius in seinem „Volksblatt für Stadt und Land" stimmt wehmüthige Klagelteder über „die sehr große Bedrängniß“ des Pabstes an (Nr. 62) und sieht in Anerkennung der bekannten Gedanken des „heiligen Cyprian" von der Einheit der Kirche die einzige Rettung auch für den Protestantismus (Nr. 50). Hoffentlich wird der Einfluß, den eine so verkommene Nasse früher in Preußen auszuüben verstand, baldigft gänzlich aufhören, den Entschließungen der Regierung ihre eigene „blasse Farbe anzukränkeln.“ Erfreulich ist in der Beziehung eine Erklärung des Cultusministers, derzufolge die Schullehrer von jezt an nicht mehr von der Theilnahme an allgemeinen Schulcen venten ausgeschlossen sein sollen. Als eine Reaction gegen die, in der preußischen Landeskirche so vielfach zu verspürende, pusehitische Luft, ist es auch anzusehen, wenn .. neulich in Breslau eine reformirte Gemeinde mit streng puritanischen Grundsäßen sich um den dortigen Judenmissionär gesammelt und ihren Austritt aus der Kirche erklärt hat. - Uebrigens ist an die Stelle des, bereits in sein neues Am eingetretenen, Dr. Moll in Halle der Hofprediger Beyschlag in Karlsruhe berufen, und eine weitere akademische Stelle durch den, am 18. Auguft erfolgten, Tod des Professors der Theologie und der orientalischen Sprachen, Kosegarten Greifswalde, erledigt worden. Als Generalsuperintendent der Rheinproving hat Pastor Wiesmann in Bonn Bestätigung gefunden. Im Often des Könige reichs soll die Betheiligung der Gemeinden an der Neugestaltung der Kirchenord nung nicht überall eine glänzende zu nennen sein. An einem Orte, der 800 Wahlberechtigte besigt, versammelten sich blos 24 zum betreffenden kirchlichen Actu In Gegenden, wo die Gemeinden bisher von Selbstbethätigung gar keine Ahnung hatten, war dies vorerst nicht anders zu erwarten.

=

[ocr errors]

Sonst haben wir aus Deutschland noch zu berichten, daß dem Königreich Sachsen nun in der That eine neue Kirchenordnung nach Grundsägen der Synodal und Presbyterial - Verfassung in Aussicht gestellt, und daß in Bayern endlich einmal Löhe suspendirt wurde; in der, zu diesem Lande gehörigen, Rheinproving wurde am 31. Juli das Gustav - Adolfsfest zu Edenkoben abgehalten, freilich mannigfach getrübt durch die Verwüstungen des Gesangbuchsstreites. Am 21 August tagte an dem Curort Salzungen der s. g. Thüringer Kirchentag der sich, in Folge eines Vortrages des Gothaer Hofpredigers Dr. Schweizer, für die obligatorische Civilehe aussprach. Der Gustav = Adolfs - Verein feierte an 28.-30. Auguft seine siebzehnte Jahresversammlung in UIm.

=

Eine andere große Versammlung, von den schweizerischen Predigern alljährlich abgehalten, fand am 14. und 15. August in Zürich statt, wo man am ersten Tag über den neu erfolgten Aufschwung der religiösen Interessen, am zweiten über chriftliche Vereinsthätigkeit in ihrem Verhältnisse zum Amt brüderlich sich besprach, ohne durch das vorlaute Auftreten eines, eben aus Hannover kommenden, Privat docenten gestört zu werden.

In Ungarn hat der Districtualconvent der Montau - Superintendenz den im siebenten Heft S. 58 erwähnten Dr. Joseph Szekacz zum Superintendenten gewählt. Jezt soll übrigens auch die Landeskirche von Siebenbürgen constituirt werden, und ist zu diesem Behuf der Consistorialpräsident Zimmermann dahin abgereist.

Auch in Serbien wird nach Erlaß des k. k. Cultusministeriums die griechisch nicht unirte Kirche organisirt werden. Nur wünschte man, hierfür einen Nationalonvent berufen zu sehen, um nicht die ganze Angelegenheit in den Händen der, us dem Patriarchen und sechs Bischöfen bestehenden, Synode verderben zu lassen. lebrigens ist am 22. Juli die erste protestantische Kirche Serbiens in Belgrad ingeweiht und eröffnet worden. Sonst freilich ist das Loos der Chriften in diesen ürkischen Grenzprovinzen seit einigen Wochen nicht beneidenswerth gewesen und ann sich leicht noch trauriger gestalten. Die Christenverfolgung, die am 11. und 2. August in der Herzogowina, besonders bei Gatsko, statthatte, hat nicht erfehlt, die ganze Christenheit jener Gegenden zu allarmiren. In Syrien werden. Ache Vorgänge vorerst nicht mehr so bald vorkommen, da sich die französischen ruppen so eben ausschiffen.

Der Kaiser von Rußland, der für die leidende Christenheit der Türkei ets ein so mitleidiges Herz zeigt und der neuerdings eine Gesellschaft zur Wiedererstellung des Christenthums im Kaukasus gestiftet hat, scheint sonst in Bezug auf Aigiöse Toleranz noch etwas ungenügend orientirt zu sein. Als neulich ein Katholik ne Russin heirathete, ohne daß es dem Popen einfiel, die übliche Verpflichtung auf griechische Erziehung der Kinder vorzulesen, achtete jener sich berechtigt, sein ftes Kind von einem katholischen Priester taufen zu lassen. Dafür wurde der Biştere, ein Greis von 70 Jahren, nach Sibirien, der Pope unter die Soldaten, nd der Vater in's Gefängniß geschickt.

Dagegen sind in Schweden die Strafen, die bisher auf Austritt aus der utherischen Landeskirche standen, am 19. Mai aufgehoben worden. Eine neue Frage on principieller Wichtigkeit liegt gegenwärtig der Regierung vor, nämlich die Entheidung, ob Ehen zwischen Christen und Juden zulässig sind.

In Dänemark liegt bekanntlich eine altorthodore Partet im Kampfe mit er, besonders durch den Bischof Kinkegaard von Aalborg vertretenen, lichtung Grundtvig's, der es überall um Freiwilligkeit des Glaubens und Bekenntnisses zu thun ist. Jest streiten sie sich um Aufhebung aller der Verbin= ungen, in welchen bisher noch die Confirmation mit den bürgerlichen Rechten — tanh. Keiner von beiden Parteien scheint übrigens recht gedient zu sein mit den Hesegesentwürfen, die der Cultusminister Bischof Monrad für Einführung des Kirchengemeinderathsinstituts vorgelegt hat.

In England haben die St. Georgesscandale vorläufig aufgehört, da Herr King auf ein Jahr verreist ist, um neue Kräfte zu sammeln. Aus der Partei der s. g. breiten Kirche scheint sich eine, bisher in dieser Form jenseits des Kanals unerhörte, rationalistische Theologie herausbilden zu wollen, deren gelehrteste Vertreter Jowett und Maurice sind. Im Parlament hat der Herzog von Marl

borough seinen, vom Bischof von Orford tapfer unterstüßten, Antrag auf Aufhebung gewiffer Zustände, in Indien wieder fallen lassen, da er keinen günftigen Erfolg dafür hoffen konnte. Um nämlich die Heiden bei guter Laune zu erhalten, ist das Lesen der Bibel in allen indischen Staatsschulen verboten. Gerne knüpfen wir an diese wenig ehrenvolle Thatsache die erfreuliche Nachricht, daß es dem englischen Minister gelungen ist, die Freisprechung des in Spanien verurtheilten BibelColporteurs Escalante zu erwirken. Endlich hat in diesen Tagen, von den Sympathieen der ganzen evangelischen Christenheit begleitet und freudig zurückblickend auf eine, an Thaten und Opfern überreiche, Geschichte, die schottische Kirche ihr dreihundertjähriges Reformationsjubiläum gefeiert.

Druckberichtigungen

in der Correspondenz: Aus Schleswig, in der „Allg. kirchl. Zeitschrift.“ Heft 6. Seite 20 u. flgde.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]
« السابقةمتابعة »