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pochte; denn es war in unsrer Gesellschaft kein militärisches Mitglied, das jene Benennung nicht ver dient hätte. Was mich betrifft, der ich — wie oben schon bemerkt worden mit einer sehr unbedeutenden Persönlichkeit und nicht gar zu anziehenden Manieren beungnadigt, auch gänzlich unfähig bin, jenen einschmeichelnden lieblichen Nonsens vorzubringen, und durch jenes bezaubernde Geplauder, das sich so oft durch der Frauen Ohr mitten in ihre Herzen hineinstiehlt, zu ergößen: ich, auf keinerlei Weise hierzu geschickt, begnügte mich damit, ein oder zwei Mal mit einem jungen Frauenzimmer zu tanzen, welches kein Anderer aufzufordern geneigt schien; und war für den übrigen Theil des Abends mehr ein Zuschauer als ein Theilnehmer der Luftbarkeit. Es befand sich ein junges Mädchen von ausgezeichneter Schönheit in der Gesellschaft - die Tochter eines angesehenen vormaligen Kaufmannes bekannt in der Umgegend unter dem Namen der »Glockenblume von -.« Natürlicherweise war sie der Gegenstand allgemeiner Bewunderung, und wurde fast buchstäblich den ganzen Abend mit Bitten »um die Ehre eines Tanzes belagert. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß sie meiner Meinung nach vollkommen

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und Durchsichtigkeit

schön war. Ihr Teint war von blendender Weiße ihr ebenmäßiges, einem Bildner-Modelle entsprechendes Gesicht hatte einen milden Charakter, und wåre vielleicht geistlos er= schienen, ohne ein glänzendes Paar großer, schmachtender, sanfter blauer Augen, gleich

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blauen Lotos-Blumen, wann der Lüfte Hauch Den Fluthenspiegel um sie her erzittern macht.«

Augen, welche anzusehen fast Tollheit war. Und dann ihr lichtbraunes Haar, das in gefälligen Locken kunstlos herabhing, welche, wo sie beide Wangen überschattéten, den stillen goldenen, flüchtig vor dem Monde wallenden Wölkchen glichen! Mit ihrem Antlig stand ihre Gestalt in entsprechender Bezie hung, schlank, voll Unmuth und zart; der Fuß ausgesucht schön geformt. Ich habe sie so wortreich geschildert, weil ich seit jener Zeit nie ein Frauenzimmer gesehen habe, das ihr gleich kam; und weil ihre Schönheit die Ursache zu dem wurde, was ich sogleich erzählen will.

Sie erregte die Aufmerksamkeit von uns Allen, meinen jungen Wirth, Lord, ausgenommen, der den ganzen Abend von einem lieblichen Geschöpfchen, das er von Anfang an sich ausersehen hatte,

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gefesselt wurde. Ich bemerkte indessen, daß besonders Einer aus unsrer Gesellschaft, ein junger Garde-Hauptmann von vornehmer Familie, wohlgebauter Figur und einnehmenden Manieren, und neben ihm ein Herr aus der Nachbarschaft, von fast eben so großen persönlichen Ansprüchen, der von Hall, seines Vaters Landsig zu dem Balle gekommen war, alle übrigen Anwesenden durch ihre der schönen Marie erzeigten Aufmerksamkeiten übertrafen: und wenn diese gelegentlich dem Einen oder dem Andern der beiden Nebenbuhler zuld chelte, so sah ich, daß jedesmal das Gesicht des Unbe günstigten von den Wolken des Mißvergnügens überzogen wurde. Hauptmann- bat sie eben um den leşten einen Contre-Tanz, als sein Nebenbuhler (den ich, um ihn deutlicher unterscheiden zu können, Trevor nennen werde, obgleich dieser Name natürlich weit entfernt ist, der wahre zu sein) auf sie zuging, ihre Hand ergriff, und in einem etwas scharfen und lebhaften Tone sagte: » Hauptmann

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Miß hat mir den leßten Tanz zugesagt; ich bitte deshalb, daß Sie Verzicht auf sie leisten. Es ist doch so richtig, Miß- ?« fragte er das Mädchen, welches erröthend erwiederte: »Ich glaube, daß ich Herrn Trevor zusagte doch ich würde gern mit beiden Herren tanzen, wenn ich könnte.

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Sie

Sie werden mir nicht böse, Hauptmann?" fragte mit einem sanft bittenden Lächeln. »Gewiß nicht, Fräulein,« erwiederte er mit besonderm Nachdruck; zog sich stolz,

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nachdem er seinem glücklicheren Nebenbuhler einen Funken sprühenden Blick zugeworfen hatte, einige Schritte zurück, und verließ bald darauf das Zimmer. Ich war fest überzeugt, daß dieser, an sich sehr unbedeutende Vorfall, bei dem ungezähmten Stolze der Beiden, Unheil veranlassen werde; denn ich sah auch Herrn Trevor sich einen Augenblick von seiner schönen Tänzerinn abwenden, und - ernst und forschend im Zimmer umherschauen, als wenn sein Auge Hauptmann-suchte. Ich sah, er hatte den stolzen Zornblick wohl bemerkt, mit welchem dieser sich entfernt hatte.

Die meisten der Herren, die auf die Einladung Lord's auf dem Balle gewesen waren, hatten zugesagt, am nächstfolgenden Sonntag Abend bei ihm zu speisen. Unter ihnen auch Herr Trevor, der also mit Hauptmann bei diesem Gastge bot wieder zusammentreffen mußte. Ich nahm mir vor, auf ihr Benehmen zu achten. Hauptmann stand am Fenster, als Trevor, von seis nem Bedienten begleitet, anlangte, und vor dem

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Thore vom Pferde stieg. Sobald der Hauptmann ihn erkannte, ging er, mit einer Miene angenommener Gleichgültigkeit, auf eine andre Seite des Zimmers; doch mir entging sein lebhafter und unruhiger, unveränderlich auf die Thür, durch welche Trevor eintreten mußte, gehefteter Blick nicht. Sie begrüßten einander höflich etwas kalt, wie es mir vorkam indeß war in ihrem Benehmen nichts Auffallendes zu bes merken. Es waren ungefähr zwanzig Personen zu Tisch. Es ließ sich Alles auf's Beste an, denn die Speisen waren auserlesen, die Weine die feinsten, und die Unterhaltung lebhaft und manichfaltig. Hauptmann- und Herr Trevor faßen in einiger Entfernung von einander - der Erstere war mein nächster Nachbar. Das Tischs tuch wurde erst einige Minuten nach acht Uhr abgenommen, und darauf noch ein Dessert und ein frischer und bedeutender Vorrath von Weinen aufgetragen. Der neuliche Ball war natürlich einer der vornehmsten Gegenstände der Unterhal tung; und nachdem einige der gewöhnlichen Junggesellen - Trinksprüche mit lårmendem Jubel ausgebracht worden waren, und wir Alle schon den belebenden Einfluß des Weines fühlten; erhob sich

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