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die Krankheits- Symp

auf den Busch klopfen tome allmählig erforschen, u. s. w. Nie habe ich den liebevollsten Vater, die zårtlichste Mutter ångstlicher besorgt um ein einziges Kind gesehen, als

Sir

um seine Nichte war.

er sie nicht überleben könne

Er betheuerte, daß

daß sie seine einzige

Stüße und Freude in seinen abnehmenden Jahren daß er verloren sei, wenn er sie verlåre. Vergebens bat ich ihn, in seinen Befürchtungen Maaß zu halten. Er müsse mich sie sehen lassen, sagte ich, und mir Gelegenheit geben, zu urtheilen, ob gegründete Ursache zur Beunruhigung da sei oder nicht; er dürfe sich darauf verlassen, daß ich als ein Ehrenmann offen gegen ihn sein, und ihm selbst das Schlimmste nicht verschweigen würde. Ich wies ihn auf die Möglichkeit hin, daß die Symptome, deren er erwähnte, gar nicht vorhanden, vielleicht nur Hirngespinnste von Miß B— wåren; und daß sie, selbst wenn sie sich wirklich gezeigt hätten, ich stotterte dieses gegen meine eigene Überzeugung heraus nicht immer als Vorläu

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fer der Schwindsucht sich auswiesen. Es ist unmöglich, die Angst zu beschreiben, in welche der Ba= ronet gerieth, sobald ich das Wort, Schwindsucht « aussprach. Er sagte, es ginge ihm durch das Herz.

In — Hall angelangt, begaben wir uns sogleich in das Gesellschaftszimmer, wo Miß Herbert mit ihrer Gouvernante am Theetisch saß. Das nachdenklich-stimmende Licht der Septembersonne blinkte durch das gothische Fenster, in dessen Nähe die Da men Plak genommen hatten. Miß Herbert war weiß gekleidet, und in der That blendend schön; doch schon der erste flüchtige Blick sagte mir, daß das Schlimmste zu fürchten sei. Ich war denselben Morgen an dem Bette eines sterbenden jungen Frauenzimmers gewesen, welches an derselben Krankheit gelitten hatte, die ihren Anfang damit genommen, ihr Opfer mit einem zehnfachen Glanze von Schönheit zum Ersag für das frühe und plöhliche Hin= sterben zu umgeben! Miß Herberts Augen leuch= teten wie Diamanten; und auf ihren lilienweißen Wangen zeigte sich eine hohe, scharf begrenzte Rőthe, ach! das gewisseste Symptom der Auszehrung der Schwindsucht. Sie begrüßte mich schweigend, und ihre Blicke streiften von mir zu ihrem Oheim hinüber, von ihm zu mir. Sein verwirrtes Aussehen machte doppelte Behutsamkeit nöthig.

Augenscheinlich war sie von meiner Ankunft und der Ursache meines Besuchs vorher unterrichtet. Wir waren alle Vier sichtlich in Verlegenheit, und ich fühlte, Mem. eines Arztes. I.

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daß es an mir sei, derselben dadurch ein Ende zu machen, daß ich gleichgültige Unterhaltungs-Gegenstände auf die Bahn brächte. Ich machte den Versuch, doch mit geringem Erfolg. Miß Herberts Thee stand unberührt vor ihr, und es entging mir nicht, daß sie nur mit großer Anstrengung im Zimmer aushielt. Sie sah mehrere Mal Miß Ban, als ob sie sich zu entfernen wünschte. Ungefähr nach einer halben Stunde berührte ich in schmeichelhafter Weise, was ich von ihrer Fertigkeit auf dem Piano gehört. Sie lächelte kalt, fast etwas verächtlich, als ob sie die Rolle durchschaue, die ich spielte. Ich ließ mich jedoch nicht abschrecken, und bat sie, mich mit dem Vortrag einer Haydn'schen Sonate zu erfreuen. Sie sezte sich augenblicklich an den Flügel, und spielte, was ich zu hören gewünscht hatte - kaum brauche ich zu sagen, höchst vortrefflich. Ihr Oheim zog sich darauf, unter dem Vorwande, einen Brief beantworten zu müssen, unfrer Verabredung gemäß, zurück, und ließ mich mit den beiden Frauenzimmern allein. Ich will den Leser nicht durch eine kleinliche Erzählung alles dessen, was sich zutrug, ermüden. Ich lenkte so behut fam und fein, als ich konnte, auf den Zweck meines Besuchs über, und es gelang mir leichter, als ich

gehofft hatte, ihre Unruhe zu beschwichtigen. Die Antworten, welche sie auf meine Fragen gab, beståtigten vollkommen die Mittheilungen, die Miß B— dem Baronet gemacht hatte. Auch ihr fieberischer beschleunigter Puls verkündete, daß der Engel des Todes herannahe, und sein Opfer bereits umschwebe! -Ich mußte lächeln, und unbesorgt und heiter fcheinen, indem das arme Mädchen, ohne dieß selbst zu ahnen, mir über verschiedene kleine Umstände ErÖffnungen machte, welche untrüglich darthaten, daß die ärztliche Kunst schon nichts mehr bei ihr vermöge. Ich empfahl mich, indem ich ihr über ihr blühendes Aussehen etwas Artiges sagte, und meine Freude ausdrückte, so wenig Veranlassung zur Ausübung meines Berufes zu finden! Sie sah mich halb ungläubig, halb vertrauenvoll an, reichte mir mit viel jungfräulicher Natürlichkeit und Offenheit die Hand, sagte mir Dank, daß ich ihre Besorgnisse zerstreut habe, und bat mich, dasselbe bei ihrem Oheim zu thun. Später erfuhr ich, daß sie, als ich das Zimmer verlassen, in eine Fluth von Thränen ausgebrochen war, und den ganzen übrigen Abend geweint hatte.

Gegen Sirhielt ich es für meine Pflicht, aufrichtig zu sein. Warum hätte ich ihm das Schlimmste

verhehlen sollen, da es mir gewiß wie mein eigenes Dasein war, daß seine schöne Nichte bereits anfing, dahinzuwelken, um auf immer ihm entrissen zu werden. Überzeugt, daß » verlängerte Hoffnung das Herz krank macht,« habe ich immer in solchen Fällen die Angehörigen und Freunde meiner Patienten von dem unvermeidlichen Schicksale, welches die Gegenstände ihres ängstlichen Hoffens und Fürchtens erwartete, bei Zeiten in Kenntniß gefeßt, damit fich allmählig Ergebung in ihre gebrochenen Herzen einschleichen möchte. Doch zurück! Ich wurde zu des Baronets Arbeitszimmer geführt, wo ich ihn mit Hut und Handschuhen bereit fand, mich bis an die Landstraße zu begleiten, woselbst ich die Ankunft eines Londoner Wagens erwarten wollte. Ich sagte ihm in der Kürze, ich hätte zu viel gesehen und gehört, um noch daran zweifeln zu können, daß die bei seiner Nichte sich zeigenden Symptome das erste Stadium der Lungen - Schwindsucht verkündigten; und obgleich Arzenei und Wechsel des Klimas vielleicht die Katastrophe für einige Zeit weiter hinausschieben könnten, so sei es doch meine traurige Pflicht, ihm zu eröffnen, daß keine irdische Macht sie zu retten im Stande sei.

Barmherziger Gott!« rief er mit stockendem

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