صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Juleclag, d..i. in dem Holz #Blocke, der am Christ. Abende verbrannt wird; erhalten. Auch die englische Mintspye, d. i. der Pfeffer - Kuchen mit der in der Mitte desselben angezündeten Flamme, ist in Indien noch heute bey dem schon im vorigen Monate gefeyerten Feste der Erscheinung Wischnu's als Feuer-Säule, gebräuchlich. Die alte Herrschaft des englischen Narrens Königs (um Christmeß hieß er the Lord of misrule, am 1. Mai the Abbat of unreason), die ehemals gebräuchlichen Waffen- und Schellen - Tänze Sword-dance, Morris-dance), die Nacht-Wachen (Country-wakes, Revellings) und andere Possen dies fer Beit (vgl. Brand's und Bourne's popular antiquities), die sich noch heute erhalten haben, scheinen bloß Ueberbleibsel der Saturnalien zu seyn, an denen ähnliche Lustbarkeiten statt hatten, und an denen auch Geschenke (munera), wie bey uns die WeihnachtsGeschenke, gegeben wurden."

3um Beschluß seßt der Verfasser S. 161. hinzu: ,,Aus dieser Zusammenstellung erhellet, daß die HauptFeste der ältesten Völker in die Epochen der Tag- und Nacht- Gleichen und Sonnen- Wenden fielen, und daß die meisten der heutigen Volks - Festa (so wie die VolksSpiele) uralten Ursprungs sind; und der neuplatonische Philosoph Proklus hatte für seine Zeit so Unrecht nicht, wenn er als ein eifriger Anhänger des Heidenthums an den Festen aller Religionen den Göttern opferte, weil im Grunde alle Götter und alle Feste im mer auf eins und daffelbe, auf die Verehrung der Sonne und den Natur-Dienst, hinausliefen."

Schon aus dem Angeführten ergiebt sich, wie unges mein wichtig und beziehungsvoll die Untersuchung des Verfassers sey, und wie sehr sie es verdiene, der sorgfäl tigsten Prüfung unterworfen zu werden.

1

[ocr errors][ocr errors]

Der Einwurf: daß dadurch die Ehre und Würde des Christenthums und das Ansehen der Kirche in Gefahr kommen könnte, wird hoffentlich von keinem einsichtsvollen und unbefangenen Leser gemacht werden. Es tritt nämlich hier das Dilemma ein: entweder hat diese bez hauptete Harmonie keinen Grund für sich; oder aber die Richtigkeit derselben muß zugestanden werden. Im erften Falle ist die ganze Hypothese als ein nicht geglückter Versuch, die Einrichtungen der christlichen Kirche aus den heiligen Gebräuchen anderer Völker und Religionen zu erklären, wie so viele andere dieser Art, aufzugeben. Im zweyten Falle aber würden die heiligen Zeiten der Christen, welche ja doch, selbst nach den strengeren Grundfäßen, als menschliche Anordnung betrachtet werden, eine weit höhere Begründung und Beglaubigung erhalten. Wenigstens würde alsdann der Vorwurf der Willkühr und der Zufälligkeit, welche man den kirchli chen Verordnungen in Ansehung der Feyer-Tage so oft gemacht hat, sogleich wegfallen, wenn sich zeigen ließe, daß denselben ein allgemeines Bedürfniß aller cultivirten Völker des Alterthums zum Grunde liege. Man würde alsdann nicht, wie so oft geschehen, über die Festa de praecepto streiten, sondern man würde sich zu dem alten Spruche vereinigen: Id, quod omnibus ita videtur, lex naturae putandum est.

ས་

Vielleicht liegt aber auch hier die Wahrheit in der Mitte; und dieser Mittel- Weg scheint um so sicherer betreten werden zu können, da man sich alsdann bloß an die allgemeinen Erscheinungen und Thatsachen zu halten hat, ohne die Uebereinstimmung in jedem einzelnen Punkte beweisen zu müssen. So viel scheint wohl als ausgemacht angenommen werden zu können, daß die sogenannten Natur- Religionen in ihren heiligen Zeiten mit den Offenbarungs- Religionen, oder, wie sich Mu

hammed auszudrücken pflegt, mit der Familie des Buchs" häufig zusammen treffen, und daß mithin auch in den Festen der christlichen Kirche nicht bloß statutarische Vorschriften und individuelle Dogmen, sondern auch allgemeine Ideen angetroffen werden. Diese allgemeis nen Ideen aber treten in den drey Haupt- Cyclen der christlichen Feste mit solcher Bestimmtheit hervor, daß man schon hierin einen großen Vorzug des Christenthums vor allen anderen Religionen erkennen kann.

So viel über diesen Punkt, welcher durch die ange= führte neue Untersuchung in Anregung gebracht ist. Die Fortsetzung dieses Werks soll hoffentlich lehren, daß der Verfasser in dem Beyfalle, dessen er sich bisher bey den Sachkundigen zu erfreuen. hatte, eine belohnende Aufmunterung zu weiteren Untersuchungen und Forschungen auf diesem Felde gefunden habe.

Bonn, am 16. October 1819.

Der Verfasser.

Dritter Band.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« السابقةمتابعة »