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logique de l'arrondissement de Sarrebourg 1)» auf diese Gegend aufmerksam gemacht, weil man gelegentlich auf Mauerreste gestossen ist und römische Ziegel und Münzen) gefunden hat. Der umfangreichste dieser Steinhügel ist etwa 30 m breit, 60 m lang, 4 m hoch und grenzt nach dem Kloster zu an einen langen Steinwall. Er liegt im Banne von Dolvingen, ist aber Eigentum des zur Gemeinde Zittersdorf gehörenden Grundbesitzers Hagen bei St. Ulrich. Mit der Untersuchung dieses Hügels haben die Ausgrabungen begonnen. Der nebenstehende Grundriss lässt erkennen, wie weit die Arbeiten vorgeschritten sind.

Zunächst sind die aufgefundenen Mauern verfolgt und von den eingeschlossenen Räumen nur 8, 9, 10 und 13 und die einer Heizanlage dienenden 1, 2 und 4 freigelegt worden, alles andere ist noch mit hohem Schutte bedeckt. Von den Zimmern 3 und 11 ist festgestellt, dass sie heizbar waren. Die Ziegelpfeiler, die den oberen Fussboden. getragen haben, stehen noch zum Teil, dieser selbst ist verschwunden. Das Ende des Gebäudes ist noch auf keiner Seite erreicht.

Es ist mit diesem in alten Zeiten ein Umbau vorgenommen worden. Das lässt sich an verschiedenen Stellen mit Sicherheit nachweisen. Das Zimmer 3 ist ursprünglich von 4 aus geheizt worden. Dann ist der Boden des Zimmers etwa um 1 m erhöht, der Heizkanal ist vermauert und der Kanal c auf dem Rundbau 2 in der Höhe des neuen unteren Fussbodens von 3 angelegt. Dieser halbrunde Bau ist massiv, nur von dem Heizraume 1 geht der Kanal a hinein, in solcher Tiefe, dass er unter dem Kanal e durchgehen muss, falls er über die Mitte des Baues hinausgeführt ist. Diese merkwürdige, jetzt turmartig erscheinende Anlage dürfte ursprünglich als Kesselraum für ein Bad gedient haben. Da, wo die Zahl 2 steht, ist im Mauerwerk ein Bleirohr der Wasserleitung gefunden. Auch mit dem Zimmer 11 ist eine Veränderung vorgenommen. Anfänglich hat 12 mit 11 einen Raum gebildet, wie die drei entsprechenden Ecken auf dem Grundriss erkennen lassen. Dann ist der Fussboden mehr als 1/2 m erhöht und durch die neue Mauer e-f das kleine Stück 12 abgetrennt worden. Diese Mauer zeigte auf ihrer Aussenseite Reste einfachen Verputzes,

1) Mém. lorr. XII, Nancy 1862, S. 221 ff. unter Dolving. Kraus, Kunst und Altertum in Lothringen, nimmt S. 101 unter demselben Dorfnamen auf Benoit Bezug. Aus St. Oury ist bei ihm aber Stoury geworden, und so ist es gekommen, dass St. Ulrich im Registerbande gar nicht aufgezählt ist.

2) Mehrere Münzen werden im Kloster aufbewahrt, darunter ein gut erhaltenes Mittelerz Trajans. Im Schutte der jetzigen Ausgrabungen ist ein Kleinerz Konstantins d. J. gefunden, Constantinus iun nob, R. vot X Caesarum nostrorum, geschlagen in Siscia.

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während die anderen Wände von 12 bunten Stuck getragen haben, der zum Teil noch an ihnen festsass, zum Teil in Stücken im Schutt gefunden ist. Ausser Ornamenten waren auf ihnen auch Schilfblätter zu erkennen. Die Ecke in 11 trägt noch weissen Stuck mit einem senkrechten schwarzen Streifen. Mit den Räumen 9 und 10 ist es nicht anders. Die Mauern der vier Nischen sind mehr als 2 m unter dem Estrich ebenso gleichmässig gebaut wie über ihm. Der Fussboden hat also auch hier früher niedriger gelegen als der erhaltene. Dieser liegt 75 cm über dem von 11, 1 m über dem von 9 und sogar 2,50 m über dem von 13. Die Estriche von 9 und 10 werden getragen von je zwei Gewölbegängen von fast 2 m Höhe und 1,05-1,30 m Breite. Da diese nach allen Seiten vermauert waren, so können sie nur dem einen Zwecke gedient haben, gegen die Feuchtigkeit des Bodens zu schützen, und eben das wird man wohl auch mit der Erhöhung der Fussböden in den anderen Zimmern im Auge gehabt haben. Der Abhang ist quellenreich, im Kloster ist eine gute Quelle, dicht bei demselben eine zweite und auf einer Wiese in der Nähe des Landbaches sprudelt eine dritte starke Quelle.

Der Wasserreichtum ist vermutlich auch der Grund gewesen, der zur Anlage der römischen Villa, die der Badeeinrichtung nicht entbehren konnte, gerade an dieser Stelle geführt hat.

Es ist freilich in No. 66 der Deutschen Bauzeitung von 1894 in einer kurzen, K. und S. unterzeichneten Besprechung die Behauptung aufgestellt worden, die Ausgrabungen bei St. Ulrich hätten die Reste einer romanischen Kapelle aufgedeckt. Der Raum 9 wird als Langschiff, der grössere Teil von 10 als Querschiff und der kleinere als Chor angesehen. Es stossen die Erklärer aber dabei selbst auf die Schwierigkeit, dass der Chor wohl an den Seiten zwei Nischen, aber hinten keinen Abschluss hat. Ganz entgangen ist ihnen, wie ihr Grundriss zeigt, der Ableitungskanal d, der bei der Annahme einer Kapelle gar keinen Sinn hat. Römische Ziegel sind den Verfassern etwas Neues, sie geben Abbildungen von ihnen und beschreiben sie, nicht ohne dabei imbrices (Hohlziegel) und tegulae (flache Ziegel mit Randleisten) zu verwechseln. Aber diese Ziegel, der Ziegelestrich, die Art der Heizanlage mit doppelten Fussböden und Wandkacheln, der rote (besonders beim und n) und der bunte Stuck an den Wänden sind nicht anders als bei allen römischen Ruinen, die in unserer Gegend bekannt geworden sind, mag es in Bettingen, Tetingen, Ruhlingen oder in Tarquinpol sein. Die halbrunden Nischen, durch welche die Erklärer wohl besonders verführt sind in der Ruine eine Kapelle zu sehen, sind bei römischen

Bauten, vor allem bei Bädern, eine sehr gewöhnliche Erscheinung. Auch ein Stück der dabei üblichen marmornen Wandbekleidung hat im Schutt gelegen. Eine fünfte Nische findet sich auf dem Grundriss bei 7, freilich fehlt dieser Teil der Ausgrabung bei jener Veröffentlichung. Es kann kein Zweifel bestehen, dass wir es mit Teilen einer römischen Villa zu thun haben. Das Interessante dabei ist, dass diese sich nicht so ohne weiteres in das Schema der langgestreckten Villen ohne Hof und der quadratischen mit dem Hofe in der Mitte einordnen lässt. Die Fortsetzung der Ausgrabungen, die durch die Beihülfe der Regierung ermöglicht ist, wird hoffentlich weitere Aufklärung bringen.

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Fränkische Gräber bei St. Ulrich. Mehrere hundert Meter von dieser Ausgrabungsstelle entfernt, hinter der letzten Waldecke in der Richtung nach Dolvingen, liegt ein anderer Steinhaufe. Von ihm hat der Besitzer des Grundstückes, Bovet aus Dolvingen, schon in früherer Zeit einen Teil abgetragen. Dabei ist er auf Mauerwerk und einen Ziegelestrich gestossen, dessen Reste noch jetzt zu Tage liegen, und unmittelbar neben dem Steinhaufen im Ackerland auf eine Reihe von Plattengräbern aus fränkischer Zeit. Von diesen hat er im letzten Frühjahre, während in St. Ulrich gegraben wurde, wieder fünf ausgehoben. Drei lagen dicht nebeneinander, zwei grosse und ein Kindergrab. Das grösste war 1,80 m lang, am Kopfende 60, am Fussende 40 cm breit, das zweite kam auf 165, 55 und 38 cm, bei dem dritten betrug die Länge 112, die Breite an beiden Enden 35 cm. Ähnliche Maasse, 142 und 36, hatte das vierte, das 2 m von dem Kopfende des mittleren aufgefunden wurde. Die beiden grossen Gräber hatten an den Fussenden keine Platte, die Langseiten des ersten wurden von je zwei 50 cm hohen Kalksteinplatten gebildet, die des zweiten aus je einer langen Platte. Jenes war mit einem grossen flachen Stein von 1,60 m Länge gedeckt, dieses mit zwei Platten. Das fünfte Grab, das in der Reihe der drei weiter nach unten lag, war auch gross, aber die Platten waren niedriger und noch dazu verschoben. In allen Gräbern fanden sich Schädel und Gebeine vor, aber in so morschem Zustande, dass sie bei der Berührung zerbröckelten. Das fünfte enthielt sonst nichts. Aus den anderen Gräbern sind mehrere Gegenstände abgeliefert worden, freilich ohne dass sich über Verteilung und Lage später hätte Genaues ermitteln lassen. Es sind einige Bruchstücke von zwei beinernen Kämmen, zwei kleine Ringe aus Bein, mit 12 und 13 mm Durchmesser, die zerbrochene Klinge eines Messers, eine grüne Glas

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