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über das Verhältniss der göttlichen Welt zur ausserweltlichen Gottheit;" zu Breslau 1820 erschienene, Schrift einige Aufmerksamkeit erregen würde; was auch theils in seinen näheren Umgebungen, und theils im weiteren Kreise bereits der Fall war. Aber nicht um Aufmerksamkeit zu erregen, und überhaupt nicht mit irgend einer Nebenabsicht ist jene Schrift geschrieben worden, sondern aus blossem Herzensdrange; und freilich denn auch mit dem Wunsche, Eindruck zu machen. Hätte sie gar keinen solchen gemacht, so möchte sie immerhin ruhen; und so würde auch durch einen blos erwünschten der Verfasser (welcher übrigens jedoch nicht zu den blos gelegentlich schriftstellenden gehört) sich schwerlich bewogen gefunden haben, ihr so bald schon eine andere ähnliche nachzusenden: da sie aber einen in so fern für ihn sehr unerwünschten, als der eigentliche Zweck dadurch verfehlt werden würde, machen zu können, für fähig erklärt worden ist; so sah der Verfasser sich gezwungen, die Möglichkeit eines solchen Eindrucks und Erfolges durch die in vorliegender Schrift enthaltenen Erläuterungen vollends abzuschneiden, und ist überzeugt, diesen Zweck gewiss nicht verfehlt zu haben, ungeachtet in der Hauptsache die gegenwärtige Schrift mit jener früheren nicht im Widerspruche zu stehen scheint.

Um aber den Gesichtspunkt, unter welchem diese Schriften zu betrachten sind, desto genauer bezeichnen, und Missverständnissen um so nachdrücklicher vorbeugen zu können, sei es dem Verfasser vergönnt, über die Veranlassungen zu jenen, und die eigentliche Tendenz

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derselben noch besondere Rechenschaft ablegen zu dürfen; wozu sein nachstehender historischer Bericht dienen mag:

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Dass die Religionsphilosophie zwischen der Identificirung der Gottheit mit der Welt, und der gänzlichen Scheidung der Welt von der Gottheit, so zu sagen in's Wählen komme, wurde mir durch vieles Nachdenken über die von Thilo aufgestellte theosophische Ansicht immer wahrscheinlicher; und da dergleichen Nachdenken bei mir nicht ohne eine von selbst erfolgende lebhafte Einmischung dessen von statten geht, was mir im Gemüthe einmal haftet, damit aber sich die in der genannten Ansicht als unvermeidlich auftretende Annahme der Selbstständigkeit der Welt nicht vertragen wollte, so entspann sich aus der hierüber empfundenen Seelenunruhe (der ich nicht entgehen kann, sobald mein Denken mit meinem Glauben in völligen Widerstreit versetzt wird) ein Versuch, >jener Annahme auch für das Denken wo möglich auszuweichen; welcher aber freilich immer den Charakter des vorwaltenden religiös-Subjectiven behielt, und dadurch in der Darstellung mehr ein Erguss des Gemüths, als eine wissenschaftliche Auseinandersetzung wurde.

Dieser im Euchariston enthaltene Versuch war zunächst dem von mir sehr verehrten Urheber der erwähnten Ansicht gewidmet, wie auch aus der vorgedruckten Zuschrift zu ersehen ist; da ich aber wünschte, die Urtheile Mehrerer darüber zu vernehmen, und zugleich der noch immer so häufigen Weltvergötterung entgegenarbeiten zu helfen; so trat jener Ver

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such in's grössere Publicum. Den letztgenannten Zweck nicht ganz zu verfehlen, hoffe ich noch immer, wenigstens bei solchen Lesern die den Inhalt des Euchariston hauptsächlich nur auf das Gemüth, woraus er ja auch eigentlich entsprungen ist, wirken lassen. Da indess ein der Sache sehr kundiger Beurtheiler (Leipz. Litt. Zeit. 1820. Nr. 167.) nach strenger Prüfung gefunden haben wollte, dass derselbe Pantheismus, welchen ich bekämpfen wollte im Euchariston vorgetragen und gelehrt werde, so habe ich mich durch Eifer für das mir als Wahrheit Erscheinende, und aus Abscheu gegen die pantheistische Identitätslehre gedrungen gefühlt, den Inhalt jener früheren Schrift mehr wissenschaftlich zu erläutern, und wo es nöthig wäre zu berichtigen; denn aus Rechthaberei keinen Buchstaben in einer Angelegenheit, die so weit über alles blos Persönliche erhaben ist, geschrieben zu haben, oder zu schreiben, bin ich mir bewusst.

Des

halb gestehe ich auch gleich im voraus ein: dass was über Einerleiheit des Wesens der Welt mit dem Wesen Gottes im Euchariston vorkommt, sehr leicht so gedeutet werden könnte (und, wenn man nicht alles übrige dort Vorgetragene damit zusammenhält, sogar müsste), als ginge die Meinung, wie im pantheistischen Identitätssysteme dahin, dass zwischen Gott und der Welt eigentlich kein Unterschied wäre eine Deutung, der ich jedoch durch die in vorliegender Schrift gegebenen Erläuterungen von nun an gänzlich vorgebeugt zu haben hoffe, obgleich die Ueberzeugung, dass das wahre Wesen der Welt mit dem höchsten Wesen so zu sagen qualitativ übereinstimme, auch

noch jetzt von mir nicht aufgegeben werden kann. Gegen den allgemeinen Satz, dass das Wesen das Sein bestimme, will ich damit nicht ankämpfen, indem ich nicht behaupte, dass jenes Wesen der Welt ein vollkommenes sei, da es ja sonst auch ein absolut-freies sein müsste, was nur das Wesen Gottes selbst ist. Es aber für ein gutes und in diesem Betrachte göttliches Wesen anzuerkennen, würden vielleicht Manche nicht so viel Bedenken tragen, wenn sie nicht das Wesen der Welt entweder in jenem bei den biblischen, und nach ihnen bei unsern ascetischen Schriftstellern oft vorkommenden Sinne nähmen, wo es das verkehrte Unwesen der verblendeten und durch sich selbst verderbten Menschen bezeichnet, oder auch voraussetzten, was aber wohl weder biblisch noch ! vernünftig ist, die Verderbniss stecke schon selbst im Grundwesen der Welt.

Diesen wichtigen Punkt musste ich hier vorläufig berühren, weil er mit der Haupttendenz meiner Untersuchung auf's Genaueste zusammenhängt; denn wäre das Wesen der Welt von dem Wesen Gottes von Grund aus völlig verschieden, so würde es, (wie mir däucht) unvermeidlich sein, die Selbstständigkeit der Welt und eben damit die Trennung der Welt von der Gottheit zuzugeben, welcher letzteren aber mein Glaube, den ich für einen christlichen halte, durchaus zuwider ist. Und eben aus dem Eifer dafür rühren jene übertrieben klingenden Aeusserungen im Euchariston her, welche zum Theil wohl dem Ausdrucke nach, aber keinesweges dem Geiste und der Tendenz

nach, Aehnlichkeit mit den Lehren des weltvergötternden Pantheismus haben.

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Eine sehr schwere Aufgabe für die Religionsphilosophie (oder, wenn man so lieber will, für die Theosophie) bleibt es indess immer, hier einerseits das die Gottheit herabsetzende Identificiren, und doch zugleich andererseits das dem Christenglauben widerstreitende Schismatisiren zu vermeiden; und ich schmeichle mir nicht dieselbe gelöset zu haben, obgleich ich hoffe, dass durch meine Bemühung wenigstens Weitersehenden und Tieferforschenden Veranlassung gegeben sei, sie ihren verschiedenen Beziehungen nach desto genauer zu erwägen.

Ein völliges Schisma zwischen der Welt und der Gottheit lehrt, wie ich hierbei ausdrücklich erinnern muss, übrigens keinesweges der würdige Verfasser des „, Cölestino " und der Schrift:,, Begriff und Eintheilung der AllWissenschaft," indem derselbe vielmehr nur Selbstständigkeit, aber nicht Selbstgenugsamkeit des Wesens der Welt annimmt, das zur Gottheit, als seinem Urbilde, unaufhörlich hinstrebe. Auch will ich darin durchaus nicht vorgreifen, inwieweit diese Ansicht durch die zu hoffenden weiteren Erörterungen sich vollends rechtfertigen lasse? und habe daher auch in vorliegender Schutzschrift für den Euchariston ohne Polemisiren gegen jene von mir sehr hochgeachteten Werke nur gesucht, meinen Ideengang in einem von den früheren, meist aus dem schon erwähnten Enthusiasmus entsprungenen, Abschweifungen befreiten Zusam

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