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lichkeiten längst hinaus zu sein, und wünscht, im Genusse.des hieraus für ihn entspringenden Seelenfriedens auch jedem gunst- und streitsüchtigen. Selbstpeiniger (avròVTIPWρÓVμÉVI) von ganzem Herzen, dass er sich um allerlei vergänglichen Bettel nicht so abmühen und zerquälen möchte.

Geschrieben im Wintermonat 1820.

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N. S. Erst später ist dem Verf. die sp gründliche und scharfsinnige Rec. in Wachler's N. theol. Annalen Sept. u. Oct. 1820. S. 766. zu Gesicht gekommen; und er hofft, dass der Herr Recensent, von welchem er ein aberma liges Urtheil sich wünscht, im Vorliegenden finden werde, dass der Verf. eifrig nach Berichtigung strebt.

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L

Einleitende Bemerkungen über den Begriff und die Unentbehrlichkeit der Religionsphilosophie.

Alle gute Gabe kommt von oben herab, von dem Vater

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des Lichts: sagt die heilige Schrift. Wollte nun ein Frommer dem höchsten Geber alles Guten für die wichtigsten unter allen Gaben einen in Worte gefassten Dank darbringen; so würde er z. B. sagen können: Gott ich danke Dir, dass Du mir ein Gemüth gegeben hast, welches an Dich zu glauben vermag! - Spräche er hingegen: ich danke Dir, dass Du mir einen Verstand ge geben hast, welcher Dich zu begreifen vermag! würde dies eine thörigte und anmassliche Verirrung sein; dergleichen freilich auch nicht einmal in eine wahrhaft fromme, kindlich gläubige Seele sich einschleichen könnte. Und selbst ein mehr nur verständiger als religiöser Mensch würde doch den in jenen Worten liegenden Unsinn alsbald einsehen; denn entweder gäbe es kein höchstes Wesen, oder ein solches müsste sicher weit über menschliche Fassungskraft erhaben sein.

Nun soll zwar nicht behauptet werden, der Mensch besitze ausser seinem Gemüthe nur Verstand als einziges Vermögen des eigentlichen Erkennens; indem hierzu auch die Vernunft (in höherer Bedeutung) gehört, welche nach einmal ziemlich allgemein gewordenen Sprachge

brauche von dem blossen Verstande allerdings unterschieden werden muss. Indess wäre es wohl nicht weniger anstössig, wenn Jemand etwa vermeinte, mit Hülfe dieses anderen, wenn schon höheren Vermögens seiner Seele, die Tiefen der Gottheit durchforschen zu können, und wenn er dächte: es ist doch ein schön Ding, dass meine Vernunft selbst Gott zu ergründen vermag!

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Worin läge aber das Verkehrte einer solchen Einbildung? ist nicht das höchste Wesen ein unendliches; und ist nicht die Vernunft, als Vermögen der Ideen, ein unendliches Vermögen, das also deshalb gerade ganz geeignet sein müsste, jenes Wesen, wenn auch nicht zu begreifen, doch wahrhaft zu erkennen? Nun ist es zwar richtig, dass die Idee von dem blossen Begriffe sich durch ihre Unendlichkeit unterscheidet; aber diese Unendlichkeit ist zugleich eine Unvollendetheit, indem keine Idee ihren Gegenstand wirklich umfasst (in welchem Falle sie vielmehr Begriff sein würde), sondern jede ihn nur andeutet; daher denn eben Begriffe auf endliche Gegenstände, oder auf die Gegenstände als endliche, Ideen hingegen auf solche als unendliche, gehen. Hieraus ist jedoch nicht zu folgern, das Unendliche komme eigentlich nur dem Gegenstande und nicht der Idee oder dem diese producirenden Vermögen zu; denn für ein bloss endliches Vermögen wäre die Unendlichkeit des Gegenstandes ja nicht einmal vorhanden; und die Vernunft hätte ohne eigene innere Unendlichkeit von unendlichen Gegenständen nicht mehr Notiz, als der Blinde von der Farbe. Wohl aber ist sie dennoch nicht ohne innere Beschränktheit, und daher ausser Stande, das Unendliche, worauf sie geht und angelegt ist, zu umfassen; indem sie es vielmehr in

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