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und langem einschneidigen ehernen Degen, ihrer eigenth&mli= chen, aber nur zum Hiebe brauchbaren Faustwaffe 8), zur Schlacht; das Haupt war unbedeckt, das Haar am Hinter kopfe befestigt; Edele trugen einen Schnurrbart 2). Ihr er= ster Angriff war ungestům und schwer widerstehlich 10); als Sieger schnitten sie den Feinden die Köpfe ab; Reiter ließen diese als Ehrenzeichen von den Sätteln herabhangen II), auch wurden wol Trinkgefäße aus den Schädeln gemacht 1 2); Bei dauernder Wehr des Feindes erschlafften sie ;: Hiße und Durst ertrugen sie nicht leicht 13). Blut und Leben war ihnen auch außer der Schlacht nicht theuer; für Geld gaben sie sich hin zu lebensgefährlichem Spiel, wo es Abschneiden der Kehle galt 14). Städte waren ihnen verhaßt 15). Doch gab es in Oberitalien, wo die etruskischen Orte von ihnen zerstört worden waren, späterhin keltische Orte, als Mediolanum.

Galliens Bewohner, im Gegensahe gegen die Wanderkelten geschäßt, erscheinen als Acker- und Weinbauer 16), haben feste Städte, und Handelsschiffe, eine genau gegliederte bürgerliche Verfassung, große Reichthümer 28. Es ist als ob die Entladung von Tausenden unbändiger Raufer wohlthätig auf bessere Gestaltung der heimischen Zustände gewirkt hätte. Doch bewährte die Jugendlichkeit des Volksthums sich hinfort durch ausgezeichnete Fruchtbarkeit der Weiber und Fülle der Bevölkerung in Belgien allein gab es an 500,000 waffenfähige Männer 17), Lust zu wandern

8) Polyb. 2, 33.

9) Diodor 5, 28.

10) Polyb. 2, 33. 3, 68.

11) Strabo 4, 197.

12) Diodor 5, 29. Strabo a. D.
13) Livius 10, 28.

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aber befiel ja selbst noch in Cásars Zeit die Helvetier. Das Aufblühen der Cultur in Gallien war nicht aus eigenem, hei= mischem Keime und durch innere Triebkraft erfolgt; um Jahrhunderte schritten die Gallier dem langsamen Gange der Selbstbildung voraus an der Hand der Mafsalioten, die ihnen Reben und Delbäume, Buchstabenschrift 2c. zubrachten und Handelsverkehr bis tief ins innere Gallien betrieben und belebten. Ihr Verdienst um Galliens Anbau und der Gallier Gefittung muß sehr hoch gefchäßt werden. Daß auch ihre Sprache der keltischen manches Wort zumischte, bezeugen frans zösische Wörter, als frissonner, lisse u. a., deren besonders die provenzalische Mundart bieten wird. So wenig aber die Strahlen dieses Lichtes gleich stark alle Gegenden des großen Landes trafen, eben so wenig war durch die Stammbürtigkeit der Bewohner Gleichartigkeit des Volksthums über das ganze Land hin bedingt. Nehmlich zwischen der Garonne und den Pyrenden wohnten Völker iberischen Stammes, die Aquitanier, westwärts von der Marne hatten deutsche Völker sich unter die keltischen Belgen gemischt; ächte Kelten aber wohnten in dem mittleren Landstrich von den Secalpen bis an die Küsten des Kanals. Die durch Stammbürtigkeit bedingten Verschiedenheiten des Volksthums auszugleichen, war aber Gallien nicht geeignet; es ist weder durch das Gebirge, noch durch das Gewäffer zur Uebung eines besonders gestaltenden Einflusses ausgerüstet. Die Aquitanier, aus mehr als zwanzig Stämmen bestehend, waren unterschieden von den Kelten durch Körperbau und besondere Sprache 18); von den Kelten selbst waren die Veneder in der Landschaft Aremorika, der heutigen Bretagne, wackere und geschickte Seefahrer 19), und dadurch ausgezeichnet vor allen übrigen. Run aber

18) Strabo 4, 189. 19) Cåsar gall. Kr. 3, 8,

mag Gleichartigkeit sowohl röher Naturneigungen, als der Cultur, der politischen und bürgerlichen Lebensordnung, und nachbarliche Befreundung manche Verschiedenheit des Stammgepräges verwischt und übertüncht haben; die germanischen Völker in Belgien gehören der Geschichte Galliens wol nicht bloß nach räumlicher Mark an. Casars Charakterzeichnung 26) ist nach der Alten Art allgemein gehalten; der historische Sinn der Neuern will aber neben der Regel auch die Ausnahmen wissen. So paßt denn etwa auf die Gesamtheit der Bewohner GalLiens Liebe zu den Waffen, Hadersucht und Häufigkeit innerer Kriege, Trunk- und Pußsucht 21); für insbesondere keltisch aber mag gelten, daß die Söhne nicht eher vor den Våtern erscheinen durften, als bis sie Waffen tragen konnten 22), daß der Ehemann Herr über Leben und Tod von Weib und Kind war 23), und daß Jünglinge, deren Unterleib zu fett wurde und ein bestimmtes Gürtelmaaß überfüllte, gestraft wurden 24); ferner die hohe Beweglichkeit des Sinnes, die sowohl in raschem Aufbrausen, als in ungestům forschender Neugier 25), in Wechfel von Muth und Schlaffheit 20), und in der unzeitigen Aufgebung gefaßter Entschlüsse sich bekundet, und mit Unbesonnenheit und Großthun verbunden war 27). Lassen sich hierin, so wie in der großen Gelehrigkeit im Waffenthum 28), die Grundzüge des heutigen französischen Charakters erkennen, so entspricht der Zustand des öffentlichen Wesens, in welchem Druiden durch Aberglauben, förmlichen Bann und grausenvolle Menschenopfer 29),

20) Gall. Kr. 6, 13.

21) Tacitus Germ. 22. Strabo

4, 197.

22) Cáfar 6, 18.

23) Cafar 6, 19.

24) Diodor 5, 22. Dio Caff. 67, 6.

25) Cáfar 4, 5. 6, 13.

26) Dio Caff. 67, 6.

27) Strabo 4, 197.

28) Cásar 7, 22.

29) Cáfar 6, 16. Strabo 4, 197.

Ritter durch - Herrenthum, daß bei dem Tode eines Nitters selbst Mitverbrennung einer Anzahl von Clienten und Knechten begehrte 30), die große Menge als Knechte niederhielten, dem Zustande, der der Revolution zunächst voraus ging. An diez fen Gebrechen hatten die germanischen Stämme schwerlich Theil,

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Die Ueberlegenheit "Noms über die so gefürchteten Gallier, deren Namen von der Niederbrennung der Stadt Her schreckhaft war und gegen die Jedermann, auch die Priester, die Waffen zu nehmen verpflichtet war, begann am Ende des famnitischen Krieges und entschied sich in der Schlacht ber Telamon, 225 v. Chr., wo außer den italischen Galliern auch machtige Heerhaufen aus dem Mutterlände dem Schwerte der Römer unterlagen. Darauf folgte die Unterwerfung der Gallier in Oberitalien und bald darauf der Galater in Kleinafien. Im Mutterlande wurden die Gallier durch die Ndmer auf Maffilia's Betrieb heimgesucht seit dem J. 125 v. Chr.; Aquả Sextid (Aix) wurde 123 erste rdmische Pflanzstadt und Feftung. Doch nicht von dort her, sondern von den Alpenaus begann Casar den neunjährigen, blutigen Kampf gegen der Gallier Freiheit und Kraft, in dem er die tückischste Arglist zu grausamer Mordgier gesellte, daß selbst die blutgetränften Römer ihn unmenschlich nannten. Das Land wurde nach römischer Art eingerichtet; der Einfluß der Druiden schien aber so bedenklich, daß Tiberius und Claudius denselben sehr beschränkten. Das lehte Zucken volksthümlicher Kraft zeigt sich in dem Aufstande des Julius Vinder unter Nero im I. 68 n. Chr. und in der Theilnahme der Gallier an Civilis Aufstande im J. 70; zugleich aber die schon begonnene Entartung und Auszehrung. Der Verrömerung stand nur noch

30) Cafar a. D.

die Sprache entgegen diese hatte noch im fünften Jahrhunderts kümmerliches Leben.#

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1.75 Keltisch war ein großer Theil der Bewohner Britan= niens, nehmlich die des heutigen Englands.” Kelten waren, man weiß nicht, wie früh", aus Belgien hinübergezogen 31) ; ihre Verwandtschaft mit den gallischen bekundete sich, zu ge= schweigen mancher Acußerlichkeit z. B. des langen Degens 32) und des Knebelbartes 33), nicht bloß in der Sprache 34), sondern Britannien wurde von den Druiden als Siß ihrer religiösen Geheimwissenschaft angesehen oder ausgegeben, und dahin Jünglinge zur Unterweisung geschickt 3 5). Ein besonderer Einfluß des schon damals nebligten und regnigten, für Früchte des Südens nicht gedeihlichen, aber doch milden Eilandes auf seine Bewohner läßt sich nicht darthun; allerdings aber, waren die britischen Kelten von den gallischen in mancherlei Gebräuchen verschieden: Sie färbten ihre Körper blau und hatten Streitwagen; Gemeinschaft der Weiber soll, selbst bis zur Mischung zwischen Brüdern und Schwestern, Eltern und Kindern, bei ihnen, wie bei den Kaledoniern, volksthümlich gewesen seyn 36).

Roher, als die Briten waren Schottlands Bewohner, die Kaledonier, ihre Stammverwandten; sie gingen nackt, tåttowirten die Haut 37), trugen eiserne Spangen um Arme und Leib, aßen Wildpret, aber auch Waldwurzeln und Baumrinde; Gemeinschaft der Weiber 38) war vielleicht nur bei ihnen und nicht auch bei den Briten. Die Römer wurden ihrer nicht mächtig; die Geschichte des Mittelalters hat von

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