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Der

Vorbericht.

er spanische Titel des Werks, woraus hier ein Auszug geliefert wird, ist: Hiftoria natural y medica de el Principado de Afturias. Obra pofthuma, que efcribio el Doct. D. Gafpar Cafal, Medico de fu Mageftad, y fu Proto Medico de Caftilla, Academico de la Real Academia Matritenfe, &c. La facra à luz el Doct. Juan Jofeph Garcia, Sevillano, Medico de Familia del Rey nueftro Señor, Examinador de fu Real-Proto-Medicato, Medico que ha fido de los Reales Hospitales, y actual de el Real Sitio de Buen-Retiro, Academico de la Real Academia Medica Matritenfe, y de la Real de Oporto, &c. Con Licencia: En Madrid, en la Oficina de Manuel Martin, Calle de la Cruz. Año 1762. Se hallara en Libreria de Don Francisco Manuel de Mena, Calle de las Carretas. 404 Seiten in Quart. Dies ist der Titel in seiner ganzen Lange. Der Auszug begreift alles, was zur Naturhistorie gehöret, nur nicht alle Krankengeschichte; denn er sonst viel länger geworden seyn würde. Der Herausgeber hat es dem gelehrten spanischen Publico zugeeignet. Hierauf folgt ein Schreiben eines Unge: nannten an den Verfasser, woraus wir sehen, daß die Birke (Betula, in Asturien, wo sie wáchst, Avedul genannt) in Castilien nicht einmal dem Namen nach bekannt gewesen, und daß man diesen Namen auch sogar in dem großen spanischen Wörterbuche der Academie zu Madrid vermisse. In Galicia wächst dieser Baum aber auch, und führet verschiedene Namen, als: Bidulo, Bedul, Avedul, Biduo, Bidueyro; auch giebt es Dörfer, die ähnliche Namen, wie Biduido und Beduledo erhalten haben. Daher befremdet es den Verfasser dieses Briefes mit Recht, daß man ihn so gar in spanischen Büchern als einen fremden und unbekannten Baum beschreibe. Die hierauf folgende Vorrede des Herausgebers enthält ein billiges Lob des Doct. Casal, und zeiget kürzlich den Nugen und den Inhalt dieses Werks. Endlich komt noch eine Vorrede des Verfassers, worin er sagt: er habe sich es zur Regel gemacht, mit Hippocrates nur Sachen zu schreiben, welche er aus eigener Erfahrung wahr befunden und selbst gesehen, ohne auf Meynungen und Hypothesen zu bauen. Hiebey erzählet er folgendes: Ich war im Jahr 1713 zu Madrid, in der Absicht, da zu bleib n; allein, die dasige trockene, im Winter sehr kalte und im Sommer heisse Witterung bekam mir so übel, daß, wie ich die Gefahr erkannte, womit sie mir drohete, ich mich genöthiget sahe, die Residenz zu verlassen, und im Sommer 1717 nach Asturien zu gehen. Ich kam in der Stadt Oviedo an; und als ich ver: spürte, daß ich in dem feuchten Clima und bey den leichter zu verdauenden Nahrungsmitteln von Tage zu Tage mich besser befand; beschloß ich, mein ganzes Leben allhier zuzubringen. Hier machte ich mir, um auf etwas Sicherm fussen zu können und die Eigenschaften der Provinz kennen zu lernen, die Erinnerung eines Hippocrates zu Nuke. Si quis ad Urbem fibi incognitam pervenerit, circumfpicere oportet ejus fitum quomodo fcilicet ad ventos et folis exortus jaceat: non enim aequales vires funt ad feptentrionem fitae, et vergentis ad auftrum; neque cjus quae folem exorientem, et quae eundem occidentem fpectat. Haec itaque diligenter opportet perfcrutari; et fimul quomodo habeant circa eam aquae: numne paluftribus utantur, et mollibus aut duris et ex fublimi loco prolabentibus, et fcaturientibus ex petris, five falfis et crudis. Terra enim ipfa confideranda, nuda ne fit, et aquis carens, aut denfa et aquofa, et an concava fit, et aeftuofa, vel alta et frigida, &c. Noch eins: seit dem Jahr 1706 have ich

Büschings Magazin, Y. Theil,

mit

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mit Don Juan Manuel Rodriguez de Luna, einem sehr geschickten Naturkündiger, Kräuterkenner und Chemisten, den vertraulichsten Umgang unterhalten. Er war aus Aragon bürtig, reisete als ein guter aristotelischer Philosoph schon in seinem sechszehnten Jahre nach Rom. Dafelbft legte er sich auf die Naturkunde, kam in die Apothek des Pabstes Innocent Des Eilften, welcher der durch seine Schriften bekannte Joseph Doncelli vorstund. Hier erwarb er sich durch seinen Fleiß und Geschicklichkeit solche Liebe und Vertrauen, daß ihm sein Herr die Aufsicht über die ganze Apothek und das Laboratorium auftrug. Als Joseph Doncelli in der Krankheit des Königes Carl des Zweyten nach Madrid kam, um mit den käniglichen. Leibärzten zu Rathe zu gehen, brachte er Don Juan Manuel Rodriguez de Luna mit'; welcher nun aus Verlangen, seinem alten noch lebenden Vater beyzustehen, und weil in Spa: nien damals schwerlich jemand war, welcher chemische Arzneymittel verfertigen konnte, seinen Herrn bat, ihn in Spanien zu lassen, welches ihm selbiger, wiewol ungern, bewilligte. Er schloß hierauf mit den Apothekern zu Madrid einen Contract, daß er sie alle vier Monate mit den benöthigten chemischen Arzneymitteln versorgen wolle. Den Flecken Atienza wählete er zum Siß seiner Arbeiten, woselbst er bis zum Ausgange des 1716ten Jahres lebte. Ich bin von 1706 bis 1712 mit ihm umgegangen, und habe von ihm gelernt, daß man mich also für keinen Fremdling in den Sachen halten darf, die ich beschreiben will.

Erstes Hauptstück.

Von der duffern Beschaffenheit Afturiens.

Jein bergichter Land habe ich gesehen, als das Fürstenthum Asturien. Ganz oder doch größten Theils besteht es aus hohen und felsichten Bergen, die in ihren fast durchgängig fruchtbaren und grünenden Thälern und tiefen Abgründen hinlänglich bevdlkert sind. Steht man auf einem der höchsten Berg: gipfel, so hat man rund um sich den reißenden Anblick einer Menge Spiksäulen, die in die Wolken reichen. Seine Gränzen sind in Often die Gebirge von Satander und Liebana; im Westen Galicien; im Süden Leon und Alt-Castilien; und im Norden das Weltmeer. In der Långe, långs der Küste von Osten nach Westen erstreckt es sich vierzig Meilen, und kaum hålt es funfzehn Meilen in der Breite von der Küste an bis auf den Gipfel der Bergkette, die Leon und Alt-Castilien von Asturien scheidet. Die minder beschwerlichen Wege über den hohen Rücken dieser Gegend sind die sogenannten Wege (Puertos) von Tarna, von San Isidro, Pa: jares, Ventāna, la Mesa, Litariegos u. f. w. Aus den unzählichen Quellen dieser Bergkette nehmen die Flüsse ihren Ursprung, welche durch tiefe Thäler und Abgründe, durch mancherley Wendungen und Umwege dem Meere zufliessen: und da Se ihren Lauf stets zwischen steilen felsichten Bergen halten, die beynähe eben so

Hoch

hoch sind, als die Bergkette; so samlen sich zu ihnen fast bey jeden Schritt so viel Quel: len und Bäche, daß aus ihnen ansehnliche Ströhme werden, ehe sie sich ins Meer ergiessen. Aus der Beschaffenheit des Bodens, worauf sie fliessen, der ganz stei: nicht und von allem Schlamm abgewaschen ist, läßt sich begreiffen, daß das Wafser sehr klar und rein seyn muß.

Alle, sowol große als kleine Flüsse sind voll von Forellen und Aalen: und wenn sie sich dem Meer nähern, fångt man in ihnen eine große Menge Lampreten, Lachse, und (*) Reos. Ohngeachtet das Land so bergicht ist, so giebt es doch noch hie und da einige Ebnen auf der Küste, als in den Gerichtsbarkeiten (Consejos) von Llanera, Siera und Gijon, die aber nicht sehr groß sind.

Zweytes Hauptstück.

Von den Lagen der Oerter insbesondere.

iewol die Gegend, wo die Stadt Oviedo liegt, nicht die angenehmste und fruchtbareste ist, so scheinet sie doch eine der gesundesten im ganz zen Fürstenthum zu seyn. Denn alle ansteckende Seuchen, die seit 1718 bis 1749 in Asturien zu Zeiten geherrscht haben, sind in dieser Stadt, der Menge ihrer Einwohner ohngeachtet, nicht so bösartig und allgemein geworden, als an den andern Oertern des Landes. Es läßt sich davon eine natürliche in die Augen fallende Ursache angeben. Die Stadt liegt frey und kann von allen Win: den durchstrichen werden, und die Sonne bescheinet sie von ihrem Aufgange an bis zu ihrem Untergange. Vom Meer ist sie fünf Meilen entfernet, und daher stößt der gesunde Nordostwind nicht so frisch und heftig auf sie, als auf die dicht an der Küste belegenen Derter, und ist im Sommer nicht so heiß und matt, als in den weiter vom Meer entlegenen Gegenden. Der Boden, worauf die Stadt steht, ist, im Vergleich mit andern Dertern, trocken; denn er ist ein harter Felsen, der sich allmählig und einsam aus dem Thale erhebt, und von welchem auch ben starken an: haltenden Regen das Wasser geschwind abläuft und nirgends stehende Sümpfe hinterläßt. Im Norden und Nordosten, eine kleine Viertelmeile von der Stadt, liegt der ansehnliche Naranko: Berg (Sièrra de Naranco.) Selbiger ist besonders im Frühlinge und Herbst, wiewol auch zu anderer Jahrzeit mit einem dicken Nebel umhüllet, wovon sich vielleicht einige ungesunde Ausflüsse herabsenken. Der Schaf Den

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(*) Von diesem Fisch, Reo genannt, welcher den lateinischen Namen Salar führet und unter das Geschlecht der Lachse gehöret, fagt Aufonius, in Mofella: Purpureisque falar ftellatus tergora guttis.

Den aber, welchen der Berg dadurch verursachen könnte, wird dadurch vergütet, Daß sich die heftigen und kalten Nord: und Nordost: Winde an ihm brechen.

Wenn ich andere Derter mit Oviedo vergleiche, so sind ihrer nur wenige, die eine gesunde Lage haben und sehr viele, denen es daran fehlet. Unter die leßtern gehören alle die Derter, die in tiefen Thälern und von der Küste entfernet liegen; und ihrer sind nicht wenige, sie sind auch nicht klein. Daher giebt es eine große Anzahl Asturianer, qui habitant loca concava, pratenfia et aeftuofa, ventosque calidos plus fentiunt, quam frigidos, et aquis utuntur calidis, wie Hippocrates sagt, Ich weiß auch aus Erfahrung, daß es gewiß sey, was Hippocrates hieben gleich hinzugesetzt: Virilitas et tolerantia lateris non acque ipfis a natura ineft, nifi confuetudo accedat. Diese angenehmen Thäler des Landes sind also der Gesunds heit nicht zuträglich, und es eräugnen sich auch darin fast alle Jahre, zwischen dem Sommer und Herbst, einige herrschende Seuchen, als dreytägige Fieber, continui: rende periodische Fieber, Durchlauf, Ruhr, Flüsse an Augen, Husten (catarros ferinos) und dergleichen.

Hippocrates urtheilet über die Lagen der Derter: Quae vero ad occafum fitae funt et ipfae a ventis ab oriente fpirantibus protectae funt, et tunc calidi venti leviter afflant, tunc frigidi ab urfis praeterflant, eas urbes neceffario eft fitu mor→ bofiffimo pofitas effe. Primum enim aquae non funt fplendidae; caufa vero est, quod aër matutinum tempus ut plurimum occupat, qui aquae immixtus claritatem ejus disperdit: fol enim prius quam elevetur non illuftrat: aeftate vero mane quidem aurae frigidae fpirant, et ros decidit; de cetero vero fol ad ipfas occidens quam maxime homines percoquit, quapropter decolores ac infirmos ipfos effe par

eft.

Dies Urtheil habe ich aus vieljähriger Beobachtung sehr wahr befunden, wiewol es einige Einschränkung und zufällige Abänderung leidet. Denn einige Nebenumstände können verursachen, daß an zwey Dertern, denen beyden die Sonne erst um neun Uhr des Morgens aufgeht, und ihnen den ganzen Tag durch ihre brennende Hiße mittheilet, ganz verschiedene Wirkungen empfunden werden.

Da die tiefen Fluß: Bette und Thäler, in welchen die Flüsse laufen, in den Gebirgen anheben, welche Castilien und Asturien scheiden; so halten auch die vors nehmsten Flüsse ihren Lauf von Süden nach Norden; doch nicht in gerader Linie, sondern durch viele Umwege und Schlängungen bald gegen Osten bald gegen Westen.

Bey dieser Beschaffenheit des Landes, befinden sich viele Derter in der Nach barschaft der Flüsse, die weder des Ostwindes geniessen, noch von der Sonne vor neun oder zehn Uhr beschienen werden. Hierunter ist noch eine große Verschie Benheit; denn die in engen und tiefen Thälern belegenen Oerter, die an beyden Sei ten gleich hohe Berge einschliessen, sehen die Sonne des Morgens etwa um neun und sie verbirgt sich ihnen wieder des Rachmittages um drey Uhr. Derter, die

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