صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Um nun wieder auf den al Achichid zu kommen, so regierte er in Egypten bis an sein Ende, welches den zweyten Tag des Dhilhegjgjah A. 334. [im Jus lio A. 946.] erfolgte, nachdem er 11 Jahr und 3 Monath regiert hatte. Er ward zu Jerusalem begraben.

Während seiner Regierung überfiel Abn Thaher die Stadt Mecka A. 317. [930.] und erwürgte die Pilgrimme, welche ihrer Undacht obzuliegen dahin ge, kommen waren, an dem so genannten Tage Tarmijah. Siebzehnhundert Pils grimme, die eben im Begriffe waren, um den Tempel zu Mecka ihren Ulingang zu halten, erschlug er, und spielte der heiligen Stadt auf eine ungeziemende und unerhörte Weise mit. Mehr als dreyßigrausend Seelen richtete er hin, eben so viel Köpfe an Weibern und Kindern schleppte er in die Sclaverey mit sich fort in seine Heimath, ich meine nach al Hagir. Als er dahin gekommen, ließ er öfs fentlich auf den Kanzeln seines Gebiethes für den Obaidallah al Mahdi, den Fathemiten, bitten, und legte dadurch ein Bekänntniß seiner Unterthänigkeit ges gen ihn an den Tag. Aber dieser kam jenes Erwartung sehr schlecht nach. Ans Batt ihm seine Erkänntlichkeit durch ein Danksagungsschreiben an den Tag zu Legen, ließ er sich in harten und drohenden Verweisen gegen ihn vernehmen, Nichts nimmt uns so sehr wunder, so ließ sich Obaidollah in seinem Schreiben gegen den Abu Thaher aus, als daß du dich erkühnet hast, uns mit einem Schrei ben zu behelligen, darinnen du deinen an der heiligen Stadt Gottes ausgelassenen Frevel uns als einen wichtigen Dienst anrechnest. Mit der Stadt Gottes, an der niemand sich vergreifen darf, die man jederzeit ehrfurchtsvoll, sowohl zu den wilden rohen Zeiten vor Einführung des muhammedanischen Glaubens, als nach dessen Aufkunft und Ausbreitung, geschonet hat, bist du unverantwortlich ums gegangen. Der Moslemer Blut hast du vergossen. Pilgrimme, die ihrer Andacht pflegten, hast du überfallen. Du hast alle Maaß der Bosheit und Ruchlosigkeit am Hause Gortes überschritten. Den schwarzen Stein, der doch die rechte Hand Gottes auf Erden ist, mit deren Darreichung er seine Diener. und Verehrer bewillkommt, hast du von seiner Stelle weggerissen, und mit dir in deinen Aufenthalt geschleppet. Du meintest, ich würde dir dafür meine Verbindlichkeit bezeigen. Aber du irrtest dich gar sehr. Vielmehr wünsche ich, daß Gott dich von seinem Angesicht entferne. Ja abermals wünsche ich dir den 'Zorn und Fluch Gottes an. Wir beurlauben uns hiermit von demjenigen, defHen Hand und Zunge die Moslemer doch ja entrinnen mögen! der an seinem Tage (das ist, heute, gegenwärtig in diesem Leben) dasjenige, wodurch am Mor: gen (in jenem Leben) selig werden könnte, verschwendet. B66

Büschings Magazin V. Th.

*

Da

Da der Karmather dieses Schreiben erhielt, ließ er ab ferner sich öffents lich zu einer Unterwürfigkeit gegen den Phatemiten zu bekennen. Dieses war der Almahdi, der Fürst vom Abendlande, der Stammvater, der gemeiniglich so genannten Fathemischen Chalifen in Egypten, der zur Zeit des Alachschid aus dieser Welt hinging. Dieser Almahdi gab sich für einen Abkömmling des Uly, und für einen Sohn Mohammeds, der ein Sohn Ismaels, und ein Enkel Gjafar is Sadeks war, aus. Allein die Geschichtschreiber versichern, daß sein Großvater dem Gottesdienste der Mager, oder alten Persianer, zugethan: andre wollen, daß er ein Jude gewest sey. Ja, was noch schlimmer als beydes ist, es wollen ihn gar einige zu einen vermaledeyten Batheniten machen, der auf nichts mehr gedichtet und getrachtet habe, als den Muhammedanischen Glauben auszurotten, der Glaubenslehrer und Rechtserkenner (Alims und Fakihs) aus dem Wege ges räumt habe, um das gemeine einfältige Volk völlig in seiner Gewalt und an sei. nem Seile zu haben. Er regierte 25 Jahr. Seine Nachkommen traten in feine Fußstapfen. Insonderheit übertraf sein Sohn ol Cajem so gar feinen Vaz ter an Boßheit. Das war ein verfluchter Zendiker, der die heiligen Propheten öffentlich låstern ließ, der durch seinen Herold öffentlich ausrufen ließ, daß man die Höhle [darinnen sich Muhammed mit dem Abu Becr auf seiner Flucht vers barg] mit sammt demjenigen, was sie verbarg, verfluchen follte.

Nach dem ol Ulchschid kam dessen Sohn Ubul Casem zur Regierung, weil er aber noch unmündig war, so nahm sich Cafur, der schwarze Verschnittene, des Regiments an. Abul Casem brachte unter der Vormundschaft des Cafurs 14 Jahr und 10 Monathe zu. Zu seiner Zeit, und zwar im Jahre 339 [950. oder 951.] fam der schwarze Stein wieder an Ort und Stelle. Der Chalife al Mothi Billah erkaufte ihn von den Karmathen für 30 tausend Dinars, nachdem diese ihn 22 Jahre lang bey sich gehabt hatten. Da sie ihn von Mecka entführten, giengen unter dessen Last 40 Camele, andre fagen 300, und noch andre gar, 500 Camele zu schanden. Da man ihn aber wieder nach Mecka zus rück brachte, konnte ihn ein altes ausgemergeltes Schemen von einem Camele tras gen, und wurde von ihm fett.

Nach dem Abulcasem kam dessen Bruder, Abulhasan Ali auf den Thron, und besaß ihn 5 Jahr und 2 Monathe. Doch schrenkte Cafur dessen Ansehn und Gewalt noch viel enger, als des verstorbnen Bruders seine, ein. In dieses Ulis Tagen nämlich A. 351. [962] nahm die Macht und Kühnheit der Schiaiten zu Bagdad so überhand, daß sie sich unterstunden, Zettel, darauf Moawijah

und

und noch andre mehr von den Jüngern Muhammeds verflucht, und als Ungläu bige und Missethäter in den Bann gethan wurden.

Endlich kam A. 355. [966.] die Oberherrschaft von Egypten an den Cas fur, den ehemaligen Leibeignen des Alachschids, selbst, nachdem er sie unter einem Fremden Namen so lange Zeit als Vormund geführt hatte. Er genoß aber dies fer Ehre nicht länger als 2 Jahr und 4 Monathe. Er führte den Vornamen Abul Musck, und war ein schwarzer Abissinischer Verschnittner, der anfänglich für 18 Dinars war verkauft worden, hernachmals aber sich bis zur höchsten Würde eines Sultans schwung, für dem man öffentlich auf allen Canzeln von Egypten, Syrien und Ulhegjaz barh. Er starb den 20. des Gjomadi 'l Awwal A. 357. [968.] und ward in der Alcarrafah begraben. Er hat sich vielen Ruhm bey seinem Leben erworben, und ein vielfältig löbliches Andenken hinter sich zus rück gelassen. Die Kunst zu regieren verstund er aus dem Grunde, er war schlau, durchdringend scharfsinnig, er konnte gute Worte geben, und einen durch Liebkofen berücken. Den Almoézz, Fürsten vom Abendlande, suchte er durch eine anscheinende Zuneigung zu ihm, sich zum Freunde zu machen, und zu behal ten. Nichts destoweniger ließ er öffentlich in den Moscheen seines Gebietes für die Chalifen zu Bagdad bitten. Indessen hatte al Moezz immer seine Ausspåher zu Misr, die ihm von Zeit zu Zeit versicherten, daß, wenn der schwarze Stein von feiner Stelle weichen würde, er, der al Moezz, Herr über die ganze Welt wers den würde. Sie deuteten aber durch den schwarzen Stein den Cafur an. Keis nen einzigen Verschnittnen kennet, nach der Anmerkung eines gewissen Schrift stellers, die Geschichte, der es so weit, als dieser Cafur, gebracht hätte. Der be rühmte Dichter al Motanabbi, und andre haben ihm zu Ehren Gedichte gemacht. Einstens ließ ein gewisser Prediger zu Misr auf der Canzel sich vernehmen: Wie gering und wie für nichts Gott die Welt schäße, habe er dadurch an den Tag ge= legt, daß er sie einem Verschnittenen zugeworfen hätte. Man hinterbrachte dem Cafur diese Rede. Der Prediger ward, als er solches erfuhr, bekümmert, in dem er sich einer unvermeidlichen Strafe versahe. Aber, Cafur ließ ihm eine Challah oder Feyerkleid und hundert Dinars reichen. Während seiner Regie: rung ward Egypten von einem Erdbeben erschüttert, die Leute erschraken varůs ber. Aber ein gewisser Dichter wußte dieser Begebenheit einen unerwarteten wiz Higen Schwung, der zu seinem Vortheile gereichte, zu geben. Er sagte nämlich:

Egypten bebte, nicht für Furcht eines ihm zugedachten Uebels, nein, es tanzte vielmehr für Freude über deine strenge Handhabung des Rechtes.

[blocks in formation]

Dem Cafur gefiel dieser Einfall so wohl, daß er ihn mit tausend Dinaren beschenkte. Einstmals gieng er mit einigen seines Gefolges wandeln. Inter diesen befand sich ein, Scheriff zu Pferde. Dieser Scheriff machte sich seiner hohen Geburt ungeachtet, kein Bedenken, als dem Cafur seine Peitsche aus der Hand entfiel, von seinem Thiere herab zu steigen, solche zu langen, und sie dem Cafur zu überreichen. Die Empfindung des gar zu sehr ungleichen Verhältniss ses zwischen seiner Abkunft und des Scheriffs edlen Blute, rührte den Cafur dergestalt, daß er in die Worte ausbrach: das wolle Gott nicht, daß ich es auf das höchste mit meinem Glücke treibe. [Denn alsdenn würde es mit mir und mit ihm bald aus seyn.] Das hätte ich mir nimmermehr eingebildet, daß das Glück mich so hoch erheben würde. Und damit ließ er ihm eine Belohnung reis chen, die mehr als 15 Dinar am Werthe betrug.

Nach ihm folgte der Abulfawares Ahmed der Sohn Aly, des Sohns Alachschids, ein Kind von 13 Jahren. Es währte aber mit ihm nicht länger als ein Jahr, als Gjauhar ol Cajed nach Egypten kam, ihm den Namen der Herrschaft abnahm, und auch dieser fürstlichen Familie das Garaus machte. Zu dessen Zeit, nämlich im Jahre 357. nahmen die Karmather Damascus ein, und machten Anstalt, auch mit Egypten ein gleiches zu thun. Aber die Nachkömmlinge vom Obaidollah, dem Farhemiten, und deren ihre Leute kamen jenen zuvor, und so breitete sich die Herrschaft der Ketzer, so wie sie bisher das Abendland inne gehabt hatte, auch über Egypten und al Irak aus.

Sie heißen Obaidier, vom Obaidollah ol Mahdi, und Fathemiden, von Fathimah's Zohra, oder der leuchtenden Phathimah, [so nennen die Muhammudaner Muhammeds Tochter] welche diese Leute für ihre allgemeine Stammmute ter fälschlich ausgeben. Denn die meisten Geschichtschreiber kommen darinnen überein, daß sie behaupten, diese so genannten Fathemiten wären Abkömmlinge des Alhosains, des Sohns Mohammeds, des Sohns Ahmeds, Jbn el Cavdachi, das ist, des Sohues des Augenarztes; welcher Muhammed, wie schon gedacht, ein Mager, und nach andrer Bericht, ein Jude soll gewesen seyn.

Die große Verrándrung, vermöge welcher die Fathemiden das Lehnsrecht und alle Gewalt in Egypten den Chalifen zu Bagdad entrissen, trug sich A. 358. {968. oder 969.] zu. Sie maßten sich den Ehrennamen Chalif an, und liessen sich in der Ansprache Emir ol Mümenine schelten, ohne das geringste Recht dazu zu haben. Denn in der That waren sie gewaltthätige Aufwiegler und Herrs schaftsräuber. Ihr angemaster Imamat ist nichtig, weil sie zu einer Zeit sich aufwarfen, als die Fürsten vom Hause Abbas noch da waren. Nun aber bes

haupten

haupten ja die Fakihi, daß, wenn zweyen Personen die Huldigung als Chalifen geleistet worden ist, nur derjenige rechtmäßiger Chalife sen, der solche zuerst eins genommen. Sind sie aber beyde zu gleicher Zeit ́erwehlet worden, oder beträgt fich derjenige, der dem andern zuvorkommt, ungeziemend und rhöricht, so ist der ganze Imamat oder die ganze Wahl eines obersten Vorstehers der Religion vers gebens und nichtig. Und nach dem Ausspruch des erleuchteten Schafiei, gehört es sich gar nicht, zwey Imame zu gleicher Zeit zu wehlen.

Den Grund zur Herrschaft der Fathemiten im Abendlande legte der Obais dollah al Mahdi, der Stifter der Stadt al Mahdijah, und blieb 25 Jahr und 3 Monate am Regimente. Ihm folgte im Abendlande sein Sohn, ol Cajeme biamrillah nach, der 12 Jahr und 7 Monate den Thron besaß. Nach diesem beherrschte sein Sohn, ol Mansur Ismael, Africa und das Übendland 32 Jahr. Diese hatten alle an Egypten keinen Antheil. Aber des al Manfurs Sohn, der ol Moezzlidinellahi Abu Tamim Moade, war der erste von diesem Geschlechte, der in Egypten festen Fuß faßte. Anfänglich folgte er seinem Vater nach dessen Tobe unmittelbar in dem Besiße des Abendlandes nach, hernach aber bekam er auch Egypten dazu. Das ist derjenige, dem zu Ehren, und auf dessen Befehl und Kosten die Stadt al Cahirah, das ist, die Uleberwinderinn, oder die Siegreis che, den Chalifen zu Bagdad zum Truß angelegt ward. Wie diese Bagdad gez Riftet, und ihre Hofstatt dahin verlegt hatten, so wollten auch die Fathemithen nicht weniger eine Stadt haben, mit deren Erbauung fie sich brüsten und vor ihe ren Gegnern sehen lassen könnten. Die Sorge der Erbauung der Stadt al Cahirah, und der prächtigen Gebäude in derselben, darunter insonderheit ol Gjame ol Azhar, eder die blühende, oder leuchtende Moschee, sehenswürdig war, ward dem Gjauhar ol Cajed, dem Verschnittenen, der Feldoberster und Gehei merath des al Moezzi war, anbefohlen. Das war einer der årgiten und ans sehnlichsten Keter. Er kam nach Misr, ehe noch sein Herr daselbst anlangte, und nahm mit hundert tausend Mann ohne Schwerdtsstreich Besik davor. Denn da Cafur starb, war niemand in Egypten, den zum Regenten zu wählen man sich Håtte vergleichen können. Uleberdem hatte sie eine große Theurung eben damals betroffen und entkräftet, auch hatten einige aus Egypten selbst den al Moezz schriftlich und durch Gesandte ersucht, ihnen ein Kriegsheer zuzuschicken, mit dem Versprechen, solchem das Land in die Hände zu spielen. Er schickte ihnen also den Gjauhar al Kajed, oder den Heerführer, zu, der als ol Morhilillahi zu Bags dad Chalif war, sich Meister von Egypten machte, und al Cahirah, sammt dem Dar il Amarati oder der Burg, die man iho al Casrein nennt, A. 358. [968.

Bbb 3

oder

« السابقةمتابعة »