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oder 969] erbaute. Und so kamen die Abbasiden um Egypten, Syrien, al Hegjaz, das Abendland und Sicilien. Im folgenden Jahre fing man an das Gjame al Azhar zu bauen, und kam damit den 7 des Nomadhans A. 361.[972] zu Stande. Sobald als Gjauhar Misr in Besiß genommen hatte, so mußten die Mudzenin oder Schreyer auf den Thürmen mit dem bey den Schiaiten gewöhnlichen Ausrufe Hajja ala Chair il Amali, kommt herbey zu dem besten unter allen Vornehmen. die Leute zum Gebete zusammen rufen. Die Mudzenin zu Damascus mußten das Jahr drauf auch ein gleiches thun, ob man gleich sehr darwider murrete. Gjauhar ließ die Kadhis bey ihrer Würde, nur mußten sie angeloben, daß; sie in denenjenigen Fällen, die Erbschaften, Ehescheidungen und den Neumond berráfen, nach der Weise der Nachkommen des Propheten erkennen wollten. Dem einem Monate warden wechselsweise 30 Tage, und dem andern 29 zugerheiler.

Die Fathemiten hatten vorher schon ein paarmal, wie wohl vergebne Versuche auf Egypten gethan. Obaidollah al Mahdi, der Stammvater derselben, fiel A. 301. mit einem Heere von 40 tausend Mann in Egypten ein. Uber er konnte ihm nichts anhaben, und mußte unverrichteter Sachen wieder abziehen. Fünf Jahr hernach, A. 306. glückte es zwar dessen Sohne, dem al Cajem, daß er Alexandrien und den größten Theil von Oberegypten hinweg nahm. Über auch er konnte seine Eroberungen nicht behaupten, sondern mußte sich wieder zurück ziehn. Endlich gelung es ihnen im Jahre 358. wie gesagt, unter Anführung des Gjauhars. A. 362. [973.] kam der Almoezz in Person zu Alcahirah an, und brachte 1500 Camele mit, die alle mit lautern Golde beladen waren. Auch brachte er seiner Ahnen Särge mit sich, und setzte sie in seinem Pallaste zu Alcahirah bey. Unter andern machte bey der Gelegenheit der Hofdichter, Mos hammed Ibn Hani, ein Lobgedichte auf ihn, darinnen er unter andern sich also ausdrückt.

Es sagen die Abbasiden: Sie haben Egypten erobert. Egypten ist nun dahin. Aber lehre du sie, daß sie vielmehr sagen sollten: das sollte und mußte vermöge des unveränderlichen Verhångnisses Gottes so kommen.

Es war der Almoez; ein heftiger, bittrer, boßhafter Feind, und Lästerer der rechtmäßigen drey ersten Chalifen, übrigens aber muß man es ihm lassen, daß er ein mit vielen Tugenden begabter, gelehrter, kluger, schlauer, wohlgesitteter, milder und löblicher Fürst gewesen sey, der Recht und Gerechtigkeit beobachtete, wie aus folgendem Beyspiele zu ersehen. Die Gemahlinn Cafurs, des weyland gewefenen Sclaven der Achschididen, brachte einstens bey ihm ihre Klage wider einen Juden ein, dem sie; wollte ein mit unschäßbaren Perlen besegtes Gewand an

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vertraut haben, der aber solches leugnete. Als man nun auf Befehl des Almoezzi des Juden Haus durchsuchte, und das Gewand daselbst fand, so wollte die Frau aus Erkenntlichkeit dem Fürsten ihre Kostbarkeiten vereh ren. Aber er schlug fie aus, und erwarb sich dadurch Lob und B.yfall von jedermann.

A. 360. mußte er sich mit den Karmathern herum schlagen. Er hatte eiz nen harten Stand mit ihnen, aber endlich bezwang er sie doch mit List und Ránken. A. 363. fing man in den beyden Harams, das ist, zu Mecca und Alme dinah, an, für ihn auf den Canzeln zu bitten. Die Raphedis (oder Kezer und Widersacher der Sunniten) mehrten sich, und bekamen in Egypten, Sy rien, dem Morgen- und dem Abendlande die Oberhand. al Moezz ließ auss rufen, daß man diej Vesperbetstunden abschaffen sollte. Von Haleb und dem Euphrat an, und immer so weiter in den Morgen hinein, ward für die Abbasiden gebeten. Aber von Haleb an gegen den Abend zu, bis in die westliche Bar baren, die beyden heiligen Städte mit eingeschlossen, bat man für die Chalifen von Geschlechte Fathimah.

In eben dem Jahre 363. fielen die Banu Helal und noch einige andre Araber die Pilgrimme, die nach Mecca wollten, an, machten ihrer viele nieder, und vernichteten also die Wallfahrt für das Jahr; so daß im besagten Jahre keine andren, als die Pilgrimme aus al Irak ihre Andacht verrichteten.

al Moezz starb am 7 des Nabialacher A. 365. [975.] und ward in seiner Burg zu Alcahirah bey seinen Vätern, denen Gott vergelte, wie sie verdient ha= ben, bengesetzt.

Ihm folgte fein Sohn Olaziz Billahi Abu Nasr Nezar in der Regierung nach, die er 21 Jahr und 5 Monate verwaltete, und starb am 28ten des Ramadahns A. 386. [997.] Zu seinen Erblanden that er noch Hems, und Halep hinzu. Auch ward zu Almausel und im glücklichen Urabien für ihn gebeten. Er ließ auch ein anzüglich ehrenrühriges Manifest an den Fürsten von Andalus fien aus dem Hause Omajjah, ergehen, daß dieser nur mit folgenden kurzen aber verachtungsvollen Worten beantwortete: du schiltest uns aus, die du kennest. Kenneten wir dich, so würden wir dir antworten. Die Schärfe dieses beißenden Vorwurfes empfand der al Aziz in ihrer völligen Stärke. So sehr er ihn auch kränkete, so brachte er ihn doch zum Stillschweigen. Denn er gab ihm zu vers - stehen, daß er ein Betrüger und Glücksritter von unbekaunter niedriger Abkunft wäre, der sich in ein vornehmes Geschlecht, an dem er gar keinen Untheil hätte, unverschämter Weise eindränge. Nicht nur aber von fremden, sondern auch von

feinen eignen Unterthanen mußte er dergleichen bittre Pillen verschlucken; Denn, als er einstens auf die Canzel steigen wollte,`` fandt er ein Zettelgen, auf dem folgende zwen Verse geschrieben stunden.

Wir würden uns endlich noch wohl zur Noth gefallen lassen, daß man uns unterdrückte und unbillig hart behandelte. Aber daß Cafers, [Ungläubige] und Thoren über uns herrschen sollen, das ist nicht zu dulden.

Hast du wirklich die Gabe, verborgne Dinge vorher zu sagen, so laß se» hen, wer hat diesen Zettel geschrieben? Sage es uns einmal, wenn du es weißest.

Es ist nämlich zu wissen, daß die Fathemiden sich die Wissenschaft verbors gener Dinge anmaaßten. Man kann nicht begreifen, wie der ol Aziz darauf gekommen, einen Christen über Egypten, und über Syrien einen Juden zu bestellen. Beyde quålten die Moslemer aufs äußerste. Eine Frau stichelte darauf in einer Bittschrift, die sie ihm überreichte. Ich beschwdre dich, sagte sie in ihs rem Schreiben, bey dem, der die Juden durch ihren Manasse erhöhet und steifet (fo hieß der Jude, der über Syrien gefeßt war), und den Christen an dem Sohne des Nestorius einen Schuß und Stüße verliehen hat, (so hieß der Christ, dem ol Aziz Egypten untergeben hatte) durch dich aber die Moslemer erniedrigt und gedemüthigt hat; ich beschwöre dich, sage ich, bey diesem Gott, daß du meis ner Beschwerde abhelfest, und mir Recht verschaffest. Das fruchtete doch so viel, daß ol Aziz dem besagten Christen dreymal hunderttausend Dinar abnahm.

Auf den Alaziz folgte in der Regierung sein Sohn, ol Hakem Biamrilläh Abu Ali Mansur nach, der 25 Jahr und einen Monath den Thron besaß, bis er durch Veranstaltung seiner Schwester den 17. des Monaths Schawal A. 411. [etwa im Februario A. 1021.] auf dem Berge al Mocattham umgebracht ward. Sein schändlicher Lebenswandel, und sein verfluchter Glaube find so bekannt, als ihn beydes bey jedermann verhaßt machte. Das ist der, wel:

cher in die Moschee des Amru Jbn al Af einen Ofen von Silber, der hundert tausend Dirhems kostete, sehen ließ. Er ließ auch aus seinem Schlosse 1290 Abschriften vom al Coran austheilen und verschicken, die alle durch und durch mit Golde geschrieben waren. Er ließ auch die nach ihm genannte Moschee, ol Gjame ol Hakemi, die sonst auch ol Gjame ol Anwar heißt, und zwischen den beyden Straßen, Bab on Nasri, und Bab ol Fotuhi, steht, erbauen. Der Titel, den sein Cadhi sich in offenen Briefen gab, lautete, folgender Gestalt: Cadhi 'Í Codhati, der Cadhi, des Knechtes Gottes und Imams al Hakems, Emirs al Mumenine, über den und dessen heilige unbefleckte Ahnen das Wohlgefallen Got

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tes sen; welcher Cadhi ein Cadhi ist über Alcahirah Almoezzijah, und Misr, und Alexandrien, und die Agjnad (oder Krayse) von Syrien, und Arrahabah, Arracka, das Abendland sammt allen dessen Landschaften, und über alles, was Gott dem Emir of Mimenine hat erobern lassen, und dessen Bezwingung er ihm er leichtert hat.

Alle Geschichtschreiber stimmen darinnen überein, daß nach dem Pharas niemand Egypten beherrschet, der übler darinnen gehauset, als der Alhakem. Denn dieser Unmensch maßte sich der göttlichen Majestát an. Es gab Unsinni: ge, die, wenn sie ihn fahen, ihm zuriefen. O du einiger, o du Lebendigmacher, o du der du sterben lassest. Wenn der Prediger auf der Canzel seinen Namen nennte, mußte die Gemeine ihm zu Ehren aufstehen. Ja unter der Alchothbah gar, oder unter der Vorbitte zu Gott um sein Leben und Wohlfahrt, mußten sie bey Erwehnung seines Namens sich, wie man nur vor Gotte thut, mit ihren Angesichtern bis auf die Erde neigen, und was dergleichen mehr war. Er war sehr unbeständig und sich selbst widersprechend. Er ließ . E. der Christen Kirs chen niederreißen, und dann wieder erbauen. Er nöthigte die Schüßgenossen, (das ist Christen und Juden) sich zu dem muhammedanischen Glauben zu bekehren, und alsdenn ließ er einem jeden wiederum seine Freyheit, Gotte nach seinem Gefallen zu dienen. Er ließ Madrefas oder Collegia, um die muhammedanischen Wissenschaften darinnen zu lehren, aufführen, und bestellte Fakihos und Schaichos, oder Rechts- und Gottesgelehrte dazu; darnach ließ er diese umbringen, uns jene niederreißen. Auf seinem Befehl mußten alle Hunde todtgeschlagen werden. Er verboth die Sülzen oder falzigen und Lust zum Essen erweckenden Leckerspeis sen. Alle Weinstöcke in Egypten und os Said oder Oberegypten mußten ausges rottet werden, damit niemand sich im Weine einen Rausch tránke. - Des Tages über mußten die Leute ihre Buden zuschließen, und des Nachts offen halten. Die Rechnungen nachzusehen, und seine Pachter zur Rede zu sehen, nahm er selbst auf sich. Wenn er nun befand, daß einer von ihnen ihn betrogen, und Unterschleif gemacht hatte, so ließ er ihn durch einen schwarzen Sclaven, den er um und bey sich hatte, stupriren. Die Weiber durften nicht ausgehen; und eben deswegen ließ er Misr in Brand stecken. A. 393. [1002. oder 1003.] mußte sein Statthalter zu Damascus einen Abendländer auf einem Esel in der Stadt herumführen, und vor ihm her ausrufen lassen: Das hat derjenige zu ges warten, der den Abu Bekr und Omar lieb hat; hierauf mußte er ihm endlich auch den Kopf abschlagen lassen. A. 395. ließ er giftige Schmähschrif

Büschings Magazin V. Th.

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ten wider die Jünger und Freunde Muhammeds an die Kirchthüren und Stras sen zu Misr anschlagen. Auch mußten seine Beamten auf dieselben schelten.

Nach ihm regierte sein Sohn, ot Thaher li Izazi Dinellahi, Abul Hosain Ali. Er war 16 Jahr alt, als er zur Regierung kam, führte sie 16 Jahre und 9 Monate, und starb A. 427. [1036.] Seines Vaters Schwester verz waltete die Reichsgeschäffte an seiner Statt auf das löblichste, bis daß er erwachsen war. Unter ihm fiengen die Grundfesten der Fathemischen Herrschaft zu wanken an. Haleb und der größte Theil Syriens gieng verlohren. os Soju. thi erzehlt von ihm eine unmenschlich grausame That. Es ließ nehmlich dieser ot Thaher schöne Jungfrauen in ihrem besten Schmucke zusammen kommen, uyter dem Scheine, als wollte er ihnen eine Lustbarkeit anrichten. Aber da sie beysammen waren, ließ er den Ausgang des Zimmers, darinnen die Dirnen. waren, verrammeln, und sie mußten insgesammt darinnen verschmachten. Ja, er ließ noch dazu ihre entseelten Cörper mit Feuer verbrennen. Aber ein halb Jahr darauf mußte er selbst ihnen nachfolgen, und aus der Welt. os Sojuthi fügt dieser Erzehlung den Wunsch bey, daß Gott weder ihm nech seinen Nachkommen gnädig und barmherzig seyn wolle.

Auf ihm folgte sein Sohn Olmoskanser Billah Abu Tamim, ein Kind von 7 Jahren, und besaß den Thron 60 Jahr und 4 Monat. So lange hat weder ein Chalif, noch sonst ein muhammedanischer Fürst, weder vor noch nach ihm regiert. Endlich starb er den 10. des Monats Dhilhegyjah A. 487. [zu Uusgange des Jahres 1094.] Von der Zeit dieses Almostansers an besaßen die Fathemiten vom Chalifat mehr nicht als den bloßen Namen. Denn ihre Weziere riffen alle Gewalt an sich, und schrenkten ihre Herren eben so ein, als die Fürsten vom Hause Bujah mit den Chalifen zu Bagdad thaten.

A. 430. [1039.] gieng die Wallfahrt nach Mecca nicht von statten, weil sich keine Pilgrimme von keinem Orte her einfanden.

A. 448. [1056. oder 1057.] hörte man im Abendlande auf, für die Fathemiden zu bitten, und hingegen fieng man an solches für die Chalifen vom Hause Abbas zu thun. So machte man es auch zu Mecca. Zu Damascus ließ man Die Formel: Hajju ala chair il amali, kommt her zum besten Werke, in dem Idzan oder in der Auffoderung zum Gebethe, aus.

A. 455. [1062.] ward für diesen Ulmostanser nicht nur in der Mansuris schen (oder Hauptmoschee), sondern auch in allen andern Moscheen jy Bagdad

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