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gebethen, und die so eben angeführte Formel auf den Thürnen daselbst abges rufen.

A. 466. [1074.] ereignete sich die erschreckliche Theurung, dergleichen von des Patriarchen Josephs Zeiten an nie erhöret worden. Sie daurete ganzer sie: ben Jahr hindurch. Endlich kam es so weit, daß ein Hund fünf Dinar, und eine Kaße drey Dinar galt. Der Chalik behielt mehr nicht als dren Pferde übrig. Ein Ragif (das ist eine Art von Gebacknen; nach unsrer Art möchte man sagen ein Wecken, oder eine Srolle) galt hundert Dinars. Endlich konne te man ganz und gar kein Brødt mehr haben. Eine Frau erboth sich, für eine Mese Mehl eine Mehe Edelgesteine zu geben. Aber niemand achtete ihrer. Behüte uns doch Gott vor dergleichen schmähligen Elend. Einige sagen gar, der Chalif habe mehr nicht als eine Natte, um darauf sein Gebeth zu verrichten, und ein Paar hölzerne Pantoffeln übrig behalten. Wollte er aus seinem Pallaste ausreiten, so mußte er das Maulthier seines Diwans dazu borgen.

Auf ihn folgte fein Sohn al Mostali billah Abul Cafem Ahmed, der nach einer Regierung von 7 Jahren A. 495. [1101. oder 1102.] starb. Er hatte wenig zu sagen. Es kam alles auf seinen Wezier al Afchal, den Sohn des Émir ol Gjojuschi Badr il Gjamali, an. Das ist der, welcher die nach ihm genann te Moschee, al Gjame ol Gjojuschi auf dem Algjabal ol Mocattham, wie auch die Moschee zu al Gjizah, und die Moschee der Würzkrámer zu Alexandrien erbaut hat. Von ihm rührt auch der Markt Emirolgjojuschi, oder wie es die gemeinen Leute aussprechen, Mirgjusch, genannt, her. Er war ein Sunni, und verwal tete das Amt eines Weziers beym Almostansar und beym Almostali. Als er aber damit umgieng, daß er die Herrschaft von Egypten auf sich und sein Geschlecht erblich bringen möchte, ließ ihn im Monat Ramadhan A, 515. [Januar. 1122.] der damals regierende Chalif umbringen. Ein Araber, von dem Stam me Fajarah, brachte ihm den rödtlichen Streich ben, als er eben öffentlich ausgeritten war. Ibn Challecans Berichte nach, hat er unsägliche und unglaubliche Schäße hinterlassen; An Golde sechsmalhundert tausendmaltausend Dinar, und an Silber zweyhundert und funfzig Artabas Egyptisches Maaßes, und siebenzig tausend Stück Ütlaß zu ganzen seidnen Kleidungen. Sein Dintefaß war von Golde und mit Edelgesteinen besetzt, deren Werth sich auf zwölftausend Dinar belief. Fünfhundert Kisten waren mit Zeugen für seinen Leib angefüllt. Unter ́andern fand man auch zwen große Kisten mit goldnen Nadeln, so wie die Weiz ber zu haben pflegen. Von diesen Proben kann man auf seinen übrigen Reich-·

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thum schließen. Zu seinen löblichen Thaten gehört folgende merkwürdige Begebenheit. Der Cadhi schickte ihm einstens einen Bericht zu, folgendes Inhaltes : Es hat sich eine Verlassenschaft von hunderttausend Dinars gefunden, dazu sich schon seit vielen Jahren niemand melden will. Es gebührte sich also wohl, daß man solches Vermögen dem Fisco zuschlüge. Der Cadhi wollte sich nehmlich dadurch beym Wezier in Gunst seßen, und meynte Wunder, wie einen angenehmen Dienst er ihm erwiesen hätte. Aber er betrog sich in seiner Rechnung. Der Wes jier schrieb ihm wieder zurück: Wir haben dich zum Cadhi, nicht aber zum An: geber, bestellt. Bir brauchen das nicht, wozu wir kein Recht haben. Vergreif dich also nicht daran, sondern laß es bleiben wo es ist, bis sich derjenige meldet, der rechtmäßigen Anspruch darauf machen kann. Und komm mir mit dergleichen Berichten in Zukunft nicht wieder.

an.

In den Tagen des obgedachten al Mostali langten die Franken in Syrien So Fürsten als Gemeine sehre ihr Einfall in die größte Verlegenheit und Kummer. Das Elend, in welches die Moslemer durch sie geriethen, ist nicht zu beschreiben. Man sagt, der al Mostali habe, aus Neid auf die Selgjukiden, deren anwachsende Macht er mit schelen Augen ansahe, die Franken nach Syrien eingeladen. Diese kamen also mit tausend mal tausend streitbaren Männern ans gezogen, und nahmen Jerusalem am Mittage eines Freytages (es war der 13. des Monats Schaban A. 492.) [menfe Sept. 1099.] ein. Mehr als sieben: zigtausend Lehrer, Fromme, und andre kamen um ihr Leben. Die Juden, welche sie daselbst antrafen, sperrten sie in eine Synagoge ein, und verbrannten fie mit derselben. Sie nahmen Chaifah, Arsof, und Cásarea ein; ja sie bemeifterten sich von ganz Syrien. Man brachte derhalben den Alcoran des Ochmans von Tiberien nach Damascus in Sicherheit.

Dem Almostali folgte in der Regierung sein Sohn ol Amer biachcam ellahi'l Mansur, ein Kind von 5 Jahren nach, und regierte 29 Jahr und 7 Mo: nate, bis daß man ihn A. 524. [1130.] in ar Raudhah umbrachte. Unter ihm ward ol Gjame ol Ukmar zu Alcahirah gebauet. Der ol Amer war, des Dhahabei Berichte nach, ein verflucht schlimmer Raphedhi, oder Keßer, ein ausgelaßner Frevler und unverschämter ruchloser Bösewicht, der sich seiner Lüste und Frechheit rühmte, und sich damit brüstete, dessen Stolz und Truß alle Maaße überschritt. Zu seiner Zeit nahm der Bardewil [Balduin, König von Jeru falem] einen Zug nach Egypten vor; aber Gott nahm ihn weg und vertilgete ihn, bevor er noch nach Alarisch kam. Seine Leute schnitten ihm daher den

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Bauch auf, und begruben sein Eingeweide auf der Stelle. Daher der Ort den Namen Sabachat Bardewil oder der Salzgrund des Balduins erhalten hat. Seinen Leib brachten sie nach Jerusalem zurück, und begruben ihn in der Alcomamah, oder der Kirche der Auferstehung. Das ist der Bardewil, welcher den Mosles mern Jerusalem entrissen hat.

Nach dem al Amer kam der ol Hafedh lidinellahi Abdol Magjid, der Sohn Mohammeds, des Sohns Almostansers, mithin des vorigen al Amers Vaters Bruders Sohn, zur Regierung, die er 19 Jahr und 7 Monate verwaltete. Er starb A. 544. [1149. oder 1150.] Man muß sich wundern, wie er auf den Einfall gerathen, den Baharam, einen Christen, zu seinen Wezier zu machen, und, was noch mehr ist, sich nicht davon hat wollen abbringen lassen. Denn da ihm einige seiner geheimen Räthe die Vorstellung machten, daß Baharam, als ein Chrifte, sich zu einem Amte nicht schicke, von dessen Pflichten eine sey, den Chalifen, wenn er auf den Mamber oder die Canzel dem Volke vorzuberhen steiget, mit dahin zu begleiten; so beharrete er dennoch auf seinem Vorhaben, und machte die Verfügung, daß der oberste Cadhi ihn auf die Canzel begleiten sollte. Weil er mit der Colic geplagt war, so machten seine Hakims oder Leibärzte eine Trummel zurechte, die, wenn man sie rührte, die Winde abführten. Diese Trummel fiel, als Saladin sich Meister von Egypten machte, einem Curden in die Hände, der, weil er nicht wußte, was es damit für Bewandtniß hätte, drauf schlug. Als er nun auch die Würkung derselben unvermuthet an sich empfand, so warf er sie aus Schaam und Verdruß an die Erde, so daß sie in Stúcken zersprang.

Unter des Hafedhs Regierung vertrieb Zanghi, der Vater Nuroddini, des Schahids oder Martyrers, die Franken aus or Roha, oder Edessa und den übrigen Pläßen, die sie jenseit des Euphrats hatten. Einige Zeit darauf nahm Muroddin Haleb in Besitz, führte die Lehre der Rechtgläubigen daselbst ein, vertilgte die Kehereyen, die sich daselbst festgesezt hatten, that den Raphedhis Einhalt, erbaute Madrefas oder Collegia, und versorgte sie mit ansehnlichen Gestifftern, handhabte Recht und Gerechtigkeit, beschnitt den Franken die Flügel, und nahm ihnen eine Festung nach der andern weg.

Um eben dieselbe Zeit überraschten und eroberten die Franken die Stadt Almahdiah.

Hiernächst folgte in der Regierung über Egypten ot Thafer Biada illahi [der Bezwinger der Feinde Gottes] Ismael, der Sohn al Hafedhs. Er res gierte 4 Jahr und 4 Monate, aber in großer Unruhe. Er war nicht nur ein

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junger Herr ohne Einsicht und Erfahrung, sondern auch in seinen Lüsten ersoffen. Er verliebte sich in den Sohn seines Weziers, des Alabbas von Sanhagjah, und das brach ihm den Halß. Denn der eifersüchtige Väter ließ ihm in dem Palla: ste, der den Wezieren zur Wohnung sonst angewiesen war, da wo iho das Sojufische Collegium ist, A. $47. [1152, oder 1153.] war, umbringen. Zu seiner Zeit ward ol Gjame ol Fakehani in Bab Zuilah oder Zowilah erbauet. In eben dem Jahre, da der or Thafer starb, nahm Naroddin Damascus ein, obgleich die Damascener sich durch Hülfe der Franken seiner zu erwehren bemühten. Die Franken bekamen um so viel mehr Lust und anscheinende gute Hoffnung mit Das mascus ihren Zweck zu erreichen, da sie das Jahr zuvor Ascalon eingenommen, und sich furchtbar gemacht hatten. Aber Gott schüßte und errettete Damascus und das umliegende Land durch den Nuroddin. Dieser brachte ihre innerliche Regierungsverfassung und Angelegenheiten auf einen guten dauerhaften Fuß, seßzte die Festung daselbst in einen Stand hinlänglicher Gegenwehr, legte Collegia an, schaffte die Zölle ab, und bestrafte die Weinfäufer.

Nach dem ot Thafer kam sein Sohn, ol Fajez Binasrillahi Isa, ein Kind von 5 Jahren, an die Regierung, die er siebentehalb Jahr behielt, denn er starb den 17. des Regjeb A. 555. [Julio A. 160.] Unter ihm kam die Herrschaft feines Hauses in große Abnahme. Der Chalife zu Bagdad ol Moktafï schickte dem Nuroddin einen Belehnungsbefehl über Egypten zu, darinnen er ihm zugleich gebot, sich aufzumachen und das Land einzunehmen. Unter ihm verwaltete ol Malek os Saleh Thalajeh Ibn Razick das Wezirat. Dieser ist es, der die Mos schee vor Bab Zawilah, und das Maschhad Hofaini zu Alcahirah gebauet hat. Er war aber nicht allein beym Alfajez, sondern auch beym Aladhed Wezir und erzog den leßtern; ward aber endlich A. 556. im Monat Ramadhan (Sept. 1161.] umgebracht. Weil er sich aller Dinge annahm, so ward die Muhme des Aladheds, oder dessen Vaters Schwester, auf des Jbn Razicks allzugroße Gewalt eifersüchtig. Der Emadoddin ol Ispahani giebt ihm folgendes Zeugniß. In dem gewaltsamen Tode des ol Malek os Salehi gieng die Sonne der schön. sten Verdienste unter, der Preiß der Dichterey kam tief herunter, das Panier der höhern Wissenschaften ward zur Erde niedergebogen; das gute Glück von Egypten wandte sich, es fieng ihm an alles krebsgängig zu werden, und seine Fahne ward umgekehrt. Die Unterredungen, dazu man sich in dem Zimmer des ol Malek os Saleht versammlete, hatten nur solche Untersuchungen zum Entzweck, die in die Rechtskunde oder die schönen Wissenschaften einschlagen, oder

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man sprach von Kriegshändeln und solchen Dingen, die seinen eigenen Staat bes traffen. Er war selbst ein Dichter und hatte Gelehrte lieb. Nur war er den Vertheidigern des erblichen Imamats [den Schiiten, oder Raphedhis] alljus eifrig zugethan. So weit gehn des Emadoddini Worte. Nach dieses Herrn Tode folgte ihm sein Sohn Razick, doch nur auf kurze Zeit, nach. Denn int Jahre drauf brachte man auch ihn um, und Schawer kam an seine Stelle, Schawer, sage ich, der für die Fathemiden eben so unglückselige und fatale Wes zir, als es hundert Jahr hernach der Ibn ol Alcami für die Chalifen zu Bagdad ward. Denn dieser Schawer lockte die Franken nach Egypten, und verursachte dadurch, daß seine Herrschaft um ihr väterlich Erbe kam, so wie Jbn ol Alcami, der Raphedhi, die Tartern nach Bagdad einlud, und damit zuwege brachte, daß die fe den Chalifen al Mostasem umbrachten, Bagdad verheerten, und dem Chalifat der Abbasiden das Garaus machten,

ol Adhed lidinellahi Abdollah, der Sohn Josephs, des Sohns ol Hafedhs stand Egypten 11 Jahr und 6 Monat vor, und beschloß sein Geschlecht und dessen Herrschaft. Schawer war sein Wezir; aber den erschlug Salahoddin wegen seines heimlichen Verständnisses mit den Franken. Hierauf machte der ol Adhed den Asadoddin zum Wezir, und, als dieser zwey Monate hernach starb, den Saladin. Dieser blieb Wezir so lange der ol Adhed lebte, das ist, bis auf den 21. des Moharrams im Jahre 567. [fällt aufs Ende des Septembers A. 1171.) Denn an selbigem Tage starb der ol Adhed, nachdem er einige Tage zuvor seiner Ehren und Würden entsegt worden war. In ihm gieng das Geschlecht und die Herrschaft der Fathemiden aus, welche bisher die Lehrer rechtgläubiger Gesinnungen durch Todesstrafen, Landesverweisungen und Entseßung ihres Amtes dünne gemacht, hingegen die keßerischen Lehren gesteift, und in die Höhe gebracht hatten. Abu Schamah hat, seinem eigenen Geständnisse nach, ein eigen Buch von der Boßheit, Unglauben, Trug und List der Nachkommen des Obaidallah geschrieben, und solches Cafchfo ma canu alaihi banu Obaidi men al Cofri wal Kedzabi wal Kaidi benennet, Unter andern führt er daselbst ein Manifest oder eine Erklärung an, welche die Lehrer und Obern von Bagdad in den Tagen ol Hakems Biamrillahi A. 402. [1011, oder 1012] haben ausgehen lassen, und in welchem sie bezeugen, daß die Fathemiden den Aly, den Sohn Abi Thalebs, gar nichts angehen, sondern Ungläubige, Frevler, Keßer, und verruchte Gottesverläugner, und abgesagte Feinde des moslemischen Glaubens wären, die alle gemachte gute

Ordnun

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