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Ordnungen und gefeßte Schranken aufhieben, alle Heyrathen ohne Unterschied erlaubten, unschuldig Blut vergössen, die Propheten Gottes schmähten und låsterten, und was dergleichen heftige schwarze Beschuldigungen noch mehr waren. Ar Roaini versichert, daß die Lehrer zu al Cairowan einstimmig dafür hielten, daß die Kinder Obaidallah anders nichts, als Abtrůnnige vom Glauben, ausgelaßne Bösewichter und von Gott und Rechte nichts wissende Heyden wären, und solches mit ihren wider das Gefeß laufenden Unternehmungen und Anstalten sattsam an den Tag gelegt hätten. Abul Hasan ol Cabefi behauptet, daß die Anzahl dererjenigen, so Gelehrten als andrer Rechtgläubigen, die Obaidollah und dessen Nachkommen, um des Glaubens willen umgebracht haben, sich auf vier tausend belaufe. Sie, die Fathemiden, wollten diese Leute durch ihre Schärfe dahin brine gen, daß sie ihrer Hochachtung gegen die Jünger des Muhammeds entfagten, aber diese erwählten lieber den Todt. Und wie glücklich wären nicht die Fathemiden gewesen, wenn sie bloße Raphedhis oder Kezer gewesen wären. Aber so waren fie noch auch dazu Zendiks [Atheisten.] Der Schaich Takioddin Jbn Taimijah bes dient sich irgendwo in seinen Schriften folgendes Ausdruckes. Die Herren von Alcahirah, sagt er, sind ganzer zwey hundert Jahre hindurch vom moslemischen Glauben entfremdete Leute gewesen. Aeußerlich bekannten sie sich zwar zur Ges meinde der Raphedhis, aber in ihren Herzen waren sie Ismaeliter, Nosairiter, Karmather, und Batheniter, so wie der ol Imam ol Gazali in seinem Buche, das er wider sie ans Licht gestellt hat, auch versichert, wenn er sagt: Von aus sen und dem Anscheine nach sind sie Raphedhis, aber ihr inneres ist eitel Unglau be. So viel als nur Ismaeliter, Nosairiter, Cadariter, und andere gleiches Gelichters mehr, in Syrien und andern Landen moslemischer Herrschaft sich aufhalten, die sind alle Anhänger und Nachfolger der Fathemiten. Eben bes nannter Ibn Taimijah fährt also fort: So lange fie Alcahirah besessen, haben sie zu Weziren bald einen Juden, bald einen armenischen Christen, gehabt. Das mit haben sich die Christen gemehret, und unter der Herrschaft und Begünsti gung dieser Raphedis, dieser Heuchler, Egypten mit Kirchen angefüllt. In der Gegend al Cafraine, oder des Schlosses, ließen sie öffentlich ausrufen, wer die Freunde Muhammeds lästern und verfluchen wollte, der sollte einen Dinar und eine Artaba (Maaß Getrayde) zur Belohnung haben. Sie waren der Abschaum boßhafter Menschen; Zendiks, die keinen Gott glauben, und so leben, als wenn fie nie Rechenschaft zu geben hätten; Dahrijun, solche Leute, die die Welt für ewig, und selbständig, halten, die kein zukünftiges Leben, kein Paradies, keine Hdlle, glauben, die von einer Verbindlichkeit zum Beten, zum Almofengeben, jum

Fasten

Fasten, zum Wallfahrten nach Mecca nichts wissen wollen. ihnen sind noch die Rafedhis. Die Rafedhis aber sind die allerschlimmsten un Die besten unter ter allen Glaubensgenossenschaften, die ihr Angesicht nach der Keblah richten.

Ihre Herrschaft hat in Egypten insbesondre, 206 Jahr unter 11 Fürsten gedauret. Die Jahre aber, so sie vorher im Abendlande regierten, mir dazu ges nommen, hat ihre Herrschaft auf die 271 Jahre bestanden. Denn sie fingen

A 297. [909] in der Barbaren zu regieren an, und A. 567. ward, wie gesagt, ihr Geschlecht und Herrschaft in Egypten ausgerottet. die Erde von ihnen, und verschafte seinen Dienern Ruhe von ihren Verfolgun: Gott reinigte damals gen. Lasset uns ihn deswegen preisen.

Auf die fathemische oder obaidische Herrschaft nun folgte vie curdische Eju bische, unter rechtgläubigen und siegreichen Fürsten, welche die lange Zeit in Egypten unterdrückt gewesne Huldigung und Bitte für die bagdadischen Chalifen wieder erneuert und in Schwang gebracht haben. Sie stammeten von den rawadischen Kurden ab, und stunden anfänglich bey dem Zenki, dem Sohne des Acsoncors, hernach beym Nuroddin Mahmud, in Kriegesdiensten, der sie nach Egypten fandte.

Der erste also, der von diesem Geschlechte in Egypten regierte, war ol Malek on Naser Salahoddin Joseph, der Sohn Ejubs. dem Nuroddin nach Syrien, als der Chalif ol Moktafi ihm den Belehnungsbrief Der kam zugleich mit über Syrien und Egypten zuschickte, ihm den Ehrennamen ol Malekol Adel beylegte, und anbefahl, Egypten, dessen Oberherren sehr in Verfall gerathen waren, einzunehmen. Nuroddin schickte demnach den Asadoddin Schircuh nebst 2000 Reutern und in Begleitung seines Bruders Sohns Salaheddin, dahin. Asadoddin belagerte Misr in die zwey Monate. Deren Herr die Franken zu Hülfe geruft hatte. Unterdessen vertrat Salahoddin an seines Oheimes statt das Commando in Alexandrien, davon sich dieser Meister gemacht hatte. Asadoddin verfolgte seinen Sieg, und nahm auch Oberegypten ein. Endlich verglich er sich mit dem Schawer, dem Vezier des Fathemiden, al Adhed, daß er ihm Alexanbrien gegen 5coco Dinar wieder abtrat. So jog Usadoddin sich wieder nach Syrien zurück. Da dieser nun wieder weg war, nahm Schawer, fränkische Be: fagung in al Cahirah in der Absicht ein, daß sie die Moßlemer (oder Sunniten) von daraus vertriebe. So nahmen auch die Franken Belbis ein, schlugen die Rechtgläubigen tvbt, oder schleppten sie in die Gefangenschaft fort. Büschings Magazin V.Th. Dir

Hierauf fam

kam ihnen die Lust an sich Meister von al Cahirah zu machen. Schawer befahl also Misr in Brand zu stecken, und Leute und Geráche nach al Cairo überzubringen. Sein Befehl ward vollzogen, Misr brandte ganzer 54 Tage.. Der Chas lif ol Adhed fand sich dadurch genöthige den Nuroddin um Hülfe zu rufen, und trat ihm einen Drittel der Einkünfte von Egypten ab. Nuroddin fand sich ein, und mit ihm Salahoddin. Da das die Franken hörten, zogen sie sich zuruck. Salahoddin erschlug den Schawer, weil er es heimlich mit den Franken wider die Rechtgläubigen hielt, und Asadoddin ward an Schawers Stelle Vezir. Aber zwey Monat hernach starb er, und ol Adhed machte den Salahoddin zu seinem Nachfolger, und legte ihm den Ticel ol Malek on Naser, der helfende oder rettende und schüßende Fürst, ben. Salahoddin verwaltete also das Soltas nat auf das beste und vollkommenste, so lange ol Adhed lebte, und verjagte die `` Franken aus Egypten und Syrien. Nach al Udheds Tode ward er Emir over Fürst von Egypten, dessen Vezir oder Drost er vordem gewesen war, und eignete fich dessen Schätze zu. Unter andern fand er in den Vorrathskammern der Fathe miden siebenhundert Stück Perlen, die ihres gleichen nicht hatten, eine Stange Smaragd, eine Spanne lang, und einen Daumen dick, wie auch eine Sammlung von Büchern, die im großen Moslemthume ihres gleichen nicht hatte. Die Anzahl der Bücher belief sich auf zwey tausend mal tausend Bånde, davon hun dert tausend ursprüngliche Handschriften ihrer Verfasser waren. Das erste, was Salaheddin that, war, daß er den Rechtgläubigen: Recht verschafte und aufhalf, und die Wahrheit ausbreitete, die Kegereyen und neuten Erfindungen zu Schans den machte, und den Raphedis, deren Anzahl die Rechtgläubigen überwog, wieder vergalt, wie sie an diesen verdient hatten. Alle Cadhis von Misr feste er ab, weil sie alle Schiaiten waren. Den Rufern auf den Thürnen ward gebo= ten die schiaitische Formel zum Gebet zu rufen wegzulassen. Er ließ in den Moscheen vor die Abbesten bitten, nachdem der Anfang dazu den ersten Freytag im ersten Monate des Jahres 567. war gemacht, und für den al Mostadhi Biamrillahi war gebeten worden. Die Rechtgläubigen freueten sich darüber, die Keßereyen wurden entkräftet, das Gefeß ward lauter und rein beobachtet. al Mostadhi schickte um seine Dankbarkeit zu bezeigen den Saladin köstliche Challah oder Pelze und Fahnen zu, und legte ihm den Ehrennamen Chalil Emir il Mumenine, eines Freundes des Chalifen, bey. Der Salahuddin richtete hierauf alle seine Gedanken auf die Bereitung und Ausrottung der Franken. Die Geschichtbücher sind voll von seinen rühmlichen Thaten und Siegen, die ihm Gott wider die Franken verliehe, wie er die moßlemischen Städte und Länder von der

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Sela:

Sclaverey der Franken errettet, wie er Jerusalem und Hebron eingenommen. Jenes geschahe an einem Freytage den 23. des Regjebs A. 583. [1187.] dieses im Jahre 591. [1195.] Er zerstöhrte die von ihnen erbauten Kirchen, und bauete an ihrer statt Madresas oder Collegia für die Schafeiten. Zu al Cahis rah ließ er Klöster für den Said os Soadai den Fathemiten A. 566. erbauen. Gleichfalls rührt das Collegium Kamchiticum und Schariphicum Selahicum in der Nähe des Grabes des: Imam os Schafiei von ihm her, die er A. 569. auf führen ließ. Die Anhänger des Schafici zog er allen andern Glaubensgenossen vor. A. 572. ließ er die große Mauer, die um al Cahirah herum geht, aufführen, die Mauer um Bab al Bahri oder die Seite nach dem Nile zu, und um das Schloß A. 576. Die Zölle und andre Erpressungenschafte er ab, und vertrieb die Franken aus allen Pläßen, die sie zwischen Egypten und Syrien inne hatten. Auch brachte er al Hegjaz, und al Jemen oder das steinigte und glückliche Uras bien unter seine Bothmäßigkeit. Nach Nuroddini Tode brachte er Damascus an sich, und zwang al Mausel durch Belagerung, daß es sich ihm ergeben müßte. Seine ausgeschickte Mannschaft eroberte Tripoli in Africa, wie auch Barcah und Tunis, und ließ daselbst für die Abbasiden bitten. Mit einem Worte, er war der Sultan von Egypten, Syrien, al Hegjaz, al Jemen und dem Abendlande. So lange er lebte, unterließ er nicht für den moslemischen Glauben zu fechten, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben, Ungerechtigkeiten zu steuern und zu wehren, wohl zu thun, und seine Mildigkeit zu zeigen. Sein Gedächtniß bleibt noch bis auf diesen Tag im Segen, die Merkmaale des Guten, das er gestiftet, zeigen sich noch. Wir wünschen ihm die Erbarmung Gottes, und sagen ihm billig zum Ruhme nach, daß, die Jünger Muhammeds ausgenommen, weder vor, noch nach ihm, jemand seines gleichen nach Egypten gekommen sey. Er befliß sich der Wahrheit in seinen Worten, er hielt seine Zusage gewiß; machte er sich durch Verträge wozu anheischig, so hielt er sein Wort. In seiner Gegenwart durfte sich kein faul Geschwäß, kein unanständiger Scherz hören lassen. Ben ihm vers sammelten sich mit großen Haufen Leute von Wissenschaft und guter Erziehung. Wer mit ihm in Gesellschaft war, wußte nicht, daß er mit einem Sultan zu thun hatte. So demüthig war er. Er war ein aufrichtiger eifriger Moslemer. Er hatte stets Gott und Gottes Wort im Munde. Selbst in großen Versammlungen verrichtete er unausgesetzt sein Gebet. Im Ulmosengeben war er milde. Die freywilligen Gaben haben alle sein Vermögen erschöpft. Er hörte den Ale coran gerne, war sehr schamhaftig in Worten und Gebården, jammrig und mitleidig, war leicht zum Weinen zu bringen, hörte nichts lieber als die GedenksprúDod 2

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che des Propheten. Er führte in eigner hoher Person seine beyden Prinzen, den al Afdhal und den Alaziz dem Salaphi, der dieselben zu lerandrien lehrte, zu Das konnte man sich an einem Sultane von Zeiten des Harun or Raschid an der auch seine beyden Prinzen, den al Amin und den al Mamun dem Malek zu Medinah zugeführt hatte, um ihn über sein Mautha lesen zu hören, nicht erins nern. Salahaddin regierte auf die 24 Jahr und starb den 27. des Safars, A. 589. [Febr. 1193.] im 57. Jahre seines Ulters, zu Damascus, wo auch sein. Grabmal zu sehen ist, und von andächtigen Pilgrimmen besucht wird. Er hins terließ 17 Söhne. Alle seine Verlassenschaft belief sich auf 47 Drachmas oder Silbergroschen. Sonsten hatte er nichts eignes, weder Haus, noch Hof, noch Landguth. Der gute fromme Herr, hätte er sonst weiter kein Verdienst, außer der Erobrung von Jerusalem, und die Ausrottung der fathemitischen Keßer in Egypten, so würde das schon hinlänglich seyn, ihm eine hohe Stufe in dem Him: mel zu bauen. Dem Verfasser fielen bey der Gelegenheit folgende poetische Gez

danken ein.

Der Mensch ist, meines Erachtens, nach dem Tode der Nachklang
Von dem, was er verrichtet und vorgenommen hat.

Kann der Mensch dem Nachrufe nicht entgehen, so ist es allezcit
Besser und edler einen guten, als schlechten Nachruf, zu behalten.

Nach ihm herrschte in Egypten Saladins Sohn ol Malec ol Aziz Othmann. Dessen Bruder ol Malec ol Afdhal bekam Damascus, der andre Brus der ol Malec od Daher Gajatscheddin Gazi Haleb. Othmann beherrschte Egy

pten 5 Jahre und 10 Monate, und hatte mit seinen Brüdern, darunter er der jüngste war, viel Händel, die alle zu erzehlen zu weitläuftig fallen möchte. Er starb im Moharram A. 595. im 27. Jahre seines Alters, und ward anfänglich in seiner Wohnung beygefeßt., hernachmals aber in die Gruft des Schafiei gebracht, ehe noch die Alcubbah oder der Dom gebaut ward. nen Wandel, und beobachtete sein Gewissen und Pflicht sehr strenge, wie aus Er führte einen feia folgenden Beyspielen erhellet. Es bewarb sich jemand bey ihm um das Amt eines Cadhi in Oberegypten, und verhofte solches für Geschenke an sich zu bringen. Uber der Sultan Othmann fagte ihm gerade heraus, daß er der Moslemer Leben und Vermögen um aller Welt Güter nicht verkaufe. das Amt eines Cadhis zu Alexandrien 40000 Dinar an, und ließ die Summe Ein andrer both ihm für ihm zustellen, aber er wollte sie nicht annehmen.

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