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rechter, wohlthätiger, milder, demüthiger, freundlicher, verträglicher Herr, der niemanden abwieß, noch anfuhr, oder Unrecht anthat, sondern vielmehr mit dem Elende Mitleiden hatte, sich eine Freude daraus machte Gutes zu thun, sich wes nig verschloß, sondern gerne Zugang zu sich verstattete, und selbst in Person die Partheyen verhörte, und erkannte. Sein Tod ward schmerzlich betrauret, jez derman vermißte ihn, jederman sehnte sich nach ihm. Ueberall nahm man Mitleidsbezeugungen und Trostszusprüche seinerwegen öffentlich an. Seine Hofdas men traten aus ihren Zimmern in bloßen Aermen und Häuptern, und barfuß hervor, und stießen wider den al Malek ol Mansur Kelaun, als der ihn mit Gift weggeräumt haben sollte, die heftigsten Scheltworte und bittersten Klagen aus, ohne daß dieser sich mit einem Worte verantwortete. Die Tochter Kelauns, die des Verstorbenen Gemahlin war, sehte der Verlust ihres Gemahls in eine so tiefs fe Trauer, und sehnliches Verlangen nach ihm, daß sie nicht aufhörte, ihn zu beweinen, auch bis an ihren Tod, der A. 687. [1288.] erfolgte, nicht wieder heurathete.

Ihm folgte in der Regierung sein Bruder,`ol Malek ol Adel Badroddin Selamisch, ein Kind von 7 Jahren nach. Man bath, aber nur eine kurze Zeit, für ihn und den Kelaun zugleich mit auf den Kanzeln. Der Schatten dieser Herrschaft währte nicht länger als 100 Tage; denn 20. Regjeb besagten Jah res ward er abgesetzt, und zu seinem Bruder Chidhr nach Crak in Verwahrung gesandt. Eine Zeitlang hernach ließ man ihn wieder nach Alcahirah kommen, wo er unbekannt und ungeachtet lebte, bis daß ol Malek ol Uschraff Chalil, der Sohn Kelauns, ihn und seinen Bruder Chidhr, nach Constantinopel sandte, wo er, der Selamisch, starb.

Die Regierung kam also an das Geschlecht Kelauns. Der erste davon war ol Malek ol Mansur Abul Maali Kelaun os Salehi on Nagjmi, ol Alfi. Welche Namen ihm darum beygelegt werden, weil er ehedem den Sultan ol Malek os Saleh, und hierauf einem Nagjmoddin zugehört, und tausend Di ́nars gekostet hatte. Er regierte 11 Jahr und drittehalb Monate, und starb nahe bey Matharea, auf dem Zuge nach Syrien, den er wider die Franken vorhatte, den 6. Dhil Cadah A. 689. [1290.] Er war ein edel - und sanftmüthiger, tapferer, kühner, gerechter Fürst, den gar nicht nach Blute dürftete, der gerne Gutes that, gerne zum Wohlthun anmahnte, und von Lastern abrieth. Bey Antritt feiner Regierung empörte fich Sancor ol Aschkar wider ihn, und trug sich als einen Sultan in Syrien, und ließ daselbst für sich auf den Kangeln bitten. Endlich nach langen Fechten und Streiten kam der Friede mit den

Tatern

Tatern zu Stande. A. 68. baute Kelaun sein Bimarestan, das ist, Lazareth oder Spittel, das so für einen Bettler als für einen großen Herrn offen steht. Desgleichen die nach ihm genannte Madrasah Manfurijah, und al Kobbah, oder den Schwibbogen, wo er begraben liegt. Nicht wenig Denkmale geben seinen Verdiensten ein immerwährendes Zeugniß, und seine über die Franken erhaltenen Siege in Phonicien werden nie in Vergessenheit gerathen. Er ist es, der den Franken Tripoli wegnahm, das sie seit A.,503. inne hatten; ingleichen Ucca, Birut und Saida. Er hielt zwölftausend Mamluken, oder leibeigene Soldaten (domefticos protectores) auf den Beinen.

In seinen Tagen fielen die Tatern in Syrien ein, und seßten die Leute dafelbft in großes Schrecken; doch rückte Kelauwun mit seinem Heere wider fie an, trieb sie mit Schimpf und Schanden zum Lande hinaus, und erlegte ihrer eine große Anzahl.

Nach ihn regierte sein Sohn ol Malek ol Aschraf Chalil drey Jahr und zwen Monat, nach welcher Zeit er jáhling ums Leben kam. Er hatte nehmlich eine Jagd zu al Gjizah angestellt. Daselbst überfielen ihn seine Trabanten unversehens, ermordeten ihn, und hieben ihn von unten auf mitten von einander, und ließen die Stücken auf der Erde liegen. Das geschahe den ̊ 13. Moharram A. 693. [Aprili 1294.] Hierauf seßte man ihn den 13. Safar eben desselben Jahres in der Gruft ben, die er sich selbst nahe bey dem Mafchhad (oder ma tyreo) der Sitta Nafisah noch bey seinem Leben hatte erbauen lassen. Es war der Sultan Chalil ein so tapferer und kühner Fürst, daß man unter allen türkischen Fürsten, die Egypten beherrscht haben, keinen weiß, der ihm an Tapferkeit und Muth beykame. Er war ungemein wohlgebildet. Die Schönheit und Majestät leuchtete aus seinen Augen hervor. Auch hatte er Nachdruck und wußte Schärfe zu gebrauchen. Fürsten in ihren festen Städten furchten sich für ihn, und das Wild in seinem dicken Gebüsche zitterte für ihni. Er belagerte Acca und gewann sie, und zugleich auch den ganzen Strant von Phō, nizien und Syrien, wie auch Calat ar Rum, Bahnesa, Marrasch, und das Schloß zu Tyrus. Das war einer der stärksten Pläße der Franken, den auch nicht einmal Salahoddin hatte bezwingen können. Von der Zeit an gerieth die Herrschaft der Franken in dem Striche am Ufer des Syrischen Meeres in gånzlichen Verfall, und ward mit Strumpf und Stiel ausgerottet.

Nach ihm kam sein Bruder ol Malek on Naser Mohammed, ein Kind von 9 Jahren, zur Regierung, ward aber, seiner Minderjährigkeit wegen, ein Jahr hernach im Moharram A. 694. wieder abgefeßt, und nach Crack gebrache.

Seine Stelle nahm dagegen ol Malek ol Abel Ketboga, seines Vaters ol Malek ol Mansuri Mamluk, ein, der eigentlich ein den Tatern abgekaufter Sclave war. Er bestellte den Lagjin zu seinem Statthalter in Syrien, und eben diefer stürzte ihn zwey Jahr hernach. Denn da Ketboga zu Anfang des Jahres 696. [1296, menf. Octobr.] aus Syrien wieder nach Egypten zurückkehren wollte, nachdem er die dertigen Angelegenheiten in Ordnung gebracht hatte, und schon bis nach Wadi Fachemah gekommen war, so machte Lagjin eine Verschwör rung wider ihn, erschlug seine Bertrautesken, und nöthigte den Ketboga selbst sich wieder nach Damafcus zurückzuziehen. Lagjin unterdessen bemächtigte sich der Burg zu Alcahirah, der Schäße und der Kriegsmacht, und damit hatte Ketbo gas Regiment ein Ende. Es war ein guter, frommer, verständiger Herr, Gott habe ihn felig.

Hierauf regierte ol Malek ol Mansur Hosamoddin Lagjin ol Mansuri, oder der Mamluck des Malek Manfurs. Kelauns. Wie er zur Regierung gekommen Len, ist so eben berichtet worden. Er gab dem Ketboga, den er abgeseht hatte, die Landpflege von Sarched, und führte zwey Jahr und 47 Tage das Regir:ent. Alsdenn ward er an einem Freytage Abends, unversehens beym Schachspiel über fallen und erschlagen. Das war der 1. Rabial Acher A. 698. Man sette ihn in der Alcarrafah bey. Er ist es, der die thulunische Moschee mit trefflichen Einkünften begabt, und verschiedene Professuren bey ihr gestifftet hat, als die profeffionem exegefeos, und traditionum, und iuris utriufque, nach allen vier rechtgläubigen Lehrarten, wie auch Alcorani, und Micat (scheint profeffio mathematum oder astronomiae zu seyn) und endlich medicinae. Diese Professus ren und Gestiffte gehen noch heut zu Tage fort. Ich selbst verwalte ben dieser Moschee die profeffionem iuris ex mente Hambalitarum. Doch habe ich dabey viel Unrecht erdulden müssen. Unter allen übrigen profefforibus wollte man mir allein meine Gefälle verkümmern. Daran war die llnbilligkeit und Gierig: keit des Cadhi Ahmed on Nubi, des Nubiers, der die Einnahme und Ausgabe besorgte, schuld. Man scheute sich nicht, den Willen und der Verordnung des Stiffters zuwider zu handeln, der ausdrücklich gebothen, daß kein Profeffor ets was vor dem andern zum Voraus haben, sondern alle gleiche Einkünfte geniess fen sollten. Auch achtete man meiner Bedürfniß nicht, noch auch den großen Nußen, den ich mit Vorlesen und Bücherschreiben schaffte, da meine übrigen Amtsgenossen im Gegentheil saumselig waren. Hieben fällt mir die tradition

da es heißt: Es wird die Stunde des jüngsten Gerichts nicht eher einbrechen, als bis der glücklichste Mensch in Ansehung der zeitlichen Vortheile seyn Büschings Magazin V. Th.

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wird

wird ein Schurke, der Sohn eines Schurken. Die Gewährleute dieser tradi tion sind unser Imam Ahmed ( der Sohn Hambel) und ol Tarmedhi.

Es war Lagjin ein tapferer, kühner, erfahrner, verständiger und ansehns licher Herr, den alle übrigen Fürsten in Ehren hielten. Die Gelegenheit zu der fo milden Versorgung der thulunischen Moschee war diese: Er ward auf Bes fehl des Sultans al Malek ol Aschraffs Chalils erdrosselt. Doch kam er nichts destoweniger wieder zu sich, und hatte das Glück davon zu kommen und verborgen zu bleiben. In so mislichen Umständen gelobte er es Gotte, wenn er ihn aus der Noth erretten würde, die thulunische Moschee, als in deren Minaret oder Thurme er sich verbarg, wieder auszubessern und anzubauen. Gott erhörte nicht allein seinen Wunsch, sondern seßte ihn gar auf den Thron, und er erin nerte sich seines Gelübdes. Er schaffte den Schaich ab, der ehedem von Sys rien nach Egypten zu kommen pflegte; auch schaffte er die Accise ab.

Nach ihm kam der al Malek on Naser Mohammed, der Sohn Kelaun, im 15 Jahre seines Alters zum zweyten mal zur Regierung. Mittler Zeit aber, da man ihn von al Carak in die Burg (nach Alcahirah] kommen ließ, vergiengen 41 Tage, da gar kein Sultan war. Endlich langte er den 6. Gjomadi 'l Awwel A. 698. an, und regierte nachher 10 Jahr und 6 Monat.

Zu Anfange dieser seiner zweyten Regierung kam Gazan Chan, der Fürst der Tatern, mit hunderttausend Mann vor Damascus. Gegen ihn ruckte zwar ol Malek on Naser mit ohngefähr zwanzigtausend Mann an, aber er ward gez schlagen, und kam um seine meisten Kriegsbeamten. Gazan nahm Damascus, doch ohne das Schloß, ein, ließ sich daselbst huldigen und auf den Canzeln für fich bitten, und ließ beym Abzuge den Capgjak zu seinem Statthalter daselbst zurück. Die Leute zu Damascus stunden von den Tatern erschrecklich viel aus. Unterbessen rüstete fich ol Malek on Naser mit Ernst wider die Tatern, um die vorige Schaarte auszuweßen. Er ließ den Schaich Ibn Taimiah auf der Post ins Lager kommen, und der mußte den Soldaten ein Herz zusprechen. Mitte lerweile bekam man, Wind, daß Gajan sich in sein Land zurückgezogen håtte; Capgjak trat zu dem Naser über, und begab sich unter dessen Schuß. Das machte, daß die Tatern, als sie ein zweytes Treffen wagten, eine große Niederlage erlitten, und mit Schimpf und Schande und Verlust ihres Feldherrns, des Cotiuschahs, abziehen mußten. Obbenannter Jbn Taimiah ließ bey diesent Treffen seine Wunderkraft auf eine augenscheinliche Weise sehen. Als ihn der Sultan fragte, was nun anzufangen sey, so rieth er ihm mehr nicht, als die Worte aus der ersten Surate des Alcorans zu sprechen, da es heißt: Herr

des

des Tages des Gerichts, dir dienen wir, und dich rufen wir um Hülfe an. Diese Worte hatten eine solche Kraft, daß der Sieg sich auf die Seite der Moslemer lenkte. Von der Stunde an ward den Tatern der Stachel gebrochen, und ihr Glück fieng an krebsgängig zu werden.

Jm Schaban A. 700. [April, 1301.] befahl der Sultan daß die Juden in Egypten und Syrien gelbe Hauptbunde, und die Christen blaue tragen sollten.

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A. 708. [1309.] stellte der Sultan sich, als wollte er die Wallfarth nach Mecka thun. Als er aber nach Alcarak gekommen war, ließ er seinen obersten Bedienten wissen, daß er da bleiben und nicht wieder kommen würde, weil ihm, so lange er den Sallar und Bibars um sich hätte, die Hände gebunden, und er in seinem Hause und Königreiche nicht sein eigner Herr, sondern wie gefangen wäre. Das war ein preisliches und kluges Verfahren von ihm. Die Großen bey Hofe trugen demnach auf Betrieb und Anrathen des Sallars das Sultanat gedachtem al Malek ol Mothaffer Rocnoddin Bibars ol Gjaschnegiri al Emir Asendal on Naseri ol Othmani auf, der Chalif ernannte ihn zum Sultan, und hieng ihm die schwarze Challah um, seßte ihm den runden Bund aufs Haupt. Bibars bestieg darauf den Thron, doch mit Thränen, nachdem er zuvor unter die Emirs oder großen Herrn zwölf hundert Challas oder Ehrenkleider hatte austheilen lassen. Er blieb aber nicht länger als 11 Monate in ruhigen Besite. Unterdessen ließ er dem Sultan on Naser seine Freundschaft und ein Vermögen anbieten, der aber beydes ausschlug, darüber jenem Angst und bange ward. Der Sultan on Naser brachte immittelst die Mamlucken feines Vaters, den Statthalter zu Damascus, zu Halep, zu Tripolis, und Saphed auf seine Seite. Nachdem er nun wußte, daß er sich auf dieselben verlassen konnte, bewarb er fich aufs neue um das Sultanat, und ließ sich von einigen Emiren huldigen. Bibars, dem hierbey übel zu müthe war, ließ den Schaich Zainoddin Jon of Mo ragjgjel und den Schaich Schamsoddin Ibn Adlan zu sich kommen, und fragte fie um Rath, was er machen sollte. Sie riethen ihm, er sollte sich nochmals vom Chalifen mit dem Sultanat belehnen und einweyhen, und von den Emir qufs neue huldigen lassen, das geschahe. Der Chalif stellete einen neuen Lehns brief aus, darinnen er die Soldaten zum Kriege wider den Sultan ol Malek on Naser unter dem Vorwande anmahnte, weil anders zu besorgen stünde, daß die Einigkeit der Moslemer durch Duldung mehr als eines Oberhauptes möchte gestört und entzweyet werden. Indessen begab on Naser sich von al Carak nach Damascus, und als ihm da sein Vornehmen nach Wunsche von stätten gieng,

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rückte

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