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rückte er weiter nach Egypten zu, fort. Bibars bedachte sich nicht lange, begab sich des Sultanats, flohe nach Said, oder Oberegypten, und ließ seinem fieghaften Feinde so viel melden: „Ich habe, waren seine Worte, „mich der Herrs schaft begeben. Mir kann demnach, was du mir auch für Strafe anthun „wirst, nichts widriges begegnen. Denn lässest du mich in Verhaft nehmen, so werde ich denken, ich sey ein Einsiedler in einer Wüsten. Jagest du mich zum „Lande hinaus, so werde ich mir einbilden, ich sey ein Mann Gottes, der von eiź „nem Orte zum andern herum streichet. Tödtest du mich endlich, so werde ich „dadurch zu einem Mártyrer. Diese Verstellung machte, daß der Sultan ihm Gnade und Verzeihung wiederfahren ließ, und ihm die Landpfleze Sihjun anwieß. Bibars begab sich demnach dahin, aber ohne dem Sultan zuvor seine Aufwartung zu machen. Das verdroß dem Sultan so, daß er ihm nachjagen und ergreifen ließ. Bibars ward vor dem Naser gebracht, und dieser befahl, daß er in seiner Gegenwart erdressselt würde. Solches geschahe den 6. Ramad fan, oder, wie andre berichten, den 6. Schawal A.709. [1310] Er liegt in der von ihm vor zwey Jahren erbauten und nach ihm genannten Madrafah Fibarsiah, in dem kleinen Stege in Bab on Nafri (oder der Siegesstraße,) wo ehedem das Vezierenhaus stund. Dem Chalifen wiederfuhr diese Strafe, daß der Sultan on Naser befahl, das große Fenster, das ehedem sich in dem Pallaste der Chalifen zu Bagdad befunden hatte, und an welchem die Chalifen-zú fißen riegs ten, zu vermauern. Doch ließ er es mit der Zeit wieder aufmachen. Roch eins von dem Bibars zu gedenken, so ist er es, der die durch ein Erdbeben er: schütterte Moschee des Alhakems wieder aufbaute.

Den Sallar, der Antheil an diesen Unruhen hatte, strafte der Sultan on Naser damit ab, daß er ihn peinlich vernahm, wo er seine Schäße hätte. Der Schmerz der Marter nöthigte ihm das Bekenntniß ab. Aus einem unterirrdischen Keller hohlte man ganze Stäbe Gold und Silber und eine Menge Beutel hervor, in deren jedem zehn tausend Dinars staken. Mehr als 50 Maulthiers Lasten Gold und Silber jog man aus dem Keller hervor. Un einem andern Orte fand man 27 Tonnen voll Gold und Silber, und unzählich viel Edelgesteinen und Perlen, zwey tausend mit geschnittenen Steinen beseßte Beutel und eben so viel goldne Ketten. In seinen Kornhäusern staken mehr als viermahl hundert tausend Artaben Getrende, und nichts desto weniger mußte er im Gefängnisse für Hunger sterben. Es war so weit mit ihm gekommen, daß er seinen Stiefel ges fressen, und, als man ihn todt fand, hatte er seinen Pantoffel zwischen den Zäh

nen.

Man fand ben ihm, des al Gjazarij Berichte nach, nach dessen Tode, das

Gold

Gold, welches man bey seinem Leben ihm abnahm, ungerechnet, acht mal hun: dert tausend mal tausend Dinar, ohne die Edelgesteine, Schmuck, Pferde und Waff n. Doch will dieses dem að Dhahabio unglaublich und ungereimt vorkommen.

Richt allein aber diese beyde, der Bibars und Sallar, sondern auch viele andre mußten den Zorn des Sultans on Nasers empfinden, der bey seiner drits ten Gelangung zum Throne das ihm angethane Unrecht auf das Nachdrücklichse zu ahnden wußte. Bin ich dann, so pflegte er mit Verdruß und Schnauben zu fragen, bin ich dann etwa ein Charegji, oder Aufwiegler, und unrechtmäßiger Thronräuber? Der Bibars hingegen, ist denu der etwan von dem Geschlech te Abbasens? Zu dem Cadhi Alaoddin, der den Belehnungsbrief für den Bibars verfertigt und aufs reine gebracht hatte, sagte der Sultan: O du schwarzes Ges fichte! den Cadhi Badroddin Jbn Gjammach fragte er, was ihn bewogen, ein solches Urthel von sich zu stelien, daß die Moslemer berechtigte, wider ihn, den Sultan, die Waffen zu ergreifen? und seßte ihn deswegen vom Amte ab. Den Ibn al Moragjgel schalt er heftig aus. Dem Jon Adlan ließ er, da derselbe nach Hofe kam, und um Erlaubniß seine Aufwartung zu machen anhielt, durch den Dawadar sagen: Er habe ja vermittelst seines richterlichen schriftlichen-Ausspruches ihn für einen Charegji, oder Auswiegler und unrechtmäßigen Thronsbes fiser, und für einen solchen erklärt, dem man sich mit gewapneter Hand widersehen müsse. Er dürfe sich also keine Hoffnung vorgelaffen zu werden, machen. Daran aber ließ sich der Sultan nicht begnügen. Er ließ noch dazu den Schaich al Islam, den Ibn Taimiah von Alexandrien aus seinem Gefängnisse hohlen, darein ihn der Ibn Adlan und andre durch ihre Verleumdungen gebracht hatten; und befahl ihm ein Fetwa oder richterliches Urtheil auszustellen, wie man mit obgenannten Verbrechern verfahren solle. Aber der Jon Taimiah rächte sich an seinen Feinden, von denen er höchlich beleidigt worden war, und die ihn beym Bibars so angeschwärzt hatten, daß er ihn erstlich auf dem Schlosse zu al Cahirah, so dann in dem Gefängnisse des Dailomirers und endlich zu Alexandrien in Ketten und Banden schlagen ließ, an dem der Ibn Adlan keine Art von Rache und Kránkung unversucht zu lassen, gerathen hatte, und das aus der Ursache, weil man im Urthelsprechen auf ihn, den Ibn Taimiah, mehr als auf irgend einen andern zu sehen pflegte: an diesen seinen Feinden, sage ich, rachete er sich damit, daß er den Sultan durch s in Zureden von seinem unfreundlichen Verfahren wider sie abbrachte, indem er ihm vorstellte, daß er, wenn er obgedachte Männer

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aus dem Wege râumte, auch des Nußens, den sie ihm schaffen könnten, würde entbehren müssen.

In was für Ansehn der Ibn Taimiah beym Sultan, und was für ein frommer Mann er müsse gewesen seyn, wird aus folgender Geschicht erhellen: Da der Sultan einst in seinem geheimden Rathe mitten unter feinen Rechtslehrern und Cadhis von Egypten und Syrien saß, trug der Wezir vor, daß die Schußgenossen eine jährliche Steuer von siebenmalhunderttausend Dinars gebothen hätten, wenn man ihnen die alte Freyheit, weiße Hauptbinden zu tragen, › wiedergeben wollte. Der Wezir rieth solches Anerbiethen nicht auszuschlagen. Die andern Räthe sagten auf Anfragen des Sultans gar nichts dazu. Der einzige Ibn Taimiah stund auf, widersprach dem Wezir, scholt den Sultan aus, und neigte ihn auf seine Seite, brachte es auch dahin, daß die Schußgenossen mit ihren Suchen abgewiesen wurden. Zu Bagdad richtete man sich ebenfalls nach diesem löblichen Beyspiele des Sultans on Nasers.

A.

Während seiner Regierung baute dieser Sultan die so genannte neue Mos schee zu Misr A. 712. [1312.] und den Cafr, d. i. Pallast oder die Burg auf dem Schlosse A. 714. und die Moschee auf dem Schlosse zu Misr A. 718. und die Madrefah bain al Cafraine A. 703. in feiner zweyten Regierung. 719. that er in einer stattlichen Begleitung zu Pferdè die Wallfahrt nach Mece ca. Den Chaligj on Naferi oder nach ihm genannten Canal ließ er A. 725. bis an das Chankah (oder Kloster) Serjacus, nachdem er dasselbe ausgebauet hatte, führen. Dieser Graben ward binnen zwey Monaten vollbracht, und mit Brücken belegt. Desgleichen wurden zu al Gjizah und anderswo Brücken, Maidans oder Rennpläße für die Pferde, Palläste, Moscheen, u. s. w. angelegt. Auch gieng der Sultan dâmit um, den Nil unter dem Schlosse wegführen zu Lassen. Als man ihm aber die Vorstellung that, daß zu Bestreitung eines solchen Aufwandes er dreymal so viel, als in der Schazkammer wäre, haben müßte, und dennoch noch nicht versichert seyn könnte, ob das Unternehmen zu Stande kommen over Bestand haben möchte, so stund der Sultan davon ab.

-༥ .

Unter

In desselben Tagen ward der Bau der Cubba, d. i. des Schwibbogens oder Begräbnisses des Schafïei bis an Bab ol Carrafah fortgeführet. A. 730. [ 1330.] that derselbe nochmals einen Zug ins heilige Land al Hegjaz. feiner Regierung hörte man auf für den Chalifen auf der Canzel zu bitten. Sol: ches geschahe A. 736. da der Sultan den Chalifen auf das Schloß gefangen feßen ließ, ihm allen Umgang mit Menschen abschnitt, und im folgenden Jah

re

re 737. ihn mit seinen Angehörigen, davon die Anzahl sich auf hundert belaufen mochte, nach Kuß verweisen ließ. Die Ursache solcher Ungnade war diese, daß man dem Sultan einen vom Chalifen eigenhändig unterschriebenen Befehl, sich vor ihm zu stellen, eingehändigt hatte. Nun unterließ man zwar nicht, so lane ge der Chalif im Verhaft und im Elende war, noch für ihn zu bitten; allein nachdem er tødt war, wollte nicht allein der Sultan dessen Sohn im Chalifat nicht bestätigen, das der Vater ihm zugedacht und in seinem leßten Willen vers macht hatte, sondern er feßte auch dagegen den Ibrahim, des verstorbenen Chalifen Bruders Sohn, der zwischen seinen Oheim und den Sultan den Saamen der Zwietracht ausgeftreut, und beyde durch sein Ohrenblasen zusammengeheßt hatte, ob er gleich wegen feines årgerlichen Wandels einer so wichtigen Stelle gar nicht fähig noch würdig war, zum Chalifen ein. Als nun der Sultan für einen solchen Menschen, als dieser Ibrahim war, wollte bitten lassen, widerseße te sich ihm der Cadhi 'l Codhati, Jbn Gjammaah, und wollte folches nicht zugez ben. Man vereinigte sich also dahin, daß man sich begnügte, für den Sultan allein hinführo öffentlich zu bitten, und des Chalifen Namen aus dem Kirchengebethe gänzlich wegzulassen. Von der Zeit an find die. Chalifen auf der Canzel nicht mehr erwehnt worden.

Der Sultan ol Malek on Nafer Mohammed starb an einer Mittwoche den 19. Dhil Hegjgjah A. 741. [menfe Junio 1341.] und ward über dem Sarge feines Vaters al Mansuri, in der Cubba Manfuriah, bengefeßt. Seine leste Regierung währte 32 Jahr und achtehalben Monat. In allen hat er zufammen regiert 40 Jahr und 25 Tage. So lange hat weder vor, noch nach ihm Feiner unter den Sultanen von Egypten dieses Land beherrschet. Er war ein großer, angesehener und furchtbarer Herr, dem jedermann zu Gebothe stund. Ex besaß große Gewalt, war dabey klug, schlau, vorsichtig, edelmüthig und herzhaft, liebte Recht und Gerechtigkeit.

Die Fürsten, feine Nachbarn, bestrebten sich, ihn durch Geschenke und Verträge zum Freunde zu haben. Je weiter einer von seinem Giebiethe entfernt war, desto mehr furchte er sich für ihn und feiner überwiegenden Macht. Allein, da sein Glück aufs höchste gestiegen war, so daß man in Romanien oder Kleins aften für ihm in der Kirche bath, und zu Bagdad so goldne, als silberne Múnzen mit seinen Namen prägte, so erhaschte ihn der Tod. Gelobt sey derjenige, der nicht stirbt, und dessen Königreich allein nicht weicht noch wankt. Er hinterließ eine Menge Söhne, die nach ihm Sultane wurden. Und zwar folgte un= mittelbar auf ihn sein Sohn.

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ol Malek ol Mansur Abu Beer. Hierauf zielt ein gewisser Dichter in fols genden Worten:

Nachdem Gott den Sultan on Naser zu sich genommen, ist ein durchbrins gend scharfer Herr, wie ein schneidend Schwerdt, in seine Stelle getreten.

So gieng es auch sonst einmal zu. Nach deni Tode Muhammeds ( des Propheten] ward durch einstimmige Wahl aller Moslemen zu dessen Nachfolger Abu Beer erwählet.

Doch regierte dieser Abu Beer nicht länger als zwey Monate und etliche Tas ge. Man seßte ihn seiner Schwelgerey und ruchlosen Lebens halber in den legten Tagen des zweyten Monats im Jahre 742. (Augufto 1341.) ab, verwies ihn und seine Brüder nach Kus; man vergriff sich an dem Frauenzimmer seines Vaters, schåndete und zerstreuete solches, und verursachte dadurch großes Heulen und Wehklagen zu Alcahirah; zulest brachte man ihn zu Kus um. Das mochte wohl die Strafe für seines Vaters Mishandlungen an dem Chalifen seyn.

Hierauf kam dessen Bruder, ol Malek ol Aschraff Alaoddin Cugjuk (das ist, der kleine) ein Kind von 6 Jahren, auf den Thron, der aber im achten Monate einer Regierung, die ihm unbewußt war, und an seiner Statt vom Eusun und Baschneck versehen ward, abgesetzt und nach Kus geschafft ward, wo er vier Jahr hernach starb.

Hierauf regierte dessen Bruder ol Malek on Naser Ahmed. Bon al Kas rak, wo er sich ehedem aufgehalten hatte, langte er zu Misr den 10. Schawal A. 742. an. Den Vertrag zwischen ihm und dem Chalifen Bifftete der Cadhi os Schaich Takioddin os Sebeki. Aber auch mit diesem hatte es keinen langen Bestand. Nur 40 Tage lang zeigte er seine Macht in Ausübung gewalthätiger, mit Truß und Schnauben begleiteter Unternehmungen. Nach Verlauf dieser kurzen Frist fiel ihm ein, Misr zu verlassen, und sich wieder nach al Karak zu bez geben. Er packte also, was er konnte, von kostbaren Geråthe zusammen, und begab sich nach al Karak. Hierüber entstund eine große Unruhe; die Großen konnten sich wegen des Nachfolgers nicht vergleichen, Man lud ihn also wieder, zukommen ein. Weil er sich aber weigerte solches zu thun, so seßte man ihn ab. Indessen blieb er zu Ulcrak, wo er A. 745. [1344. oder 1345.] ums Le

ben kam.

An seine Stelle kam sein Bruder ol Malek os Saleh Emadoddin Abulfeda Ismael, der drey Jahr, zwey Monate und funfzehn Tage regierte, und A. 646. [1345] den 4: Rabi il Achar, im 20sten Jahre seines Alters starb. Dieser

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