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stein. Das Wasser, welches in der Menge hervorschießt, daß es gleich eine Mühle treiben könnte, ist klar wie Kristall, ohne merklichen Geschmack und Geruch. Wärmer ist es als das Wasser der Quelle des Fleckens Trillo, welches ich getrun ken habe; doch deucht mich, daß es von der Quelle bey Alhama de Aragon, die ich auch gekostet habe, an Wärme übertroffen wird. Es führet nicht ab, wie das Wasser von Trillo: denn ich weiß aus vielfältiger Erfahrung, daß 60 Unzen kaum einen Stuhlgang geben, da nach 50 Unzen des Wassers von Trillo ein achtmaliger Stuhlgang gewiß zu erfolgen pflegt. Die Urin treibende Kraft der Quelle von Priorio kann ich nicht rühmen. Zu Bådern scheinet mir der Gebrauch derselben nicht übel zu seyn; denu ich kann versichern, daß ich bey Per: sonen, derer Säfte verschleimet waren, und fast gelähmte Glieder hatten, bewun dernswürdige Wirkungen gesehen habe. Ihre besondere Kraft, die Unfruchtbar: keit der Frauen zu verbessern, ist durch vielfältige Erfahrungen bekannt. Weil ich ein Feind von willkührlichen Hypothesen bin; so getraue ich mir nicht, ein Wort von den Ursachen dieser Wirkung zu schreiben; ich begnüge mich bloß, fols gende Versuche anzuzeigen.

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Zu Trillo und Priorio von mir angestellte Versuche.

Frillo ist ein Flecken der Provinz Alcarria, in Neu-Castilien. Der Vizconde von Mindinueta, Marquis von Claramonte, Don Manuel von Mieses und Arias, Minister des Königl. Raths von Indien und viele andere Herren von Madrid, waren mit mir in einem Jahre da. Ich nahm mir vor, mich mit der Untersuchung des Wassers abzugeben. Die Quelle befindet sich auf ebener Erde, wo kein Felsen ist; ich nahm also an ihrem Rande an die 16 Unzen Erde, that selbige in eine papierne Teute, und brachte nach der einfachen Methode, der man sich in den Salpetersidereyen bedienet, zwo Unzen des feinsten Niters heraus.

In meiner Herberge ließ ich einen Ofen bauen, in Gesellschaft des Kapelans der Barfüffer Carmeliter Fräulein von St. Ana zu Madrid, welcher zum Bruns nentrinken hieher gekommen war. Auf diesem Ofen sehte ich das mineralische Wasser in einem neuen glasurten Topf, und ließ es, mit Beyhülfe eines geschickten Apothekergesellen, viele Tage durch abdämpfen. Unsere Bemühung war umsonst, aus dem Dampfe etwas aufzufangen; einen weissen steinigten Bodensah erhielten wir nur, der aber eben nicht hart war und in kleinen Blättern bestand, ohne bes stimmte Größe und Figur. Bey gemachtem Ueberschlag konnten wir etwa ein Scrupel auf jedes Quartier Wasser rechnen. Auf der Zunge konnten wir nicht Den mindesten salzigten Geschmack im Bodensak bemerken; es schmeckte nach nichts.

Mit

Mit-fauren Geistern gerieth er in Aufwallung, und beyn zugegossenem Vitriol:Del fochte er mit Geräusch auf, und es stieg ein so durchdringender urindser Geruch auf, als vom frischen Salarmoniak:Geist. Rach geendigter Brunnenzeit. kehreten wir wieder nach Madrid zurück, und ich nahm den Niter samt den Bodensah mit mir. Wir redeten da noch viel von allerley, ohne in der innern Kenntniß des Wassers weiter gekommen zu seyn, und ohne mehr zu wissen, als wir von seiner Wirkung erfahren hatten.

Die offenbaren Wirkungen des Waffers sind diese: Es führet reichlich ab, befördert den Schweiß, gehet durch den Urin leicht weg. Niemals habe ich gesehen, daß es durch diesen lehten Weg beträchtliche Unreinigkeiten mit sich geführet hätte, vielmehr geht es so klar ab, als es in der Quelle selbst ist. Es erweckt auch die ganz verlohrne Lust zum Essen, und befördert die Verdauung, stärket alle Glieder, und macht sie zur Bewegung geschickt, und man bekömmt darnach eine sanfte Haut und gute Farbe. Alle diese vortheilhaften Wirkungen zeigten sich bey allen Personen, die dies Wasser trunken, bey aller Verschiedenheit des Geschlechts, Alters, Leibes: Constitution und Zufälle. Soll ich aber von der Wirksamkeit und Kraft reden, die Krankheiten aus dem Grunde zu heben, so muß ich gestehen, daß kein einziger von den damaligen Brunnengästen völlig von dem Uebel befreyet wurde, zu dessen Hebung er es gebrauchet hatte. Wahr ist es, daß alle eine nicht geringe Erleich: terung verspüreten; denn sie hatten eine bessere Farbe bekommen, waren fetter, leichter, stärker geworden, und ihnen schmeckte das Essen besser, als zuvor; allein daben ist noch auszumachen, ob hiezu nicht die Veränderung der Luft, die Nah: rungsmittel, die Bewegung, die Ergößung u. s. w. ein Vieles beygetragen habe.

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Gewiß ist es auch, wenn man erwegt, daß schwere, eingewurzelte, widerspån: stige und verwickelte Krankheiten, bey welchen alle andere Arzneymittel nicht mehr anschlagen wollen, erst dem Brunnen anempfohlen werden; so hat man sich zu wun: dern, daß dadurch noch eine kleine Erleichterung erhalten werde. Viele geben also auch beym Brunnentrinken ihren Geist auf. Man sollte bey Zeiten den Brunnen brauchen, ehe noch die Kräfte der Natur ganz zu Grunde gerichtet wären. Eine sehr schäßbare Eigenschaft dieses Brunnens ist, daß er gelinde abführet, ohne merk: liche, nachtheilige Veränderung in dem Körper anzurichten. Hippocrates und andere Aerzte klagen, daß die abführenden Mittel nicht so sind, wie man insgemein denkt: denn sie sollen der Natur schonen und nur die schädlichen Unreinigkeiten abtreiben; allein, oft geschieht das Gegentheil. Etmüller sagt: Sanos et aegros aequaliter vexant; et tot fordes, ftercorum forma, ad triginta, quadraginta et plures fedes evacuant, quot impoffibile eft, citra vitae periculum in corpore fubfiftere: unde aegri, qui ex legitima purgatione deberent, fecundum Hippocratem levari, infigniter laeduntur. Sic tefte Helmontio et experientia, qui antea fanus erat, alaF 2

cer,

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cer, integris viribus, levis in faltu et curfu, poft purgationem redactus erit ad maciem, trement genua &c. Doch dieser Brunnen hat die heilsame Wirkung, Daß sogar die hysterischen und hypochondrischen Kranken, die sonst ein gelindes Pur. gativ an den Rand des Todes sehen kann, sich ruhiger, stärker, leichter befinden, besser effen, keinen Durst haben, und ein gefunderes Ansehen bekommen. Daher scheinet es, dieses Arzneymittel führe nur das ab, was abgeführet werden soll, da es doch die Natur gar nicht angreift. Dieser schäßbaren Tugend wegen beschloß ich fest, dies Wasser stets als das heilsamste und wirksamste Mittel ben verschleims ten Säften anzupreisen. Ein junger Mann von 34 Jahren, mit welchem ich eine enge Freundschaft geschlossen hatte, brauchte, in meinem Beyseyn, den Brun nen mit Beobachtung der besten Ordnung and Diät. Seine, durch übertriebenen Fleiß im Studieren erlangte Geschicklichkeit, hatte ihm heftige hypochondrische Zus fälle zugezogen, die die geschicktesten Aerzte in Madrid durch kein Mittel hatten heben können. Von den ersten Tagen an, da er den Brunnen trank, hatte er fo häufigen Stuhlgang, daß er in 24 Stunden sechszehn mal gehen mußte, und bey alle dem so sanft, daß er täglich an Munterkeit und Kräften zunahm, eine gesundere Farbe erhielte, neues Fleisch ansette, mit besserm Appetit aß, und gut verdauete; kurz, daß alle natürliche Verrichtungen in besserer Ordnung von Statten giengen. Ben diesen guten Anzeigen fuhr er mit der Brunnencur über 20 Tage fort, bis zu keht durch den Stuhlgang das Waffer so klar von ihm abgieng, als wenn es aus dem Brunnen geschöpfet wäre. Nun war ich einen Nachmittag mit ihm auf die Rebhühnerjagd ausgegangen, wie wir schon vorhin gethan hatten: und mitten auf einem ebenen Wege, ohne daß es durch eine sichtliche Ursache war veranlasset wor: Den, überfiel ihn auf einmal die heftigste Ohnmacht. Er lag auf der Erde gestreckt ohne Puls, ganz kalt, die Farbe war weg, und am Halse, im Gesicht und über den ganzen Kopf stand ein bösartiger Schweiß; so, daß er einer Leiche ähnlich schien. Bey diesem bestürzenden Zufall sahe ich, als er anfieng, etwas zu sich selbst zu kom men, daß er zum Stuhlgang drångete: ich half ihm, und es giengen auf einmal wol 20 Unzen schleimigter Materie von ihm; und nun erholete er sich gleich ganz von feiner Ohnmacht; und konnte, ohne viele Entkråftung zu verspüren, mit mir nach Hause gehen. Der von ihm gegangene Schleim sahe aus, wie geschmolzen Glas, ohne einen einzigen Flecken, war aber so zåhe, daß man ihn mit einem Stab zusam men hängend aufheben konnte.

Versuche mit dem Wasser von Prioris.

Ich habe bereits gesagt, daß diese Quelle eine Meile von Oviedo entfernet sey, und auch die Wirkungen angezeigt, die man sich von ihr ordentlicher Weise zu versprechen hat. Hier sind jekt meine Versuche. Im Junius machte ich an

einem

einem Tage bey der Quelle folgende Versuche. Ich schöpfte in einem Glase fünf Unzen warmes Quell: Wasser und that einen Scrupel Weinsteinsalz hinein, wel: ches sich gleich auflösete, und das Wasser weißlicht und trübe machte: es wurde aber hernach wieder klar; ich konte hierin keinen Unterschied von gemeinem Wasser fin: den, bey welchen eben dieselbe Veränderung vorzugehen pflegt. Den zweyten Ver: such machte ich mit klein gestossenem Alaun, ohne eine Anmerkungswürdige Wir: kung zu verspüren. Der dritte Versuch mit Gallåpfeln fiet anders aus, als ich ver: muthet hatte; denn da ich die Wände, den Boden und das Bett der Quelle mit grüner Farbe überzogen sand, so schloß ich, (*) sie mäßte Vitriol enthalten. Ich ließ Galläpfel: Pulver mit sechs Unzen Wasser kochen und erhielte eine gelbbraune Tinte, so wie sie gemeines mit Galläpfeln gekochtes Wasser giebt. Hierauf that ich noch zu diesem mit Gallåpfeln aufgekochten Wasser einen Theil der grünen bey der Quelle abgeschabten Farbe; dadurch wurde aber keine merkliche Veränderung her.. vorgebracht. Nun machte ich den fünften Versuch mit Weinstein: Asche, die aber so schlecht calciniret war, daß sie wie Druckfarbe oder Dusch aussahe. Ich that über eine Unze zu acht Unzen Wasser, und ließ es sich in Tem Glase sehen: che eine Viertelstunde vorbeŋ war, wurde aus dem zu Boden gesunkenen schwarzen Pulver eine klare reine Seife, die durch ihr beissendes Salz der Zunge unerträglich fiel. Ich kochte einen Scrupel Cochenille in sechs Unzen Quell- und auf gleiche Weise auch in Flußwasser. Die rothen Tincturen beyder Wasser hatten gar kein unter: scheidendes Merkmal. Mitlerweile ich diese Versuche machte, stand ein neuer glas furter Topf mit Quellwasser zur Abdämpfung am Feuer. An die Seiten des Topfes hatte sich endlich eine Haut, wie klein geriebener Bernstein, angesehet; sie war aber so fein, daß man durchs Gefühl nichts unterscheiden konnte. Mit der Feder brachte ich etwa eine halbe Drachme zusammen, woran ich auch weder Geschmack noch Ge: -ruch bemerkte. Ich nahm dies mit in die Stadt, in die Apotheke; goß zwey oder drey Tropfen Vitriol-Del darauf, womit es heftig aufwallete. Diese Masse schmeckte nun Zuckersüß, war aber so zusammenziehend, daß wir in zwey Stunden, so viel wir auch den Mund ausspületen, den styptischen Geschmack nicht von der Zunge kriegen konnten.

Eine andere Quelle, etwa drey hundert Schritt von der obigen, heißt FuenCaliente, (die warme Quelle) weil ihr Wasser sowol des Sommers, als Winters, warm ist. Sie fließt zu allen Zeiten gleich stark. Bey ihr herum findet man, wie ich oft erfahren habe, runde, schwarzbraune, glatte und schwere Kügelchen, welche in Stücken zerschlagen, deutlich Eisen zu erkennen geben, und in der ganzen be: nachbarten Gegend findet man auch viele Spuren von Eisen. F 3

Die

(*) Ich würde daraus geschlossen haben, sie müßte keinen Eisenvitriol, fondern Kupfer: vitriol, enthalten.

Die Quelle von Nava,

welche Fuente Santa, (die heilige Quelle) genannt wird.

(ie liegt sechs Meilen von Oviedo und ist nicht stark. Ihr Wasser ist klar und nur lau warm. Von ihr steigt ein schweflichter widerlicher Geruch auf, den man auf acht Schritte von ihr mehr empfindet, als wenn man an ihrem Rande steht. Am Ufer des Baches, in welchem sie fließt, hat sich eine weisse Asche ange: hängt, wie zu Pulver gestossener Schwefel. Legt man Silber in die Quelle, so wird es in weniger Zeit mit einer Goldfarbe überzogen: zieht man es aber nicht gleich wider heraus, so verwandelt sich die Goldfarbe in eine heßliche Schwärze. Bey dem Dorfe Paracuellos de la Ribera, eine Meile von Calatayud, in dem Königreiche Aragon, habe ich eine gleiche Quelle gesehen.

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Biertes Hauptstück.

Von den Steinen, Mineralien und Metallen.

anz Asturien ist voll von Felsen und Steinen, die in manchen Gegenden sowol unzugänglich als unfruchtbar sind. Es giebt aber ausser dieser gemeinen Steinart, auch hin und wieder schäßbare und besondere Arten. Mancherley gefärbten Jaspis findet man an vielen Orten. In el Franco ist eine ansehnliche Gruz be von Magnetstein; in Cangas, von Antimonium; bey Villaviciosa, von Agat; an vielen Dertern, von Steinkohlen; bey Llanes von Tripel und Blutstein; unweit Cobadonga, von rother Oker, und endlich findet man in dem Fürsten: thume viele Mineralien, die Eisen, Bley und Kupfer halten u. s. w.

Die neu entdeckten Bernsteingruben geben, in Ansehung der Natur und' Entstehung des Bernsteins, worüber seit Plinius Zeiten die Meynungen theils fabelhaft, theils getheilet gewesen, viel Licht. Wir haben uns aus eigener Unters suchung in dem Gruben überzeuger, daß zur Verhärtung der Oele, Harze und Erd: fäfte kein Meerwasser erforderlich sey. Ferner glauben wir nicht mehr, daß aller Bernstein von Natur gelb sey; wir haben ihn mannigfaltig gefärbt gefunden.

Fünftes Hauptstück.

Von den Bäumen und Pflanzen.

ie Berge und Thaler sind mit Bäumen, Staudengewächsen und Kräutern bedeckt. Dies giebt besonders im Frühling und Sommer allenthalben einen

reißen:

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