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und 20 Tage, und starb Sonntags Abends, und ward Montags drauf in Dhils Fadah A. 901. [Aug. 1496.] begraben. Sein Grab, welches in der Assahra, (oder der weiten Sandebne) Alcahirah gegen Morgen, in einer Kubba oder Schwibbogen der von ihm erbauten Turbah ( oder Grabståtte) ist, wird von andächtigen Leuten besucht und verehret. Er war ein edler, ansehnlicher, gewaltiger Fürst, der im Wohlthun alle andere übertroffen. Seine Tage waren auf dem Kleide der Zeit wie eine guldne Tresse. Er war die mittelste große Perle, die sich durch ihre Größe und Glanz in der Schnure der zircassischen Sultane hervorthat. Unter allen seiner Art hat er am långsten regiert, und das Reich mit einem solchen Muth, Freudigkeit und Nachdruck verwaltet, als von den Zeiten des Sultans ol Malek on Nasers, des Sohns Kelauuns, an, kein einiger gethan hatte. Man fürchtete und liebte ihn so sehr, daß er von Misr aus bis an den Euphrat in einer kleinen Begleitung sicher reisen konnte. In Egypten seßz ́ te er keinen einem geistlichen Amte vor, als z. E. er machte keinen zum Cadhi oder Schaich, der ihn durch die lange Erfahrung nicht überzeugt hatte, daß er unter allen dazu bequemen Mitwerbern der tauglichste wäre. A. 884. that er eine Reise nach al Hegjaz, bevor noch die Moschee des Propheten zu Medinah abbrannte. Er besuchte zuerst die Stadt des Propheten, und theilte unter dersels ben Einwohner sechstausend Dinar aus, hernach begab er sich auch nach Mecca, und theilte daselbst fünftausend Dinar aus. Als er von da wieder zurück kam, schmückte man die Stadt Misr, um ihn zu empfangen. Zu Mecca ließ er bey Bab as Salam eine kleine Madrasah anlegen, und bestellte dazu einen Schaich und dessen Sophi, darneben ließ er Zellen für die Mönche bauen. Gleichfalls legs te er zu Almedinah eine Madrasah an, ließ einen neuen Mamber (oder Canzel in des Propheten Moschee) machen, machte den Einwohnern und den Ankömmlingen daselbst die nöthigen Lebensmittel aus, davon sie bestehen konnten. Eben so baute er auch zu Jerusalem und zu Gazah eine Madrasah, wie auch eine große zu Dimjath, und ein Gjame oder große Kirche zu Salihah Kathea, einige Stels len der Moschee des Amru ben al Aß ließ er ausbessern. Einige der merkwürdigen Denkmale für andächtige Pilgrimme, als die Moschee al Chaif zu Mena, und die zu Arafah, ließ er wieder herstellen. Von ihm rührt der Teich Chalis her, dahin er einen Brunnen leiten ließ. Den Brunnen zu Arafah, der an derthalb Jahr verfallen gewest war, ließ er wieder herstellen, deßgleichen auch die Tränke Abbas. Er verbesserte den Brunnen Zemzem und al Makam ( oder den Stand Abrahams). In die Moschee zu Medinah verehrte er einen großen Mamber. In Egypten legte er viel Moscheen, Brunnen, und andre kostbare

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Gebäuder an, als z. E. die Moschee zu ar Raudhah, die anfänglich nur eine Bethstelle des Fachroddins, des Secretairs der Baharischen Mamluken war.

A. 886. schlug das Wetter in den Minaret oder Thurn der Moschee zu Medinah ein, und steckte ihn in Brand. Dach, Holzwerk, Bücher, andere Ge råthe und Kleinode, was nur von verbrennlicher Waare darinnen war, braunte aus. Die bloßen Mauern blieben stehen. Das war schrecklich anzusehen.

In dieses Sultans Tagen that der Dawadar Jaschbec mit der egyptischen Mannschaft einen Zug nach dem Euphrate zu, und lieferte in der Gegend von ar Roha dem Jacub Schah ein Treffen, darinnen die Egyptier geschlagen, und der Dawadar gefangen ward; Das war ein abgesagter Feind des Hanafitischen Cadhis zu Misr, des Umschathis. Dieser war jenem nicht weniger auffäßig. benden wünschte einer dem andern den Untergang, und beyde starben auf einen Tag. Der Dawadar ward am Ufer des Euphrats erschlagen, und der Cadhi starb eines natürlichen Todes zu Misr.

Von

Auf den Sultan Kaitbay regierte dessen Sohn ol Malek on Naser Ubus Saadat Mohammed, dem der Vater während seiner Krankheit einen Tag vor seinem Ende, den 16. Dhil Hegjgjah A. 901. [exeunte Aug. 1496] hatte huldigen lassen. Es war ein junger Herr, der eben seine mannbaren Jahre ers reichte. Über nach einer Regierung von 6 Monaten und zwey Tagen ward er A. 902. den 18. Gjomadil Awwal, weil man überzeugt war, daß er sich dazu nicht schickte, in Gegenwart der Cadhis, des Chalifens al Motawackels al Allahi, und der Großen bey Hoffe entscht, und an dessen Statt ol Malek ol Aschraf Kansu Kaitbayi, Ras ol Usaker, (das ist der oberste Feldherr) eingefeßt. Gan zer 11 Tage belagerte er, wiewohl vergebens, das Schloß zu Alcahirah, und ward darüber noch im Gesichte verwundet. Zulest empörte sich die Mannschaft wider ihn, und er flohe gen Gazah, daselbst kam er in dem Treffen bey Chan Junus aus dem Gesichte, so daß man nicht weiß, ob er damals geblieben, oder was sonst mit ihm vorgegangen ist.

Man suchte also den Malek on Naser Mohammed, den Sohn Kaitbays wieder hervor, nachdem man seine Tauglichkeit zu Führung des Regiments ers hårtet hatte. Dieses zweytemal regierte er 1 Jahr und siebentehalben Monat. Aber weil er seinen Lüsten nachzuhengen anfieng, sich dem Spiele, Gaukelpossen, dem Umgange mit nichtswürdigen Leuten ergab, schändliche Dinge vornahm, die man nicht einmal gerne erwehnet, und einer von denen ward, auf die sich der

Spruch

Spruch des Dichters schicket, der da sagt: Der Tod ist kein Lebel, sondern vielmehr eine Arzeney für manche Menschen: so ward er Mittwochs gegen Abend, den 16. Rabial Awwal A. 904. [zu Ausgang des Jahres 1498.] ume gebracht, und starb eines schmähligen Todes.

Hierauf kam der Mutter Bruder des Verstorbenen, der ol Malek ot Tha: her Abu Said Kansuh ol Aschrafi, durch Vermittelung seiner Schwester, die ihm Geld und Kostbarkeiten, um damit die Großen zu gewinnen, vorschoß, zur Res gierung. Den nächsten Freytag nach geschehener obgedachter Veränderung ward 'ihm in Beyseyn des Chalifen und der Cadhis gehuldigt. Er war über 20 Jahr alt, und regierte 1 Jahr, 8 Monate und 12 Tage. Endlich empörten sich die Kriegsleute wider ihn, und er mußte sich für ihnen verstecken. Damit hatte seiz ne Regierung ein Ende, die übrigens löblich gewesen war. Denn in seinen TaEr stifftete die Brodt- und gen hatte Gerechtigkeit und Sicherheit statt. Harmazahspende im Monat Ramadhan, die auch noch heutzutage, und zwar viel reichlicher als soust, ausgetheilt wird, nachdem der al Guri sie sehr vermehrt hat.

Nach diesem Kansuh kam der al Malek ol Aschraf Gjamballath dran. Er regierte vom zweyten Dhilhegjgjah an 6 Monat und 17 Tage, und bauete bie' Madrafah, die nach ihm Gjamballathiah genennt wird, und vor Bab on Nasri ist. Nach seiner Entseßung brachte man ihn nach Alexandrien.

Auf ihn folgte ol Malek ol Adel Thumanbay Saifoddin, der sonst einer Er nahm die Huldider vornehmsten Mamluken des Sultans Kaitbays war. gung zu Damascus ein, und bestieg den Thron Sonnabends Nachmittags den 18. Semadil Uchar A. 905. [ju Anfange des Jahres 1500] und regierte 4 Monate und 15 Tage. Er baute fich eine Turbah, und eine Madrasah, die nach ihm Aladeliah heißt, vor Bab on Nasr. Die Kriegesleute überfielen ihn, und machten durch einen blutigen Tod seiner kurzen Herrschaft ein Ende.

Hierauf trat der el Malek ol Uschraf Abu Nasr Canfuh ol Guri Montags, den 1. Schawal A. 906. [Majo 1501.] gleich am Feste, das Aid ol Fethri øder Fastenbrechen heißt, seine Regierung an, da sich die übrigen großen Herren alle weigerten, diese Würde anzunehmen, und immer einer auf List und Ränke fann, den andern zu Annehmung derselben zu bringen. Endlich fielen fie eins müthig auf den Alguri, und wählten ihn, und zwar darum, weil sie ihn für einen leutseligen Mann hielten, der nicht viel Wunder machte, und den wieder, so bald sie nur wollten, abzustoßen, es nicht viel Mühe kosten würde. Aber sie fan

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fanden sich in ihrer Rechnung betrogen. Er bedung sich die Versicherung aus, daß wenn man ihn ja absehen wollte, man ihn dennoch nicht an das Leben kommen würde. Unter dieser Bedingung ließ er sich auf dem Bergschlosse in Gegenwart des Chalifen al Mostansers billahi, der vier Cadhis, und derer übrigen Herren, bey denen es steht, etwas zu bestätigen oder zu verwerfen, huldigen. Und von der Zeit an regierte er als Sultan 15 Jahr, 9 Monat und 25 Tage. Er war ein kluger, verschlagener, schlauer und dabey gewaltsamer und strenger Mann, der seinen Großen Zaum und Gebiß anzulegen, und die Widerspenstigen zu demüthigen wußte, so daß seine Herrschaft ansehnlich und furchtbar ward, und auswärtige Fürsten sich durch Geschenke und Bothschaften um seine Gunst bewar ben. Der Fürst von Indien, von al Jemen, aus dem Abendlande (oder der Barbarey) von Rum, (oder der ottomannische Kayser) der Fürst des Morgens Landes (der Sophi von Persien) der Fürst der Knechte (oder von Nubien ) und von Frankenland, schickten ihre Gesandten an ihn, und ließen ihre Gefans genen auslösen. Er hatte Schiffe von erstaunender Größe in der See gehen. Die Straße zu den heiligen Städten bähnte und versicherte er für die Pilgrimme. Beriefen sich auch nur kleine Gesellschaften von Reisenden auf ihn, und sagten, daß sie zu ihm wollten, so hatten sie nichts zu fürchten, und man ließ fie gehen. Er hatte noch mehr andere gute Eigenschaften an sich, Auf die Küche der Moschee, ol Gjame ol Azhar genannt, verwendete er alle Monat Ramadhan 670 Dinar, 100 Centner Honig und 500 Ardabas Weizen für das Brodt, das daselbst ausgespendet wird. Er baute auch das Geländer um die Alcabah, bedeckte Gånge vor der Moschee zu Ulmedinah, das Thor Ibrahims, darüber er einen hohen Thurm aufführen, unten darunter aber einen Wasserback, fich darinnen zu reinigen, anbringen lassen. Außerdem hat er noch viele Chane (oder Herbergen) und Brunnen auf den Straßen von Misr nach Mecca angelegt. Auch rührt die Madrafah auf dem Markte Gjamlun zu Aleahirah von ihm her, wie auch die Turbah, die ihr gegenüber steht, und der ansehnliche Thurn am Gjame ol Azhar, und der Garten unter dem Schlosse, der wunders bare Erquickungsort zu Malcah, wie auch die Wasserleitung, die das Wasser aus dem Mil aus alt Misr ins Schloß bringt. Ferner baute er einige Thürne zu Alexandrien, Moscheen, Schlösser und Belustigungsörter. Nur seht man

an ihm dieses aus, daß er erschrecklich begehrisch und geizig gewest, den Leuten unerträgliche Geldbußen auferlegt, und solche mit der größten Strenge und Unbilligkeit eingetrieben habe. Zu seinen Zeiten starb, des Alkothbis Berichte nach, niemand, dessen gesammte Haabe und Güter er nicht an sich gezogen hätte. Es

ist also kein Wunder, daß er große Schäße gesammlet, al Jemen bezwungen, und sich eine große Menge Mamluken angeschafft, denen er allzuviel durch die Finger sahe und allen Muthwillen verstattete. Daher diese sich nicht scheuten, die Leute auf das unerträglichste und empfindlichste zu quålen. Man erzehlt, daß einer seiner Mamluken einem Kaufmanne gewisse Waare abgekauft, und nicht dafür befriedigt habe. Als nun der Kaufmann sich darüber beschweret und ihn gefragt, ob das dem göttlichen Gefeße gemäß wäre, so hätte ihn der Mame Ink mit seinem Dabus oder Keule (maglabio) hinter die Ohren geschlagen, daß der Mann darüber verzweifelt, und dabey die Worte gesprochen: Da hast du dein Gefeß Gottes, die Waare unter den Arm gesteckt, und seines Weges ges gangen, ohne daß jemand sich unterstanden auch nur darüber zu muchsen. Ders gleichen Ungerechtigkeiten brachten einen gewissen Frommen so sehr auf, daß er seine Hände gen Himmel aufhub, und dem Kriegesheere und dessen Befehlsha ber den Intergang an den Hals wünschte. Zwar bestrafte er sich seines Ein falles wegen alsobald felbst, und scholt ihn bey sich für thöricht aus. Wie sollte das wohl möglich seyn, dachte er, daß so ein mächtiger Sultan, dessen Heer, dessen Schnauben und Wüthen die ganze Welt erfüllet, zu Grunde gienge. Ind nichts destoweniger verstrich nur eine geringe Zeit bis zur Erfüllung seines Flus ches. Denn es begab sich, daß der Sultan Thumanbay wegen des Ismael Schahs mit dem Fürsten von Rumili, dem Sultan Selim zerfiel, wie wir als sobald mit mehrern hören werden. Beyde Herren zogen mit zahlreichen Heeren wider einander zu Felde, schlugen mit einander an einem Orte, der Margidabeck heißt, und eine Station von Halep gegen Norden liegt. Die Schlacht gieng den 15. Regjeb A. 922. [Augusto 1516.] vor sich, und durch Verrätherey des Chairbek und des Gazali für den Sultan al Guri verlohren, der entweder von der Reuterey zertreten, oder im Gefecht erstochen ward. Gott sen seiner Seele gnådig. Der Sultan Selim hielt sich nach dieser Schlacht einige Monate in Syrien auf, befahl in der Salehijah zu Damascus das Grab des Schaich Mo hijoddins Jbn Arabi zu bauen.

Mittlerweile kam in Egypten in der kurzen Zeit ol Malek ol Aschraf Thumanban, der Circassier, ein Bruderssohn des vorigen al Guri, zur Regierung. Dieser hatte einen langen schweren Krieg mit dem Sultan Selim zu führen, den umständlich zu erzehlen zu weitläuftig fallen würde, und davon dieses der Ausging war, daß Thumanbay sich selbst dem Sultan stellte und unterwarf. Der ließ ihn in Bab Zuilah umbringen, und hernachmals neben dem al Guri begra

ben.

In

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