صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

1

In den letzten Tagen des al Guri, um das Jahr 920. [1514.] ließen sich die Portugiesen in dem Hafen von Indien blicken, die sie unversehens aus dem finstern Meere, das hinter den Bergen al Comr ist, auf welchen der Nil ents springt, überfielen. Nicht allein hausten sie in Indien übel, sondern ihr Fres vel und Verwüstung erstreckte sich bis auf die Halbinsel Arabien, und die Häfen vom glücklichen Arabien und Gjoddah. schickte er wider sie eine Flotte von 70 Gorabs (einer Art leichter Schiffe) un Da solches der Sultan al Guri hörte, ter der Anführung des Emir Hosains des Curden aus. stand aus Türken, Mohren und Lewandinen. Die Mannschaft be und befahl ihm solches zu befestigen. Er gab ihm Gjoddah zum Lehn, Hosain ol Curdi that solches, und riß, der Festungswerke wegen, vieler Bürger Häuser mit Gewalt, Ungestüm und llnBilligkeit ein, so daß er solche innerhalb Jahresfrist fertig hatte. Hierauf gieng er A. 921. mit seiner Flotte nach Indien unter Segel, und unterredete sich mit dem Fürsten von Cagjurat, dem Chalil Schah, der ihm ungemeine Ehre erwieß. Als die Portugiesen die Ankunft des Emir Hosains vernahmen, verliese fen sie die Häfen Indiens, und der Emir kehrte wieder nach Aljemen zurück, und nahm solche A. 922. den bisherigen Befißern, den Bani Thaher, mit ge waltsamer Hand ab, und erschlug die Prinzen vom Geblüthe, seßte zu Zabid cis nen Statthalter mit Namen Barsabay, den Circassier, ein, und ward so ein gewaltiger furchtbarer Herr, daß seine und zugleich seines Herren des Alguri Macht beynahe nicht größer werden konnte. Vollkommenheit gelanget ist, so ist es seinem Abfalle nahe. Und das ward auch Aber, wenn ein Ding zu seiner am Hosain ol Curdi wahr. Er kehrte siegreich nach Gjoddah zurück,mit dem Vorsage, wieder nach Egypten zu gehen. Als er aber nach Mecca kam, erfuhr er, was für ein Ende es mit dem Sultan Alguri genommen hatte, und zugleich kam auch ein Befehl vom Sultan Selim, den Emir Hosain umzubringen. Der Scherif zu Mecca zog ihn, diesem Befehle zu Folge, unversehens ein, legte ihn in Ketten und Banden, rückte ihm mit bittern Vorwürfen, die von seinem Frohlocken über dessen Unfall zeugten, sein Betragen vor, und schickte ihn nach Gjoddah, wo er im Meere ersäuft ward.

Mit dem Thumanbay hörte die Herrschaft der Zircassier in Egypten auf, dieses Land verlohr mit ihm seine Sultane, und bekam hinfort Najebs oder Statthalter wieder, so wie dessen Regenten in den ersten Zeiten des Moslems thums gewesen waren. Der erste Najeb oder Statthalter von dieser leßtern Art war Chairbek, den der Sultan Selim einseßte. Dieser blieb Statthalter von Egypten bis an seinen Tod, und ward in seiner von ihm erbauten und nach ihm

ges

genannten Madrafah Chairbekiah unter dem Schlosse in der Wezirsstraße begra ben. Nach ihm war Statthalter Mostapha Bascha, und dann Ahmed Bascha, der sich zum Sultan aufwarf, wie hernach mit mehrern soll berichtet werden.

Ehe wir weiter gehn, wollen wir noch eine nicht undienliche Anmerkung eine streuen. Das ist, wir wollen die Sultane namhaftig machen, welche sich unter den Mamluckischen vor andern hervorgethan haben. Solche sind ol Moezz Jbek ot Turkomani, und Cothuz ol Moezzi, und Bibars ot Thaher, und Kelauun, sodann Kecboga, und Lagjin, und Bibars Gjaschnegiri, ferner Barkuk, und of Muwajjad Schaich und Thathar Barsabay, und Gjakmak, weiter Jnal, und Choschcadam, und Jelbai, und Timurboga; hierauf Kajetbay, Cansuh und Thumanban, endlich Gjamballath, und al Guri, und zu allerleßt der Thumanbay des vorigen Bruderssohn.

Noch ist von diesem leßten Thumanbay zu merken, daß er ein gesprächiger und im limgange freundlicher Mann gewesen sey. Der circaßischen Mamlu cken sind überhaupt an der Zahl 22, und haben 148 Jahr in allen regiert.

Un deren Stelle trat das othomannische Haus, welches Gott mit dem Kleide einer mit Beständigkeit verbundnen Macht bekleiden, und mit dem Schmu ke eines den Lauf der Tage und Jahre aushaltenden Sieges auszieren wolle. Der erste in dieser Classe war der Sultan Selimi, der Egypten zu Anfange des Jahres 923. Januar. 1517.] einnahm. Seine Vorfahren herrschten in Rum, oder klein Asien, hernach eroberten sie auch die große Stadt Constantinopel, aber an Egypten hatten sie keinen Antheil. Es wird nicht undienlich seyn, sie alle nach einander in einer zusammenhangenden Folge anzuführen.

Der Stifter dieses Hauses also, war der Sultan Othmann ol Gazi der Sohn Orthogrils, des Sohns Solimanschah, der A. 699. zu der Zeit, als der Malek on Naser Mohammed, der Sohn Kelauns, in Egypten regierte. Er stund seinem Volke 26 Jahr vor, und starb A. 725. Sein Großvater Solimanschah war ein Sultan oder Fürst im Lande Mahan, in der Gegend von Balch, und kam von den Turkomanen, die in Zelten von einem Orte zum andern herum ziehn, und eine Art Tatarn sind, her. Sein Stammbaum geht, dem Berichte des al Rothbi zu folge, bis auf den Japhet den Sohn Noah in ununterbrochner Reihe fort. Aber der Verfasser des Buches, Doror ol Athmani behauptet, daß die ochomanischen Fürsten ächte Araber aus dem Lande al Hegja; wåren. Noch andre Historici thun hinzu, daß sie aus al Medinah wären. Gott weiß am Büschings Magazin V. Th. Jii

besten,

[ocr errors]

besten, wie es sich damit verhält. Zur Zeit des Einbruches des Gjenkizchans in die Gegend von Balch, da er alles mit Feuer und Schwerdt verheerte, entflohe der Sultan Solimanschah mit 50000 Häusern oder Geschlechtern nach Rum oder klein Asien. Aber, da er über den Euphrat sehen wollte, kam er darinnen um. Sein Sohn Thogril also führte seine Leute nach Rum, und ward vom selbiges Landes Sultan, dem Alaoddin Selgjuki, mit sonderbarer Uchtung und Ehre angesehen. Dieser Thogril hinterließ viel Söhne, darunter der tapferste und muthigste der Othmann war, dessen einzige Freude war, die Feinde des muhammedanischen Glaubens zu bekriegen. Da dieses dem Sultan Alaeddin wohl gefiel, schickte er ihm eine Sultansfahne, Pauke und klingend Spiel zu. Da nun die Pauken zum erstenmale vor dem Othmann gerührt wurden, richtete er sich auf seine Füße auf, seine Ehrerbietung gegen ein solches Vorrecht, und denjenigen, dessen Vergünstigung er solches verschuldet war, an den Tag zu legen. Das haben die ottomannischen Fürsten von der Zeit an als ein ihnen eignes unverbrüchliches Gefeß oder Ceremoniel beobachtet, daß sie, so oft beym Aufzuge der Wachparade die Trummel vor ihnen gerührt wird, wenn sie fißen, aufstehen, und so lange das Spiel sich hören läßt, stehn bleiben. Dieser Othmann griff weit um sich, und sein Glück im Kriege mit den Ungläubigen, machte ihn zu einem Herrn von sehr vielen Schlössern und Festungen. Gott habe ihn selig.

Nach ihm regierte sein Sohn der Sultan Orchan von A. 726 an, da der Sultan Hasan Egypten beherrschte. Die Kriege mit den Ungläubigen feßte dieser Herr mit noch mehrerm Ernste als sein Vater fort, und eroberte nebst vielen andern festen Schlössern und Städten auch die Stadt Bursah oder Prus sa, und verlegte seinen Fürstensiß dahin. Doch widerspricht der Verfasser des Buches Doror ol Athmani fi Asli mambai Ali Othmanni, dem al Kochbi, aus dem obige Nachricht entlehnt ist, indem er behauptet, daß Othmann der ers ste, der Stifter dieses Geschlechtes, von dem solches seinen Namen führt, urs sprünglich ein Araber aus al Hegjaz wäre, den die Theurung nach Karamanien zu flüchten genöthigt hätte. Dieser håtte sich A. 650. mit den Hofleuten des Suls tans in Karamanien bekannt gemacht, und eine Frau aus Jconien geheurathet, die ihm den Soliman gebohren, der nach seinem Vater berühmt, ja gar Sultan geworden wäre, und Brusa U. 730. eingenommen hatte. Drauf wåre Oth= manngjuck, oder der kleine Othmann, an seines Vaters, Solimanns, Stelle, Sultan geworden. Dieser hätte selbst zu regieren sich unterfangen und sich durch seinen Arm und Schwerdt ein Fürstenthum erworben, da sein Vater und Großz

[ocr errors]
[ocr errors]

Großvater nur Lehnsleute und Unterthanen der Selgjukiden gewesen. Drauf wå-
re sein Sohn Ordon zur Regierung gekommen, von dem aber doch gedachter Au-
tor, feiner gewaltigen Herrschaft und großen Ansehns ungeachtet, nichts erwehnt.
Alsdann wäre sein Sohn, der Orchan, dran gekommen, von dem wir vorhin spras
chen. So weit geht der Bericht des Verfassers des Dororil Athmani.
läßt es an seinen Ort gestellt seyn.

Man

Auf den Orchan folgte dessen Sohn Morad A. 761. regierte 31 Jahr und starb A. 792. zu den Zeiten des Sultans ol Malek oth Thaher Barkuks in Egy pten. Das war ein tapfrer Krieger, der den Ungläubigen viele Städte entrückte, und ihnen unsäglichen Abbruch that. A. 761. nahm er Jdernah oder Adrianopel ein. Da sich nun die Ungläubigen nicht helfen, noch mit ihm zurechte kommen konnten, ließ sich einer von ihren Fürsten an, als ob er sich zum Ziel legen und dem Sultan unterthänig werden wollte. Man führte ihn vor dem Sultan um dessen Hand zu küssen. Er aber durchstach denselben mit einem Dolche. Und so starb der Sultan Morad als ein Zeuge der Wahrheit des muhammedanischen Glaubens.

Hierauf kam fein Sohn Jlderim Bajazed A. 792, an die Regierung, verwaltete dieselbe 28 Jahr, und starb A. 820. zur Zeit des Sultans Mowajjad Schaichs in Egypten. Das war ein tapfrer muthiger Herr, der die Christen um viele ihrer Schlösser brachte. Seine Gewalt nahm immer zusehends zu, bis daß endlich seine Ungerechtigkeit das Schwerdt der Trangfal und der Erniedrigung über ihn entblößte, und der giftige Sudwind, ich meyne den verruchten und vers fluchten Timurlenk, in den blühenden Garten seines Reiches herum zu streichen anfieng, und die Vorbothen des Verderbens sich noch dazu schlugen, welches dies jenigen muhammedanischen Fürsten waren, welche Bajazid sehr in die Enge ges trieben und in Furcht des Verlustes ihrer Erbländer gefeßt hatte. Diese flüch teten zu den verdammten Timurlenk, flehten ihn um Recht und Rettung an, stellten ihm den Einfall in klein Usien als ein so leichtes als rühmliches und vortheilhaftes Unternehmen vor. Dem zufolge richtete er erstlich in dem Lande von Halep und Damascus ein greuliches Blutbad und Verheerung an. Hierauf rückte er nach klein Asien fort, stieß auf das Heer, des Bajazids, kam mit ihm zu schlagen, und bekam, da dieses seinen Herrn verrätherischer Weise in der Klemme stecken ließ und Reißaus gab, den Bajazid nach einer hartnäckigen Gegenwehr gefangen. Bajazid nebst einigen wenigen behauptete mit dem Degen in der Faust seinen Grund und Boden. Er war schon so weit durchgedrungen, daß er von Timurlenk nicht weit mehr entfernt war. Niemand konnte ihm zu Leibe Jii 2

fom:

kommen, und kein ander Mittel ihn zu fangen, war übrig, als daß man ihn Tapeten über das Gesicht warf und damit verwickelt an sich zog. Man steckte ihn hierauf ins Gefängniß, wo ihn ein Gallenfieber aus der Welt wegrückte.

Nach seinem Tode zankten sich seine Söhne um seine Verlassenschaft. Eine geraume Zeit stritten sie darum mit gewapnerer Hand. Endlich behielt der Sultan Muhammed A. 820. die Oberhand, und blieb 9 Jahr am Sultanat, bis er A. 828. zur Zeit des Alaschraffs Barsabay, starb. Er war ein tapfrer, muthiger, den Ungläubigen schrecklicher Herr, der ihnen viel Schlösser wegge= nommen, überdem noch Madrasas und Imarets erbaut, auch unter den ochoz mannischen Fürsten zuerst die beyden heiligen Städte Mecka und Almedinah mit milden Gaben beschenkt hat.

Nach ihm regierte sein Sohn Morad von A. 828. an, ganzer 28 Jahr. Endlich dankte er selbst freywillig ab, und übergab die Regierung seinem Sohne, dem Sultan Muhammed A. 856. und starb A. 864. zur Zeit des egyptischen Sultans ol Malek ol Aschraff Inals. Es ward ein tapferer, siegreicher Herr, der die Christen in Romanien sehr oft geschlagen hat. Jedermann liebte und ehrte ihn. Er that Armen und den Geistlichen viel Gutes. Alle Jahr schickte er nach Mecka und Almadinah 3500 Dinar.

Ihm folgte fein Sohn Muhammed, noch bey Lebzeiten seines Vaters, A. 856. regierte 31 Jahr und starb A. 888. [1483.] zur Zeit des Sultans Alaschreff Kaitbay. Er war einer der größten Sultane vom Haufe Othmann, ja einer der durch Tapferkeit und glücklich mit den Ungläubigen geführte Kriege bes rühmtesten Fürsten. Ihm haben die othomannischen Fürsten ihre Reichs- und Hofsverfassung zu danken. Er nahm die große Stadt Constantinopel ein, nachdem er sie so Tage lang zu Wasser und zu Lande belagert gehalten und bestürmt hatte. Er erstieg sie mit gewapneter Hand an einer Mittwoche, im Monat Gjomadi 1 Achar, A. 857. und wohnte gleich den folgenden Freytag dem Gottesdienste in der Hagia Sophia bey, machte die Stadt zum Size feiner Herr schaft, theilte die Bedienungen aus, und machte die nöthigen Verordnungen.

71

Auf ihn kam sein Sohn Bajazid A. 887. der 31 Jahr regierte, und A. 917. [1511.] ju Zeiten des Alaschreff al Guri, auf dem Wege nach Jderneh oder Adrianopel starb, nachdem er seinem Sohne Selim die Regierung überge ben hatte. Er liebte die Rechts- und andre Gelehrten, und die Freunde Gottes, und war selbst tugendhaft. Zu seiner Zeit breitete sich das echomannische Reich

durch

« السابقةمتابعة »