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durch ansehnliche Eroberungen in Romanien (öder klein Aften) gewaltig aus. Auch ließ er Madrasas, Moscheen, Klöster, Einsiedeleyen, Lazarethe für Krans ke, Badstuben und Brücken anlegen. Dem Großmufti und übrigen Rechtslehrern, die ihm am Range beykommen, seßte er an jährlichen Gehalte 10000 Ochomannis aus. Nach Mecka und Medinah schickte er jährlich 14000 Dinar, die eine Helfte für jene, und die andre für diese Stadt. Er hatte mit seinem Bruder Gjem wegen des Sultanats Kriege zu führen. Gjem flüchtete nach Egypten und that die Wallfarth nach Mecka zur Zeit des Sultans Kaietbays, der ihn, als er von da wieder zurück kam, mit großer Achtungs- und Ehrenbezeiguns gen begegnere, Hierauf fieng Gjem den Krieg wider seinen Bruder in klein Asien aufs neue an, ward aber wiederum zu flüchten genöthiget. Er begab sich zu den Christen, aber Bejazid schickte ihm einen Mörder nach, der ihn mit eis nem vergifteten Scheermesser den Bart pußte, davon er starb. Zu Bajazids Zeiten that sich der Jsmael Schah hervor, überwand die Fürsten von Persien, führte die Lehre der Keher und Gottesverleugner ein, und gab dem Gottesdiens ste und Glaubenslehren der Persianer die Gestalt, welche sie noch heut zu Tage haben. Unter Bajazids Regierung kamen nach Constantinopel der Chatib, (das) ift, Prediger oder Sprecher,) von Mecka Schaich Mohijoddin der Sohn Abdelcaders, des Sohus Abder Rahmans, aus al Irak, und der Schaich Schehebod= din Ahmed, der Sohn al Hasans, Schaër ol Bathchai, der Dichter der steinsan. digen Gründe, und machten dem Sultane ihre Aufwartung. Der lettere pries ihn in einem Gedichte, dessen schöne Gedanken und Ausdrücke verdienen, daß ich wenigstens einen Theil derfelben anführe. Der Sultan belohnte den Dichter für seine Mühe mit tausend Dinaren, und ertheilte Befehl zu einem jährlichen Gnadengehalte von hundert Dinaren, den nicht nur er, sondern auch dessen Kins der nach ihm genossen. Die Belohnung war auch für ein so schönes Gedichte nicht zu groß. Man hat Exempel von Fürsten, die sich noch viel milder erwiesen. So weiß man vom Chalifen Ulmamon, daß er 5000 Diuar für ein Gedichte gegeben habe.

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Der Sultan Bajazid hatte viel Söhne, und hätte gerne die Thronfolge auf den ältesten, den Ahmed, gebracht. Aber die Soldaten verlangten den Selim zum Sultan. Darüber geriethen Vater und Sohn einander in die Haare. Endlich, da der Vater die unveränderliche Neigung der Kriegsleute zu seinem Sohne Selim fahe, so sehte er ihn zu seinem Erbprinzen ein, und fuhr hin in die Barmherzigkeit Gottes. Er ward zu Constantinopel begraben, und sein Grab umgiebt Ehre und Wonne bis auf diesen Tag.

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Ihm

Ihm folgte also A. 917. [1511.] sein Sohn Selim nach, der Syrien und Egypten und die übrigen Herrschaften der Araber zum othomannischen Reiche brachte. Er regierte 9 Jahr und 8 Monate, und starb A. 926. [1520.] Er war ein gewaltiger Fürst, und strenger Landbezwinger, der viel Blat vergoß, scharfe Rache ausübte, viel Spione hielt, und sich nach allem erkundigte. Nach dem er seinen Vater begraben hatte, fieng er Krieg mit seinem Bruder Ahmed an, schlug ihn, bekam ihn gefangen, und ließ ihn erdrosseln. Gleiches Schick fal begegnete auf dessen Befehl seinen übrigen Brüdern, und auf die Weise ge= langte er zum ruhigen Besiße seiner Herrschaft.

Zu seiner Zeit griff der Ismael Schah weit und breit um sich, besiegte die Fürsten von Persien, Chorasan, Adherbaitschan, Tauris, Bagdad, und Jrak al Agjemi, richtete die zahlreichsten Kriegesheere zu Grunde, und wüthete so schrecklich, daß er soll auf tausend mal tausend Menschen umgebracht haben. Seiz ne Soldaten beteten ihn an, und er ließ sich von ihnen Rabb oder Herr nennen. Die rechtgläubigen Rechtslehrer ließ er umbringen, ihre Bücher und Alcorane verbrennen, ihre Gråber aufreißen und durchwühlen, ihre Gebeine aus der Erde langen und verbrennen. Ließ er einen Emir oder großen Herrn umbringen, so gab er dessen Gemahlinn und Vermögen einem andern. Darüber entrüstete fich ber Sultan Selim, und fieng Krieg mit ihm an. Denn er bildete sich ein, keinen rechtmäßigern Krieg zur Ehre und Schuße des muhammedanischen Glaubens unternehmen zu können, als wider einen so gefährlichen Keßer. stießen in der Gegend von Tauriz auf einander, das Treffen war blutig. Beyde Heere Perser wurden geschlagen, Selim bemächtigte sich des feindlichen Lagers und ganDie zen Kriegesvorrathes, und seßte die Rechtgläubigen dortiger Gegend in Ruhe und Sicherheit. Er würde sich im Besiß von Persien behauptet haben,und långer daselbst geblieben seyn, und den Sieg, den er in Händen hatte, verfolgt haben, wenn ihn nicht die große Hungersnoth wieder zurück getrieben hätte, die so groß war, daß man einen Sack Heu mit 200 Dinaren; und eine Weke eben so theuer bezahlte. Diesen Nahrungsmangel verursachte das Außenbleiben der Vorrathscaravanen oder Frachten, welchen der Sultan Selim anbefohlen ihm in Falle der Noth nachzufolgen. Aber Ismael Schah hatte einen Strich durch des Sultans Ein: richtung damit gemacht, daß er allen Vorrath von Gersten und Roggen zu Taus rih hatte verbrennen lassen. Diesen Zufall hatte der Sultan nicht vorher sehen können; und eben derselbe nöthigte ihn noch vor Ankunft seiner Vorrathsfrachs ten von da aufzubrechen. Dieser unglücklich abgelaufne Anschlag zog den Krieg

mit den egyptischen Sultan al Guri nach sich. Denn, nachdem der Sultan Ses lim sich genöthigt sahe vom Ismael Schah abzulassen, forschte er nach der Urs fache des Außenbleibens der Vorrathsfrachten, und erfuhr also, daß der Sultan von Egypten Kansuh daran Schuld gewesen sen, als der mit dem Ismael Schah vertraute Freundschaft durch Bothschaften und Geschenke pflöge. Das brachte den Sultan Selim auf den Entschluß, vor allen Dingen sich an dem Guri zu råchen und ihn zu bekriegen, und, nachdem er mit demselben fertig geworden, alsz dann erst den Ismael Schah wieder aufs neue anzugreifen. Er erhub sich dem nach mit seinen Heeren A. 922. in die Gegend von Halep, und da auch Kansuh ol Guri ihm eine zahlreiche Mannschaft entgegen seßte, sø kam es im Margj (oder Gefilde) Dabek, nordwärts Halep, zu einem blutigen Treffen. Anfänglich schien der Sieg sich auf die Seite der Mamlucken neigen zu wollen. Sie hatten Selims Gez zelte schon im Besize. Weil aber Selims Leute auf den Feind feuerten, der kein Schießgewehr hatte, so mußte dieser weichen. Daß der Sultan of Guri im Ges dränge von der Reuteren zertreten worden sey, ist schon oben gemeldet worden. Zu diesem Siege trugen der Chairbeck und der al Gazali sehr viel ben, als die sich für ihre Verrächerey die Statthalterschaften von Egypten und Syrien vom Sultan Selim ausbedungen hatten, und ihm nach der Schlacht Halep einråumten, als welche Stadt sich vorher schon mit dem Sultan wohl verstund und es mit ihm hielt. Da der Sultan anrückte, kam man ihm aus der Stadt entgegen, und bat um Gnade. Einige trugen aufgeschlagne Alcorane in Hånden, und lasen aus denselben mit lauter Stimme den Spruch her: Llicht du haft sie geschlagen, sondern Gott hat sie durch dich geschlagen. Der Suls fan nahm die Fußfälligen mit vieler Gnade und Achtung auf. Er wohnte dem Freytagsgebete in ihrer Moschee bey; da nun der Chathib oder Prediger feinen Namen aussprach, und ihn einen Diener der beyden heiligen Städte nennte, fiel er voller Erkenntlichkeit vor Gott auf sein Untlig nieder. Hierauf ruckte er nach Damafcus fort, das Chairbeck und Algajali ihn gleichfalls einräumten. Sie zogen ihm ben seiner Ankunft beyde entgegen, und statteten ihm ihre Glückswünsche ab. Er hingegen empfieng fie mit vieler Ehrenbezeugung. So lange er sich zu Damascus aufhielt, machte er alle daselbst nöthige Veranstaltungen, ließ über das Grabmaal des Schaichs Mohijoddin Jbn Arabi in der Madrasah Salehijah eine Kubbe oder Schwibbogen bauen, und begabte dasselbe Grab mit reichlichen Einkünften. Hierauf seßte er seinen Zug nach Egypten fort, da er nach Chan Junes, nahe bey Gazah gekommen war, ließ er seinen Wezir Hofain Bascha umbringen, In Egypten führte er mit dem Sultane der Circaßier,

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dem Thumanban, einen Krieg, dessen Verlauf zu erzehlen zu weitläuftig fallen würde. In diesem Kriege verlohr er seinen Wezir Joseph Sinanbascha, einen rapfern und verständigen Mann, dessen Verlust dem Selim sehr schmerzte, daß er sich vernehmen ließ: Was ihm dann nun Egypten ohne dem Joseph helfen würde. Thumanbay wehrte sich mit seinen Leuten wacker. Freunde und Feins de mußten ihm das Zeugniß geben, daß er ritterlich gefochten, und tief in des Selims Mannschaft eingehauen habe. Und in der That, hårten Chairbeck und al Gazali dem Sultan Selim nicht unterstüßt, so würde dieser nie den Niel ge= schmeckt haben. Endlich aber bezwang Solim doch den Thumanbay, und wollte glimpflich mit ihm verfahren, ja ihn gar zu seinem Statthalter in Egypten machen. Uber Chairbeck hintertrieb diesen Vorsaß, aus Furcht, den Lohn seiner Aufführung von dem Thumanbay zu empfangen. Er stellte vielmehr dem Sultane vor, daß Thumanbay, wenn man ihm die Mittel sich zu erheben in Hånden ließe, noch einmal das Sultanat an sich reißen würde. Es würde also besser seyn, einen so gefährlichen Menschen aus dem Wege zu räumen. Das geschahe. Thumanbay wurde vor Bab Suilah aufgeknüpft und hierauf zur Erde bestattet. Währendes seines Verbleibens zu Misr hielt sich der Sultan um Mikjas [oder Nielmeßer] auf, theils dem üblen Geruche von den Erschlagnen, theils auch der Nachstellung und einem plößlichen Ueberfalle zu entgehen. Egyprens Angelegenheiten richtete er indessen nach seinem Sinne ein, und machte den Chairbek zum obersten Emir oder Befehlshaber daselbst. Syrien übergab er dem Gazali, zu Misr seßte er vier Cadhis ein, der oberste Cadhi bey den Schafeitern war Kemaloddin; bey den Hanafitern war es der Nurrodin Ali, der Sohn Nasin, von Tripoli, bey den Malekitern der Demiri, und bey den Hambaliters der Schehaboddin Ahmed Ibn ob Bagjgjar. Zugleich nahm er auch al Hegjaż in seinen Schuß und Pflege. Die für dasselbe gemachten Gestifte ließ er bleis ben, wie sie waren, und wieß den Einwohnern von Mecka und Medinah jährlich 7000 Ardabas Getrayde an. Nachdem er nun mit allem die beliebige Verfüs gung getroffen, fehrte er wieder nach Constantinopel zurück, und war bedacht feinen durch den egyptischen Krieg gänzlich erschöpften Schaß wieder anzufüllen, und sich zum Zuge wider den Persianer zu rüsten. Allein die Vorsehung hatte gang was anders über ihn beschlossen. Es that sich an seinem Zeibe untem am Rücken ein fressender Schade hervor, den die Aerzte nicht zu heilen, noch ihm Einhalt zu thun vermochten. Er griff immer weiter um sich. Legte man gleich ganze Hühner in den Schaden, so zerronnen sie. Man konnte auf die leste durch den Rücken hing durch die Bänder der Eingeweide sehen, Und so mußte er A. 926. [1520.] sterben.

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Im folgte in der Regierung sein Sohn Soliman, ein Herr von damals 26 Jahren, nach. Dieser regierte 49 Jahr, und starb A. 975. [1567. oder 1568.] Er war ein glücklicher, rechtliebender, gelehrter, milder, löblicher Fürst, der es sich im Wege Gottes, (das ist, in Bestreitung der Irrgläubigen) sauer werden ließ, und auf das Wohlseyn seiner Unterthanen ein wachsames Auge hatte. Das othomannische Geschlecht kann weder vor, noch nach ihm, eines Fürsten aufweisen, der es ihm gleich gethan hatte. Seine Kriegesheere druns gen bis in die äußersten Gränzen von Osten und Westen ein. Er that selbst in eigner Person 13 Feldzüge. Wo er hinkam, da war er Meister. Wo er sich Hinwandte, da siegte er. In seinen Kriegen stund ihm Gott bey; Glück begleis tete seine Schlachten; gute Wahl und Einsicht that sich in seinen Rathschlägen hervor. So lange er die Regierung verwaltet, hat er nie unterlassen, den mus hammedanischen Glauben zu beschüßen, und Recht und Gerechtigkeit zu handha, ben. Er war die Stüße des X. Seculi, und feine Tage waren die schneeweißen Tage der Zeit. Nur fieng er gegen das Ende seiner Regierung an wider seine Kinder zu wüten. Aus Besorgniß von ihnen beusruhigt und eingeschrenkt ju werden, ließ er sie umbringen. Mit dem Musthafa fieng er an. Aus dem Lager vor Tauris and dem Feldzuge wider Persien ließ er ihn abfordern und erdrosseln. Mit seinem andern Sohne, dem Bajazid, bekam er auch Händel, das von der Ausgang für diesen eben so traurig war, und die auf 500co Menschen das Leben kosteten. Gleichermaßen trachtete er seinen übrigen Söhnen, dem Orchan, dem Mahmud, dem Abdallah und Ochmann nach dem Leben, und sparte, keine Kosten, ihrer mächtig zu werden. Und nicht nur sie, sondern auch deren Kinder, ließ er erdrosseln.

Zu Anfange der Regierung des Solimans, A. 927. empörte sich der Emir ol Omarai, oder der oberste Emir zu Damascus, al Gazali, maßte sich des Tis tels Sultan an, ließ für sich auf der Kanzel bitten, und unternahm die Belas gerung von Halep. Weil ihm aber der Winter über den Hals kam, so mußte er sich wieder nach Damascus zurückziehn. Der Sultan ließ einige Mannschaft wider ihn zu Felde ziehn, die ihn überwandt, umbrachte, und dessen Kopf zu den Füßen des Sultans legte. Ein Jahr darauf starb auch der Emir ol Omarai in Egypten, Chairbek zu Farach Gjamar, und ward in der nach ihm genannten und von ihm erbauten Madrafah in der Wezirstraße begraben. Es wollen einige ihn etliche Tage hindurch in seinem Grabe haben schreyen hören.

Büschings Magazin V. Th.

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A.930.

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